Breitbandverteilnetz
Breitbandverteilnetze dienen der Übertragung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen von zentralen Verteilstellen zu den Teilnehmern.
Der Ausbau einer bundesweiten technischen Infrastruktur für Breitbandverteilnetze geht auf Entscheidungen aus den 1970er Jahren zurück, insbesondere auf die Empfehlungen der Kommission für den Ausbau der technischen Kommunikationssysteme (KtK) aus dem Jahr 1976. Die Breitbandverteilnetze wurden ursprünglich auch für die neu entstehenden Kabelfernsehnetze konzipiert. Heute gelten die damals geplanten Breitbandverteilnetze als technisch überholt und wurden durch überregionale Glasfaserleitungsnetze ersetzt oder werden nur noch als lokale Kabelfernsehnetze weiter betrieben.
Breitbandverteilnetze erfordern einen einseitigen Fluss von Nachrichten von einer Quelle (dem Sender) zu einem Ziel (dem Empfänger, in der Regel also dem Haushalt). Im Gegensatz zur Breitbandkommunikation in Breitbandvermittlungsnetzen kann der Empfänger hier nicht zum Sender werden. Das bekannteste Breitbandverteilnetz ist das Kabelfernsehen.
Die Netzstruktur eines örtlichen Breitbandverteilnetzes besteht aus
- zentralen Einrichtungen (Netzebene 2),
- dem eigentlichen Breitbandverteilnetz (Netzebene 3) mit aktiven und passiven Komponenten, sowie
- den angeschlossenen Hausübergabepunkten mit den dahinterliegenden privaten Hausverteilnetzen (Netzebene 4).
Kabelfernsehen erfordert eine baumförmige Netzstruktur, d. h. ein Netz, das sich von einem Punkt aus verzweigt.
Die Breitbandverteilnetze wurden in Kupfer-Koaxialkabeltechnik errichtet, da diese Technik zu Beginn der Verkabelung die wirtschaftlich sinnvollste Bedarfsdeckung ermöglichte. Je nach Bauart reicht die Bandbreite dieses Kupfer-Koaxialkabels derzeit von 450 MHz bis zu 1 GHz. Zunächst hatten 90 Prozent der vorhandenen Kabelnetze eine Bandbreite von 47 bis 450 MHz; darüber lassen sich etwa 35 analoge Kanäle oder 140 digitale Programme übertragen.