Cleen (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Datei:Ingeram Codex 273 kleen.jpg
Wappen der Herren von Cleen im Ingeram-Codex.

Die Herren von Cleen (seltener Herren von Kleen oder Clebe) waren ein Adelsgeschlecht, das sich nach den heutigen Orten Ober-, Niederkleen und Cleeberg (Gemeinde Langgöns) benannte. Ihr Besitz lag vorwiegend in der Wetterau. Sie waren eine der bedeutenderen Familien innerhalb der Burggrafschaft Friedberg, in der sie im hohen und späten Mittelalter drei Burggrafen stellten.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird im Jahr 1253 Konrad von Cleen anlässlich einer in Cleeberg ausgestellten Urkunde, die einen Verkauf von Gütern in Ginnheim bezeugt.[1] Die Familie dürfte zu dieser Zeit aber bereits länger existiert haben.

Die Herren von Cleen sind als Ganerben der Burgen Reifenberg und Staden, sowie als Burgmannen in Cleeberg, Hanau und in der Friedberger Burgmannschaft nachweisbar. In Ockstadt bei Friedberg besaßen die Herren von Cleen seit 1374 Grundbesitz. Gottfried von Cleen, der zuvor in Diensten des Hessischen Landgrafen stand, erbaute bis 1495 das Schloss Ockstadt und nahm es vom Kaiser zu Lehen. Wenzel von Cleen erbte einen wesentlichen Teil des Besitzes der Herren von Praunheim-Sachsenhausen. In Sachsenhausen besaß die Familie dadurch einen bedeutenden Hof, das Cleeische Haus genannt. Durch Erbschaft kam dieser später in den Besitz der Herren von Frankenstein (Frankensteinischer Hof, heute Frankensteiner Platz).

Die letzten männlichen Vertreter der Familie waren Gottfried von Cleen, um 1489 Amtmann zu Darmstadt († nach 1520), ein weiterer Gottfried von Cleen als Sohn des Oyger von Cleen, der 1522 in jungen Jahren verstarb sowie der Deutschmeister Dietrich von Cleen († 1531).

Die Stammtafel der Familie von Cleen wurde 2017 durch Dieter Wolf (Historiker) überarbeitet und ergänzt.[2]

Wappen

Das Wappen der Herren von Cleen zeigt auf goldenem Grund drei rote Kleeblätter oder Herzen, die in der Mitte des Schildes zusammentreten (die beiden oberen schräg gestellt, das untere gestürzt). Die Helmzier zeigt eine Bracke zwischen einem rot-goldenen Flug, auf dem das Kleeblattmotiv wiederholt wird. Das Wappen kam mit Irmel von Cleen, Schwester des Deutschmeisters Dietrich von Cleen und Oygers von Cleen zusammen mit dem Besitz der Familie an die Herren von Frankenstein. Es befindet sich im zweiten und dritten Feld des vermehrten Frankensteiner Wappens sowie im ersten und sechsten Feld des freiherrlich von Frankenstein'schen Wappens.

Namensträger

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 1. 767-1300. Hirzel, Leipzig 1891 (Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven 48) Nr. 289.
  2. Ders., Ockstadt im Mittelalter. Versuch eines Überblicks. In: Von Hucchenstat zu Ockstadt. 1200 Jahre Geschichte eines Dorfes. Friedberg 2017, S. 79 ff.
  3. Wappen am Ostflügel der Deutschordenskommende in Marburg.