DAB BNP Paribas

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  DAB BNP Paribas
Sitz in München, Landsberger Straße 300
Standort in München, Landsberger Straße 300
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Nürnberg
Rechtsform Marke der BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland
Bankleitzahl 701 204 00[1]
BIC DABB DEMM XXX[1]
Gründung 18. Januar 1994
Website b2b.dab-bank.de
Geschäftsdaten 2014[2]
Bilanzsumme 5526,8 Mio. Euro
Einlagen 5149,6 Mio. Euro
Kundenkredite 323,2 Mio. Euro
Mitarbeiter 606
Leitung
Unternehmensleitung

Sven Deglow (CEO)[3]

DAB BNP Paribas (vormals DAB für Direkt Anlage Bank) ist eine Marke der deutschen Niederlassung der französischen Großbank BNP Paribas für unabhängige Vermögensverwalter, Fondsvermittler, Anlageberater und institutionelle Kunden mit Sitz in Nürnberg und einem Standort in München.[4]

Geschichte

Am 18. Januar 1994 wurde die Direkt Anlage- und Vermögensverwaltungs-GmbH als erster Discountbroker Deutschlands als Tochtergesellschaft der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank gegründet und nahm zum Mai 1994 als Direkt Anlage Bank GmbH (DAB) den Geschäftsbetrieb auf. Im Jahr 1999 erfolgte der Börsengang. Die BNP Paribas erwarb schrittweise die Mehrheit und konnte 2015 die DAB Bank per Squeeze-out der restlichen Kleinaktionäre komplett übernehmen. Das Privatkundengeschäft wurde am 12./13. November 2016 auf die Konzerntochter Consorsbank übertragen. Danach wurde die DAB Bank umbenannt in DAB BNP Paribas als Ausdruck für die Fokussierung auf unabhängige Vermögensverwalter, Fondsvermittler, Anlageberater und institutionelle Kunden.

Geschäftsmodell

Die DAB war eine der ersten Direktbanken in Deutschland. Neben den Privatkunden betreute die DAB seit ihrer Gründung auch Finanzintermediäre wie Vermögensverwalter, Fondsvermittler und Anlageberater sowie Banken und Sparkassen. Sie bietet dabei institutionellen Kunden eine zentrale Lagerstelle für Wertpapiere aller Anlageklassen. Die vollintegrierte Wertpapierhandelsplattform ermöglicht den Handel aller Wertpapierformen im In- und Ausland in allen gängigen Währungen über ein Depotkonto. Mit über 9.000 Fonds von mehr als 200 KAGs zählt die DAB zu den bedeutendsten Fonds-Plattformen für institutionelle Anleger in Europa.

Die DAB war eine Direktbank, die Privatpersonen eine kostenlose Depotführung anbot. Es konnten über die Bank alle gängigen Wertpapiere gehandelt und verwahrt werden. Außerdem warb sie seit Februar 2013 mit einem erneuerten Banking-Angebot mit einem kostenlosen Girokonto im Zentrum. Im Gegensatz zu ihren Mitbewerbern verzichtete die DAB lange Zeit auf Transaktionsnummern und arbeitete stattdessen mit einem so genannten Traderpasswort. Seit Anfang 2010 wird ein System mit Transaktionsnummer in Form des SMS-TAN-Verfahrens angeboten. Nach „dem Aktien-Boom um die Jahrtausendwende und den deutlich gesunkenen Orderzahlen hatten sie den Wandel vom reinen Onlinebroker zur digitalen Vollbank verpasst.“[5] Im Zuge dessen sortiert der Mutterkonzern BNP Paribas das Geschäftsmodell neu im Rahmen der zum 1. Januar 2016 erfolgten Übertragung des operativen Geschäfts der DAB Bank auf die BNP Paribas Niederlassung Deutschland.[6]

Hingegen blieb der Geschäftszweig der Infrastrukturbank für institutionelle Kunden bei der DAB BNP Paribas. Dazu gehörten u. a. Volkswagen Bank[7], Raisin Bank (Weltsparen) und Robo-Advisor Ginmon. Zudem ist sie Marktführerin unter Vermögensverwaltern, Fondsvermittlern und Anlageberatern.[8] Im Dezember 2019 startete der Discountbroker Smartbroker ebenfalls mit der DAB als Depotbank[9] und übernahm im Mai 2020 auch den Vermittlerbestand der VW Bank.[10]

Börse

1999 wurde die DAB Bank an der Börse platziert. Das Unternehmen war im Prime Standard notiert – das Delisting erfolgte 2010. Im Rahmen der Übernahme durch BNP Paribas wurden die verbliebenen Minderheitsaktionäre mittels Squeeze-Out-Verfahren abgefunden und ausgeschlossen. Die Börsennotierung endete am 27. Juli 2015.[11]

Zugehörigkeit

Das Institut wurde als Tochter der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank gegründet, die 1998 mit der Bayerischen Vereinsbank zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank fusionierte. Diese wurde 2005 von der Unicredit Bank übernommen. Zum 28. Februar 2013 hielt die Unicredit Bank 81,39 % der Anteile der DAB Bank,[12] 18,61 % befanden sich im Streubesitz.

Anfang August 2014 hat die französische Großbank BNP Paribas, der auch die Consorsbank gehört, einen Anteil von 81,4 % für 354 Mio. Euro übernommen.[13] die Verschmelzung mit der BNP Paribas erfolgte Anfang 2016.[14]

Statistik

Die DAB war nach Kundenanzahl und Kundenvermögen, im Bereich Wertpapiergeschäft eine der führenden Direktbanken in Deutschland. Zum 31. Dezember 2012 hatte die DAB Bank Gruppe 597.128 Kunden, für die sie 615.288 Depots mit zusammen 28,38 Mrd. Euro Kundenvermögen verwaltete.[15] 2012 führte sie 4,2 Mio. Kundentransaktionen durch.

Datei:DAB bank Logo.svg
Logo der ehemaligen DAB Bank

Geschichte

  • 1994: Gründung der Direkt Anlage Bank (DAB) als erster Direct Broker in Deutschland.
  • 1996: Einführung des Online-Banking.
  • 1997: Die Direkt Anlage Bank wird eine Aktiengesellschaft.
  • 1998: Die DAB wird mit dem DAB Sekundenhandel der erste Discount-Broker mit einer außerbörslichen Handelsplattform.
  • 1999: Die DAB wird an der Börse im Börsensegment Neuer Markt gelistet, wobei sie von 20. März 2000 bis 24. März 2003 in dessen Auswahlindex NEMAX 50 enthalten ist.[16]
  • 2000: Streichung der Depot- und Kontoführungsgebühr.
  • 2001: Umbenennung in DAB Bank im Rahmen der Übernahme des Direct Brokers Selftrade.
  • 2002: Selftrade wird zusammen mit der DAB Bank (Schweiz) verkauft. Kauf der österreichischen direktanlage.at von der Bank Austria.
  • 2004: Erwerb der Fondsservicebank GmbH[17]
  • 2009: Verkauf der Fondsservicebank an die Fondsdepot Bank
  • 2015: Squeeze-out der restlichen Kleinaktionäre, die DAB Bank gehört nun ausschließlich zu BNP Paribas[18][11]
  • 2015: Die DAB verlässt zum 1. Februar die Bankenvereinigung Cash Group.
  • 2016: Das operative Geschäft wird auf die BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland übertragen. Die Geschäfte der DAB Bank werden unter der ebenfalls zur BNP Paribas-Gruppe gehörenden Marke Consorsbank weitergeführt. Damit verschwindet die Marke „DAB Bank“ vom Markt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Konzerngeschäftsbericht 2014 (PDF; 1,3 MB)
  3. https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/consorsbank-aus-fuer-doppelspitze-1028331514
  4. Impressum DAB BNP Paribas auf b2b.dab-bank.de, abgerufen am 14. Mai 2020
  5. Karsten Seibel: Cortal Consors und DAB Bank machen gemeinsame Sache. In: Die Welt. 1. November 2014, abgerufen am 2. Januar 2016.
  6. DAB Bank und Consorsbank: Fusion ab September 2016, broker-test.de, 31. August 2016
  7. Volkswagen Bank GmbH: Aktien kaufen mit dem Wertpapierdepot
  8. https://b2b.dab-bank.de/Partner-werden/Vermoegensverwalter-Fondsvermittler/
  9. https://www.etf-nachrichten.de/smartbroker-was-taugt-der-neue-online-broker/
  10. https://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/wallstreetonline-kooperationsvereinbarung-mit-der-wallstreetonline-capital-ueber-finanzierung-des-erwerbs-eines-depotkundenbestandes-der-volkswagen-bank-gmbh/?newsID=1333615
  11. a b DAB Bank AG: Ausschluss der Minderheitsaktionäre und Verschmelzung der DAB Bank AG auf die BNP Paribas Beteiligungsholding AG wirksam. Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität, 27. Juli 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  12. Bafin: Bedeutende Stimmrechtsanteile an inländischen Gesellschaften (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  13. BNP Paribas schluckt DAB Bank. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ARD Börse. 31. Juli 2014, archiviert vom Original am 1. Januar 2016; abgerufen am 2. Januar 2016.
  14. DAB Bank verschmilzt mit BNP Paribas S.A. Abgerufen am 2. Januar 2016.
  15. DAB Bank steigert im Geschäftsjahr 2012 Vorsteuerergebnis auf 28,03 Millionen Euro. 21. Februar 2013, archiviert vom Original am 12. April 2013; abgerufen am 2. Januar 2016 (Pressemitteilung).
  16. NEMAX 50 – Kurzinformation (PDF; 43 kB) Deutsche Börse Group. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2013. Abgerufen am 12. September 2012.
  17. DAB übernimmt FSB FondsServiceBank. 18. November 2004, abgerufen am 2. Januar 2016.
  18. BNP Paribas Beteiligungsholding AG legt Barabfindung für verschmelzungsrechtlichen Squeeze-Out fest. 27. März 2015, abgerufen am 2. Januar 2016.

Koordinaten: 48° 8′ 37,2″ N, 11° 30′ 8,8″ O