Centralschweizerische Kraftwerke

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CKW AG

Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0020603475
Gründung 1894
Sitz Luzern, Schweiz Schweiz
Leitung Martin Schwab
(Vorsitzender der Geschäftsleitung)
Christoph Brand
(VR-Präsident)
Mitarbeiterzahl CKW-Gruppe: 1801 (Vollzeitstellen)[1]
Umsatz 820,4 Mio. CHF (2019/20, CKW-Gruppe)[1]
Branche Stromversorgung
Website www.ckw.ch

Die CKW AG (CKW), früher auch Centralschweizerische Kraftwerke AG oder Elektrizitätswerk Rathausen AG, mit Sitz in Luzern ist eine Produzentin und Verteilerin für Elektrizität in der Schweiz. Das privatrechtlich organisierte Unternehmen wurde 1894 mit Sitz in Rathausen gegründet. Die Anteile an der Gesellschaft hält zu 81 % die Axpo Holding AG, der Kanton Luzern ist mit 9,9 % beteiligt, die restlichen 9 Prozent befinden sich im Streubesitz.

Geschichte

Kraftwerk Rathausen, erstes Kraftwerk der späteren CKW

Die CKW ging aus dem Kraftwerk Rathausen hervor. Die Betreibergesellschaft Elektrizitätswerk Rathausen AG war 1909 in finanzielle Schieflage geraten und musste saniert werden.[2] Die Aufgabe wurde von Fritz Ringwald, dem neu eingetretenen Direktor übernommen. Noch im selben Jahr beteiligte sich das Unternehmen am Elektrizitätswerk Altdorf und finanzierte den Bau des Kraftwerks Arniberg bei Amsteg.[3] 1913 wurde das Elektrizitätswerk Schwyz aufgekauft[4] und im selben Jahr der Name der Gesellschaft von Elektrizitätswerk Rathausen AG in Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) geändert und 2022 in CKW AG (CKW).

Es wurden weitere Gemeindewerke und Beteiligungen an anderen Kraftwerken übernommen. Von Rathausen aus wurde das ganze Stromnetz des Kantons Luzern aufgebaut. Die erste grosse Übertragungsleitung wurde 1924 zwischen Rathausen und Gösgen gebaut. Über die Schalt- und Transformatorenstationen Gösgen und Rathausen wurden die elf wichtigsten Werke der Deutschschweiz direkt oder indirekt zusammengeschlossen.

Die CKW propagierte die Verwendung von Strom in der Küche und in der Landwirtschaft, wo das Versorgungsnetz auch entlegene Berggebiete erreichen sollte. Für die Bauern wurde an Heubelüftungen und künstliche Beleuchtungen in Hühnerställen gedacht. Zur Deckung des steigenden Energiebedarfs liess die CKW das Kraftwerk Lungernsee bauen, das von 1921 bis 1933 in Etappen entstand. Weitere Kraftwerke folgten in Partnerschaft mit anderen Elektrizitätsversorgern. Dazu gehörten die Anlagen in Wassen, Calancasca, Mauvoisin, Göschenen, Isenthal und Alpnach.[5] Das von der CKW verfolgte Projekt eines Urserenkraftwerkes konnte trotz zwei Anläufen wegen heftigem Widerstand aus der Bevölkerung nicht umgesetzt werden. Als Ersatz für die Anlage wurden das Kraftwerk Göschenen um den Göscheneralpsee erweitert.[6]

Mit der Gründung des Unterwerks Mettlen in Inwil wurde Rathausen an das schweizerische Verbundnetz angeschlossen. Die Lukmanierleitung, eine dreipolige 380-kV-Drehstrom-Hochspannungsleitung von Lavorgo über den Lukmanierpass nach Mettlen wurde 1949 errichtet.

Unternehmen

Als Aktiengesellschaft ist CKW ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen. Mehrheitsaktionärin mit 81 Prozent ist die Axpo Holding AG mit Sitz in Baden. Der Kanton Luzern ist mit 9,9 Prozent an CKW beteiligt. Die restlichen 9,1 Prozent befinden sich im Streubesitz. Die Aktien werden auf der Handelsplattform «eKMU-X» der Zürcher Kantonalbank gehandelt. Die CKW AG beschäftigt 1333 Mitarbeitende, davon 220 Lernende. Neben den Standorten Reussbühl und Rathausen betreibt CKW in Willisau, Schüpfheim und Sursee je ein Netzbaumagazin.

CKW versorgt den Kanton Luzern mit Strom, zum grössten Teil direkt bis zum Endkunden. Acht Wiederverkäufer und die seit 1996 zur CKW gehörenden Steiner Energie AG ergänzen die flächendeckende Versorgung. Der grösste Teil der Stadt Luzern und Teile der Agglomeration werden von Energie Wasser Luzern (ewl), die Seegemeinden Greppen, Weggis und Vitznau durch das CKW-Tochterunternehmen Elektrizitätswerk Schwyz AG versorgt.

CKW-Gruppe

Die CKW-Gruppe ist der grösste Energiedienstleister der Zentralschweiz. Sie versorgt über 200'000 Endkunden in den Kantonen Luzern, Schwyz und Uri mit Strom. Hinzu kommen Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Connectivity & IT-Infrastruktur, Elektro & Licht, Energietechnik, IT & Kommunikation sowie Security. Sie umfasst die Gesellschaften CKW AG, Elektrizitätswerk Altdorf AG (Mehrheitsbeteiligung seit 1908), Elektrizitätswerk Schwyz AG, Steiner Energie AG sowie CKW Conex AG, CKW Fiber Services AG und SicuroCentral AG mit den jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Gruppe beschäftigt rund 1'800 Mitarbeitende. In 14 Berufen bildet sie über 300 Lernende aus und ist damit die grösste privatwirtschaftliche Lehrlingsausbildnerin der Zentralschweiz.

Unterwerk Mettlen

Das Unterwerk wird von der Gesellschaft für den gemeinsamen Bau und Betrieb der Station Mettlen unter der Leitung der CKW geführt. Die 220/380-kV-Leitungen Mettlen-Gösgen sind eine Fortsetzung der Lukmanierleitung und der Gotthardleitung. Dort enden auch die 220-kV-Leitung Innertkirchen-Mettlen und die 380-kV-Leitung Benken-Mettlen; eine Fortsetzung ist die 220-kV-Leitung Mettlen-Obfelden. (668217 / 218644 (47° 6′ 55″ N, 8° 20′ 15″ O)).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b CKW (Hrsg.): Geschäftsbericht CKW 2019/2020. ([1] [PDF]).
  2. Ringwald, Fritz. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 75, Nr. 43, 26. Oktober 1957, S. 691–692 (e-periodica.ch).
  3. Elektrizitätswerk Altdorf AG: Geschichte. Abgerufen am 8. Dezember 2018.
  4. Geschichte. Elektrizitätswerk Schwyz AG, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  5. Ringwald, Fritz. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 75, Nr. 43, 26. Oktober 1957, S. 691–692 (e-periodica.ch).
  6. Fritz Ringwald: Das Kraftwerk Göschenen : Geographische Studie über die Nutzbarmachung der Reuss. In: Geographica Helvetica. Band 18, Nr. 4, 1963, S. 305–314, doi:10.5169/seals-44946.