Bogenschützengesellschaft der Stadt Bern

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Bogenschützengesellschaft der Stadt Bern
Bogenschützen Bern.JPG
Zweck: Schützengesellschaft
Vorsitz: jeweiliger Schützenkönig
Gründungsdatum: vor 1613[1]
Sitz: Bogenschützenhaus
Thormannstrasse 67
3005 Bern
Schweiz Schweiz
Der Zwingelhof (Vordergrund, Mitte), Zielstatt der Berner Bogenschützen, Gemälde von Johann Grimm (um 1730)

Die Bogenschützengesellschaft der Stadt Bern ist eine Schützengesellschaft in der Stadt Bern, die sich ausschliesslich aus Angehörigen ehemals regimentsfähiger Geschlechter[2] zusammensetzt.[3]

Geschichte

Die Berner Bogenschützen übten bis 1630 möglicherweise auf der Schützenmatt, erhielten später den Zwingelhof (heute Bollwerk) zugewiesen. Melchior Berri plante 1830 ein neues Schützenhaus beim Burgerspital (heute Bogenschützenstrasse), welches durch Eduard Stettler ausgeführt wurde. Mit dem Bau des Bahnhofs mussten die Bogenschützen abermals umziehen und erhielten 1893/94[4] ihr heutiges, durch den Architekten René von Wurstemberger erbautes Schützenhaus im Kirchenfeld. Das Giebelfeld des Berri-Baus mit der Inschrift SIC AVITA PATRIA RESURGAT[5] wurde beim Neubau wiederverwendet.[6] Die Bogenschützen veranstalteten bis 1830 jeweils am ersten Dienstag im Mai auf der Schützenmatt ein Vogelschiessen mit Volksfest, bei dem auf einen hölzernen Papagei auf einer Stange geschossen wurde.[7] Der Gewinner erhält die Königswürde für ein Jahr.[8]

2014 setzen sich die Mitglieder der Gesellschaft aus Angehörigen der Familien von Bonstetten, Brunner, zu Dohna, von Erlach, von Fischer, von Graffenried, von May, von Sinner, von Werdt, Thormann, von Tavel, von Wattenwyl, Wurstemberger, Stämpfli, von Steiger (weiss) und Zeerleder zusammen.[9]

Personen

Quellen

Literatur

  • Carl Jakob Durheim: Historische Mittheilungen zur Geschichte der „wohladelichen Flitzbogen-Schützengesellschaft von Bern“, von ihrem Ursprung bis auf gegenwärtige Zeit 1856. In: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1857, S. 79–121 doi:10.5169/seals-119725
  • Katrin Rieder: Netzwerke des Konservatismus. Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19. und 20. Jahrhundert. Chronos, Zürich 2008, S. 158–160.
  • Eduard von Rodt: Das alte Bern nach Zeichnungen, Chroniken u. eigenen Aufnahmen, Bern 1880.
  • Christoph von Werdt: Toxophilia zur Geschichte der Bogenschützengesellschaft der Stadt Bern (1264–2014), Bern 2014.
  • René Wyss: Die alten Stuben- und Schiessgesellschaften der Stadt Bern, in: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1854. doi:10.5169/seals-119125
  • Robert L. Wyss: Die Ratsstube des äusseren Standes von Bern, in: Unsere Kunstdenkmäler Nr. 25 (1974), S. 183–195. doi:10.5169/seals-393160
  • Robert L. Wyss: Handwerkskunst in Gold und Silber. Das Silbergeschirr der bernischen Zünfte, Gesellschaften und burgerlichen Vereinigungen, Bern 1996, S. 265–274.
  • Das Bogenschützenhaus. In: QUAVIER, Nr. 52 (2008), S. 15. pdf

Weblinks

Commons: Bogenschützengesellschaft der Stadt Bern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Durheim 1857, S. 85.
  2. Durheim 1857, S. 114 (Art. III).
  3. Angehörige der Familien Marcuard und von Mandach bilden die Ausnahme.
  4. Rieder 2008, S. 160.
  5. lat. Möge das Vaterland unserer Väter wieder auferstehen.
  6. INSA 2, S. 527.
  7. von Rodt 1880.
  8. Durheim 1857, S. 89.
  9. Gestaltung Zielscheibe 120 x 150 cm, Bogenschützengesellschaft Bern auf www.ninniku.ch
  10. Durheim 1857, S. 101.
  11. von Werdt 2014, S. 70.
  12. Durheim 1857, S. 101.
  13. Durheim 1857, S. 101.
  14. Durheim 1857, S. 102.
  15. Durheim 1857, S. 103.
  16. Wyss 1996, S. 268.
  17. Wyss 1996, S. 268.
  18. Durheim 1857, S. 104.
  19. Durheim 1857, S. 104.
  20. Wyss 1996, S. 274.
  21. Wyss 1996, S. 273.
  22. Quavier 52, S. 15.
  23. Rieder 2008, S. 380.
  24. Rieder 2008, S. 380.
  25. Rieder 2008, S. 380.
  26. Rieder 2008, S. 649, Anm. 209.
  27. Weitere Namen von Mitgliedern (bis 1856) siehe Durheim, S. 101–105, sowie Rieder 2008, S. 380.

Koordinaten: 46° 56′ 17,7″ N, 7° 27′ 2,9″ O; CH1903: 600926 / 198574