Blaue Revolution

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Die Blaue Revolution ist ein seit Mitte der 1960er Jahre laufender Versuch der Weltbank und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der UNO, die Ernährungssituation – vor allem die Versorgung mit Eiweiß – in den Entwicklungsländern zu verbessern. Dabei wird eine Umorientierung der landwirtschaftlichen Produktion hin zu Erzeugnissen der Fischzucht oder etwa der Garnelenzucht ins Auge gefasst.[1] Durch den höheren Ertrag an Fischen, beispielsweise Lachse, Krebsen, Weichtieren und Wasserpflanzen erhoffen sich viele durch hohe Kredite belastete Kleinbauern eine Alternative zur konventionellen Landwirtschaft.[2][3] Intensive, nicht am Konzept der Nachhaltigkeit orientierte Aquakultur kann allerdings durch Verknappung oder Verschmutzung von Süßwasservorkommen, Belastung der Böden und durch ihren hohen Flächenverbrauch vor allem in Küstenbereich lang- und mittelfristig problematische Folgen für die Bevölkerung haben. Besorgniserregend ist zum Beispiel die Zerstörung von Mangrovenwäldern durch die Anlage von Garnelenzuchten in weiten Teilen Asiens und Südamerikas.[4][5] Daneben wird der Begriff seltener allgemein für eine Erhöhung der Effizienz der Wassernutzung durch Pflanzenzüchtung und andere Maßnahmen verwendet.[6]

Literatur

  • Henn, Heike: [1] & [2] Entwicklungspolitische Bewertung der „blauen Revolution“. Wirkungen der Aquakultur in Indien. Digitale Dissertation, Fachbereich Politik- u. Sozialwissenschaft, Freie Universität Berlin. 2003. 374 S., ISBN 978-3-631-51960-8

Weblinks

Einzelnachweise