Bodys Isek Kingelez

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Bodys Isek Kingelez (* 1948 in Kimbembele Ihunga, Belgisch-Kongo; † 14. März 2015 in Kinshasa[1]) war ein Bildhauer aus der Demokratischen Republik Kongo, der bekannt war für Pappmodelle fantastischer Städte.[2]

Leben und Werk

Kingelez wurde 1948 in Kimbelele Ihunga in Belgisch Kongo (jetzt Demokratische Republik Kongo) geboren und Jean-Baptiste genannt. Kingelez lebte mit seinen zwei Frauen, Madam Bodys und Madam Kingelez, wie er sie nannte, und seinen Kindern in einem Viertel in den Hügeln der Hauptstadt Kinshasa.

1970 zog er nach Kinshasa und studierte in Teilzeit, während er Schulunterricht gab und im Nationalmuseum von Kinshasa traditionelle, afrikanische Masken restaurierte. In dieser Zeit begann er damit, erste eigene künstlerische Arbeiten zu kreieren.

Er war Autodidakt und arbeitete seit 1985 ausschließlich als Künstler. 1989 wurde Kingelez von André Magnin[3], Kurator der Contemporary African Art Collection (CAAC) von Jean Pigozzi eingeladen, um an der Ausstellung Les Magiciens de la Terre – Zauberer der Erde in Paris teilzunehmen. Dank der kommerziellen Förderung durch den Pariser Galeristen Jean Marc Patras konnte er fortan seinem künstlerischen Schaffen nachgehen. Seitdem wurden seine Arbeiten international in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und sind in mehreren Sammlungen wie z. B. Jean Pigozzi und dem Museum von Sète in Frankreich vertreten.

Kingelez ist vor allem bekannt für seine Modelle von fantastischen, utopischen Städten, gefertigt aus Pappe, Papier und Plastik. Manchmal verwendete Kingelez auch Fundstücke wie Kronkorken, Wellpappe und Stanniol in seinen Werken. Es sind Architekturmodellen ähnliche, unglaublich detaillierte und farbenreiche Werke. Sie reflektieren das brausende Leben in der Metropole Kinshasa und anderen afrikanischen Megastädten und fassen sie in einer futuristischen Vision zusammen.

Kingelez hat insgesamt mehrere hundert solcher Modelle geschaffen, die anfänglich noch einzelne architektonische Einheiten darstellten und stets komplexer wurden. Seit 1992 sind es nicht mehr nur einzelne Gebäude, sondern Straßen, Parks, Stadien und Monumente, die in einer Vielzahl von Gebäuden eingebettet sind. Kingelez arbeitete immer maßstabgetreu und achtete auf die Ausgewogenheit der Größenverhältnisse seiner mehrteiligen Baukörper. Aufgrund seiner Vorstellung, dass die Menschen in Gemeinschaft leben und sich gegenseitig helfen sollten, erschuf er seine Modellbauten meist als gemeinschaftlich genutzte Gebäude, die auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sind.[4] Sein erstes Modell nannte er Kimbembele Ihunga nach seiner Geburtsstadt. Herausragende Arbeiten sind Ville Fantôme (1995), Kin 3ème millénaire (1997) und La Ville du Futur (2000)[5]

In seinem Manifest Die Kunst des Modells – eine gelehrte Kunst brachte Kingelez die Quintessenz seines Schaffens auf den Punkt:

„Ich mache diese zutiefst imaginäre, ausgefeilte und durchdachte Arbeit, damit ich besser auf das Leben einwirken kann. Als schwarzer Künstler muss ich so handeln, um ein Beispiel geben zu können und das Licht, das die reine Kunst, dieses lebenswichtige Instrument des Menschen, entzündet, zum Wohle aller erhalten zu können. Dank meiner tiefen Hoffnung auf ein glückliches Morgen strebe ich auch nach einer qualitativen Verbesserung, wo das Bessere gleichzeitig auch das Wunderbare wird. Ich zeige eine ganz auf mich zugeschnittene Ausdrucksweise und erkläre, dass ich ein anderer Künstler bin.“

Zitat Bodys Isek Kingelez [6]

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

Gruppenausstellungen

Einzelnachweise

  1. L’artiste congolais Bodys Isek Kingelez est mort
  2. CaacARt Bodys Isek Kingelez, abgerufen am 15. September 2013 (englisch) .
  3. magnin-a: André Magnin (Memento vom 12. Mai 2015 im Internet Archive) abgerufen am 15. September 2013 (französisch)
  4. MAGNIN-A: Bodys Isek Kingelez (Memento vom 12. Mai 2015 im Internet Archive) abgerufen am 11. Februar 2016
  5. Dynamic Africa, abgerufen am 15. September 2013 .
  6. culturebase.net: Extreme models (Memento vom 27. Oktober 2007 im Internet Archive) (englisch)
  7. art-magazin.de: Künstler Bodys Isek Kingelez gestorben (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)