Cusanuswerk
Logo des Cusanuswerks | |
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Gesamtverantwortung als Vorsitzender des Cusanuswerk e. V. | |
Ekkehart Reimer[1] | |
Leitung | |
Georg Braungart[2] | |
Generalsekretär | |
Thomas Scheidtweiler[3] | |
Geistlicher Rektor | |
Clemens Blattert SJ[4] | |
Vorstand der Stipendiatinnen und Stipendiaten | |
Fabian Sokolowski, Lena Almeroth, Robert Kenter | |
Vorsitzender des Vorstands der Stiftung | |
Wim Kösters[5] | |
Basisdaten | |
Gründungsjahr: | 1956 |
Stipendiaten: | ca. 2300 (Stand: 2020)[6] |
Website der Geschäftsstelle: | www.cusanuswerk.de |
Website der Stipendiatinnen
und Stipendiaten: |
www.cusanus.net |
Das Cusanuswerk ist eines der Begabtenförderungswerke in der Bundesrepublik Deutschland.[7] Es hat seinen Sitz in Bonn.
Geschichte
Das Cusanuswerk wurde 1956 als eingetragener Verein von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet[8] und ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Mit staatlichen, kirchlichen und privaten Zuwendungen hat das Cusanuswerk bereits rund 10.000 herausragend begabte katholische Studierende und Promovierende gefördert – finanziell und ideell. Namenspatron ist der Universalgelehrte Nikolaus von Kues (1401–1464).
Seit 2002 wird das Cusanuswerk durch die Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk finanziell unterstützt.[9] Seit Oktober 2011 wird das Cusanuswerk von Georg Braungart geleitet.[10] Der Weihbischof Christoph Hegge, Münster, ist seit 2013 Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Cusanuswerk.
Bewerbung und Förderung
Das Cusanuswerk vergibt staatliche Fördermittel an herausragend begabte katholische Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen.[11]
Bewerbung
Zur Aufnahme in die Förderung wird der Bewerber in der Regel von seiner Schule, von einem Hochschuldozenten oder von ehemaligen Stipendiaten vorgeschlagen. Gleichberechtigt ist eine Selbstbewerbung möglich. Die Auswahl erfolgt in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Im Auswahlverfahren werden vor allem die fachliche Leistung und das ehrenamtliche Engagement berücksichtigt. Die Aufnahme ins Cusanuswerk ist bereits zum Antritt des ersten Fachsemesters an der Universität, Fachhochschule, Kunstakademie oder Musikhochschule möglich. Bewerber der Studienförderung müssen zum Zeitpunkt der Bewerbung noch fünf Semester Regelstudienzeit oder alternativ einen ganzen Masterstudiengang vor sich haben.[12] Alternativ ist auch die Förderung einer Promotion unabhängig von der vorherigen Mitgliedschaft im Cusanuswerk möglich.[13]
Finanzielle Förderung
Die finanzielle Förderung richtet sich nach den Richtlinien, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung festgelegt werden.[14] In der Studienförderung besteht die finanzielle Unterstützung aus der "Studienkostenpauschale" und einem monatlichen Stipendium. Ähnlich wie beim BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) erfolgt die Berechnung des Stipendiums nach dem Einkommen und Vermögen des Stipendiaten, der Eltern und ggf. der Ehepartnerin oder des Ehepartners. In der Promotionsförderung dagegen werden die Stipendiaten unabhängig vom Einkommen der Eltern gefördert. Zusätzlich können Familienzuschlag und Kinderbetreuungszuschlag beantragt werden.[15] Für Stipendiaten können bei Studien im Ausland Auslandszulagen gewährt sowie Reisekosten und Studiengebühren ersetzt werden.
Ideelle Förderung
Die Förderung umfasst nicht nur finanzielle Zuwendungen, sondern auch regelmäßig stattfindende Bildungsveranstaltungen, ein geistliches Programm sowie eine Jahrestagung.[16]
Während ihres Studiums bilden die Stipendiaten in den Hochschulorten eigene Gruppen und haben dort Vertrauensdozenten als Ansprechpartner. Besonderer Wert wird auf soziales Engagement und auf den Erwerb von Auslandserfahrungen gelegt. Zweimal im Jahr treffen sich die Sprecher der Hochschulgruppen auf der Cusanuskonferenz.
Im Rahmen der Künstlerförderung veranstaltet das Cusanuswerk jährlich eine Auswahlausstellung mit Werken der Bewerber. Eine weitere Besonderheit der Künstlerförderung ist die Vergabe des weiterführenden Georg-Meistermann-Stipendiums an Absolventen.
Das Cusanuswerk bietet zudem ein Karriereförderprogramm für Stipendiatinnen aller dreizehn Begabtenförderungswerke an. Im Rahmen des Programms „Talente sichern – Zukunft gestalten“ nehmen begabte junge Frauen dabei als Mentees Beziehungen zu Führungskräften auf, die in einem Zeitraum von 18 Monaten den beruflichen Werdegang der Nachwuchskräfte beratend begleiten und unterstützen. In programmbegleitenden Seminaren werden die besonderen Anforderungen an Führungsaufgaben und die damit verbundenen beruflichen und privaten Herausforderungen trainiert und reflektiert.[17]
Nach der Förderung können sich ehemalige Stipendiaten als „Altcusaner“ an diversen Programmpunkten wie beispielsweise den Fachschaftstagungen des Cusanuswerks beteiligen; sie sind vertreten im gewählten Altcusanerrat und bilden ein großes Netzwerk.[18]
Cusanushaus Mehlem
Im März 2012 wurde das Cusanushaus in Bonn-Mehlem auf Initiative des damaligen Geistlichen Rektors Siegfried Kleymann eröffnet.[19] In diesem geistlichen Studienhaus werden regelmäßig "Ora et labora"-Wochen angeboten: Stipendiaten können sich dort zu einer ungestörten Studienzeit zurückziehen. Durch den strukturierten Zeitplan, das gemeinsame Studium in einem Arbeitsraum und das Fehlen von äußeren Ablenkungen kann ein konzentriertes Arbeiten an dem jeweiligen Studienprojekt gefördert werden. Der geistliche Rahmen (Morgengebet, Abendgottesdienst) hilft dabei, die Bedeutung der Arbeit als gegenwärtige Lebensaufgabe neu zu erkennen, und ermöglicht zugleich eine Distanz von der Arbeit. Darüber hinaus steht das Haus allen Stipendiaten für eine längere Studienzeit, etwa für den Zeitraum von einer bis vier Wochen, zur Verfügung. Damit erhalten eine größere Anzahl Studierender und Promovierender die Möglichkeit zum "Studieren und Beten".[20][21]
Bekannte ehemalige Cusanusstipendiaten (sogenannte Altcusaner)
- Theodor Berchem, Hochschullehrer, Romanist
- Albert Biesinger, Hochschullehrer, Theologe (Religionspädagoge)
- Adolf M. Birke, Hochschullehrer, Historiker
- Egon Boshof, Hochschullehrer, Historiker
- Bernhard Bueb, Autor, Pädagoge, Theologe
- Brun-Otto Bryde, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht
- Franz Daschner, Hochschullehrer, Mediziner
- Christoph Degenhart, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler
- Markus A. Denzel, Hochschullehrer, Wirtschaftshistoriker
- Rudolf Dolzer, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler
- Karin Donhauser, Hochschullehrerin, Linguistin
- Mechthild Dreyer, Hochschullehrerin, Philosophin
- Michael F. Feldkamp, Historiker
- Herbert Frohnhofen, Hochschullehrer, Theologe
- Hansjürgen Garstka, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler
- Ulrike Gote, Berliner Gesundheits- und Wissenschaftssenatorin (Grüne)
- Thomas Gottschalk, Radio- und Fernsehmoderator
- Dieter Grimm, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht
- Josef Gruber, Hochschullehrer, Wirtschaftswissenschaften
- Joachim Hake, Direktor der Katholischen Akademie in Berlin
- Winfried Hassemer, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht
- Marianne Heimbach-Steins, Hochschullehrerin
- Brigitta Helbig-Mischewski, Hochschullehrerin, Polonistin und Schriftstellerin
- Florian Herrmann, Rechtsanwalt, Mitglied des Bayerischen Landtags
- Wolfgang A. Herrmann, Hochschullehrer, ehemaliger Präsident der Technischen Universität München, Hochschulreformer
- Rudolf Hickel, Hochschullehrer, Wirtschaftswissenschaften, ehemaliger Direktor des Institut Arbeit und Wirtschaft
- Bernhard Irrgang, Hochschullehrer, Technikphilosoph und Ethiker
- Willi Jäger, Hochschullehrer, Mathematiker
- Alexandra Kertz-Welzel, Hochschullehrerin, Musikpädagogin
- Paul Kirchhof, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht
- Wilhelm Kierdorf, Hochschullehrer, Altphilologe
- Christoph Klein, Kinderarzt und Hochschullehrer
- Winfried Kohnen. Hochschullehrer, Mathematiker
- Charlotte Kreuter-Kirchhof, Hochschullehrerin, Mitglied des Vatikanischen Wirtschaftsrates
- Maria Ladenburger, Medizinstudentin
- Oskar Lafontaine, ehemaliger Bundesvorsitzender der SPD, ehemaliger saarländischer Ministerpräsident, Mitglied des Deutschen Bundestages (Fraktion DIE LINKE.)
- Norbert Lammert, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, von 2005 bis 2017 Bundestagspräsident
- Johannes Laudage, Hochschullehrer, Historiker
- Johannes Masing, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht
- Otwin Massing, Hochschullehrer, Politikwissenschaftler und Soziologe
- Michael Matheus, Hochschullehrer
- Thomas Matussek, ehemaliger deutscher Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen
- Pauline M’Barek, Künstlerin
- Martin Ney, stellvertretender deutscher Botschafter bei den Vereinten Nationen
- Hermann Pünder, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler
- Heinz Riesenhuber, ehemaliger Bundesminister für Forschung und Technologie
- Johannes Ring, Dermatologe und Hochschullehrer
- Lothar Schäfer, Hochschullehrer, Philosoph
- Rupert Maria Scheule, Hochschullehrer, Moraltheologe
- Anton Schindling, Hochschullehrer, Historiker
- Ludwig Schmugge, Hochschullehrer, Historiker
- Klaus Scholtissek, Hochschullehrer, Theologe
- Ferdi Schüth, Hochschullehrer, anorganischer Chemiker
- Meinolf Schumacher, Hochschullehrer, Germanist
- Hans Tietmeyer, Präsident i. R. der Deutschen Bundesbank
- Markus Tomberg, Hochschullehrer, Theologe (Religionspädagoge)
- Sarah Spitzer, Hochschullehrerin
- Harald Walach, Hochschullehrer, Psychologe, Wissenschaftshistoriker
- Berthold Wald, Hochschullehrer, Philosoph
- Gregor Weber, Hochschullehrer, Althistoriker
- Siegfried Weichlein, Hochschullehrer, Historiker
- Thomas F. A. Whitfield, Erfinder und Unternehmer
- Christiane Woopen, Medizinethikerin, Vorsitzende des Europäischen Ethikrats (EGE)
- Burkard Zapff, Hochschullehrer, Theologe
- Markus Zimmermann, Bildhauer
- Franz-Christoph Zeitler, Hochschullehrer, Rechtswissenschaftler, Vizepräsident der Deutschen Bundesbank
Literatur
- Hermann Breulmann, Wolfgang Frühwald, Annette Schavan (Hrsg.): Begabung als Herausforderung. Paderborn, München, Wien Zürich 1991.
- Verbindende Vielfalt. 40 Jahre Cusanuswerk. Redaktion: Claudia Lücking-Michel, Köln 1996
- Cusanuswerk (Hrsg.): 50 Jahre Cusanuswerk. Bischöfliche Studienförderung. Glauben. Wissen. Gestalten 1956–2006, Bonn 2006.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Verein. Abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ https://www.cusanuswerk.de/wir-ueber-uns/geschaeftsstelle/mitarbeiterinnen.html
- ↑ https://www.cusanuswerk.de/wir-ueber-uns/geschaeftsstelle/mitarbeiterinnen/mitarbeiterinnen-details/address/thomas-scheidtweiler.html
- ↑ https://www.cusanuswerk.de/wir-ueber-uns/geschaeftsstelle/mitarbeiterinnen.html
- ↑ https://stiftung.cusanuswerk.de/wir-ueber-uns/gremien.html
- ↑ Jahresbericht 2020, S. 4. [1] (PDF)
- ↑ Deine Werke. Abgerufen am 5. September 2020.
- ↑ https://www.cusanuswerk.de/wir-ueber-uns/ueber-uns.html
- ↑ Weitere Informationen. Abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ http://www.cusanuswerk.de/de/startseite/archiv-aktuelles/detailansicht/deutsche-bischofskonferenz-beruft-neuen-leiter-fuer-das-cusanuswerk/
- ↑ Cusanuswerk.de: Bischöfliche Studienförderung
- ↑ Auswahlverfahren Cusanuswerk: http://www.cusanuswerk.de/de/bewerbung/ueberblick/
- ↑ Förderung von Promovierenden. Abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ Bundesministerium für Bildung und Forschung Begabtenförderwerke: http://www.bmbf.de/de/294.php
- ↑ Förderung im Cusanuswerk: http://www.cusanuswerk.de/foerderung/stipendien/
- ↑ Programm und Veranstaltungen des Cusanuswerks: http://www.cusanuswerk.de/programm/ueberblick/
- ↑ Karriereförderung für Frauen. Abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ Seiten der Altcusaner: http://www.cusanuswerk.de/de/ehemalige/ueberblick/
- ↑ Cusanushaus Mehlem wurde eröffnet. Cusanuswerk, 30. März 2012, abgerufen am 18. August 2020.
- ↑ Startseite. Abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ Katholisch und hochbegabt – Hier lernen die Studenten des Cusanuswerks. Abgerufen am 10. Juni 2020.