Claudia Nolte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Claudia Nolte, ca. 1998

Claudia Crawford, geborene Wiesemüller, geschiedene Nolte (* 7. Februar 1966 in Rostock) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie war von 1994 bis 1998 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule in Rostock machte Crawford ab 1982 eine Lehre zur Elektronikfacharbeiterin. 1985 bestand sie das Abitur und absolvierte dann ein Ingenieurstudium für Technische Kybernetik und Automatisierungstechnik an der Technischen Hochschule Ilmenau, das sie 1990 als Diplom-Ingenieurin beendete. Danach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TH Ilmenau tätig.

Von 2005 bis 2010 leitete sie das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Belgrad. Von 2010 bis 2013 war Crawford Leiterin des KAS-Auslandsbüros Großbritannien in London. Von 2013 bis 2019 leitet sie das KAS-Auslandsbüro Russland in Moskau.[1] Seit Mai 2019 leitet sie das KAS-Auslandsbüro Österreich sowie Multilateraler Dialog KAS Österreich.[2]

Seit März 2009 ist sie ehrenamtlich Beiratsvorsitzende des Deutschen Feuerwehrverbandes.[3]

Crawford ist katholisch und war während ihrer Zeit an der Hochschule auch in der katholischen Studentengemeinde Ilmenau aktiv.[4] Sie ist seit Juli 2008 in zweiter Ehe mit dem Journalisten David Crawford von CORRECT!V verheiratet und hat einen Sohn.

Partei

Im Oktober 1989 arbeitete sie zunächst beim Neuen Forum in der DDR mit und trat dann im Februar 1990 in die CDU (DDR) ein. Von 1992 bis 1994 war sie Mitglied im CDU-Landesvorstand von Thüringen und von 1996 bis 2000 im Präsidium der CDU Deutschlands.

Abgeordnete

Von März bis Oktober 1990 gehörte sie der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an und zählte zu den 144 von der Volkskammer gewählten Abgeordneten, die am 3. Oktober 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages wurden. Im Bundestag war sie von 1991 bis 1994 frauen- und jugendpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 1998 kündigte sie versehentlich eine Erhöhung der Mehrwertsteuer an – und bezeichnete das danach als einen Fehler[5].

Von Januar 1999 bis Oktober 2002 war sie Beauftragte der CDU/CSU-Fraktion für die Belange von Behinderten und von 2002 bis 2005 stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses Vereinte Nationen und Länderbeauftragte des Deutschen Bundestages für die Republik Moldau.

2002 zog sie über die Landesliste Thüringen in den Deutschen Bundestag ein, bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 hat sie das Direktmandat des Wahlkreises Gotha – Ilm-Kreis nicht gewinnen können und verpasste den Wiedereinzug über die Landesliste als Vierte knapp. Im Mai 2008 verzichtete sie auf die Möglichkeit, für Bernward Müller in den Bundestag nachzurücken.

Öffentliche Ämter

Nach der Bundestagswahl 1994 wurde sie am 18. November 1994 als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen (Kabinett Kohl V). Sie war bei ihrer Ernennung 28 Jahre alt und damit das bisher jüngste Mitglied einer deutschen Bundesregierung. Am 30. November 1994 leitete sie zudem erstmals den EU-Ministerrat und war damit die bisher jüngste EU-Ratspräsidentin. Nach der Bundestagswahl 1998 schied sie am 26. Oktober 1998 aus der Regierung aus.

Trivia

Ein parodistisches Lied des Erfurter Sängers Vicki Vomit Liebe mit Claudia ließ sie 1997 per Einstweiliger Verfügung verbieten. Daraufhin erschien das Lied in einer zensierten Version – die entsprechenden Wörter wurden mit Piepton oder anderen Geräuschen entfremdet.[6][7]

Literatur

Weblinks

Commons: Claudia Nolte – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Stephan Lorenz: Claudia Crawfords langer Atem. Bei: freiepresse.de, 1. Dezember 2014, abgerufen am 10. Januar 2018.
  2. Leiterin des Büros Multilateraler Dialog KAS in Wien. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Abgerufen am 4. Februar 2020.
  3. Ministerin a. D. leitet Beirat des Feuerwehrverbandes. Bei: finanznachrichten.de, 4. März 2009.
  4. Martin S. Lambeck: In der Union wächst das Entsetzen über Frau Nolte. In: welt.de. 16. September 1998, abgerufen am 10. Mai 2020.
  5. CDU-Ministerin kündigt "versehentlich" eine Mehrwertsteuer-Erhöhung an : Verplappert, Frau Nolte? In: mopo.de. 16. September 1998, abgerufen am 10. Mai 2020.
  6. Claudia Nolte,. In: Der Spiegel. Nr. 28, 1997 (online7. Juli 1997).
  7. Gunnar Leue: Piepsen für Claudia Nolte. In: taz.de. 8. Juli 1997, abgerufen am 10. Mai 2020.