Chamaecereus silvestrii

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Chamaecereus silvestrii

Chamaecereus silvestrii

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Trichocereeae
Gattung: Chamaecereus
Art: Chamaecereus silvestrii
Wissenschaftlicher Name
Chamaecereus silvestrii
(Speg.) Britton & Rose
Echinopsis chamaecereus nach der Winterruhe mit violett gefärbten Trieben.

Chamaecereus silvestrii ist eine Kakteenart aus der Gattung Chamaecereus. Im Englischen wird sie wegen ihrer zahlreichen kleinen Seitensprosse als „Peanut Cactus“ bezeichnet. Die Deutsche Kakteen-Gesellschaft sowie die Gesellschaft Österreichischer Kakteenfreunde und die Schweizerische Kakteen-Gesellschaft wählten Echinopsis chamaecereus zum „Kaktus des Jahres 2018“.[1]

Beschreibung

Chamaecereus silvestrii bildet durch zahlreiche Seitensprosse dichte Rasen von niederliegenden, fingerförmigen Trieben von hellgrüner Farbe, welche auf acht bis zehn Rippen zahlreiche Areolen mit 10 bis 15 weißen Dornen von 1 bis 1,5 mm Länge tragen. Bei starker Sonneneinstrahlung können sich die Triebe violett färben.

Die zwittrigen, trichterförmigen Blüten sind radiärsymmetrisch und haben einen Durchmesser von etwa vier Zentimetern. Die lebhaft zinnoberrot gefärbten Blütenhüllblätter sind zahlreich vorhanden. In jeder Blüte gibt es einen gelblichen Griffel und auch zahlreiche Staubblätter. Die Blüten erscheinen in Kultur zwischen Mai und Juli seitlich an den Trieben. Es entwickeln sich trübrote, 7 mm lange Früchte, die kleine, schwarze Samen enthalten.

Als Zierpflanze hat die gelbe Mutante Echinopsis chamaecereus f. lutea eine größere Bedeutung als die Wildart. Sie wird oft als "Bananenkaktus" verkauft. Ihr fehlt das zur Photosynthese notwendige grüne Chlorophyll, weshalb sie auf einen anderen Kaktus gepfropft werden muss, um überleben zu können. Die Pfropfunterlage übernimmt mit ihrer Photosynthese und ihren Wurzeln die Ernährung des Pfröpflings. Im Handel sind meist Propfungen mit einer Hylocereus-Art als Unterlage erhältlich.

Systematik, Verbreitung und Gefährdung

Sie kommt in den Anden Nordwest-Argentiniens in der Provinz Tucumán vor. Diese Art ist auch unter den Synonymen Chamaecereus silvestrii und Lobivia silvestrii bekannt.

Diese Art wurde 1905 von Carlos Luis Spegazzini in Cactacearum Platensium Tentamen. zu Ehren von Philippo Silvestri (1873–1949) als Cereus silvestrii beschrieben.[2] 1922 ordneten Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose sie im dritten Band ihres Werkes The Cactaceae der neuen monotypischen Gattung Chamaecereus als Chamaecereus silvestrii zu. Die Gattung Chamaecereus wurde von Gordon Douglas Rowley in die Gattung Lobivia eingegliedert, welche dann wiederum in der Gattung Echinopsis aufging. Da die Art Echinopsis silvestrii bereits existierte, wählten Heimo Friedrich und Wolfgang Glätzle den Namen Echinopsis chamaecereus.[3]

In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „

Data Deficient (DD)

“, d. h. mit keinen ausreichenden Daten geführt.[4]

Quellen

  • Rod & Ken Preston-Mafham: Kakteen-Atlas. Deutsche Ausgabe. Eugen Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN 3-8001-6582-1.
  • Erik Haustein: Der Kosmos-Kakteenführer. 2. Auflage. Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07685-7.
  • Yann Cochard: Au Cactus Francophone: Chamaecereus silvestrii. 1. September 2006
  • Hans Hecht: Kakteen und andere Sukkulenten. Mosaik, München 1992, ISBN 3-576-01895-6.

Einzelnachweise

  1. 26. Oktober 2017: Kaktus des Jahres 2018 – Echinopsis chamaecereus
  2. Carlos Luis Spegazzini: Cactacearum Platensium Tentamen. In: Anales del Museo Nacional de Buenos Aires. 3. Folge, Band 4, 1905, S. 483–484 (online).
  3. H. Friedrich, W. Glaetzle: Seed-morphology as an aid to classifying the genus Echinopsis Zucc. In: Bradleya. Band 1, 1983, S. 96.
  4. Echinopsis chamaecereus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Kiesling, R., 2012. Abgerufen am 28. Februar 2014.

Weblinks

Commons: Chamaecereus silvestrii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien