Serothorax

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Klassifikation nach ICD-10
J94.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheitszustände der Pleura
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Pleuraerguss der linken Thoraxhälfte

Als Serothorax wird ein fibrin- und eiweißhaltiger Pleuraerguss,[1] also eine Ansammlung seröser Flüssigkeiten im Pleuraspalt bezeichnet.[2] Er tritt als Folge einer entzündlichen oder tumorösen Erkrankung des Brustfelles auf.[1] Ist der Pleuraerguss eiweiß- und zellarm, so wird er als Hydrothorax (früher auch Brustwassersucht)[3] bezeichnet. Der Hydrothorax tritt üblicherweise in Folge einer rechts- oder linksventrikulären Herzinsuffizienz, eines nephrotischen Syndroms oder (als hepatischer Hydrothorax)[4] einer Leberzirrhose auf.[5]

Ursachen

Als Ursachen für einen Serothorax werden in der Literatur Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Störungen des Bluteiweißhaushaltes wie Dysproteinämie und Hypoproteinämie, bösartige Brustfellerkrankungen,[2] bei intrathorakalen Erkrankungen beziehungsweise abdominellen Erkrankungen entstehende Entzündungen (wie zum Beispiel Bauchspeicheldrüsenentzündung) und Rheuma genannt.[6]

Diagnose

Anzeichen eines Serothorax sind eine spürbare Dämpfung bei der Perkussion des Brustkorbes, ein nur geringes oder nicht wahrnehmbares Atemgeräusch sowie eine Verschattung des erkrankten Thoraxbereiches im Röntgenbild.[7]

Therapie

Der Pleuraerguss wird mittels Pleurapunktion behandelt. Die Punktion dient gegebenenfalls der Minderung von Druckerscheinungen im Thorax sowie der Feststellung der ursächlichen Krankheitserreger. Die den Serothorax verursachende Erkrankung ist abhängig ihrer Genese chirurgisch oder internistisch zu behandeln.[8]

Einzelnachweise

  1. a b Pschyrembel, S. 1412
  2. a b Lehrbuch Vorklinik, S. 254
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig/ Wien 1905-1909. 1909, abgerufen am 18. Oktober 2017.
  4. Berthold Jany, Tobias Welte: Pleuraerguss des Erwachsenen – Ursachen, Diagnostik und Therapie. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 116, Heft 21, (Mai) 2019, S. 377–385, hier: S. 379 und 382.
  5. Pschyrembel, S. 669 ff.
  6. Chirurgie, S. 225
  7. Chirurgie, S. 225 u. 226
  8. Chirurgie, S. 226

Literatur

  • Robert F. Schmidt, Klaus Unsicker: Lehrbuch Vorklinik. Deutscher Ärzte-Verlag Köln, 2003. ISBN 3-7691-0443-9. S. 254
  • Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch. Berlin ; New York. Verlag de Gruyter. 257. Auflage 1994 (ISBN 3-11-014183-3, ISBN 3-933203-04-X). S. 669 ff. u. 1412.
  • Georg Heberer, Wolfgang Köle, Harald Tscherne: Chirurgie – Lehrbuch für Studierende der Medizin und Ärzte. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York. 4. Auflage, 1983. ISBN 3-540-11899-3. S. 225 ff.
  • Peter Thurn, Egon Bücheler: Einführung in die Röntgendiagnostik. Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York. 7. Auflage, 1982. ISBN 3-13-316007-9. S. 199, Abb. 228