Bodo Hell
Bodo Hell (* 15. März 1943 in Salzburg) ist ein österreichischer Schriftsteller.
Leben
Hell studierte am Salzburger Mozarteum Orgel und in Wien an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Film und Fernsehen, an der Universität Philosophie, Germanistik und Geschichte, danach entschied er sich, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Bodo Hell lebt in Wien und seit über dreißig Jahren im Sommer am Dachstein, Steiermark, wo er 140 Ziegen betreut.[1] Diese Zeit dient ihm nicht nur als Inspiration, sondern die harte Arbeit eines Senners lässt ihn die Bodenhaftung behalten. Er arbeitete unter anderem mit Friederike Mayröcker, die er als seine persönliche literarischen Leitfigur im Bereich der Prosa bewertet, Ernst Jandl, der für ihn ein richtungsweisender Lyriker ist, Liesl Ujvary, Bady Minck und mit Hil de Gard zusammen. Hell sieht sich selber als "faktenorientierter" Autor. Er recherchiert sorgfältig Fakten und bringt sie in einen Prosazusammenhang und versucht sie mit sehr differenzierten sprachlichen Methoden miteinander zu verweben. Hells Werke reichen seit den 70er Jahren von literarischen Publikationen bis zu experimenteller Prosa veröffentlicht als Bücher, Hörspiele, Text-Foto-Bände und Filme. Er verfasste Beiträge für Zeitungen wie „Die Presse“ und „Falter“ sowie für den ORF. 1997 übernahm er die Leitung eines Kurses im Rahmen der September-Akademie der „Schule für Dichtung“.[2]
Auszeichnungen
- 1972: Rauriser Literaturpreis
- 1973: Staatsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur
- 1975: Förderungspreis für Literatur des Theodor-Körner-Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst
- 1976: Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfonds der Zentralsparkasse Wien für Literatur
- 1981: Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur
- 1986, 1987 und 1993: Buchprämie des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst
- 1988: Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Erzählungen
- 1989–90: Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien
- 1991: Erich-Fried-Preis
- 1991: Kulturpreis der Marktgemeinde St. Johann im Pongau
- 1999: Literaturpreis der Stadt Wien
- 1999/2000: Projektstipendium für Literatur des BKA
- 2003: Preis der Literaturhäuser
- 2005: Stipendium der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung
- 2006: Telekom-Austria-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis[3]
- 2014: THEATERlandPREIS des Landes Steiermark beim bestOFFstyria-Theaterfestival (mit den Rabtaldirndln)
- 2017: Heimrad-Bäcker-Preis
- 2017: Christine Lavant Preis[4]
- 2019: Großer Kunstpreis des Landes Salzburg[5]
Werke
Texte
- 1977: Dom Mischabel Hochjoch Drei Bergerzählungen. Nachw.: Friedrike Mayröcker. Linz: edition neue texte.
- 1983: Stadtschrift 200 Fotos und Text: "Linie 13A". Linz: edition neue texte.
- 1986: Larven Schemen Phantome Der Donner des Stillhaltens. Ill.: Friederike Mayröcker, Bodo Hell. Graz, Wien: Droschl.
- 1987: 666. Erzählungen Fotos: Bodo Hell. Graz, Wien: Droschl.
- 1989: Wie geht's? Erzählungen, Zeichnungen. Ill.: Hil de Gard. Graz, Wien: Droschl.
- 1992: Die wirklichen Möglichkeiten Zwei Reden zum Erich Fried-Preis 1991. [Mit Ernst Jandl]. Graz, Wien: Droschl.
- 1992: Gang durchs Dorf: Fingerzeig Fotografien zu „Blumenwerk“. Friederike Mayröcker - Ländliches Journal / Deinzendorf. Hrsg.: Franz Krahberger. Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 3-900878-73-0.
- 1993: Frauenmantel Fotohistorischer Essay von Kurt Kaindl. Fotos: Karl Heinrich Waggerl. Text zur Fundgeschichte der Fotos: Elisabeth Kornhofer, Bildauswahl: Bodo Hell, Kurt Kaindl. Salzburg: Otto Müller,.
- 1993: Gaußplatz 11 (Mit Lotte Ingrisch, Linde Waber). Wien: David-Presse.
- 1993: In allen Strophen geläufig (Mit Martin Lachmair). Wien: o. V.
- 1994: Mittendrin Erzählungen, Zeichnungen. Ill.: Hil de Gard. Graz, Wien: Droschl.
- 1996: Herr im Schlaf Ein Griff ins emblematische Alltagstheater. Graz / Schwerin: Forum Stadtpark Theater / Mecklenburgisches Staatstheater.
- 1999: Die Devise lautet Erzählung. Coverfoto: Didi Sattmann. Wien: Edition Splitter.
- 2000: Augenklappe Text. Fotografie. (Fotografie: Otto Saxinger). Linz: Blattwerk.
- 2003: Tracht: Pflicht Lese+Sprechtexte. Literaturverlag Droschl.
- 2006: Frost: relaunched "Wissen lenkt vom Wissen ab, wissen Sie!" (Mit Norbert Trummer u. Renate Welsh). Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-85252-766-6.
- 2008: Admont abscondita Denk-Bilder aus der barocken Klosterbibliothek (Mit Norbert Trummer). Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-85252-894-6.
- 2010: Nothelfer, Essay 60, Literaturverlag Droschl
- 2011: Immergrün Sudarium/Calendarium, (mit Linda Wolfsgruber), Folio Verlag
- 2013: Bodo Hell Omnibus, exemplarische Texte und Kommentare, Literaturverlag Droschl
- 2014: Matri Mitram Engelsgespräche/Bildersturm; Restaurierung Wallfahrtskirche Frauenberg bei Admont 2013/14 (Mit Norbert Trummer). Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-99028-428-5.
- 2015: Stadtschrift [II] Fotos und Texte. Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-3-99028-185-7. [Bibliothek urbaner Kultur; 5. - Edition Seidengasse]
- 2017: Ritus und Rita Literaturverlag Droschl, Graz 2017, ISBN 978-3-85420-992-8.
- 2018:Tornado - Spur ins Heute (mit Alois M. Holzer und Peter Gruber), ESSL, ISBN 3-9500671-1-6.
- 2019: Auffahrt Literaturverlag Droschl, Graz 2019, ISBN 978-3-99059-039-3.
Hörspiele
- 1974: Zwettl Gmünd Scheibbs (Mit Liesl Ujvary), ORF
- 1978: Kopf an Kopf (Mit Liesl Ujvary), NDR
- 1981: Akustisches Portrait (Mit Liesl Ujvary), SDR
- 1980: Autorenmusik (Mit Liesl Ujvary, Regie: Günter Guben), SDR Stuttgart
- 1989: Ziegenmelken (Regie: Bodo Hell) ORF
- 2013: Landschaft mit Verstoßung
Filme
- 1981: Linie 13 A (Drehbuch: Bodo Hell)
- 1990: 1 Häufchen Blume - 1 Häufchen Schuh (TV-Feature über Friederike Mayröcker, Regie: Carmen Tartarotti, Bodo Hell)
- 1995: Im Bannkreis (Drehbuch: Bodo Hell)
- 2001: Land ohne Eigenschaften (Dokumentation)
- 2003: Im Anfang war der Blick (Drehbuch und Regie: Bady Minck)
- 2013: Im Augenblick - Die Historie und das Offene (Dokumentation)
Weblinks
- Bodo Hell in der Internet Movie Database (englisch)
- Website von Bodo Hell
- Literatur von und über Bodo Hell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Angaben zum Autor beim Droschl Verlag
- Lese- und Sprechtexte von Bodo Hell (Memento vom 27. Oktober 2017 im Internet Archive)
- Archivaufnahmen mit und über Bodo Hell im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Lesungen, Radiobeiträge)
- Uschi Mürling-Darrer: Bodo Hell: Würdigungen zum 70. Geburtstag, Radio Ö1 Leporello, 5. März 2013
Einzelnachweise
- ↑ Bodo Hell auf der Grafenbergalm (Memento vom 3. März 2014 im Internet Archive) auf meinbezirk.at, abgerufen am 27. Februar 2014.
- ↑ Bodo Hell auf dem Altenhof am Kamp auf altenhof.jimdo.com, abgerufen am 27. Februar 2014.
- ↑ Auszeichnungen auf literaturhaus.at, abgerufen am 27. Februar 2014.
- ↑ Bodo Hell erhält Christine-Lavant-Preis. In: Der Standard. 2. November 2017, abgerufen am 2. November 2017.
- ↑ Bodo Hell erhielt Großen Kunstpreis am 11. Dezember 2019 auf orf.at, abgerufen am 11. Dezember 2019.
Personendaten | |
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NAME | Hell, Bodo |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 15. März 1943 |
GEBURTSORT | Salzburg |