Davi Kopenawa Yanomami

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Davi Kopenawa präsentiert die Hutukara Associação Yanomami anlässlich des Festa Literária Internacional de Paraty 2014

Davi Kopenawa Yanomami (* um 1955 im brasilianischen Bundesstaat Roraima) ist Schamane und Anführer der Yanomami-Indigenen in Brasilien. Er setzt sich für die Rechte der brasilianischen Indigenen ein, vor allem für die Sicherung ihrer Landrechte. Für sein Engagement hat er internationale Auszeichnungen erhalten.

Seit 1985 setzt sich Davi dafür ein, die weitläufigen Gebiete der Yanomami in den Bundesstaaten Roraima und Amazonas als deren Grundbesitz anzuerkennen. Mitte der 1980er Jahre waren Goldgräber in diese Regionen eingedrungen. In der Folge starben viele Yanomami an eingeschleppten Infektionskrankheiten, gegen die sie keine Abwehrkräfte besaßen.[1]

Ämter und Auszeichnungen

1989 nahm Davi als Stellvertreter der Menschenrechtsorganisation Survival International, die sich für indigene Völker einsetzt, den auch als „Alternativen Nobelpreis“ bekannten Right Livelihood Award entgegen. Zwei Jahre später, 1991, erhielt Davi den Vereinte Nationen-Global 500 Award, mit dem seine Arbeit für den Schutz des Regenwaldes ausgezeichnet wurde. 1999 verlieh Präsident Fernando Henrique Cardoso Davi den Rio-Branco-Orden.

2004 gründete Davi mit anderen Yanomami-Anführern die Organisation Hutukara Associação Yanomami („der Teil des Himmels, wo die Erde geboren wurde“).[2] 2007 besuchte Davi Deutschland und überreichte im Bundeskanzleramt einen Brief, in dem er darum bat, die Konvention ILO 169 für den Schutz indigener Rechte zu unterzeichnen (Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern). 2009 erhielt er eine Ehrenauszeichnung von der Jury des spanischen Bartolomé-de-las-Casas-Preises. 2010 besuchte Davi im Rahmen der Amazonas-Oper der Münchener Biennale Deutschland.

2019 wurde ihm erneut und seiner Organisation Hutukara Associação Yanomami erstmals „für ihre mutige Entschlossenheit, die Wälder und die Artenvielfalt des Amazonas sowie das Land und die Kultur seiner Ureinwohner zu schützen.“ der Right Livelihood Award (alternativer Nobelpreis) zuerkannt.[3]

Veröffentlichungen

  • Davi Kopenawa, Bruce Albert: La chute du ciel. Paroles d'un chaman yanomami. (= Terre humaine). Plon, Paris 2010, ISBN 978-2-259-21068-3.
    • Englischsprachige Ausgabe: The Falling Sky. Words of a Yanomami Shaman. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge, Mass. 2013, ISBN 978-0-674-72468-6).[4][5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.survivalinternational.de/indigene/yanomami/
  2. http://www.proyanomami.org.br/
  3. Preisträger*innen des Right Livelihood Award 2019 bekanntgegeben. In: rightlivelihoodaward.org. The Right Livelihood Foundation, 25. September 2019, abgerufen am 25. September 2019.
  4. Glenn H. Shepard Jr.: The Voice of the Shaman. In: The New York Review of Books, November-Ausgabe 2014. Rezension. Abgerufen am 2. November 2014 (englisch).
  5. Pedro de Niemeyer Cesarino: Ontological conflicts and shamanistic speculations in Davi Kopenawa’s The falling sky. In: HAU: Journal of Ethnographic Theory. Band 4, Nr. 2, 2014, ISSN 2575-1433, S. 289–295 (academia.edu).