Christian Gottfried Dierig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Christian Gottfried Dierig (* 12. Oktober 1923 in Langenbielau, Schlesien; † 5. Juni 2016 in Augsburg) war ein deutscher Textilunternehmer. Er war der Sohn von Gottfried Dierig.

Dierig war Vorstandsvorsitzender des 1805 von Christian Gottlob Dierig gegründeten einst größten Textilunternehmens Europas. Die Dierig Holding AG wird mittlerweile in der sechsten Generation von Dierigs Sohn, Christian Dierig, geführt. Im heutigen Dierig-Konzern mit Sitz in Augsburg arbeiten rund 200 Mitarbeiter in verschiedenen textilen Tochterunternehmen der Dierig Holding AG sowie im Immobilienmanagement.

Mit einst 15.000 Mitarbeitern zählte die Firma Dierig zu den größten Baumwollspinnereien des Kontinents. C.G. Dierig wurde 1953 als Vorstand der Dierig Holding AG sowie als Geschäftsführer der Dierig Textilwerke GmbH eingesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, an dem Christian Gottfried Dierig als Artillerieleutnant teilnahm, gingen die schlesischen Besitztümer der Familie verloren. Dierig fand nach dem Krieg Arbeit als Hilfsschlosser in den Augsburger Textilfabriken des Dierig-Konzerns. Diese waren bereits 1919 von der Firma Dierig erworben worden. Durch die Übernahme des Hammersen-Konzerns im Jahr 1930 war der Dierig-Konzern Eigentümer weiterer Textilfabriken in Augsburg, Kempten, Rheydt, Bocholt und Rheine.

Nach einer Ausbildung zum Textilingenieur wurde Dierig 1953 zum Vorstand der Christian Dierig AG berufen, dessen Vorsitz er 1969 übernahm. In den 1960er-Jahren wurde Dierig wieder das größte Textilunternehmen Deutschlands und beschäftigte bis zu 8.000 Menschen. Dierig blieb bis 1990 Vorstandsvorsitzender der Christian Dierig AG und deren Nachfolgegesellschaft Dierig Holding AG[1].

Auf den Strukturwandel in der Textilindustrie reagierte Dierig mit Mitteln der Technisierung und Optimierung der Abläufe. Dennoch entwickelten sich die Umsätze des Konzerns in den späten 1980er Jahren rückläufig. Um das Überleben des Unternehmens zu sichern, entwickelte Dierig, seit 1990 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dierig Holding AG, gemeinsam mit dem Management einen Rückzugsplan aus der Eigenfertigung im Inland. 1997 wurde sein Sohn Christian Dierig Sprecher des Vorstands der Dierig Holding AG. Seitdem konzentriert sich Dierig auf den Textilhandel, das Bettwäschegeschäft und das Immobilienmanagement. 2013 gab Christian Gottfried Dierig sein Aufsichtsratsmandat ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates ernannt.

Dierig war auch Präsident des Gesamtverbandes der Textilindustrie der Bundesrepublik Deutschland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Augsburger Allgemeine. (Nicht mehr online verfügbar.) In: trauer-anzeigen.augsburger-allgemeine.de. Archiviert vom Original am 10. Juni 2016; abgerufen am 10. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/trauer-anzeigen.augsburger-allgemeine.de