Brașov

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Brașov
Kronstadt
Brassó
Wappen von Brașov
Brașov (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Brașov
Koordinaten: 45° 39′ N, 25° 37′ OKoordinaten: 45° 39′ 10″ N, 25° 36′ 43″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 600 m
Fläche: 267,2 km²
Einwohner: 253.200 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte: 948 Einwohner je km²
Postleitzahl: 500001 – 500670
Telefonvorwahl: (+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen: BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Munizipium
Bürgermeister: Allen Coliban (USR-PLUS)
Postanschrift: Bulevardul Eroilor, nr. 8, cam. 100
loc. Brașov, jud. Brașov, RO–500007
Website:

Brașov ([braˈʃov]; Aussprache?/i; deutsch Kronstadt, ungarisch Brassó, historisch – als Stadt im Land der Stephanskrone[3][4] – auch Stephanopolis sowie Cronstadt, Corona und Krunen, von 1950 bis 1960 nach Josef Stalin Orașul Stalin „Stalinstadt“) ist eine Großstadt in Rumänien mit etwa 250.000 Einwohnern. Historisch war sie eines der Zentren der Siebenbürger Sachsen und die wirtschaftlich stärkste Stadt Siebenbürgens.

Namen

Corona, Kronstadt

Laut Orbán Balázs wird der Name Corona – das lateinische Wort für „Krone“ – erstmals 1235 im Catalogus Ninivensis erwähnt, mit der Anmerkung, dass auf dem Gebiet der römisch-katholischen Diözese von Kumanien ein Klosterviertel existiert.[5] Anderen Vermutungen zufolge leitet sich der Name von einem alten Wappen der Stadt ab. Die beiden Stadtnamen Kronstadt und Corona wurden im Mittelalter zusammen mit dem Mittellateinischen Brassovia gleichzeitig verwendet.

Brassovia, Brassó, Brașov

Nach Dragoș Moldovanu stammt Brașov von dem Namen des in einer Urkunde von 1211 erwähnten Flusses Bârsa, dessen Name von eingewanderten Slawen zu "Brasov" umgewandelt wurde.[6] Laut Pál Binder leitet sich der ungarische Name Brassó ([ˈbrɒʃʃoː]) vom türkischen Wort "barasu" („weißes Wasser“) ab, woran das slawische Suffix -ov gehängt wurde.[7] Andere Linguisten schlugen Etymologien wie das altslawische Anthroponym "Brasa" vor. Die erste beglaubigte Erwähnung dieses Namens befindet sich in einem 1252 von Béla IV. von Ungarn ausgestellten Dokument der Terra Saxonum de Barasu ("Sächsisches Land von Baras").[8]

Stephanopolis, Orașul Stalin

Ein weiterer historischer Name ist Stephanopolis[9], der sich von dem griechischen Wort "Stephanos", ("Krone") und "polis" ("Stadt") ableitet.

Von 1950 bis 1960 hieß die Stadt Orașul Stalin (Stalinstadt), benannt nach dem sowjetischen Politiker Joseph Stalin.[10]

Geographische Lage

Die Lage Brașovs (rotes Quadrat) in Zentralrumänien

Die „Stadt unter der Zinne“ liegt im gleichnamigen Kreis im Burzenland im Südosten Siebenbürgens, Rumänien. Im Süden und Osten ist die Stadt von den Karpaten umgeben. Die nächstgelegenen größeren Nachbarorte sind (im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend) Sfântu Gheorghe, Ploiești, Târgoviște, Pitești, Hermannstadt und Mediaș.

Geschichte

Dreisprachiges amtliches Ortseingangsschild mit dem rumänischen, deutschen und ungarischen Stadtnamen

Kronstadt wurde von den Ritterbrüdern des Deutschen Ordens im frühen 13. Jahrhundert als südöstlichste deutsche Stadt in Siebenbürgen unter dem Namen Corona gegründet (später auch Krunen genannt). 1225 mussten die Deutschordensritter ihre Komturei Kronstadt verlassen und ließen sich im Baltikum nieder. Kronstadt war über Jahrhunderte neben Hermannstadt das kulturelle, geistige, religiöse und wirtschaftliche Zentrum der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 12. Jahrhundert auf Einladung des ungarischen Königs in der Region siedelten und bis ins 19. Jahrhundert hinein die Mehrheit der Stadtbevölkerung bildeten. Im 13. Jahrhundert fielen die Mongolen und seit dem 14. Jahrhundert immer wieder Türken in die Stadt ein. Um 1500 hatte Kronstadt etwa 10.000 bis 12.000 Bewohner und war die größte Stadt Siebenbürgens, die ihren Reichtum und damit auch ihre Selbständigkeit[11] dem Handel verdankte. Nebst den Sachsen lebten auch Ungarn, Rumänen, Roma, Armenier und Griechen hier. Die Schwarze Kirche, die gotische Stadtpfarrkirche, war die größte südöstlich von Wien. Mit vielen Schulen war die Stadt ein wichtiges Zentrum des siebenbürgisch-sächsischen Humanismus.

Ab 1523 kamen erste evangelische Schriften von Martin Luther und Philipp Melanchton in die Stadt.[12] Der bekannteste Humanist Kronstadts war der Schulmann und spätere Kirchenreformator Johannes Honterus (1498–1549), der zuerst Philologe, Pädagoge, Geograph und Buchdrucker war. Nach seiner Ausbildung in Wien und weiteren Stationen kehrte er 1533 als Anhänger des Basler Reformators Johannes Oekolampad zurück. Er reformierte das Schulwesen, um humanistische Bildungsziele zu erreichen. Er eröffnete eine Druckerei und gab zahlreiche Schriften heraus. 1542 konnte die seit 1541 als autonomes Fürstentum unter türkischer Oberhoheit stehende Stadt und das Umland dank dem neuen Stadtrichter Johannes Fuchs (Nachfolger von Lukas Hirscher)[13] für die Reformation gewonnen werden. 1543 gab Honterus die Bekenntnisschrift „Reformationsbüchlein für Kronstadt und das Burzenland“ heraus, worin er sich an die Reformationsordnung Nürnbergs anlehnte, das er 1529 besucht hatte. Damit galt die Reformation der Kronstädter Stadtbevölkerung als vollzogen und es folgten bald weitere Städte. Ebenfalls 1543 gründete Honterus (nach Vorbildern in Nürnberg und Basel) das die alte Lateinschule erneuernde Studium Coronense als humanistisches Gymnasium, worauf sich das spätere Honterusgymnasium gründet.[14] 1544 wurde er Stadtpfarrer, und die Reformation lutherischer Ausprägung konnte sich weiter durchsetzen. 1550 wurde die „Kirchenordnung aller Deutschen in Siebenbürgen“ von der Universität für die deutschen sächsischen Siedlungen verbindlich erklärt. 1560 wurde andere Bekenntnisse als die lutherische Konfession verboten.[15]

Noch bis ins 17. Jahrhundert hinein waren Stadt und Region durch ihre Lage an der Grenze zum osmanischen Machtbereich immer wieder bedroht. Kronstadt und seine Umgebung gehörten zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zur Habsburgermonarchie, bis sie nach dem Vertrag von Trianon von 1920 an Rumänien abgetreten werden musste.

In der Zeit von 1950 bis 1960 wurde die Stadt im Gefolge des Personenkults um Stalin in Orașul Stalin (Stalinstadt) umbenannt. Die neue Stadtbezeichnung nahm in der DDR der Verlag Volk und Wissen in seinen Schulatlas auf (hier Ausgabe 1960). Die deutsche Bezeichnung Kronstadt jedoch nicht, obwohl bei Klausenburg und Hermannstadt die deutschen Bezeichnungen mit angegeben sind. Das Denkmal Stalins stand auf dem Platz vor dem Gebäude Bulevardul Eroilor 5.

Bereits 1987, zwei Jahre vor der Rumänischen Revolution 1989, gehörte Brașov zu den ersten Städten Rumäniens, in denen sich Arbeiter im Aufstand von Brașov gegen die Ceaușescu-Diktatur erhoben. Von den etwa 300 inhaftierten Teilnehmern dieses Aufstands wurden 61 Männer für sechs Monate bis zu drei Jahren in unterschiedliche Städte des Landes wie Filiași, Târgoviște, Brăila oder Bârlad umgesiedelt. Auch deren Ehefrauen waren unterschiedlichen Schikanen ausgesetzt.[16]

1996 ernannte die Stadt etwa 50 Todesopfer[17] der Revolution von 1989 zu Ehrenbürgern der Stadt.[18]

2017 wurde Brașov der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[15]

Bevölkerung

Um 1500 hatte Kronstadt etwa 11.000 Einwohner und war die bevölkerungsreichste, wirtschaftlich mächtigste und somit bedeutendste Stadt Siebenbürgens.[19][20] Bis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Deutschen (Siebenbürger Sachsen) die zahlreichste Volksgruppe in Kronstadt. Bei der österreichischen Volkszählung von 1850 wurden 21.782 Einwohner gezählt, davon 8.874 Deutsche (Siebenbürger Sachsen; 40,8 %), 8.727 Rumänen (40 %) und 2.939 Magyaren (13,4 %). Im Jahr 1880 lebten in Brașov 29.584 Einwohner, die etwa je zu einem Drittel Deutsche, Magyaren und Rumänen waren. Bis in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen weisen die Volkszählungen eine leichte zahlenmäßige Dominanz der Magyaren aus. 1941 wurde mit 16.210 die größte absolute Zahl der Deutschen registriert; wegen der stärkeren Zunahme insbesondere der rumänischen Bevölkerung betrug der Anteil der Deutschen jedoch nur noch 19 %. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg lebten noch etwa 10.000 Deutsche in der Stadt. Seit den 1970er Jahren nahm ihre Zahl durch Auswanderung nach Deutschland kontinuierlich ab und liegt heute unter 2.000. Die Gesamtbevölkerung von Brașov stieg bis auf 324.000 im Jahr 1992 und ist seitdem rückläufig. Zur Volkszählung 2002 wurden noch etwa 285.000 Bewohner registriert, darunter 258.000 Rumänen, 23.200 Magyaren, 1.700 Deutsche, 800 Roma und je 100 Juden und Russen bzw. Lipowaner.[21][22] Bei der Volkszählung 2011 bekannten sich von den 253.200 registrierten Menschen, 219.019 als Rumänen, 16.551 als Magyaren, 1.188 als Deutsche, 845 als Roma, je 75 als Lipowaner und Italiener, 70 als Juden, 69 Griechen, 65 als Türken und noch einige andere Ethnien.[1]

2001 lebten in Brașov 20 bis 30 Straßenkinder in einem Alter von ab acht Jahren ständig am Bahnhof der Stadt, darunter auch einige Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren, die sich durch Prostitution Geld beschafften. Drogenfreie Acht- bis Vierzehnjährige konnten in der Wartehalle des Bahnhofs übernachten. Die jüngeren Straßenkinder in Brașov sicherten ihr Überleben mit dem Verkauf von Zeitungen in den in Brașov haltenden internationalen Fernzügen. Es fehlte aber an Kleidung und Schuhen, ganz besonders im Winter, und die medizinische Versorgung fehlte ganz. Die meisten dieser Straßenkinder waren nie in einem Heim.[23]

Politik

Mandatsverteilung
Mandate im Lokalrat:
(Wahlen 2020):
USR (12), PNL (11),
PSD (4)
Die Piața Sfatului, der Marktplatz von Brașov im September 2003

Datei:Brasov2010Video.ogv

Dem Lokalrat von Brașov gehören 27 Mitglieder an. Bürgermeister ist Allen Coliban. Politische Interessenvertretung der deutschsprachigen Minderheit ist das Demokratische Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt.

Städtepartnerschaften

Angaben der offiziellen Homepage von Brașov: [24][25]

Stadt Land seit Typ
Bijeljina Grb Bijeljine.png Bosnien und Herzegowina Srpska, Bosnien und Herzegowina 2018 Partnerstadt
Burgas Burgas-coat-of-arms.svg Bulgarien Bulgarien 2013 Partnerstadt
Gent Wapen van Gent.svg Belgien Ostflandern, Belgien 1993 Städtefreundschaft
Győr HUN Győr Címer.svg Ungarn Westtransdanubien, Ungarn 1992 Partnerstadt
Holstebro Holstebro våben.png Danemark Midtjylland, Dänemark 2005 Zusammenarbeit
Kastoria Datei:Kastoria Logo.png Griechenland Westmakedonien, Griechenland 1999 Zusammenarbeit
Kemer Turkei Antalya, Türkei 1999 Zusammenarbeit
Leeds Vereinigtes Konigreich England, Vereinigtes Königreich Städtefreundschaft
Limassol Zypern Republik Zypern Städtefreundschaft
Linz Wappen Linz.svg Osterreich Österreich 2012 Partnerstadt
Minsk Coat of arms of Minsk.svg Belarus Belarus 2005 Partnerstadt
Musashino Flag of Musashino, Tokyo.svg Japan Kantō, Japan 1991 Städtefreundschaft
Netanja Coat of arms of Netanya.svg Israel Israel 1999 Partnerstadt
Nürnberg DEU Nürnberg COA (klein).svg Deutschland Bayern, Deutschland 2014 Städtefreundschaft
Rischon LeZion Rishon leZion Coat of Arms.svg Israel Israel 1996 Partnerstadt
Tampere Tampere.vaakuna.svg Finnland Pirkanmaa, Finnland 1981 Partnerstadt
Tours Blason tours 37.svg Frankreich Centre-Val de Loire, Frankreich 1990 Partnerstadt
Trikala Datei:Trikala Logo.png Griechenland Thessalien, Griechenland 2006 Partnerstadt

Wappen

Wappen der Stadt Brașov
Blasonierung: „In blauem Schild goldne Krone mit einer silbernen oder braunen Wurzel.“[26]
Wappenbegründung: Der Wahlspruch lautet lateinisch „Deo vindici patriae“ ‚Gott, dem Beschützer der Vaterstadt [gewidmet], oder Für Gott, den Beschützer des Vaterlands.‘[27]

Sehenswürdigkeiten

Brașov-Schriftzug über der Stadt am Berg Tâmpa. Der Berg wird von der deutschsprachigen Bevölkerung auch als Zinne oder Kapellenberg bezeichnet.

Historische Bauwerke

Die Schwarze Kirche im Winter
Die Altstadt gesehen vom Berg Tâmpa
Stadtansicht von Brașov mit dem Rathausturm
Brașov, gesehen vom Tâmpa-Berg
Promenade an der Stadtmauer von Brașov, am Tâmpa-Berg

Bedeutendes geschichtliches Bauwerk und markantes Wahrzeichen der Stadt ist die 1477 gebaute evangelische Schwarze Kirche (rumänisch Biserica Neagră) mit ihrer Buchholz-Orgel. Weitere Sakralbauten sind die 1858 gebaute orthodoxe Kathedrale und die Kirche des Nikolaus von Myra (rumänisch Biserica Sfântul Nicolae), die 1292 errichtet und 1495 aus Stein neu gebaut wurde, sowie die Neologe Synagoge und die Orthodoxe Synagoge.[28]

Das alte Rathaus am Rathausplatz gilt als weiteres markantes Zeichen der Stadt. Die St. Bartholomäus-Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Bauwerk der Stadt. Die historische Altstadt ist geprägt von spätmittelalterlichen Bürgerhäusern (so zum Beispiel das Hirscherhaus am Rathausplatz) und großzügigen, stilvollen Bauten des 19. Jahrhunderts. Sehenswert sind auch die mittelalterlichen Stadtbefestigungen, darunter das Katharinentor aus dem Jahr 1559, die Weberbastei, der Weiße Turm und der Schwarze Turm. Alle sind heute restauriert und als Museum zugänglich. Das Museum Erste rumänische Schule (rumänisch Prima școală românească) stellt u. a. das erste Buch aus, das in rumänischer Sprache gedruckt wurde.

Nicht weit von Brașov entfernt befindet sich das Schloss Bran.

Moderne Bauwerke

In der Nähe von Brașov bei Bod (Brenndorf) betreibt der rumänische Rundfunk den Langwellensender Bod auf der Frequenz 153 kHz mit einer Sendeleistung von 1.200 Kilowatt.

Kunst und Kultur

  • Staatsoper Brașov

Die Rumänische Staatsoper Brașov gehört nach der Opera Națională București zu den führenden Opernensembles des Landes. Sie wurde erst 1953 gegründet. Aber sie setzt eine lange musikalische Tradition fort, denn schon 1794 wurde eine opera-buffa-Truppe in Brașov nachgewiesen. Cristian Mihăilescu, Regisseur und ehemals Solist der Opera Națională București, leitet die Staatsoper. Er wurde 1998 zur Musikerpersönlichkeit des Jahres gewählt.

  • Schauspielhaus
  • Philharmonisches Orchester
  • Deutsches Kulturzentrum Kronstadt

Wirtschaft

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Traktorenhersteller Uzina Tractorul Brașov aus dem seit 1925 bestehenden Flugzeugwerk Întreprinderea Aeronautică Română hervor.[29] 2007 wurde das Unternehmen liquidiert.[30]

Im Jahr 1921 wurde das ROMLOC-Werk als Schienenfahrzeughersteller gegründet, im Zweiten Weltkrieg wurden dort Waffen und Munition hergestellt. Nach verschiedenen Umbenennungen wurden ab 1954 Lastwagen produziert, zunächst Kopien von sowjetischen Fahrzeugen. 1969 wurde eine Lizenz zur Produktion von MAN-Fahrzeugen erworben. Später wurde die Fabrik in ROMAN umbenannt.

Seit Ende 1999 stellt die Firma Autoliv aus Schweden Airbags für BMW und ab 2005 auch Sicherheitsgurte her. Danach folgte ein Werk für Gasgeneratoren für Airbags.[31] Neben der Kfz-Industrie ist der Maschinenbau der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt. Dazu zählt auch die Schaeffler-Gruppe, die ein großes Produktionswerk in Brașov aufgebaut hat.[32] Im Jahr 2007 eröffnete die österreichische JAF-Gruppe hier das Säge- und Furnierwerk J.F.Furnir.[33] Seit 2014 unterhält die Firma Varta Microbattery ein Werk für Mikrobatterien in Brașov.

In Brașov existiert außerdem die Universität Transilvania Brașov sowie die Universität George Barițiu. Durch die Präsenz gut ausgebildeter Universitätsabsolventen werden auch ausländische Firmen angezogen. So hat z. B. Siemens einen Standort in Brașov, der stetig ausgebaut wird, ebenso wie die Miele & Cie. KG. Der Verlag Directmedia Publishing GmbH, der Textsammlungen elektronisch publiziert, hat 2009 seinen Sitz von Berlin nach Brașov verlegt.

Die Airbus-Tochtergesellschaft Premium Aerotec betreibt seit Ende 2010 ein Werk in Brașov.

Fauna

Beinahe täglich werden in den Randbezirken der Stadt Bären gesichtet, welche die dortigen Mülleimer nach Essbarem durchsuchen und sich sogar von Menschen füttern lassen. In den Wäldern rund um Brașov leben noch Bären (Brauner Karpatenbär) in freier Natur. Damit ist es eine der wenigen Gegenden in Südosteuropa, wo das noch der Fall ist.

Zum Schutz von Wölfen und Bären wurde in Kooperation mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) das Carpathian Large Carnivore Project (CLCP) ins Leben gerufen.

Verkehr

Die Stadt ist Eisenbahnknoten mit dem Rangierbahnhof Brașov Triaj und hat seit 1959 ein Oberleitungsbussystem. Daneben wird Brașov von zahlreichen Taxis und Linienbussen befahren. Ab 1892 bis 1927 und erneut von 1987 bis 2006 gab es auch eine Straßenbahnlinie. Ein internationaler Flughafen nahe Brașov in Ghimbav (Weidenbach) ist im Bau. Die Autobahn 3 von Bukarest nach Borș an der ungarischen Grenze wird durch Brașov führen.

Sport

Der Fußballverein FC Brașov spielt in der zweiten rumänischen Liga. Der Eishockeyverein ASC Corona 2010 Brașov nimmt an der rumänischen Eishockeyliga und der MOL Liga teil. Erfolgreich spielt die Handball-Damenmannschaft, Rulmentul Brașov, die 2006 rumänischer Meister und Pokalmeister war.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bis 1900

1901 bis 1950

Ab 1951

Mit der Stadt verbunden

Panoramafoto

Panoramablick auf den westlichen Teil von Brașov vom Berg Tâmpa

Siehe auch

Literatur

  • Arne Franke: Kronstadt – Brașov. Ein kunstgeschichtlicher Rundgang durch die Stadt unter der Zinne (= Große Kunstführer. Band 236; Große Kunstführer in der Potsdamer Bibliothek östliches Europa. Band 2). Mit einer historischen Einführung von Harald Roth. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2058-1 (48 S.).
  • Arnold Huttmann, George Barbu: Medicina în Orașul Stalin ireri și astăzi (Die Medizin in Stalinstadt gestern und heute). Editura societății științelor medicale din R.P.R., Filiala regională Stalin, 1959, OCLC 721295450.
  • Erich Jekelius (Hrsg.): Kronstadt (= Das Burzenland. Band III,1). Verlag Burzenländer Sächsisches Museum, Kronstadt 1928, OCLC 1070946022.
  • Maja Philippi: Kronstadt. Historische Betrachtungen über eine Stadt in Siebenbürgen. Bukarest 1996.
  • Harald Roth (Hrsg.): Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadtgeschichte. Universitas, München 1999, ISBN 3-8004-1375-2.
  • Harald Roth: Kronstadt in Siebenbürgen. Eine kleine Stadtgeschichte, Böhlau, Köln 2010, ISBN 978-3-412-20602-4.
  • Friedrich Wilhelm Stenner: Die Beamten der Stadt Brassó (Kronstadt) von Anfang der städtischen Selbstverwaltung bis auf die Gegenwart (= Quellen zur Geschichte der Stadt Brassó (Kronstadt). Band 7, Beiheft 1). Buchdruckerei Brüder Schneider & Feminger, Kronstadt 1916, OCLC 1111751881.
  • Klaus T. Weber, Monika Jekel: Das Schloss von Kronstadt. In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde. 23. Jg., Nr. 1, 2000, ISSN 0344-3418, S. 64–81.
  • Liste der Stadtverwalter und Bürgermeister von Kronstadt ab 1360 (Memento vom 24. August 2009 im Internet Archive). (PDF; 9,8 kB; Daten aus: Gernot Nussbächer: Kronstadt. München 1999; Beschreibung rumänisch)

Weblinks

Commons: Brașov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Brașov – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. a b Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 4. Februar 2021 (rumänisch).
  3. Robert Offner: Kronstadt, der Stadtarzt Paulus Kyr und Ferrara. In: Robert Offner (Hrsg.): Paulus Kyr, Die Gesundheit ist ein köstlich Ding. Ein ins Deutsche, Rumänische und Ungarische übersetzter und mit zeitgenössischen Bildern versehener und kommentierter Nachdruck des Gesundheitslehrbuches des Kronstädter Arztes Paulus Kyr: Sanitatis studium ad imitationem aphorismorum compositum item alimentorum uires breuiter et ordine alphabetico positae Autore Paulo Kyr medico. Impressum in Inclyta Transylvaniae Corona anno 1551. Schiller Verlag, Hermannstadt/Bonn 2010, ISBN 978-3-941271-33-3, S. 9–20, hier: S. 9.
  4. J. G. Th. Graesse: Orbis Latinus. G. Schönfeld, Dresden 1861, urn:nbn:de:s2w-3093 (columbia.edu mit alphabetischer Suchfunktion).
  5. Carmen Florea: The Late Medieval Cult of the Saints: Universal Developments within Local Contexts. Routledge, 2021, ISBN 978-1-00-046085-8 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  6. Dragoș Moldovanu: Toponimie de origine romană în Transilvania și în sud-vestul Moldovei, Anuarul de lingvistică și istorie literară. Abgerufen am 7. Oktober 2021 (rumänisch).
  7. ROMÂNI ŞI PECENEGI ÎN SUDUL TRANSILVANIEI. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  8. Siebenbürgisches Archiv. Böhlau., 1984, ISBN 978-3-412-01782-8 (google.com [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  9. ORBIS LATINUS - Letter S. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  10. J. Everett-Heath: Place Names of the World - Europe: Historical Context, Meanings and Changes. Springer, 2000, ISBN 978-0-230-28673-3, S. 245 (google.com [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  11. Maja Philippi: Von der Gründung der Stadt bis zur Erringung der Autonomie um 1500. In: Harald Roth (Hrsg.): Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadtgeschichte. 1999.
  12. Ulrich Andreas Wien: Siebenbürgen – Pionierregion der Religionsfreiheit: Luther, Honterus und die Wirkungen der Reformation. Schiller Verlag, Hermannstadt/Bonn 2017, ISBN 978-3-946954-05-7, S. 9–16.
  13. Robert Offner: Kronstadt, der Stadtarzt Paulus Kyr und Ferrara. 2010, S. 10 f.
  14. Robert Offner: Kronstadt, der Stadtarzt Paulus Kyr und Ferrara. 2010, S. 11 f.
  15. a b Reformationsstadt Kronstadt (Brasov). Rumänien. Ein feste Burg. In: reformation-cities.org/cities, zuletzt abgerufen am 2. September 2020.
  16. Bianca Ioniță: 15 noiembrie 1987 – ziua în care Braşovul a cântat „Deșteaptă-te, române!” Radio România, 15. November 2014, abgerufen am 24. September 2019 (rumänisch).
  17. Lista eroilor din judetul Brasov. In: portalulrevolutiei.ro, abgerufen am 1. September 2020 (rumänisch; deutsch: Liste der Todesopfer der Revolution von 1989 in Brașov).
  18. CETĂŢENI DE ONOARE AI MUNICIPIULUI BRAŞOV 1992 – 2017. (PDF; 219 kB) In: brasovcity.ro. Abgerufen am 1. September 2020 (rumänisch).
  19. Robert Offner: Kronstadt, der Stadtarzt Paulus Kyr und Ferrara. 2010, S. 9 f.
  20. Vgl. auch Maja Philippi: Von der Gründung der Stadt bis zur Erringung der Autonomie um 1500. In: Harald Roth (Hrsg.): Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadtgeschichte. 1999.
  21. Volkszählungen in Siebenbürgen 1850–2002. (PDF; 512 kB) In: kia.hu, abgerufen am 10. August 2009 (ungarisch).
  22. Rumänien: Kreise und größere Städte. In: citypopulation.de, abgerufen am 31. Mai 2018 (Zensus ab 1977).
  23. Straßenkinder in Brasov (Memento vom 6. März 2001 im Internet Archive)
  24. Raportul Primarului Municipiului Braşov privind activitatea din anul 2020. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  25. Statutul Municipiului Brașov. (PDF; 1,3 MB) In: brasovcity.ro. Abgerufen am 14. Februar 2020 (rumänisch).
  26. Robert Sonnleitner: Wappen von Kronstadt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: siebenbuerger-bw.de. Robert Sonnleitner, 1998, archiviert vom Original am 22. April 2016; abgerufen am 28. November 2018 (private Webseite).
  27. What exactly is the meaning of “deo vindici patriae”? In: reddit.com. 2. Juni 2017, abgerufen am 31. Mai 2018 (englisch).
  28. Brașov – Attractions. In: traveltoromania.com, abgerufen am 31. Mai 2018 (englisch).
  29. Marin Sorin: The Social Consequences of the 1944 Anglo-American Bombing of Ploiești: A Grassroots Perspective. Central European University, Budapest 2008, S. 44 (ungarisch; etd.ceu.hu [PDF; 2,2 MB]).
  30. ÎN RUINĂ Demolarea uzinei Tractorul, o rană care nu se vindecă. In: adevarul.ro, 8. Februar 2011, abgerufen am 2. September 2020 (deutsch: Die Tractoru-Werke in Trümmern, eine Wunde, die nicht heilt).
  31. Ionuț Bonoiu: Suedezii de la Autoliv fac o a treia fabrica de 13 mil. de dolari la Brasov. In: „Ziarului Financiar“.ro, 8. Juli 2005, abgerufen am 2. September 2020 (rumänisch; deutsch: Die schwedische Firma Autoliv eröffnet ein drittes Werk in Brașov).
  32. Simona Suciu: Fabricile din Braşov produc componente şi ornamente auto pentru cele mai cunoscute mărci de automobile din lume. In: adevarul.ro. 29. Mai 2013, abgerufen am 31. Mai 2018 (rumänisch; deutsch: Fabriken in Brașov stellen Kfz-Teile und Verzierungen für die beliebtesten Automobilmarken der Welt her).
  33. J.F.Furnir Säge- und Furnierwerk. In: jffurnir.com, abgerufen am 2. September 2020 (deutsch, englisch, rumänisch).
  34. Robert Offner (Hrsg.): Paulus Kyr, Die Gesundheit ist ein köstlich Ding. 2010, S. 10.
  35. László András Magyar, Robert Offner: Krauss, Valentin. In: Péter Kőszeghy (Hrsg.): Magyar Művelődéstörténeti Lexikon: Középkor és kora újkor. Band 6. Budapest 2006.
  36. Hans Peter Türk, Johannes Killyen: Paul Richter (1875–1950). In: suedost-musik.de. Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa e. V. (GDMSE), abgerufen am 28. November 2018.
  37. Claus Stephani (KK): Mattis-Teutsch-Retrospektive in München. In: siebenbuerger.de, 28. August 2001, abgerufen am 7. Juli 2019.
  38. Gudrun-Liane Ittu: Eduard Morres: Maler von europäischem Format. In: siebenbuerger.de, 14. September 2006, abgerufen am 7. Juli 2019.
  39. Rudolf Rösler: Witting, Otto. In: kulturportal-west-ost.eu, abgerufen am 7. Juli 2019.
  40. Angaben zu Anemone Latzina bei planetlyrik.de, abgerufen am 7. Juli 2019.
  41. Geistreiches, Cronstädtisches Gesang-Buch […]. Kronstadt 1751 (CD-ROM, ca. 2010, OCLC 999267334).