Coupe de France féminine

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Die Pokalsiegerinnen von 2011

Die Coupe de France féminine ist der Pokalwettbewerb im französischen Frauenfußball. Der Wettbewerb wird seit 2001/02 ausgespielt und vom französischen Fußballverband FFF ausgerichtet; bis einschließlich der Saison 2010/11 hieß er Challenge de France féminin.[1] Rekordsieger ist Olympique Lyon mit neun vor dem HSC Montpellier und dem Paris Saint-Germain FC mit je drei Titeln. Zusammen mit der neuen Bezeichnung hat die Coupe auch ein neues, in den Farben Lila und Rosa gehaltenes Logo erhalten.[2]

Modus und Antrittsprämien

Prinzipiell können alle dem französischen Fußballverband angeschlossenen Vereine an diesem Wettbewerb teilnehmen. Lediglich die Vereine der drei ersten Ligen sind zur Teilnahme verpflichtet. Bei der ersten Austragung (Saison 2001/02) nahmen insgesamt 372 Klubs teil, bei der zweiten nur noch 344. In den folgenden Jahren pendelten die Teilnehmerzahlen weiterhin im oberen 300er-Bereich: 2005/06 371, 2009/10 376 und 2011/12 397. Ab der Mitte des zweiten Jahrzehnts hat sich dieser Wert deutlich erhöht, und das nahezu jährlich. So meldeten 2013/14 469 Vereine, eine Saison darauf 488, 2016/17 stieg der Rekord auf 626 Anmeldungen, 2018/19 auf 687,[3] 2019/20 auf 759 und 2021/22 auf 888.[4]

Zunächst gibt es in den 21 Verbandsregionen Ausscheidungsspiele, an denen alle Vereine mit Ausnahme der zwölf Erstligisten teilnehmen. Diese griffen in den Anfangsjahren und erneut 2018/19 erst in der Runde der letzten 32 Frauschaften (Sechzehntelfinale) in den Wettbewerb ein; seit der Saison 2010/11 müssen sie dies eine Runde früher (Zweiunddreißigstelfinale) tun. Für die 36 (ab 2016: 24) Zweitligisten beginnt der Pokal sogar noch eine Runde vorher, nämlich mit der ersten landesweiten Runde (1er tour fédéral).
Gespielt wird im K.-o.-System. Steht ein Spiel nach 90 Minuten unentschieden, wird das Spiel nicht verlängert, sondern es folgt sofort ein Elfmeterschießen zur Ermittlung des Siegers. Das Finale findet auf neutralem Platz statt. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis im deutschen Pokal wird das Finale nicht im gleichen Stadion wie das Männerfinale ausgetragen.

2016 erhielt der Pokalsieger eine Prämie von 60.000, der unterlegene Endspielteilnehmer von 40.000 und die beiden Halbfinalisten von je 20.000 Euro,[5] während alle anderen Teilnehmer leer ausgingen. Mit der Saison 2021/22 wurde der Gesamtbetrag auf 520.000 Euro verdreifacht, und jede qualifizierte Mannschaft erhält bereits ab der ersten Bundesrunde eine Antrittsprämie. So wird der Zweitligist (FC Nantes oder FF Yzeure AA), der das Endspiel erreicht, als Verlierer kumuliert 43.500, als Pokalsieger sogar 63.500 Euro einnehmen.[6]

Pokalüberraschungen

In der relativ kurzen Wettbewerbsgeschichte hat es noch keine Frauschaft aus einer unteren Liga geschafft, dauerhaft mit dem Etikett einer Überraschungself versehen zu werden. Dazu trägt nicht nur das relativ geringe mediale Interesse bei, sondern vor allem das starke Leistungsgefälle zwischen den Spitzenteams der ersten Division und dem Rest der Teilnehmer. Bis einschließlich der Austragung 2021/2022 haben es überhaupt nur acht Teams, die unterhalb der zweiten Liga spielten, bis in die Runde der letzten acht Teilnehmer (Viertelfinale) geschafft, und nur zweimal kamen unterklassige Fußballerinnen sogar noch eine Runde weiter. Dies gelang 2003/04 dem drittklassigen Racing Besançon, der zuvor unter anderem einen Zweit- (FC Vendenheim) und einen Erstdivisionär (Juvisy FCF) ausgeschaltet hatte, ehe er, auch nur nach Elfmeterschießen, gegen D1F-Teilnehmer USCCO Compiègne unterlag. 2016/17 erreichte Drittdivisionär FCF Hénin-Beaumont ebenfalls das Halbfinale, musste dazu allerdings mit der ASJ Soyaux auch nur einen Vertreter aus den beiden höchsten Ligen ausschalten.[7]

Es gelang bisher auch erst zweimal einer Zweitligaelf, das Frauenpokalendspiel zu erreichen: 2008/09 dem UC Le Mans, in der Saison 2021/22 dem FF Yzeure AA.

Die bisherigen Endspiele

In den Schiedsrichtergespannen bei den bisher 20 Endspielen (bis einschließlich der Austragung 2021/22) wurde Élodie Coppola am häufigsten berücksichtigt, einmal als Schiedsrichterin und viermal – zuletzt 2020 – als Assistentin. Florence Guillemin (dreimal), Sabine Bonnin (geborene Louiset) und Noëlle Robin (je zweimal) haben als einzige mehr als eine Finalpartie geleitet.[5]

Mit 12.480 Zuschauern war das bestbesuchte Endspiel dasjenige der Saison 2017/18 im Stade de la Meinau von Strasbourg.

Jahr Sieger Finalist Ergebnis Endspielort
2002 FC Toulouse FC Lyon 2:1 Tournon-sur-Rhône
2003 FC Lyon HSC Montpellier 4:3 Montceau-les-Mines
2004 FC Lyon USCCO Compiègne 2:0 Tulle
2005 Juvisy FCF Olympique Lyon 1:1, 5:4 i. E. Buzançais
2006 HSC Montpellier Olympique Lyon 1:1, 4:3 i. E. Aulnat
2007 HSC Montpellier Olympique Lyon 3:3, 3:0 i. E. Saint-Denis(a)
2008 Olympique Lyon Paris Saint-Germain 3:0 Saint-Denis(a)
2009 HSC Montpellier UC Le Mans (D2) 3:1 Lyon
2010 Paris Saint-Germain HSC Montpellier 5:0 Bondoufle
2011 AS Saint-Étienne HSC Montpellier 0:0, 3:2 i. E. Buxerolles
2012 Olympique Lyon HSC Montpellier 2:1 Bourges
2013 Olympique Lyon AS Saint-Étienne 3:1 Clermont-Ferrand
2014 Olympique Lyon Paris Saint-Germain 2:0 Le Mans
2015 Olympique Lyon HSC Montpellier 2:1 Calais
2016 Olympique Lyon HSC Montpellier 2:1 Grenoble
2017 Olympique Lyon Paris Saint-Germain 1:1, 7:6 i. E. Vannes
2018 Paris Saint-Germain Olympique Lyon 1:0 Strasbourg
2019 Olympique Lyon OSC Lille 3:1 Châteauroux
2020 Olympique Lyon Paris Saint-Germain 0:0, 4:3 i. E. Auxerre
2021 Wettbewerb frühzeitig abgebrochen
2022 Paris Saint-Germain FF Yzeure AA 8:0 Dijon
(a) 2007 im Stade Auguste-Delaune, 2008 im Stade de France

Titelträger

Titel Verein Saisons
9 Olympique Lyon 2008, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2019, 2020
3 HSC Montpellier 2006, 2007, 2009
3 Paris Saint-Germain 2010, 2018, 2022
2 FC Lyon 2003, 2004
1 FC Toulouse 2002
1 Juvisy FCF 2005
1 AS Saint-Étienne 2011

Siehe auch

Weblinks

Belege und Anmerkungen

  1. Mitteilung (Memento des Originals vom 30. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fff.fr auf der Seite des französischen Verbandes
  2. siehe den Artikel „La Coupe de France est aussi féminine“ (Memento des Originals vom 29. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fff.fr vom 1. Dezember 2011 im Magazin Foot Hebdo der FFF
  3. Coupe de France, die Zahlen vor dem Endspiel“ vom 6. Mai 2019 bei footofeminin.fr
  4. 1. Bundesrunde – die Auslosung vom 3. November 2021 bei fff.fr
  5. a b nach dem Artikel „Der Pokal und die Endspiele in Zahlen“ vom 19. Mai 2017 bei footofeminin.fr
  6. Artikel „Die neuen Dotierungen in Liga und Pokal offiziell bestätigt“ vom 16. März 2022 bei footofeminin.fr
  7. Von 2002 bis 2010 galt die dritte französische Frauenliga (D3F) allerdings, wie D1 und D2, als eine nationale Liga (nur 40 Teams in vier Staffeln), während sie seither nur noch regional organisiert ist und beispielsweise 2016/17 197 Teams umfasst, die in 19 Divisions d’Honneur um Punkte spielen.