Caro Niederer

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Caro Niederer (* 29. April 1963 in Zürich) ist eine zeitgenössische konzeptuelle Künstlerin, die in Zürich lebt und arbeitet. Ihr Schaffen umkreist Themen wie die mediale und kulturelle Übertragbarkeit von Bildern und die Beziehung zwischen Kunst und Leben. Niederer arbeitet mit verschiedenen Medien, die sie installativ in Szene setzt: Techniken wie Malerei, Fotografie, Video, in China handgeknüpfte Seidenteppiche, Möbelobjekte, Porzellan- und Glasobjekte, Schmuck sowie Wandtapeten und Editionen.[1] Niederer ist neben Pipilotti Rist und Sylvie Fleury eine der bekanntesten zeitgenössischen Schweizer Künstlerinnen.[2]

Künstlerische Laufbahn

Caro Niederers künstlerische Laufbahn begann in Zürich während den 1980er-Jahren. 1990 verbrachte sie im Rahmen eines Stipendiums mehrere Monate in Kairo. Dort arbeitete sie unter anderem auch mit Textilien und setzte sich damit schon zu Beginn ihrer künstlerischen Aktivität mit genderbezogenen Stereotypen auseinander. Nach ihrem Ägyptenaufenthalt reiste sie mit ihrem damaligen Partner, dem Künstler David Weiss, um die Welt. Auf ihren Reisen begann Caro Niederer Postkarten zu sammeln, welche anschliessend als Vorlage für kleinformatige Gemälde dienten. Diese wiederum liess sie später in einer chinesischen Manufaktur in Seidenteppiche übertragen. In der Publikation Öffentliche und Private Bilder (1995) erfährt diese Praxis des Transfers eine zusätzliche Ebene. Auch die später entstehenden großen Gemälde basieren auf privaten Fotografien, die sie unterwegs oder in alltäglichen Situationen aufnahm.

Zu diesen diversen künstlerischen Ausdrucksformen gehört auch das Entwerfen von Objekten für den häuslichen Gebrauch – wie etwa Geschirr oder Möbelstücke. Aber auch Videoarbeiten gehören zu ihrem Repertoire, wie etwa in Conversations about Work (2004), wo sie in einer weiblich besetzten Kaffeehausrunde der Frage nachgeht, wie Frauen arbeiten und leben.[3]

Der Austausch mit Gleichgesinnten, Freundinnen und Mitstreiterinnen prägt wiederholt auch ihre Ausstellungspraxis. In ihrer Retrospektive Good Life Ceramics im Kunstmuseum St. Gallen (2017/2018) realisierte sie nicht nur ein lange geplantes Café-Bar-Projekt, sondern schuf ein Präsentationskonzept, das sich im Verlauf der Ausstellungsdauer stetig veränderte. Dadurch ermöglichte sie einen gemeinsamen Auftritt der diversen Arbeitsweisen und Medien. Zu den jüngsten großen Museumsausstellungen zählen das Kunstmuseum St. Gallen (2017/2018), das CAC Málaga (2006), das Museum Haus Lange, Krefeld (2006), die Douglas Hyde Gallery, Dublin (2005), die Ikon Gallery, Birmingham (2005) und das Kunstmuseum St. Gallen (2004).

Ausstellungen

Einzelausstellungen

  • 2019
    • Good Luck, complete Works. Genf
  • 2018
  • 2017
    • Good Life Ceramics. Kunstmuseum St. Gallen[4]* 2016
    • Summer Crossing. Nicolas Krupp, Basel
  • 2012
  • 2008
    • Waiting for Returns. Hauser & Wirth, Zürich
  • 2007
    • Alba's Birthday. Hauser & Wirth, London
  • 2006
    • Souvenir and Conversations. CAC – Centro de Arte Contemporaneo de Málaga
    • Leben mit Kunst / Living with Art. Haus Lange, Krefeld (Wanderausstellung)
  • 2005
    • The Douglas Hyde Gallery, Dublin
    • Leben mit Kunst / Living with Art. Ikon Gallery, Birmingham (Wanderausstellung)
    • Conversations about Works. Hauser & Wirth, Zürich
  • 2004
    • Leben mit Kunst / Living with Art. Kunstmuseum St. Gallen (Wanderausstellung)
  • 2003
    • Memoria e Valore. Le Case d’Arte, Mailand
  • 2001
    • Interieurs – Leben mit Kunst. Galerie Brigitte Weiss, Zürich
  • 1997
    • Wie entsteht das Wertvolle. Galerie Agathe Nisple, St. Gallen
  • 1995
    • Sammlung und Sortiment. Galerie Francesca Pia, Bern
    • Öffentliche und Private Bilder. Kunstverein Friedrichshafen
    • Öffentliche und Private Bilder. Galerie Brigitte Weiss, Zürich
  • 1994
  • 1993
    • Kunsthalle St. Gallen, St. Gallen
  • 1992
  • 1990

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 2020
    • Subject sitting in a darkened room. Barbara Seiler, Zürich
    • Sommer des Zögerns. Kunsthalle Zürich
    • Conversations about Work. Kino Süd, Weiss Falk, Basel
  • 2018
    • Portable Art. A project by Celia Forner, Katalog, Hauser & Wirth, Los Angeles
  • 2017
    • Portable Art. A project by Celia Forner, Katalog, Hauser & Wirth, New York
  • 2016
    • A Being in the World. kuratiert von Jayson Musson und Fabienne Stephan, Salon 94 Bowery, New York
  • 2015
    • Salon d'Hiver, Hauser & Wirth Zürich
    • Heimspiel. Kunstmuseum St. Gallen
    • Don't Shoot the Painter – UBS Art Collection. Katalog, Villa Reale’s Galleria d’Arte Moderna, Mailand
  • 2014
  • 2012
    • The Prestige of Painting from Europe: The Future Lasts Forever. Katalog, Interalia Art Compagny, Seoul, Korea
    • Heimspiel. Kunstmuseum St. Gallen
    • The Art on your Wall. Artclub 1563, Seoul, Korea
    • Das eigene Kind im Blick. Katalog, Kunsthalle Emden
  • 2009
    • Heimspiel 09. Kunstmuseum St. Gallen
    • Tracing Reality I. Kunstraum Riehen, Riehen
    • Gefrorene Momente / Frozen Moments. Katalog, Kunstmuseum Chur
    • Locating Home. Harewood House, Harewood
  • 2006
    • Galerie Patrick Seguin invites Hauser&Wirth. Galerie Patrick Seguin, Paris
    • Hyperdesign. Katalog, Shanghai Biennale, Shanghai
  • 2005
    • Painting the Edge. Katalog, Gallery Hyundai, Seoul
  • 2004
    • Kunst für die Kunst. Kunsthalle St. Gallen
    • Appenzeller Frauenaufzug. Katalog, Zeughaus Teufen, Teufen AR
    • Citazioni. Le Case d’Arte, Mailand
  • 2003
    • Heimspiel, Kunsthalle St. Gallen, St. Gallen
    • 20th Anniversary Show. Monika Sprüth Philomene Magers, Köln
    • Preview 4. Galerie Brigitte Weiss, Zürich
  • 2002
    • Heimspiel. Zeughaus Teufen, Teufen
    • Preview 3. Galerie Brigitte Weiss, Zürich
    • Interior / Exterior (mit Andy Goldsworthy), Katalog, Cultureel Centrum De Romaanse Poort, Leuven, Belgien
  • 2001
  • 2000
    • Landscape. Galerie Giti Nourbakhsch, Berlin
    • Kontext. Kunsthalle Kornwestheim
    • Photo- and Videobased Works. Galerie Brigitte Weiss, Zürich
  • 1999
    • Bunte Hintergründe und klassische Porträts (mit Bruno Müller-Meyer), Galerie Brigitte Weiss, Zürich
    • Zeichnungen – Drawings. Galerie Brigitte Weiss, Zürich
  • 1998
    • Wish you were here (mit Andreas Rüthi und Bruno Müller-Meyer), Katalog, Milch, London
    • Salon. Kunstverein St. Gallen
    • Geschlossene Gesellschaft. Kunstmarkt Dresden
    • Non-Painters-Painting. Galerie Berlintokio, Berlin
  • 1997
    • SüdwestLB Druckgraphik Kunstpreis 1997. Katalog, SüdwestLB Forum, Stuttgart
    • Alpenblick, die zeitgenössische Kunst und das Alpine. Katalog, Kunsthalle Wien
    • Objets du désir. Katalog, Museum Bellerive, Zürich
    • Kunst & Kiosk (mit Véronique Zusseau), Alte Konsumbäckerei, Solothurn
    • Geschlossene Gesellschaft. Graphische Sammlung der ETH Zürich
  • 1996
  • 1995
    • SüdwestLB Druckgraphik Kunstpreis 1995. Katalog, SüdwestLB Forum, Stuttgart
    • Inventar 95/96. Helmhaus Zürich
    • Werk- und Atelierstipendium 1995. Helmhaus Zürich
  • 1994
    • Merry-go-round, Shedhalle, Zürich
    • Eidgenössisches Kunststipendium 1994, Messe Basel, Basel
    • Werk- und Atelierstipendium 1994, Helmhaus Zürich, Zürich
  • 1993
    • Informationsdienst c/o. Galerie Barbara Weiss, Berlin (Wanderausstellung)
    • Informationsdienst c/o. Palais des Beaux Arts Brüssel (Wanderausstellung)
    • Informationsdienst c/o. Goethe House, New York (Wanderausstellung)
    • Informationsdienst c/o. Grazer Kunstverein, Graz (Wanderausstellung)
    • Informationsdienst c/o. Sous-sol, Genf (Wanderausstellung)
    • Informationsdienst c/o. Galerie Barbara Gross, München
    • Serial – Ein limitierter Laden von Michelle Nicol. Zürich
  • 1992
    • Blumen. Bilderraum, Zürich
  • 1991
    • Self-Portrait. Galerie Ziegler Mandat, Zürich
    • 5 Continents. Galerie Ziegler Mandat, Zürich
  • 1989
    • Kunsthaus Örlikon, Zürich
  • 1988

Gespräche

  • 2004: Gespräche über die Arbeit. Katalog, Video, Zeughaus Teufen
  • 1997: Wie entsteht das Wertvolle. mit Christina Bechtler, Galerie Agathe Nisple, St. Gallen

Konzepte und Projekte

  • 2019
    • The Inventory of Happiness. Angela Weber Möbel, Zürich
  • 2018
    • The Inventory of Happiness. Angela Weber Möbel, Zürich
  • 2017
    • The Inventory of Happiness. Angela Weber Möbel, Zürich
  • 2016
    • Glassware. MMperformance (UA) von Christoph Gallio und Caro Niederer,
    • Aktionshalle Stanzerei, Baden
  • 1997
    • World of Interiors. Janet Paris, Andreas Rüthi, Bridget Smith, Binz 39, Zürich
  • 1993
    • Forum Information. mit Marc Jancou, Galerie Marc Jancou, Zürich
  • 1992
    • Oriental Spirit in Contemporary Zürich Flats. mit Stephanie Thalmann, Video, 90’

Preise und Stipendien

  • 2004: Manor Kunstpreis
  • 2000: AR-Kulturstiftung, Werkstipendium
  • 1997: IBK Förderpreis 1997
  • 1996: AR-Kulturstiftung, Werkstipendium
  • 1995: Werkstipendium der Stadt Zürich
  • 1992: AR-Kulturstiftung, Werkstipendium
  • 1990: Pro Helvetia Stipendium und Atelier in Schabramant, Cairo, Egypt

Monografien und Künstlerbücher

  • Caro Niederer, Selected Serials since 1993. Studio Caro Niederer, Zürich 2019.
  • Caro Niederer, Art Books 1992 to the Present. Studio Caro Niederer, Zürich 2018.
  • Caro Niederer, Red Views 1990 to the Present. Studio Caro Niederer, Zürich 2018.
  • Caro Niederer, Album. Hacienda Books, Zürich 2017.
  • Unterdörfer, Michaela (Hrsg.): Caro Niederer, Waiting for Returns‘. Hauser & Wirth. Steidl, Göttingen 2008 (Ausstellungskatalog)
  • CAC Malaga. Caro Niederer. Souvenir y Conversaciones. Malaga, 2006 (Ausstellungskatalog)
  • Douglas Hyde Gallery. Caro Niederer. Dublin, 2005 (Ausstellungskatalog)
  • Caro Niederer,‘Conversations about Work/Gespräche über die Arbeit‘. Scalo/Hauser&Wirth, 2004.
  • Roland Wäspe (Hrsg.): Caro Niederer. Leben mit Kunst. Hatje Cantz, Ostfildern 2004. (Ausstellungskatalog)
  • Niederer, Caro, Öffentliche und Private Bilder. Oktagon Verlag, Stuttgart 1995.
  • Niederer, Caro, ‚Abbilder, 30 Postkarten‘. 1992

Einzelnachweise

  1. ↑ Susanna Koeberle: Das Leben ist ein Fotoalbum | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 7. Mai 2020]).
  2. ↑ Caro Niederer. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  3. ↑ Caro Niederer - Centro de arte contemporáneo de Málaga. Abgerufen am 13. Juni 2020 (europäisches Spanisch).
  4. ↑ skv: Kunstmuseum St. Gallen. Abgerufen am 7. Mai 2020.

Weblinks

Personendaten
NAME Niederer, Caro
KURZBESCHREIBUNG Schweizer konzeptuelle Künstlerin
GEBURTSDATUM 29. April 1963
GEBURTSORT Zürich
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