Donna Reed
Donna Reed (* 27. Januar 1921 in Denison, Iowa, als Donna Belle Mullenger; † 14. Januar 1986 in Beverly Hills, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie spielte die weibliche Hauptrolle im Filmklassiker Ist das Leben nicht schön? (1946) und erhielt 1953 einen Oscar für ihre Nebenrolle in Verdammt in alle Ewigkeit.
Leben
Die Tochter eines Farmers wollte ursprünglich Lehrerin werden, fand dann aber während der College-Zeit Gefallen an der Schauspielerei und wirkte in verschiedenen Schulproduktionen mit. Reed kam 1939 nach Hollywood und wurde zunächst von Metro-Goldwyn-Mayer unter Vertrag genommen. Ihre ersten Engagements waren kleinere Nebenrollen wie in Der Schatten des dünnen Mannes (1941) oder Das Bildnis des Dorian Gray (1945).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihr vom Regisseur Frank Capra ihre erste Hauptrolle in Ist das Leben nicht schön? (1946) angeboten. Die Tragikomödie, in der sie neben James Stewart spielte, war im Jahr ihrer Premiere zwar ein Flop, brachte Reed aber dennoch einen Karriereschub. In den nächsten Jahren bekam Reed bedeutende Haupt- und Nebenrollen, war aber meist auf die Rolle des freundlichen Girl Next Door festgelegt. Sie gewann 1953 den Oscar für die beste weibliche Nebenrolle für ihre Darstellung der Hostess Lorene im Kriegsdrama Verdammt in alle Ewigkeit.
Nur wenige Jahre später bekam Reed eine eigene Serie, die Donna Reed Show, in Deutschland bekannt als Mutter ist die Allerbeste. Die Serie über eine amerikanische Familie mit zwei Kindern war acht Jahre lang ein Quotenhit und machte sie zum filmischen Idealbild der amerikanischen Hausfrau. Produziert wurde die Serie von ihrem zweiten Ehemann Tony Owen. Reed wurde von 1959 bis 1962 jedes Jahr für den Emmy nominiert. Aufgrund der Popularität, die die Serie auch in Deutschland hatte, erhielt sie 1964 einen Bronzenen und 1965 einen Silbernen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo.
Nach dem Ende der Serie zog Reed sich aus dem Filmgeschäft zurück. Von 1984 bis 1985 übernahm sie kurzzeitig die Rolle der Miss Ellie in der Fernsehserie Dallas, als die eigentliche Darstellerin Barbara Bel Geddes unter gesundheitlichen Problemen litt. Als sich Bel Geddes wieder erholt hatte, entließ man die enttäuschte Reed kurzerhand, allerdings nach Zahlung einer Entschädigung von über einer Million Dollar.[1] Dallas war ihre letzte Arbeit als Schauspielerin.
Privatleben
Donna Reed spielte in zahlreichen Familienfilmen mit, in denen sie als perfekte Ehe- und Hausfrau zu einem idealisierten Frauenbild dieser Zeit beitrug. Sie selbst aber war eine moderne und politisch engagierte Frau, die unter anderem gegen den Vietnam-Krieg protestierte und eine Organisation gegen Kernenergie gründete. Sie war politisch registriertes Mitglied der Republikaner, unterstützte allerdings gelegentlich auch Kandidaten der Demokratischen Partei.
Reed war dreimal verheiratet; aus ihrer zweiten Ehe gingen drei Kinder hervor.[2]
Am 14. Januar 1986 starb Reed im Alter von 64 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nach ihrem Tod wurde die Donna Reed Foundation for the Performing Arts in Reeds Heimatstadt Denison gegründet. Diese gemeinnützige Einrichtung vergibt Stipendien für Schauspielschüler, veranstaltet eine jährliche Woche mit Schauspielseminaren und betreibt das Donna Reed Center for the Performing Arts.
Filmografie (Auswahl)
- 1941: Allein unter Gangstern (The Get-Away) – Regie: Edward Buzzell
- 1941: Der Schatten des dünnen Mannes (Shadow of the Thin Man) – Regie: W. S. van Dyke
- 1941: Babes on Broadway – Regie: Busby Berkeley
- 1942: Calling Dr. Gillespie – Regie: Harold S. Bucquet
- 1942: Die Spur im Dunkel (Eyes in the Night) – Regie: Fred Zinnemann
- 1943: Dr. Gillespie’s Criminal Case – Regie: Willis Goldbeck
- 1943: Und das Leben geht weiter (The Human Comedy) – Regie: Clarence Brown
- 1945: Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray) – Regie: Albert Lewin
- 1945: Schnellboote vor Bataan (They Were Expendable) – Regie: John Ford
- 1946: Ist das Leben nicht schön? (It’s a Wonderful Life) – Regie: Frank Capra
- 1947: Taifun (Green Dolphin Street) – Regie: Victor Saville
- 1949: Todesfalle von Chicago (Chicago Deadline) – Regie: Lewis Allen
- 1951: Ein Held für zwei Stunden (Saturday’s Heroe) – Regie: David Miller
- 1952: Goldraub in Texas (Hangman’s Knot) – Regie: Roy Huggins
- 1952: Skandalblatt (Scandal Sheet) – Regie: Phil Karlson
- 1953: Ärger auf der ganzen Linie (Trouble Along the Way) – Regie: Michael Curtiz
- 1953: Der Tolpatsch (The Caddy) – Regie: Norman Taurog
- 1953: König der Piraten (Raiders of the Seven Seas) – Regie: Sidney Salkow
- 1953: Mit der Waffe in der Hand (Gun Fury) – Regie: Raoul Walsh
- 1953: Verdammt in alle Ewigkeit (From Here to Eternity) – Regie: Fred Zinnemann
- 1954: Damals in Paris (The Last Time I Saw Paris) – Regie: Richard Brooks
- 1954: Drei Stunden Zeit (Three Hours to Kill) – Regie: Alfred Werker
- 1954: Sie ritten nach Westen (They Rode West) – Regie: Phil Karlson
- 1955: Am fernen Horizont (The Far Horizons) – Regie: Rudolph Maté
- 1955: Die Benny Goodman Story (The Benny Goodman Story) – Regie: Valentine Davies
- 1955: Menschenraub (Ransom) – Regie: Alex Segal
- 1956: Das Geheimnis der fünf Gräber (Backlash) – Regie: John Sturges
- 1956: Jenseits Mombasa (Beyond Mombasa) – Regie: George Marshall
- 1958: Besuch um Mitternacht (The Whole Truth) – Regie: John Guillermin
- 1959: Auf eigene Faust (Ride Lonesome) – Regie: Budd Boetticher
- 1958–1966: Mutter ist die Allerbeste (The Donna Reed Show; Fernsehserie, 265 Folgen)
- 1983: Highschool Killer (Deadly Lessons) – Regie: William Wiard
- 1984–1985: Dallas (Fernsehserie, 24 Folgen)
Weblinks
- Donna Reed in der Internet Movie Database (englisch)
- Donna Reed bei AllMovie (englisch)
- Donna Reed. In: Virtual History (englisch)
- Donna Reed in der Deutschen Synchronkartei
- Website der Donna Reed Foundation for Performing Arts (englisch)
- Wie US-Soldaten Donna Reed vergötterten. In: Welt.de, 29. Mai 2009
Einzelnachweise
- ↑ David Massey: Dallas Dream Season – plot synopsis. In: ultimatedallas.com. Archiviert vom Original am 25. August 2012; abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch).
The Television Generation Mourns Its Favorite Surrogate Mother, Tough but Tender Donna Reed. In: People.com. 27. Januar 1986, abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch). - ↑ Donna Reed Biography (1921–1986). In: Film Reference. Abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Reed, Donna |
ALTERNATIVNAMEN | Mullenger, Donna Belle |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1921 |
GEBURTSORT | Denison (Iowa) |
STERBEDATUM | 14. Januar 1986 |
STERBEORT | Beverly Hills |