Christoph Stradner

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Christoph Stradner (* 20. Februar 1970 in Wien) ist ein österreichischer Cellist. Bekanntheit erlangte er durch seine Einspielung der Solosuiten von J. S. Bach.[1][2] Seit 2012 ist er zudem Cellist des Altenberg Trios Wien und seit 2004 erster Solocellist der Wiener Symphoniker.[3][4]

Leben und Wirken

Einer Musikerfamilie entstammend, studierte er bei Frieda Litschauer und Wolfgang Herzer in Wien sowie bei William Pleeth, in London. Es folgten Meisterkurse bei Mischa Maisky, Daniel Schafran, Steven Isserlis und David Geringas.[5]

Er konzertierte als Solist mit den Dirigenten Adam Fischer, Fabio Luisi und gemeinsam mit den Wiener Symphonikern, dem Mozarteum-Orchester-Salzburg, der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie, den Belgrader Philharmonikern oder dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich.[6] Konzertreisen führten ihn in Länder Europas und Asiens.[7] Solistische Auftritte bei internationalen Festivals und eine Kammermusiktätigkeit sind für ihn genauso wesentlich, wie die Konzerte mit dem Ensemble „Acht Cellisten der Wiener Symphoniker“, dessen Leiter er ist.[8]

Seit 2012 ist er zudem Cellist des Altenberg Trios Wien und seit 2004 erster Solocellist der Wiener Symphoniker.[9][10] Zuvor war Stradner Solocellist des Tonkünstlers-Orchesters Niederösterreich (2004–2014), der Camerata Salzburg und des Concentus Musicus Wien. Von 2006 bis 2019 hatte er eine Professur an der MUK Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (ehemals Konservatorium der Stadt Wien) inne.[11]

Stradner spielt das nach ihm benannte „Stradner“ Violoncello von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1680.[12]

Rezeption

Anlässlich der CD-Einspielung der Solosuiten von Bach schrieb Peter Jarolin im Kurier „Christoph Stradner gelingt ein Wunder. Fragen der Technik stellen sich bei so einem Virtuosen ohnehin nicht, die Interpretation ist atemberaubend. Scheinbar Bekanntes klingt ganz neu.“[13][14]

„Christoph Stradner ließ das Cello singen und jubeln. Die lustbetonte, auch im Detail meisterhafte Spielart begeisterte das Publikum…Sein schöner Ton aber bezauberte von Anfang an.“ Wiener Zeitung, Vorarlberger Nachrichten[15]

Zur Aufführung des Schumann Cellokonzertes schrieb Edwin Baumgartner in der Wiener Zeitung von „intellektuell reflektierter Romantik und eminenter Klangschönheit.“[16]

"Christoph Stradner umriss Don Quixote wie ein eloquenter Erzähler – nervig gespannt, mit sonorem Ton und feiner pianissimo-Kultur." Klassik.com

"…mit dem großen Ton des romantischen Solocellisten." Neue Vorarlberger Tageszeitung[17]

Auszeichnungen

  • 1. Preisträger des Österreichischen Wettbewerbes „Jugend Musiziert“, 1991[18]
  • 1. Preisträger des „Concurso Internacional de Violonchelo“, Murcia, 1993[19]

Diskographische Hinweise

  • Bach -The Cello Suites (Espressivo Records ESR 2138) 2017
  • Violoncello solo: Paganini, Cassado, Krenek, Ysaye (VMS210) 2011
  • Mieczyslaw Weinberg: 2. Cellosonate (Neos 11128) 2011
  • Mieczyslaw Weinberg: Streichtrio (Neos 11129) 2011
  • Bach, Villa Lobos, Acht Cellisten der Wiener Symphoniker, (Preiser Records PR90816) 2011
  • Richard Strauss: Don Quixote Wiener Symphoniker, Fabio Luisi 2009
  • Tschaikowski, Acht Cellisten der Wiener Symphoniker, (Camerata CM-28120) 2006
  • Hans Gal, Klaviertrios (Camerata CMCD-28149) 2004
  • Strauss, Webern, Goldmark, Suk Turn of the Century-Cello (Dorian DIS-80145) 1995

Weblinks

Einzelnachweise

  1. PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
  2. Peter Jarolin: Christoph Stradner: Bach. In: Kurier. Wien 14. Januar 2018.
  3. Christoph Stradner – Altenberg Trio. Abgerufen am 7. Oktober 2019 (deutsch).
  4. Die Wiener Symphoniker. 21. September 2016, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  5. Christoph Stradner - Lebenslauf. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
  6. Wiener Symphoniker. Abgerufen am 7. Oktober 2019 (österreichisches Deutsch).
  7. Am Klangschönsten ohne Humor. 3. Oktober 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  8. 19 09 2007 um 18:39 von Gerhard Kramer: Haydntage Eisenstadt: Ein unverwundbarer Herrscher. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
  9. Christoph Stradner – Altenberg Trio. Abgerufen am 7. Oktober 2019 (deutsch).
  10. Die Wiener Symphoniker. 21. September 2016, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  11. Violoncelloklasse Christoph Stradner - Vortragsabend. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
  12. Jan Röhrmann: Antonius Stradivarius. Hrsg.: Jost Thöne. Band 5. Jost Thöne Verlag, 2016, ISBN 978-3-00-050178-4, S. 86.
  13. PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
  14. Peter Jarolin: Christoph Stradner: Bach. In: Kurier. Wien 14. Januar 2018.
  15. Silvia Thurner: Lustbetonte Spielart. In: Vorarlberger Nachrichten. 26. Juli 2004.
  16. Edwin Baumgartner: Viel Mut zum Risiko. In: Wiener Zeitung. Wien 17. Februar 2004.
  17. Katharina von Glasenapp: Großer Ton und unverdrossener Puls. In: Neue Vorarlberger Tageszeitung. 26. Juni 2007, S. 28.
  18. Matthias Wieland (Hrsg.): Jugend Musiziert. Nr. 71, Dezember 1991.
  19. Christoph Stradner - Lebenslauf. Abgerufen am 7. Oktober 2019.