Burgholz (Kirchhain)

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Burgholz
Stadt Kirchhain
Koordinaten: 50° 52′ 27″ N, 8° 57′ 20″ O
Höhe: 359 (320–383) m ü. NHN
Fläche: 6,52 km²[1]
Einwohner: 327 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 35274
Vorwahl: 06425
Stadtgebiet von Kirchhain mit Lage der zwölf Ortsteile
Kirche und Ortsbild

Burgholz ist ein Stadtteil von Kirchhain im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Im Altkreis Marburg war es der am höchsten liegende Ort (378 m ü. NN). Der Ort liegt nördlich von Kirchhain am Rand des Amöneburger Beckens am höchsten Berg der Stadt, dem Burgholz. Auf diesem Berg, am südwestlichen Ortsrand, befindet sich der Hunburgturm, ein 28,5 m hoher Aussichtsturm.

Geschichte

Allgemeines

Die älteste bekannte Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1317 als Burcholz in einer Urkunde der ritterschaftliche Familie Riedesel.[1]

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Burgholz im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freifilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Kirchhain eingegliedert.[3][4] Für Burgholz, wie für alle ehemals eigenständigen Stadtteile von Kirchhain, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Burgholz war 1992 im hessischen Wettbewerb „Unser Dorf“ Landessieger.

Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Burgholz lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]

Gerichte seit 1821

Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Kirchhain war für die Verwaltung und das Justizamt Rauschenberg war als Gericht in erster Instanz für Burgholz zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Rauschenberg.[11][12] Das Amtsgericht Rauschenberg wurde 1932 geschlossen. Sein Bezirk ging im Bezirk des Amtsgerichts Kirchhain auf.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Burgholz 375 Einwohner. Darunter waren 6 (1,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 66 Einwohner unter 18 Jahren, 147 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 75 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 42 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 96 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[13]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1577: 16 Hausgesesse
• 1592: 16 Familien (5 Ackerleute, 11 Einläuftige).
• 1629: 14 Hausgesesse (2 zweispännige, 7 einspännige Ackerleute, 5 Einläuftige).
• 1681: 8 hausgesessene Mannschaften.
• 1747: 19 Haushalte (98 Einwohner).
• 1787: 98 Haushalte
• 1838: 302 Einwohner (Familien: 24 nutzungsberechtigte, 17 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 4 Beisassen)
Burgholz: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
  
271
1840
  
289
1846
  
268
1852
  
293
1858
  
267
1864
  
277
1871
  
210
1875
  
234
1885
  
224
1895
  
230
1905
  
217
1910
  
224
1925
  
246
1939
  
294
1946
  
428
1950
  
395
1956
  
314
1961
  
327
1967
  
328
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
375
2015
  
330
2019
  
327
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Kirchheim:[14][2]; Zensus 2011[13]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 244 evangelisch-lutherische, 26 evangelisch-reformierte, 13 römisch-katholische Einwohner.
• 1885: 219 evangelische (= 97,77 %), 5 katholische (= 2,23 %) Einwohner
• 1961: 309 evangelische (= 94,50 %), 12 katholische (= 3,67 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1747: Erwerbspersonen: 17 Ackerleute, darunter 2 Wagner, welche ihr Gewerbe aber kaum betreiben; 1 Schäfer, 2 Tagelöhner, 2 Spinnerinnen, 1 Wirt.
• 1838: Familien: 21 Ackerbau, 2 Gewerbe, 22 Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 63 Land- und Forstwirtschaft, 68 Produzierendes Gewerbe, 26 Handel und Verkehr, 16 Dienstleistungen und Sonstiges.
Hunburgturm

Sehenswürdigkeiten

Weblinks

Commons: Burgholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Burgholz, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushaltsplan 2020. In: Webauftritt. Stadt Kirchhain, S. 3, abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 54 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 193 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Kirchhain, abgerufen im November 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Kirchhain anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 115 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Trennung von Justiz (Justizamt Rauschenberg) und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74.
  10. Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts, Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  11. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  12. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  13. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 28 und 68;.
  14. Einwohnerzahlen von 30. Juni 2015. Webauftritt Stadt Kirchhain. (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)