Burkholderia paludis

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Burkholderia paludis
Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Betaproteobacteria
Ordnung: Burkholderiales
Familie: Burkholderiaceae
Gattung: Burkholderia
Art: Burkholderia paludis
Wissenschaftlicher Name
Burkholderia paludis
Ong et al. 2016

Burkholderia paludis ist eine Bakterienart. Die Bildung von Abwehrstoffen gegen andere Bakterienarten stellt eine Möglichkeit für den Einsatz in der Medizin dar.

Merkmale

Die Zellen von Burkholderia paludis sind stäbchenförmig. Die Breite liegt zwischen 0,6 und 0,8 μm, die Länge zwischen 1,6 und 2,1 μm. Das Bakterium bildet runde Kolonien mit glatter Oberfläche und einem Durchmesser von 2–3 mm. Die Farbe der Kolonien ist gelb.[1]

Wachstum und Stoffwechsel

Burkholderia paludis ist fakultativ anaerob, zeigt also sowohl in Abwesenheit als auch in Gegenwart von Sauerstoff Wachstum.[1] Das Bakterium fermentiert Glucose. Der Urease-Test und der Test auf die Spaltung von Aesculin (Hydrolyse) verlaufen ebenfalls positiv. Eine Reduktion von Nitrat oder Nitrit wurde nicht beobachtet. Indol wird ebenfalls nicht gebildet. Der Oxidase-Test verläuft positiv. Wachstum zeigt sich bei Temperaturen zwischen 15 und 40 °C. Optimales Wachstum erfolgt bei einer Temperatur von 30 °C. Es werden pH-Werte zwischen 4 und 10 toleriert, optimal ist ein pH-Wert von 7. Des Weiteren werden NaCl-Werte zwischen 0 und 2,5 % toleriert, optimal sind 0 %. Zur Unterscheidung von anderen nah verwandten Arten kann u. a. das Vorhandensein der Arginindihydrolase bei Burkholderia paludis dienen.[1]

Taxonomische Merkmale

Der Gram-Test verläuft bei Burkholderia paludis negativ. Es wurde des Ubiquinon 8 (Q-8) nachgewiesen. Zu den isolierten polaren Lipiden zählen u. a. Phosphatidylglycerole (PG), Phosphatidylethanolamine (PE) und Diphosphatidylglycerole (DPG).[1]

Systematik

Burkholderia paludis wurde im Jahr 2016 von Kuan Shion Ong und Mitarbeitern beschrieben, aber die endgültige Verifizierung steht noch aus, aus diesem Grund wird der Artname in Anführungszeichen gesetzt (Stand April 2021).[2] Die Art zählt zu den sogenannten Burkholderia cepacia-Komplex. Burkholderia paludis ist hier nah verwandt mit den beiden Arten B. arboris und B. lata.[1]

Bei den Burkholderia cepacia-Komplex handelt es sich um eine Gruppe eng verwandter Bakterienarten, die in einer Vielzahl von ökologischen Nischen vorkommen und einen vielseitigen Stoffwechsel besitzen. Viele Arten dieses Komplexes sind opportunistische Krankheitserreger und können persistente Infektionen bei Personen mit Mukoviszidose verursachen. Sie können aber auch für die Landwirtschaft genutzt werden. Die Taxonomie dieser Bakterien ist komplex und entwickelt sich ständig weiter. Im Jahr 2020 bestand der Burkholderia cepacia-Komplex aus ca. 20 gültig benannten Arten.[3]

Mögliche Nutzung

Burkholderia paludis bildet Abwehrstoffe gegen andere Bakterienarten. Es handelt sich um das Siderophor Pyochelin. Es zeigt Wirkung gegen verschiedene Stämme von Staphylococcus und Enterococcus. Dieses macht das Bakterium interessant für die Medizin.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kuan Shion Ong, Yoong Kit Aw, Learn Han Lee, Catherine M. Yule, Yuen Lin Cheow und Sui Mae Lee: Burkholderia paludis sp. nov., an Antibiotic-Siderophore Producing Novel Burkholderia cepacia Complex Species, Isolated from Malaysian Tropical Peat Swamp Soil In: Frontiers in Microbiology, 2016, Band 7, 2046 doi:10.3389/fmicb.2016.02046
  2. Systematik nach J.P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) - Burkholderia paludis (Stand: 6. April 2021)
  3. Eliza Depoorter, Evelien De Canck, Charlotte Peeters, Anneleen D. Wieme, Margo Cnockaert, James E. A. Zlosnik, John J. LiPuma, Tom Coenye and Peter Vandamme: Burkholderia cepacia Complex Taxon K: Where to Split? In: Frontiers in Microbiology, 14 Julie 2020 doi:10.3389/fmicb.2020.01594

Literatur

  • Kuan Shion Ong, Yoong Kit Aw, Learn Han Lee, Catherine M. Yule, Yuen Lin Cheow und Sui Mae Lee: Burkholderia paludis sp. nov., an Antibiotic-Siderophore Producing Novel Burkholderia cepacia Complex Species, Isolated from Malaysian Tropical Peat Swamp Soil In: Frontiers in Microbiology, 2016, Band 7, 2046 doi:10.3389/fmicb.2016.02046