Deborah Kerr

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Deborah Kerr (1973) Signatur

Deborah Jane Kerr-Trimmer [ˈdebrə kɑː], CBE, (* 30. September 1921 in Helensburgh, Argyll and Bute, Schottland; † 16. Oktober 2007 in Botesdale, Mid Suffolk, England) war eine britische Schauspielerin.[1] In den 1950er Jahren zählte sie mit Filmen wie Quo vadis?, Verdammt in alle Ewigkeit und Der König und ich zu den erfolgreichsten Darstellerinnen Hollywoods. Sie wurde sechsmal für den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominiert und bekam ihn 1994 als Ehrenoscar für ihr Lebenswerk verliehen.

Leben

Deborah Jane Kerr wurde als Tochter eines Offiziers geboren. Mit 14 Jahren verlor sie ihren Vater und übersiedelte mit ihrer Mutter in die Nähe von Bristol, wo sie bis 1936 die Internatsschule Northumberland House besuchte und anschließend die von ihrer Tante Phyllis Smale geleitete Hicks-Smale-Schauspielschule. Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte sie bei Amateuraufführungen. Zudem las sie für die BBC Kindergeschichten im Radio vor. Im Jahr 1937 zog sie nach London und besuchte die Ballettschule des Sadler’s Wells-Theaters, wo sie ein Jahr später erstmals als Tänzerin auftrat. Nach kleineren Rollen in Shakespeare-Aufführungen des Freilichttheaters im Regent’s Park wurde sie 1940 Ensemblemitglied des Oxford Playhouse. Im selben Jahr bekam sie eine kleine Rolle in der George-Bernard-Shaw-Verfilmung Major Barbara von Gabriel Pascal. Während des Zweiten Weltkriegs trat sie in Frankreich, Belgien und Holland auch an Fronttheatern für die alliierten Truppen auf. Dabei lernte sie ihren ersten Ehemann, den Jagdflieger Anthony Bartley, kennen. Die Ehe, aus der zwei Töchter (Melanie Jane und Francesca Ann) hervorgingen, wurde 1959 nach 14 Jahren geschieden.

Im Jahr 1947 gelang ihr mit der Rolle einer unerfahrenen Nonne in Die schwarze Narzisse der Durchbruch als Schauspielerin, worauf sie einen Vertrag bei MGM erhielt. Ihr Hollywood-Debüt gab sie anschließend neben Clark Gable in dem Film Der Windhund und die Lady. Aufgrund ihrer vornehmen Erscheinung wurde sie vom Studio als legitime Nachfolgerin von Greer Garson gehandelt und hauptsächlich als Tee trinkende Dame eingesetzt. In der Romanze If Winter Comes spielte sie daher auch an der Seite von Walter Pidgeon, dem langjährigen Leinwandpartner von Garson. Eine Ausnahme bildete ihr Auftritt als alkoholkranke Ehefrau von Spencer Tracy in Edward, mein Sohn, der ihr 1950 die erste von sechs Oscar-Nominierungen einbrachte.

Oft war sie an der Seite von Stewart Granger zu sehen, mit dem sie u. a. im Jahr 1950 in dem Abenteuerfilm König Salomons Diamanten auf Expedition in den Dschungel ging. An der Seite von Robert Taylor verkörperte sie 1951 die junge Christin Lygia in Mervyn LeRoys Monumentalfilm Quo Vadis?. Der von MGM in Italien gedrehte Film war ursprünglich mit Gregory Peck und Elizabeth Taylor in den Hauptrollen begonnen worden.

Im Jahr 1953 spielte Kerr in dem Historienfilm Die Thronfolgerin eine kleine Nebenrolle neben Jean Simmons, die seit ihrem Mitwirken in Die schwarze Narzisse ebenfalls zum Star in Hollywood aufgestiegen war. Im selben Jahr gelang Kerr ein erfolgreicher Imagewechsel: Nachdem Joan Crawford sich aufgrund von Unstimmigkeiten über Drehbuch sowie Kostümauswahl aus Fred Zinnemanns Verdammt in alle Ewigkeit zurückgezogen hatte, übernahm Kerr die Rolle der Karen Holmes, einer leidenschaftlichen Offiziersgattin und Ehebrecherin, an der Seite von Burt Lancaster. Kerrs britisch-unterkühlte und zugleich unter der Oberfläche brodelnde Aura kontrastierte dabei mit dem machohaften Auftreten von Lancaster. Robert Mitchum, mit dem die Schauspielerin zusammen drei Filme drehte, darunter Der Seemann und die Nonne (1956), bezeichnete die Chemie zwischen ihnen als derart gut, dass man ihre gemeinsamen Szenen an getrennten Orten hätte drehen können und das zusammengeschnittene Ergebnis dennoch eine perfekte Übereinstimmung ergeben hätte.

Im Jahr 1956 übernahm Kerr als Anna Leonowens die weibliche Hauptrolle an der Seite von Yul Brynner in der Musical-Verfilmung Der König und ich. Eine ihrer (aufgrund zahlreicher Wiederholungen im Fernsehen) bekanntesten Rollen spielte sie ein Jahr später neben Cary Grant in Die große Liebe meines Lebens, einem Remake des Films Ruhelose Liebe, in dem Irene Dunne und Charles Boyer 17 Jahre zuvor die Hauptrollen gespielt hatten. Als ihre größte Herausforderung bezeichnete Kerr ihre Rolle als unterdrückte junge Frau in der Terence-Rattigan-Verfilmung Getrennt von Tisch und Bett aus dem Jahr 1958. Ihr Filmpartner David Niven gewann für seine Rolle einen Oscar. In der James-Bond-Parodie Casino Royale (1967) spielte sie erneut neben Niven sowie einer Reihe von Weltstars die mörderische Ehefrau des britischen Geheimdienstchefs „M“ (John Huston).

Elia Kazans Das Arrangement war 1969 Kerrs letzter Hollywoodfilm. Danach wirkte sie bis 1985 in britischen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter in der Neuverfilmung des Billy-Wilder-Klassikers Zeugin der Anklage (1957), und trat regelmäßig am Broadway und am Londoner West End auf.

Zuletzt lebte sie mit ihrem zweiten Ehemann, dem Schriftsteller Peter Viertel, den sie im Jahr 1960 geheiratet hatte, in Klosters in der Schweiz. Obwohl sie an Parkinson erkrankt war, nahm sie den ihr 1994 verliehenen Ehrenoscar in Hollywood persönlich entgegen. Im Jahr 1998 wurde ihr der Commander of the Most Excellent Order of The British Empire verliehen.

Im August 2004 wurde ihr im Ruhestand lebender Bruder, der Journalist Edward „Teddy“ Kerr, in West Heath, Birmingham, erschlagen. Deborah Kerr starb im Oktober 2007 im englischen Botesdale im Alter von 86 Jahren an den Folgen ihrer Parkinson-Erkrankung. Keine drei Wochen später starb ihr Mann Peter Viertel an Krebs. Deborah Kerr ruht auf dem St. Mary Churchyard in der Gemeinde Redgrave, Suffolk.[1]

Filmografie

Auszeichnungen

Kerrs Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

Oscar

  • 1950: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Edward, mein Sohn
  • 1954: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Verdammt in alle Ewigkeit
  • 1957: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Der König und ich
  • 1958: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Der Seemann und die Nonne
  • 1959: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Getrennt von Tisch und Bett
  • 1961: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Der endlose Horizont
  • 1994: Ehrenoscar für ihr Lebenswerk

British Film Academy Award

  • 1956: Nominierung in der Kategorie Beste britische Darstellerin für Das Ende einer Affäre
  • 1958: Nominierung in der Kategorie Beste britische Darstellerin für Anders als die anderen
  • 1962: Nominierung in der Kategorie Beste britische Darstellerin für Der endlose Horizont
  • 1965: Nominierung in der Kategorie Beste britische Darstellerin für Das Haus im Kreidegarten

Emmy

  • 1985: Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin in einem Mehrteiler oder Special für Des Lebens bittere Süße

Golden Globe Award

Golden Apple Award

  • 1956: Golden Apple als kooperativste Schauspielerin

New York Film Critics Circle Award

  • 1947: Beste Hauptdarstellerin für Die schwarze Narzisse und I See a Dark Stranger
  • 1957: Beste Hauptdarstellerin für Der Seemann und die Nonne
  • 1960: Beste Hauptdarstellerin für Der endlose Horizont

Photoplay Award

Deutsche Synchronstimmen

  • Marianne Kehlau: Bonjour Tristesse, Schloss des Schreckens, Donner in Fernost, Auch Helden können weinen, Die große Liebe meines Lebens, Französische Betten, Das Haus im Kreidegarten, 3 x nach Mexiko, Zeugin der Anklage
  • Eva Katharina Schulz: Die Nacht des Leguan, Die Krone des Lebens, Die den Hals riskieren
  • Eleonore Noelle: Der König und ich, Vor Hausfreunden wird gewarnt, Das Ende einer Affäre
  • Erika Georgi: Major Barbara
  • Marion Degler: Der Gouverneur von Pennsylvanien, Der Seemann und die Nonne
  • Gerda Maria Terno: Die schwarze Narzisse
  • Edith Schneider: Quo vadis?, Du und keine andere, Die Thronfolgerin
  • Tilly Lauenstein: Anders als die anderen, Die schwarze 13
  • Gudrun Genest: Getrennt von Tisch und Bett
  • Dagmar Altrichter: Die Pille war an allem schuld, Des Lebens bittere Süße

Literatur

  • James Robert Parish: Hollywood's great love teams. Arlington House Publishers, New Rochelle, New York 1974, ISBN 978-0-87000-245-8.
  • Eric Braun: Deborah Kerr. Allen, London 1977, St. Martin’s Press, New York 1978, ISBN 0-312-18895-1.
  • Bruce Babington: British stars and stardom: from Alma Taylor to Sean Connery. Manchester University Press, Manchester, New York 2001, ISBN 978-0-7190-5841-7.

Weblinks

Commons: Deborah Kerr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Klaus Nerger: Das Grab von Deborah Kerr. In: knerger.de. Abgerufen am 19. Oktober 2021.