Daylight Generated Images
Daylight Generated Images (DGI) ist ein foto-technisches Verfahren, das bei der Fotoproduktion zum Einsatz kommt. Die Lichtreflexionen des zu fotografierenden Objektes werden mit Tageslicht exakt nachgestellt wie das im Naturlicht aufgenommenen Hintergrundmotiv. Bei Fotomontagen, dem Übereinanderlegen von Vordergrund- und Hintergrundmotiv, entsteht so ein Bild mit einer real wirkenden Wahrnehmungsebene. Lichtreflexionen und Lichtstimmung sind auf beiden Ebenen identisch. Im Gegensatz zu Computer Generated Imagery (CGI) beschränkt sich DGI auf die Fotografie und wird in der Filmtechnik nicht eingesetzt. Dasselbe Prinzip wird allerdings in Spezialeffekten mit Motion Control angewendet.
Geschichte
DGI ist ein relativ neues Verfahren, neue Bildwelten zu erstellen. Das Prinzip ist allerdings nicht neu. Schon sehr früh in der Geschichte der Fotografie wurde versucht, zwei unterschiedliche Bildebenen miteinander zu einer zu verschmelzen. Doch wirkten diese Composingverfahren sehr amateurhaft. Ende der 1980er Jahre, mit technischen Voranschreiten von Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop, entstand eine wahre Flut von Bildern, die per Fotomontage entstanden sind. Insbesondere die Werbeindustrie entdeckte diese Art, relativ kostengünstig Objekte in vorhandene Bilder einzufügen, für sich. Einer der führenden Unternehmen in Europa für die Fotoproduktion mit Daylight Generated Images sind die Otto Kasper Studios. Es war das erste Fotostudio in Deutschland, das die Fotografie mit einer Digitalkamera 1994 im Auftrag der Kodak AG professionell vorangetrieben hat.
Einsatz
Dieses Verfahren ist als Ergänzung zu dem bekannten Computer Generated Imagery zu sehen. Insbesondere bei hochkomplexen, in der Natur vorkommenden Reflexionen wie Wasser- und Feuerbewegungen gelangt die heutige Computeranimation immer noch schnell an ihre Grenzen. Natürliche Systeme mit einem Hang zur Unordnung (Entropie) sind per Computeranimation immer noch sehr zeit- und kostenaufwändig herzustellen, insbesondere wenn sie realistisch und glaubwürdig aussehen sollen. Zum Einsatz kommt DGI vor allem, wenn bei großen Fotoproduktionen keine Möglichkeit besteht, das Motiv an dem gewünschten Ort zu fotografieren. Das Transportieren der zu fotografierenden großen Objekte (wie zum Beispiel Autos) entfällt. Dadurch entfällt auch die Schlechtwettergeldversicherung, die bei großen Fotoproduktionen abgeschlossen wird, falls sich der Produktionszeitraum verlängert und somit die Produktionskosten steigen würden. Auch wenn die Zeit nicht ausreicht, um auf detaillierte, vom Computer erzeugte Bilder zu warten, sind Fotografien mit DGI schneller zu produzieren. Insbesondere die Werbung treibende Industrie profitiert davon.