DR-Baureihe 99.164
DR-Baureihe 99.164 PKP Tyy 1 | |
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Nummerierung: | 99 1641–1643 Tyy 1-691–1-693 |
Anzahl: | 3 |
Hersteller: | Orenstein & Koppel |
Baujahr(e): | 1939 |
Ausmusterung: | ca. 1961 |
Bauart: | C'C' h4t |
Gattung: | K 66.7 |
Spurweite: | 600 mm |
Länge über Puffer: | 11.230 mm |
Drehgestellachsstand: | 1.000 mm/1.200 mm |
Fester Radstand: | 2.200 mm |
Gesamtradstand: | 7.600 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 45,7 m |
Leermasse: | 28,3 t |
Dienstmasse: | 38,4 t |
Reibungsmasse: | 6,4 t |
Radsatzfahrmasse: | 3,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h |
Indizierte Leistung: | 228 kW |
Kuppelraddurchmesser: | 700 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 4 |
Zylinderdurchmesser: | 270 mm |
Kolbenhub: | 350 mm |
Kesselüberdruck: | 15 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 18 |
Anzahl der Rauchrohre: | 56 |
Heizrohrlänge: | 2.600 mm |
Rostfläche: | 1,5 m² |
Strahlungsheizfläche: | 5,9 m² |
Rohrheizfläche: | 41,9 m² |
Überhitzerfläche: | 17,5 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 57,8 m² |
Wasservorrat: | 5,0 m³ |
Brennstoffvorrat: | 2,0 t Kohle |
In die Baureihe 99.164 ordnete die Deutsche Reichsbahn (DR) 1944 drei ursprünglich für die chilenische Militäreisenbahn vorgesehene Schmalspur-Dampflokomotiven der Bauart Kitson-Meyer ein. Nach 1945 verblieben die Lokomotiven in Polen. Dort erhielten sie die Bezeichnung Tyy 1.
Geschichte
Nachdem 1927 Orenstein & Koppel (O&K) den Prototyp einer Kitson-Meyer-Lokomotive für die Spurweite 600 mm an die chilenische Militäreisenbahn geliefert hatte, folgte 1937 ein Auftrag über drei Lokomotiven. 1939 waren die Lokomotiven mit dem Fabriknummern 13306 bis 13308 fertiggestellt. Aufgrund des Beginns des Zweiten Weltkrieges wurden die Fahrzeuge nicht mehr nach Chile geliefert. Es schlossen sich Erprobungen auf dem Heeresübungsplatz Rehagen-Klausdorf und wahrscheinlich auch auf Strecken der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn durch O&K an. 1944 erwarb die Deutsche Reichsbahn die Lokomotiven, um sie auf Strecken im besetzten Polen einzusetzen. Deshalb wurden sie in der zweiten Hälfte desselben Jahres an die Gedob Direktion Krakau abgegeben, wo sie im BW Jedrzejow stationiert wurden.
Nach Kriegsende verblieben die Maschinen in Polen und wurden in einem Schmalspurnetz bei Krakau eingesetzt. Die PKP zeichnete sie in Tyy 1-691 bis Tyy 1-693 um. Nach der Umspurung ihrer Strecke auf 750 mm wurden die 691 und die 692 nach Mława umgesetzt. Diese zwei Lokomotiven wurden am 29. April 1961 ausgemustert. 1955 wurde die Tyy 1-693 an die Soda Fabrik Solvay bei Krakau verkauft.
Konstruktive Merkmale
Die Lokomotiven verfügten über genietete Brücken- und Drehgestellrahmen. Auch Kessel, Führerhaus, Vorratsbehälter und Aschekasten waren genietet. Die an den beiden Drehgestell-Enden befindlichen Triebwerke arbeiteten auf den mittleren Achssatz. Dieser Radsatz konnte auch gesandet werden. Die Steuerung war als Bauart Heusinger ausgeführt. Während der Prototyp eine Westinghouse-Bremse besaß, hatten die Serienloks eine Knorr-Bremse. Die Luftpumpe war am hinteren Wasserkasten angebracht, während der Hauptluftbehälter darüber auf dem Wasserkasten lag. Die Lok verfügte über elektrisch betriebene Scheinwerfer.
Literatur
- Hans Müller, Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Deutsches Lok-Archiv. Dampflokomotiven 4 (Baureihe 99). transpress, Berlin 1995, ISBN 3-344-70903-8.
- Helmut Pochadt: Die Kitson-Meyer-Schmalspurloks der DR. In: Modelleisenbahner. Band 2/83, 1983, ISSN 0026-7422, S. 13–16.
Weblinks
- Foto des Prototyps auf S. 13 (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive) Info des Frankfurter Feldbahnmuseum e. V. 2-2003 (PDF; 5,2 MB)