Carl-Heinz Westenburger

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Carl-Heinz Westenburger (* 4. September 1924 in Tannenberg; † 5. Mai 2008 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker, Denkmalpfleger und Naturschützer.

Leben und Wirken

Westenburger absolvierte eine Lehre als Dekorationsmaler und erwarb dem Meistertitel. Von 1951 bis 1956 studierte bei Theo Balden, Bert Heller, Toni Mau, Arno Mohr, Kurt Robbel und Walter Womacka an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war danach als Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK) freischaffend tätig. Er war Mitglied des Freundeskreises „Bildende Kunst“ des Kulturbundes der DDR in Annaberg-Buchholz und leitete Mal- und Zeichenzirkel in Annaberg-Buchholz und Zschopau. Ab 1968 war er Vorsitzender der Sektion Malerei/Graphik des VBK des Bezirkes Karl-Marx-Stadt sowie Mitglied der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt des Kulturbundes der DDR. In seinem Geburtsort leitete er die Ortsgruppe des Kulturbundes, war Ortsbeauftragter für Landeskultur und nahm als Delegierter und Redner am VIII. Kongress des Kulturbundes 1972 in Berlin teil. Nach 1990 wurde er Ehrenvorsitzender des wiedergegründeten Erzgebirgszweigvereins Tannenberg.

Westenburger hat nach eigener Aussage selbst bei der Gestaltung wichtiger Zentren in den Städten und Gemeinden mitarbeiten können. Sein künstlerisches Wirken ist eng mit dem Erzgebirge verbunden. Bekannt ist er insbesondere für seine Landschaftsdarstellungen und seine Porträts. Stellvertretend sind die großen Wandbilder im Fichtelberghotel und im Annaberger Theater zu nennen. Westenburger erhielt Aufträge u. a. von der Wismut AG, bei der er 1956/57 ein Praktikum absolviert hatte. In deren hinterlassener Kunstsammlung befindet sich eine Anzahl seiner Arbeiten. Neben seinem künstlerischen Wirken engagierte er sich seit seiner Jugend für die Denkmalpflege und den Naturschutz in seiner Heimat. Ein bleibendes Zeugnis seines Wirkens ist das Naturschutzgebiet Hermannsdorfer Wiesen bei Elterlein, für dessen Schaffung und Pflege er sich zeitlebens einsetzte. Hervorragende Arbeit leistete er bei der baugeschichtlichen Dokumentation des alten Erbgerichtes zu Cranzahl. Die umfangreiche Materialsammlung befindet sich im Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz. Im Jahr 2003 war er maßgeblicher Initiator und Mitbegründer der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst, einer regional ausgerichteten Kunstsammlung des Landkreises Annaberg bzw. ab 2008 des Erzgebirgskreises auf Schloss Schlettau.[1]

Ehrungen

Werke (Auswahl)

Tafelbilder (Auswahl)

  • Die kleine Gärtnerin (Öl, 1965)[6]
  • Steiger im Erzbergbau (Öl, 44 × 34 cm, 1956; Kunstsammlung der Wismut GmbH, Chemnitz)[7]
  • Erzgebirgslandschaft (Mischtechnik; Kunstsammlung der Wismut GmbH, Chemnitz)[8]
  • Junger Wismut-Kumpel Annaberg (Öl, 100 × 70 cm, 1956/1959; Kunstsammlung der Wismut GmbH, Chemnitz)[9]
  • Gießer aus Erla (Mischtechnik, 54,5 × 40 cm, 1968; Kunstsammlung der Wismut GmbH, Chemnitz)[10]

Zeichenkunst (Auswahl)

  • Grubenlampen (Pinsel, Tusche, 55 × 40 cm, 1956; Kunstsammlung der Wismut GmbH, Chemnitz)[11]
  • Lichterschein über dem Erzgebirge (Kreide, farbig, 56 × 80 cm, 1984; Kunstsammlung der Wismut GmbH, Chemnitz)[12]

Ausstellungen

Personalausstellungen (Auswahl)

  • 1972: Annaberg-Buchholz, Erzgebirgsmuseum
  • 1982: Karl-Marx-Stadt, Galerie Schmidt-Rottluff
  • 1984: Karl-Marx-Stadt, Galerie Oben
  • 1985: Annaberg-Buchholz, Galerie am Markt (mit Roswitha und Rainer Lorenz)
  • 1987: Gera, Galerie am Markt

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

  • 1956: Karl-Marx-Stadt, Städtische Kunstsammlung („Mittelsächsische Kunstausstellung“)
  • 1957: Berlin („Junge Künstler“)
  • 1967 bis 1988: Dresden, VI. bis X. Deutsche Kunstausstellung bzw. Kunstausstellungen der DDR
  • 1974, 1979 und 1985: Karl-Marx-Stadt, Bezirkskunstausstellungen
  • 1980: Rostock, Kunsthalle Rostock („Der Klasse verbunden - Kunstpreisträger des FDGB stellen aus“)
  • 1984/1985 Karl-Marx-Stadt, Städtisches Museum am Theaterplatz
  • („Retrospektive 1945 – 1984. Bildende Kunst im Bezirk Karl-Marx-Stadt“)
  • 1986: Cottbus („Soldaten des Volkes - dem Frieden verpflichtet“)

Literatur

  • Manfred Pollmer: Carl-Heinz Westenburger, in: Der Heimatfreund für das Erzgebirge 18 (1973), H. 7, S. 161–163.
  • Künstler aus dem Kreis Annaberg, Rat des Kreises Annaberg, Abteilung Kultur, 1980
  • Joachim Voigtmann: Carl-Heinz Westenburger. Maler, Grafiker. In: Künstler aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt. Bezirkskunstzentrum, Karl-Marx-Stadt, 1984
  • Joachim Voigtmann: Physiognomien der Natur. Der Maler Carl-Heinz Westenburger. In: Bildende Kunst, Berlin, 1984, 224–225
  • Carl-Heinz Westenburger. Landschaft eines Lebens. Neue Sächsische Galerie, Chemnitz 1995.
  • Carl-Heinz Westenburger, Götz Altmann: Sehen lernen – sonnenhaft das Auge: ein Malerbuch. Reihe Weiß-Grün, Bd. 18, Marienberg 1999, ISBN 3-931770-20-6.
  • Verein Kunstkeller Annaberg-Buchholz (Hrsg.): Sternstunden – Begegnungen mit Carl-Heinz Westenburger. 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freie Presse Annaberg vom 10. Juli 2003
  2. Neues Deutschland vom 28. Juni 1976, S. 4.
  3. Neues Deutschland vom 28. September 1984, S. 7.
  4. ND vom 23. Oktober 1989, S. 6.
  5. Volkssternwarte Drebach: Drebacher Kleinplaneten, 5. September 2012.
  6. Carl-Heinz Unbekannter Fotograf; Westenburger: Die kleine Gärtnerin. 1965, abgerufen am 23. März 2022.
  7. Klaus-Dieter; Westenburger Schumacher: Steiger im Erzbergbau (Kumpel mit Lederkappe). 1956, abgerufen am 23. März 2022.
  8. Klaus-Dieter; Westenburger Schumacher: Erzgebirgslandschaft. 1996, abgerufen am 23. März 2022.
  9. Klaus-Dieter; Westenburger Schumacher: Junger Wismut-Kumpel Annaberg. 1996, abgerufen am 23. März 2022.
  10. Klaus-Dieter; Westenburger Schumacher: Gießer aus Erla. 1968, abgerufen am 23. März 2022.
  11. Klaus-Dieter; Westenburger Schumacher: Grubenlampen. 1956, abgerufen am 23. März 2022.
  12. Klaus-Dieter; Westenburger Schumacher: Lichterscheinung über dem Erzgebirge. 1996, abgerufen am 23. März 2022.