Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen

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Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen (* 14. November 1873 in Tyrstrup als Christian Wilhelm Schultz Lorentzen; † 23. März 1951 in Hellerup)[1] war ein dänischer Missionar in Grönland, Pastor, Propst, Eskimologe, Autor, Kirchenlieddichter, Bibelübersetzer und Hochschulleiter.

Leben

Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen war der Sohn des Malermeisters Frederik Otto Lorentzen (1845–1904) und seiner Frau Hedvig Cathrine Schultz (1853–1909). Er wurde im damals preußischen Nordschleswig geboren und besuchte eine Schule in Dänemark. Von 1891 bis 1897 studierte er Theologie an der Universität Kopenhagen. Ab 1894 studierte er auch am Grönländischen Seminar in Kopenhagen. 1898 wurde er nach Grönland ausgesandt, wo er in Nuuk als ordinierter Helfer und Lehrer an Grønlands Seminarium tätig war. Nur ein Jahr später wurde er zum Missionar von Aasiaat ernannt. 1901 kehrte er nach Nuuk zurück, wo er Missionar und Leiter des Seminariums wurde.[1] 1905 wurde er Erster Pastor der Kolonie[2] und ein Jahr später wurde er zum Propst Grönlands ernannt. 1910 gab er das Amt des Seminariumsleiters ab. 1912 kehrte er nach Dänemark zurück und wurde Pastor im Vor Frelsers Sogn (Vor Frelsers Kirke) in Kopenhagen. 1933 wurde er zudem Propst von Københavns Søndre Provsti.

Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen war äußerst sprachbegabt und sprach die grönländische Sprache so fließend wie kaum ein anderer Däne. Von 1918 bis 1948 war er Lektor des Grönländischen und damit auch Berater von Grønlands Styrelse in Kirchen- und Schulangelegenheiten. Er setzte sich für mehr politische Selbstverantwortung der Grönländer ein und stärkte die Forstanderskaberne. Unter ihm erhielt das Seminarium sein Hauptgebäude, das erste große Bauwerk Grönlands. Er ist hauptverantwortlich für das Gesetz über die grönländische Kirche und Schule von 1905, das entscheidend die Bildungsgeschichte Grönlands beeinflusste. Ab 1920 war er Mitglied in der Grønlandskommission, aus dem die Administrationsreform Grönlands von 1925 hervorging. Er schrieb mehrere Werke zur grönländischen Sprache und zur Kultur der Grönländer, wissenschaftliche Aufsätze und Lehrbücher für den Seminariumsunterricht und war zudem als Übersetzer des Neuen Testaments und als Psalmendichter tätig.

Er war seit dem 12. Mai 1898 mit Sophie Nicoline Christensen (1872–1967) verheiratet, Tochter des Schreiners Mads Christensen (1834–1879) und seiner Frau Elsine Mogensen (1833–1900). 1921 wurde er zum Ritter des Dannebrogordens ernannt und 1932 zum Dannebrogsmand. 1947 wurde er Kommandeur. Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen starb 1951 im Alter von 77 Jahren.[1][3]

Werke

  • Missionen i Vestgrønland (1902)
  • Kalâtdlit oĸausînik oĸausilerissutit (1904)
  • Eskimoernes Indvandring i Grønland (1904)
  • Forslag til Nyt grønlandsk Kirkeritual (1907)
  • Danskit oĸausînik oĸausileríssutit (1909)
  • Grønland under Krigen 1807–14 (1909)
  • K'avdlunâtsiainik kalâtdlit nunãnĩkaluartunik (1910)
  • Ajoĸersûtit mêrĸanut ilíniutigssat (1912)
  • Førstepræst ved Upernavik Hans Christian Rossen (1918)
  • Træk i Hans Egedes Billede (1921)
  • Den grønlandske Ordbog (1926)
  • Testamentitâmik sujuleĸutit (1927)
  • Kolonisproget i Grønland (1928)
  • Til Minde om Knud Balle (1928)
  • Intellectual culture of the Greenlanders, In: Greenland I–III (1928/29)
  • Det vestgrønlandske Sprog i grammatisk Fremstilling (1930)
  • Danmark-Grønland (1931)
  • Undervisning i grønlandsk (1939)
  • Prædikener (1943)

Einzelnachweise

  1. a b c Biografie im Dansk Biografisk Leksikon
  2. Biografie im Biografisk Leksikon for Grønland
  3. Biografie bei gravsted.dk