DJK Gütersloh

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DJK Gütersloh
Vereinswappen
Name Deutsche Jugend-Kraft
Gütersloh 1923 e.V.
Vereinsfarben blau-weiß
Gegründet 1923
Vereinssitz Gütersloh, Nordrhein-Westfalen
Abteilungen zwölf
Vorsitzender Christian Randerath
Homepage www.djkguetersloh.de

Die DJK Gütersloh (offiziell: Deutsche Jugend-Kraft Gütersloh 1923 e.V.) ist ein Sportverein aus dem Gütersloher Stadtteil Kattenstroth mit zwölf Abteilungen, darunter Volleyball, Badminton, Tischtennis, Wassergymnastik und Fußballtennis. Nach Schließung der drei Abteilungen Tennis, Einrad und Fitness im Jahr 2012 und dem damit verbundenen Verlust von rund 100 Mitgliedern zählte die DJK zu Beginn des Jahres 2013 knapp 700 Mitglieder.

Die Fußballabteilung fusionierte am 12. Mai 1978 mit der von der SVA Gütersloh zum FC Gütersloh, dem Vorgängerverein des heutigen FC Gütersloh. Die erste Fußballmannschaft spielte für zwei Jahre in der 2. Bundesliga. Heimspielstätte war das Heidewaldstadion.

Geschichte

Strukturelle Entwicklung

Der Verein wurde im Jahre 1923 gegründet und änderte seinen Namen wenige Jahre später in VfK Gütersloh. Im Jahre 1935 trat der VfK dem Sportverein Arminia Gütersloh bei, der im August 1945 mit der Sportvereinigung 1918 Gütersloh zum SV Arminia Gütersloh fusionierte. Im Jahre 1953 spalteten sich die Vereine DJK Blau-Weiß Gütersloh und DJK Gütersloh-Süd vom SV Arminia ab. Beide Vereine gehörten dem Verband Deutsche Jugendkraft an und fusionierten 1963 zur DJK Gütersloh.[1]

Der Verein bietet die Sportarten Kinder-/Breitensport, Lautsport, Tischtennis, Walking / Nordic Walking, Billard, Volleyball, Badminton, Fußballtennis, Gymnastik, Wassergymnastik und Tanzsport an.

Aufstieg in die Regionalliga (1963 bis 1969)

Zeitgleich mit der Fusion gelang 1963 erstmals der Aufstieg in die Bezirksklasse. Ein Jahr später begann der Möbelfabrikant Willy Stickling sein finanzielles Engagement bei den „Blauen“, wie die Spieler der DJK genannt wurden. Stickling hatte sich zuvor dem Lokalrivalen SVA angeboten, erhielt dort jedoch eine Abfuhr. 1965 stieg die DJK bereits in der Landesliga auf. Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Bezirksklasse wurde im neutralen Brackwede gegen den VfL Schildesche mit 5:2 gewonnen.[2]

In der Landesliga wurden die Gütersloher 1967 Vizemeister hinter dem Lokalrivalen Arminia. 1968 stieg die DJK, von den Anhängern der Arminia als „Kirchenelf“ verspottet, in die Verbandsliga auf. Auf Anhieb wurden die „Blauen“ unter ihrem neuen Trainer Günter Luttrop Meister ihrer Staffel und besiegten im Endspiel um die Westfalenmeisterschaft die SG Wattenscheid 09 in neutralen Hamm mit 3:1. In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga wurde die DJK zwar nur Dritter, profitierte aber davon, dass die West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen in die Bundesliga aufstiegen und somit ein zusätzlicher Platz in der Regionalliga frei wurde.

Der Aufstieg in die Regionalliga war nicht unumstritten. Einige Puristen unter den Vereinsmitgliedern waren der Meinung, dass der Verein als Mitglied der Deutschen Jugendkraft im bezahlten Fußball nichts zu suchen hätte. Der Kicker stellte 1969 in einem Artikel über den Verein die Frage, seit wann „die Kirche etwas gegen Geld hätte“. Für die Regionalliga musste die Mannschaft ihre bisherige Heimspielstätte, den Ludwig-Wolker-Platz an der Schledebrückstraße verlassen und zog in das Heidewaldstadion um.

In die Zweite Liga und zurück (1969 bis 1978)

Sportlich konnten sich die „Blauen“ im Mittelfeld der Regionalliga etablieren und erreichte in der Saison 1970/71 mit Rang acht die beste Platzierung. Höhepunkte waren neben den Derbys gegen den SVA und Arminia Bielefeld die Heimspiele gegen Borussia Dortmund, die die DJK in den Spielzeiten 1972/73 und 1973/74 jeweils für sich entscheiden konnte. 1974 qualifizierte sich die DJK für die neu geschaffene 2. Bundesliga.

Während der Sommerpause führte die Stadt Gütersloh Fusionsgespräche mit der DJK und dem SV Arminia, die jedoch scheiterten. Damit die DJK überhaupt in der 2. Bundesliga auflaufen konnte gewährte die Stadt einen Kredit in Höhe von 180.000 D-Mark. Die Gewährung des Kredits war nicht unumstritten, die SPD und FDP waren dagegen, die CDU stimmte dafür. Nach einem 14. Platz in der Saison 1974/75 folgte ein Jahr später als Vorletzter der Abstieg in die Verbandsliga. Achtungserfolge erreichten die „Blauen“ durch Siege gegen den Meister von 1975 Hannover 96 und einem Auswärtssieg beim Meister Tennis Borussia Berlin ein Jahr später.

Finanziell angeschlagen reichte es nur noch für Platzierungen im Mittelfeld. 1978 qualifizierte sich die Mannschaft als Achter für die neu geschaffene Oberliga Westfalen. Der punktgleiche Fusionspartner SVA Gütersloh war aufgrund der schlechteren Tordifferenz Neunter geworden. In der Oberliga Westfalen trat die DJK allerdings nicht mehr an. Das Spielrecht ging auf den Fusionsverein FC Gütersloh über.

Die DJK im DFB-Pokal

Dreimal qualifizierte sich die DJK für den DFB-Pokal. Während die DJK 1974/75 in der zweiten Runde mit 2:6 bei Rot-Weiss Essen ausschied, erreichte die Mannschaft in den beiden folgenden Jahren jeweils die dritte Runde. Rot-Weiss Essen sollte jedoch der einzige Pokalgegner aus der ersten Bundesliga bleiben. In der Saison 1975/76 schied die DJK nach einer 2:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld aus, während ein Jahr später das Aus durch eine 0:6-Niederlage gegen den FC 08 Homburg erfolgte. Das Spiel gegen Homburg war das einzige Heimspiel in der DFB-Pokalgeschichte der DJK.

Erfolge

Persönlichkeiten

Zweitligaspieler der DJK

Die folgende Liste führt alle Fußballspieler auf, die für die DJK Gütersloh mindestens ein Spiel in der 2. Bundesliga absolviert haben. Die erste Zahl in Klammern nennt die Anzahl der Spiele, die zweite Zahl die der Tore.[3][4]

Weitere ehemalige Spieler

Trainer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 193.
  2. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1963/64–1965/66. 2018, S. 178.
  3. Kader Saison 1974/75. Transfermarkt.de, abgerufen am 8. August 2021.
  4. Kader Saison 1975/76. Transfermarkt.de, abgerufen am 8. August 2021.