Daniel de Quervain

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Daniel de Quervain (* 31. Mai 1937 in Bern; † 24. November 2020[1][2] in Bern) war ein Schweizer Maler, Zeichner und Grafiker.

Leben

Daniel de Quervain wurde 1937 als Sohn des Berner Historikers, Musikwissenschaftlers und -kritikers Fritz de Quervain geboren. Nach der obligatorischen Schule besuchte de Quervain ab 1953 die Kunstgewerbeschule in Bern, wo er von Eugen Jordi in die Druckgrafik eingeführt wurde. Im Anschluss daran absolvierte er eine Grafikerlehre bei Herbert Auchli. Von 1958 bis 1959 verband Daniel de Quervain seine Vorliebe für Musik, Literatur und Theater mit seinem Beruf, als er, seinen Berufswunsch erfüllend, als Bühnenbildner für das Berner Kellertheater «Studio 20» tätig war.

De Quervains eigentliches Interesse galt der bildenden Kunst, weshalb er sich 1959 für ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg einschrieb. Hier besuchte er die Malklasse von Herman Wilhelm, mit dem er auch in den folgenden Jahren Kontakt pflegte. Nach seiner Rückkehr nach Bern 1962 war de Quervain zunächst als Werbegrafiker tätigt. Er führte u. a. Aufträge für die Schweizerische Post, das Verkehrshaus Luzern oder die SBB aus.[3] Nach dem Besuch der Ausstellung zu Max Ernst im Kunsthaus Zürich 1963 beschloss de Quervain, sich als Künstler selbstständig zu machen.

Ab 1963 arbeitete er als freischaffender Künstler. Seit 1964 schuf er vor allem Kaltnadelradierungen sowie 1969–1970 Lithografien, die von seinem Interesse für expressionistische Kunst und Literatur zeugen. Seine Werke präsentiert Daniel de Quervain in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland wie der II. Biennale Internazionale della Grafica in Florenz (1970), der Grafikbiennale in Krakau (1972), im Kunstmuseum Bern (1988) oder im Kunstverein Erlangen (2004).[4]

Der Nachlass Daniel de Quervains befindet sich in der Burgerbibliothek Bern. Neben seinem umfangreichen druckgrafischen Werk finden sich im Bestand persönliche Papiere, Korrespondenzen, Ausstellungskataloge und Materialien zu seinem künstlerischen Schaffen.[5]

Literatur

  • Willy Rotzler (Hrsg.): Daniel de Quervain. Galerie Schindler, Bern 1971.
  • Willy Rotzler (Hrsg.): Daniel de Quervain. Zeichnungen 1972/73. Galerie & Edition Schlégl, Zürich 1973.
  • Carola Giedion-Welcker (Hrsg.): Daniel de Quervain. Zeichnungen. Galerie & Edition Schlégl, Zürich 1975.
  • Carola Giedion-Welcker (Hrsg.): Daniel de Quervain. Radierungen. Städtisches Gustav-Lübeck-Museum, Hamm 1977.
  • Guido Bachmann, Carola Giedion-Welcker, Willy Rotzler (Hrsg.): Daniel de Quervain. Werkverzeichnis der Druckgrafik. Band 1. Galerie & Edition Schlégl, Zürich 1978, ISBN 3-85885-101-9.
  • Guido Bachmann (Hrsg.): Daniel de Quervain. Erinnern. Benetli, Bern 1988, ISBN 3-7165-0637-0.
  • Marian Amstutz: Die kalte Sophie. Daniel de Quervain. CARAC Film und Theres Scherer-Kohlbrunner, Bern 1993.
  • Eberhard W. Kornfeld (Hrsg.): Daniel de Quervain. Werkverzeichnis der Druckgrafik. Band 2. Kornfeld, Bern 1997, ISBN 3-85773-036-6.
  • Konrad Tobler: Daniel de Quervain. Wieder holen. Eine Monografie. Verlag Kornfeld, Bern 2007, ISBN 978-3-85773-047-4.
  • Eberhard W. Kornfeld (Hrsg.): Daniel de Quervain. Werkverzeichnis der Druckgrafik. Band 3. Kornfeld, Bern 2014, ISBN 978-3-85773-061-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf Daniel de Quervain – Er brachte die Linien zum Sprechen. In: derbund.ch. 7. Dezember 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020 (Kein freier Zugang).
  2. Traueranzeigen von Daniel de Quervain | www.sich-erinnern.ch. Abgerufen am 12. Dezember 2020 (deutsch).
  3. Annelies Hüssy: Daniel de Quervain zum 80. Geburtstag. Burgergemeinde Bern, 11. Mai 2017, abgerufen am 5. Juni 2020.
  4. Sandi Paucic: Quervain, Daniel de. In: Sikart (Stand: 2006), abgerufen am 25. September 2020.
  5. Nachlass Daniel de Quervain im Katalog der Burgerbibliothek Bern