Verdammt in alle Ewigkeit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Film
Deutscher Titel Verdammt in alle Ewigkeit
Originaltitel From Here to Eternity
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Fred Zinnemann
Drehbuch Daniel Taradash
Produktion Buddy Adler für
Columbia Pictures
Musik Morris Stoloff,
George Duning
Kamera Burnett Guffey
Schnitt William A. Lyon
Besetzung
Synchronisation

Verdammt in alle Ewigkeit ist ein US-amerikanisches Militärdrama aus dem Jahr 1953 von Fred Zinnemann. Als literarische Vorlage diente der gleichnamige Roman von James Jones.

Handlung

Hawaii, Sommer 1941: Der Soldat Robert E. Lee Prewitt meldet sich in der Schofield-Kaserne zum Dienst. Sein Vorgesetzter, Captain Dana Holmes, hat den Ehrgeiz, die beste Boxstaffel der Garnison vorweisen zu können. Prewitt gilt als bester Mittelgewichtler der Garnison, weshalb er Holmes zunächst sehr willkommen ist. Zu seiner Enttäuschung muss Holmes jedoch feststellen, dass Prewitt nicht mehr boxen will, nachdem er zuvor versehentlich einen Kameraden blindgeschlagen hatte. Daraufhin machen Holmes und die Mitglieder der Boxstaffel Prewitt das Leben zur Hölle, dennoch bleibt er bei seiner ablehnenden Haltung. Nur in dem fröhlichen, italienisch-amerikanischen Soldaten Maggio findet er einen Freund. Auch der Spieß der Kompanie namens Milton Warden verhält sich Prewitt gegenüber fair, obwohl er Prewitts ablehnende Haltung gegen das Boxen nicht verstehen kann. Warden muss als Stellvertreter von Holmes alles erledigen, was eigentlich die Aufgabe des faulen und trinkenden Captains wäre.

Holmes’ Ehefrau Karen kommt öfter zur Kaserne, um ihren Ehemann zu sehen, der dort jedoch selten anzutreffen ist. Folglich ist Warden ihr Ansprechpartner, und er interessiert sich für Karen Holmes, obwohl es um ihr Privatleben viele Gerüchte gibt. Zwischen Warden und Karen entwickelt sich eine Affäre. Sie treffen sich heimlich, schwimmen im Ozean, liegen am Strand, überspült von den Wogen des Meeres. Er erfährt ihre Geschichte: Sie hat ein Kind verloren, weil ihr Mann, als sie ihn gebraucht hätte, bei einer anderen Frau war. Anschließend konnte sie keine Kinder mehr bekommen und sie tröstete sich wahllos mit anderen Männern.

An den freien Tagen vergnügen sich Prewitt und Maggio wie auch die anderen US-Soldaten in einem Gentlemen’s Club. Prewitt verliebt sich in Lorene, die dort arbeitet, um sich dann mit dem verdienten Geld in Amerika wieder ein besseres Leben aufzubauen. Im Lokal kommt es zum wiederholten Male zu einer Auseinandersetzung zwischen Maggio und „Fatso“ Judson, dem Sergeant des Armeegefängnisses. Nur das Einschreiten von Warden verhindert Schlimmeres. Als Sergeant Galovitch im Boxring absichtlich den Schmutzeimer umstößt, weigert sich Prewitt aufzuwischen, doch Warden rettet ihn vor einer Anklage vor dem Kriegsgericht wegen Befehlsverweigerung. Als ihn Galovitch erneut demütigt, lässt sich Prewitt zu einem Boxkampf mit bloßen Fäusten provozieren. Holmes wird benachrichtigt, beobachtet aber erst den Kampf, bevor er einschreitet.

Maggio verlässt unerlaubt seinen Wachdienst und leistet bei seiner Festnahme völlig betrunken Widerstand. Er wird vom Kriegsgericht zu sechs Monaten Arrest verurteilt und hat es nun mit Fatso zu tun, der die lang ersehnte Gelegenheit nutzt, es seinem Gefangenen mit brutalen Methoden heimzuzahlen. Maggio gelingt es zu fliehen, verletzt sich jedoch auf der Flucht schwer. Mit letzter Kraft erreicht er Prewitt und sinkt sterbend in seine Arme. Prewitt rächt den Tod seines Freundes. Zwischen ihm und Fatso kommt es zu einer Messerstecherei. Während Fatso stirbt, wird Prewitt schwer verletzt. Er versteckt sich bei Lorene, die ihn pflegt. Captain Holmes ist mittlerweile wegen seiner Haltung im Fall Prewitt degradiert worden. Warden will Karen heiraten, aber sie verlangt von ihm, die Offizierslaufbahn einzuschlagen. Das wiederum will er nicht, er hasst Offiziere. Dann kommt der Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941: Die Japaner greifen die US-amerikanische Kaserne sowie den Hafen an und versenken US-amerikanische Schlachtschiffe. Prewitt hört die Nachrichten und will trotz seiner Verletzung zu seiner Einheit zurück. Aber er erreicht sie nicht mehr, denn infolge eines Missverständnisses wird er von einer Streife erschossen. In der letzten Szene verlassen Karen und Lorene Hawaii mit dem Schiff.

Hintergrund

Der Originaltitel von Roman und Film, From Here to Eternity, entstammt einem Gedicht von Rudyard Kipling, das als Soldatenlied mehrfach vertont wurde. Der deutsche Titel übersetzt die vollständige Kipling-Zeile „damned from here to eternity“, während Jones davon ausgehen konnte, dass im angelsächsischen Sprachraum das erste Wort vom Publikum in Gedanken ergänzt würde. Jones’ Roman galt als einer der großen Bestseller zu Beginn der 1950er Jahre, jedoch nicht als geeigneter Stoff für eine Verfilmung. Dennoch kaufte der Chef von Columbia Pictures, Harry Cohn, für 87.000 $ die Rechte. Der fertige Film weicht teilweise von der literarischen Vorlage ab.

Probleme tauchten bei der Besetzung auf. Cohn wollte unbedingt Columbia-Schauspieler einsetzen, um die Produktionskosten gering zu halten. Er schlug daher zunächst Aldo Ray oder John Derek für die Rolle vor, die dann Montgomery Clift spielte. Edmond O’Brien war für Burt Lancasters Rolle vorgesehen. Die Rolle der gelangweilten Offiziersgattin wurde Joan Crawford angeboten. Diese lehnte jedoch ab; angeblich, weil das Studio Wünschen hinsichtlich ihrer Garderobe nicht entgegenkam. Auch Rita Hayworth war für die Rolle im Gespräch, sagte aber ebenfalls ab.

Bereits legendär sind die Bemühungen um die Besetzung der Rolle des Angelo Maggio. Frank Sinatra wusste früh von der Verfilmung und wollte unbedingt besetzt werden. Seine Karriere schien zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits an ihrem Ende angelangt. Eli Wallach war für die Produzenten und auch für den Regisseur Zinnemann die erste Wahl. Sinatra bot sogar an, die Rolle ohne Gage zu übernehmen. Als Wallach dann schließlich absagte, da er lieber in einem neuen Tennessee-Williams-Stück am Broadway auftreten wollte, erhielt Sinatra die Rolle für nur 8.000 $ Gage. Zum Vergleich: Clift erhielt 150.000 $, Lancaster 120.000 $ Gage.

Der Film wurde auf Hawaii an Originalschauplätzen gedreht. Die Dreharbeiten vor Ort dauerten 41 Tage. Die United States Army sollte, wie bei Kriegsfilmen üblich, die Dreharbeiten in technischer Hinsicht unterstützen. Jedoch verlangte die Army Änderungen am Drehbuch. In der Romanvorlage wird Dana Holmes von den Vorgesetzten befördert, die Armee empfand diese Vorgehensweise aber als armeefeindlich. Im Film wird Holmes daher dazu gedrängt, seinen Abschied einzureichen.

Die Produktionskosten beliefen sich auf 2 Mio. $, an den Kinokassen spielte der Film 18 Mio. $ ein. Er war damit an zehnter Stelle der erfolgreichsten Filme der 1950er Jahre.

Das Trompetensolo Tapsder Zapfenstreich – von Montgomery Clift im Kasernenhof gespielt, war ein beliebter Musiktitel in Radiosendungen der 1950er Jahre. Der Sänger Merle Travis hatte eine Nebenrolle als Soldat und sang in zwei Szenen den Reenlistment Blues.

Synchronisation

Rolle Darsteller Deutscher Sprecher[2]
Sgt. Milton Warden Burt Lancaster Wolfgang Lukschy
Robert Lee Prewitt Montgomery Clift Dietrich Haugk
Karen Holmes Deborah Kerr Marianne Kehlau
Alma „Lorene“ Burke Donna Reed ?
Angelo Maggio Frank Sinatra John Pauls-Harding
Captain Dana Holmes Philip Ober Siegfried Schürenberg
James „Fatso“ Judson Ernest Borgnine Wolfgang Eichberger
Corporal Buckley Jack Warden Walter Clemens
Sergeant Leva Mickey Shaughnessy Gert Fröbe
Sergeant Galovitch John Dennis Wolfgang Büttner

Kritiken

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
Metacritic
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
IMDb SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[4]

Verdammt in alle Ewigkeit war bei seiner Veröffentlichung sehr beliebt bei Kritikern, heute wird der Film auch noch überwiegend positiv gesehen. Bei Rotten Tomatoes besitzt er, basierend auf 49 Kritiken, eine positive Bewertung von 92 %. Der Kritikerkonsens schreibt: „Er ist vielleicht schlecht gealtert, aber diese langsame Weltkriegsromanze bleibt ein ikonischer, gut geschauspielerter Film, der besonders starke Darstellungen von Burt Lancaster und Montgomery Clift enthält.“[3]

„Die vielfach ausgezeichnete Verfilmung des Bestsellers von James Jones durch Fred Zinnemann – einer der besten Männerfilme Hollywoods.“

Auszeichnungen

Academy Award

Der Film wurde 1954 mit 8 Oscars ausgezeichnet bei insgesamt 13 Nominierungen. In folgenden Kategorien gewann der Film:

Nominiert waren Burt Lancaster und Montgomery Clift als bester Hauptdarsteller, Deborah Kerr als beste Hauptdarstellerin, die Musik und das Kostümdesign (Schwarz-Weiß-Film).

Golden Globe Award

Der Film erhielt zwei Golden Globes: Fred Zinnemann für die beste Regie und Frank Sinatra für die beste Nebenrolle in einem Drama.

Internationale Filmfestspiele von Cannes 1954

Auf dem Filmfestival in Cannes erhielt Fred Zinnemann 1954 einen Spezialpreis für seine Arbeit an diesem Film

Library of Congress

Aufnahme in das National Film Registry 2002

Sonstiges

Die berühmte (damals unerhörte) Strandszene wird zitiert im Film Das verflixte 7. Jahr. Sie wird außerdem parodiert in Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug.

Literatur

  • Geoff Andrews: Verdammt in alle Ewigkeit. From Here to Eternity (1953). In: Steven Jay Schneider (Hrsg.): 1001 Filme. Edition Olms, Zürich 2004, ISBN 3-283-00497-8, S. 284.
  • James Jones: Verdammt in alle Ewigkeit. Roman (Originaltitel: From Here to Eternity). Deutsch von Otto Schrag. Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-16015-4.
  • Dieter Krusche, Jürgen Labenski: Reclams Filmführer. 7. Auflage, Reclam, Stuttgart 1987, ISBN 3-15-010205-7, S. 212f.
  • Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6.

Weblinks

Commons: Verdammt in alle Ewigkeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise