Der Hexer (1932)

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Film
Originaltitel Der Hexer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1932
Länge 88 Minuten
Stab
Regie Carl Lamac
Drehbuch Knut Borries
Gigotte Walter
Produktion Carl Lamac
Arthur Hohenberg
Musik Jara Beneš
Artur Guttmann
Kamera Otto Heller
Schnitt Ella Ensink
Besetzung

Der Hexer ist ein deutsch-österreichischer Kriminalfilm, der auf dem gleichnamigen Roman (Originaltitel: The Ringer) von Edgar Wallace basiert. Der von dem Regisseur Carl Lamac inszenierte Film wurde 1932 von der in Berlin ansässigen Ondra-Lamac-Film GmbH im österreichischen Sascha-Atelier hergestellt. Die Uraufführung fand am 22. Juli 1932 im Atrium in Berlin statt. Bei diesem Film handelt es sich um den fünften Edgar-Wallace-Film mit deutscher Beteiligung.

Handlung

Eine junge Frau stürzt sich von einer Brücke aus in die Themse. Der Taschendieb Sam Hackitt identifiziert die Tote als Gwenda Milton, Sekretärin bei Rechtsanwalt Maurice Meister und Schwester des ‚Hexers‘. Inspektor Wenbury, der gleichzeitig den Diebstahl der kostbaren Perlenkette der Lady Darnleigh klären muss, übernimmt die Ermittlungen. Außerdem erfährt er, dass Cora Ann Milton, die Frau des Hexers, unterwegs nach London ist. Wenbury geht davon aus, dass auch der Hexer Australien verlassen und nach London reisen wird.

Anwalt Maurice Meister stellt Mary Lenley, eine Jugendfreundin Wenburys, als neue Sekretärin ein. Wenig später erreicht das Schiff mit Cora Ann Milton London. An Bord befindet sich auch Oberinspektor Bliss. Da wird John Lenley, der Bruder von Mary, des Diebstahls der Perlenkette von Lady Darnleigh bezichtigt. Die Beweise scheinen eindeutig, so dass Wenbury John verhaften muss. Wenbury vermutet, dass die anonyme Anzeige von Maurice Meister stammt und warnt Mary.

Bei der Gerichtsverhandlung gegen John Lenley lernt Mary den Polizeiarzt Dr. Lomond kennen. Unterdessen konnte die Polizei, obwohl Cora Ann Milton beschattet wird, nicht den Aufenthaltsort des Hexers ermitteln. Cora Ann stattet Rechtsanwalt Meister einen Besuch ab und teilt diesem mit, dass sich ihr Mann für den Selbstmord seiner Schwester rächen werde. Meister, der sein Haus mit Sicherungsanlagen gegen Eindringlinge schützt, fürchtet den Hexer jedoch nicht.

Doch wenig später entdeckt Hackitt, der als Diener bei Meister arbeitet, seinen Chef leblos in dessen Sessel. Der zu Hilfe gerufene Wenbury nimmt Doktor Lomond mit zum Tatort. Dort treffen die beiden auf Inspektor Bliss. Lomond gelingt es, Meister zu retten. Gerade als dieser wieder zu sich kommt, geht das Licht aus und Meister wird erschossen. Aber welcher der Anwesenden ist der Hexer?

Hintergrund

Der Regisseur Karel Lamač (Carl Lamac), um 1930

Die Ondra-Lamac-Film GmbH produzierte 1931 bereits die Edgar-Wallace-Verfilmung Der Zinker. 1933/34 stellte die Produktionsfirma die bisher einzige deutsche Adaption von Wallace' Der Doppelgänger her. Unter dem Titel Le jugement de minuit drehte man mit anderen Darstellern auch eine französische Version des Films.

Fritz Rasp spielte nach dem Zweiten Weltkrieg noch in fünf weiteren Edgar-Wallace-Filmen mit. Franz Schafheitlin spielte 1961 in der Wallace-Verfilmung Die toten Augen von London den Scotland-Yard-Chef Sir John.

Die Filmprüfstelle versah den Film mit einem Jugendverbot. Der Film wurde nach dem Krieg nicht mehr aufgeführt. Er erschien am 26. November 2010 auf DVD.

Kritiken

„Die Leser des Romans und die Verehrer Wallacescher Spannungstechnik wurden nicht enttäuscht. Sie sahen einen mit Spannung und Überraschung hochgeladenen Film, aufregend vom ersten bis zum letzten Bild, restlos verständlich – treu nach bewährtem Wallace-Rezept – allerdings erst in der allerletzten Einstellung.“

Lichtbild-Bühne, 23. Juli 1932

„Der Hexer von Wallace erscheint auf den ersten Blick als vorzüglicher Filmstoff; mit Spannung geladen, mathematisch ausgeklügelt die unheimliche Handlung mit plastisch herausgearbeiteten Figuren. Das Theaterstück zog aus allen diesen Vorzügen Vorteile. Anders jetzt der Film. Carl Lamacs Regie zerdehnt. Er schiebt die Liebesgeschichte in den Vordergrund und nimmt dadurch dem Kriminalfall seine Hauptbedeutung. Die Personen und Ereignisse haben kein Tempo, sind schwerfällig. Trotzdem vermag Fritz Rasp als Rechtsanwalt Meister die Wallace-Gruseligkeit in Maske und Spiel hervorzurufen. Er bleibt damit auch der einzige; denn Maria Solveg und Wera Engels sehen zwar vorzüglich aus, haben aber nicht die Kraft, ihre Schablonenrollen zu individualisieren. Im komischen Bereich ist Karl Etlingers Hackitt eine köstliche Type.“

Berliner Morgenpost, 3. September 1932

Weitere Stoffverfilmungen

Spielfilme

Fernsehfilme

Literatur

  • Edgar Wallace: Der Hexer / Die blaue Hand / Das Geheimnis der gelben Narzissen. Drei Romane in einem Band. Deutsche Übersetzung. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-442-55502-4.
  • Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.

Weblinks