DR-Baureihe 04

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DR-Baureihe 04 / 02.1
WP Schnellzuglokomotive BR 04 1932.jpg
Nummerierung: 04 001–002 bzw.
02 101–102
Anzahl: 2
Hersteller: Krupp
Baujahr(e): 1932
Ausmusterung: 1939
Achsformel: 2’C1’ h4v
Gattung: S 36.18
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 23.905 mm
Höhe: 4250 mm
Gesamtradstand: 12.000 mm
Radstand mit Tender: 20.225 mm
Leermasse: 97,25 t
Dienstmasse: 106,3 t
Reibungsmasse: 59,5 t
Radsatzfahrmasse: 18,79 t
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
Indizierte Leistung: 1545 kW – 1706 kW (je nach Bauzustand)
Treibraddurchmesser: 2000 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1250 mm
Steuerungsart: Heusinger mit Hängeeisen
Zylinderanzahl: 4
HD-Zylinderdurchmesser: 350 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 520 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 25 bar
Anzahl der Heizrohre: 84 (04 001) / 75 (04 002)
Anzahl der Rauchrohre: 38 (04 001) / 24 (04 002)
Heizrohrlänge: 5.800 mm (04 001)
6.800 mm (04 002)
Rostfläche: 4,10 m²
Strahlungsheizfläche: 20,0 m²
Überhitzerfläche: 88,0 m² (04 001)
84,6 m² (04 002)
Verdampfungsheizfläche: 188,6 m²
Tender: 2’2’ T32
Wasservorrat: 32,0 m³
Brennstoffvorrat: 10 t
Zugheizung: Dampf

Die beiden Dampflokomotiven der Baureihe 04 waren Mitteldruck-Versuchslokomotiven der Deutschen Reichsbahn, die aus den Einheitsdampflokomotiven der Baureihe 03 abgeleitet wurden.

Geschichte

Im Jahr 1932 versuchte die Deutsche Reichsbahn durch die Verwendung hochfester Stähle den Kesseldruck von 16 atü (15,7 bar) auf 25 atü (24,5 bar) zu steigern. Die von der Firma Krupp gebauten Maschinen wurden zunächst bei der LVA Grunewald untersucht. Mit einem spezifischen Dampfverbrauchswert von 5,2 kg/PSh in Bezug auf die indizierte Leistung unterschritten die Loks den bereits recht niedrigen Dampfverbrauchswert der Baureihe 03 um über 1 kg/PSh deutlich. Der Kohlenverbrauch betrug bezogen auf die effektive Leistung am Zughaken 0,96 kg/PSh im Vergleich zu 1,13 kg/PSh bei der 03.[1] Die Mitteldruckkessel erwiesen sich nicht als standfest, es traten bereits nach kurzer Zeit Schäden an der Feuerbüchse auf. Da die Lokomotiven auch nach Umbauten und Reparaturen nicht die Erwartungen erfüllten, setzte man den zulässigen Kesselüberdruck schließlich 1935 auf 20 atü herab und reihte sie mit den Betriebsnummern 02 101 und 02 102 in den Betriebsbestand ein. Sie sollten sodann vom Bw Hamburg-Altona aus im regulären Zugdienst eingesetzt werden, doch da man dort keine Erfahrung mit Vierzylinderverbundlokomotiven hatte, wurden sie 1936 an das Bw Hof abgegeben. Infolge Wassermangels explodierte der Kessel der 02 101 am 3. April 1939[2]; daraufhin musterte man beide Maschinen aus; 1940 schließlich wurden sie verschrottet.

Die Einheitslokomotiven waren mit Einheitstendern der Bauart 2’2’ T32 gekuppelt.

Literatur

  • Weisbrod/ Müller/ Petznick: Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv, Dampflokomotiven deutscher Eisenbahnen, Baureihe 01 - 39. 3. Auflage. Alba (Transpress), Düsseldorf (Berlin) 1978, ISBN 3-87094-081-6.
  • Horst J. Obermayer, Manfred Weisbrod: Lokomotiv-Archiv, Dampflok-Report, Baureihe 01 - 19 (Eisenbahn-Journal-Archiv 94/01). 1. Auflage. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1993, ISBN 3-922404-40-5.

Einzelnachweise

  1. Autorenkollektiv Johannes Schwarze, Werner Deinert, Lothar Frase, Heinz Lange, Oskar Schmidt, Georg Thumstädter, Max Wilke: Die Dampflokomotive. Entwicklung, Aufbau, Wirkungsweise, Bedienung und Instandhaltung sowie Lokomotivschäden und ihre Beseitigung. Reprint der 2. Auflage von 1965 durch Transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-70791-4, Tabelle in Anlage 1.1
  2. http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/lokdaten15/lokdet154319.shtml

Weblinks