Der Nordschleswiger
Der Nordschleswiger | |
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Beschreibung | Internet-Zeitung der deutschen Minderheit in Dänemark |
Sprache | Deutsch |
Hauptsitz | Apenrade |
Erstausgabe | 2. Februar 1946 (als Papierzeitung) |
Erscheinungsweise | täglich |
Chefredakteur | Gwyn Nissen |
Herausgeber | Bund Deutscher Nordschleswiger |
Geschäftsführer | Christian Andresen |
Weblink | www.nordschleswiger.dk |
Der Nordschleswiger ist eine deutschsprachige Internet-Zeitung in Dänemark mit Hauptredaktionssitz in Apenrade sowie Lokalredaktionen in Hadersleben, Sonderburg, Tingleff und Tondern. Das Medienhaus fungiert und versteht sich als Sprachrohr der deutschen Minderheit.[1]
Geschichte
Der Nordschleswiger wurde 1946 als erste freie deutschsprachige Zeitung in Westeuropa gegründet – mit wöchentlicher Erscheinungsweise. Zwischen 1951 und 2021 war er als Tageszeitung, seither ist er als Internet-Zeitung das Sprachrohr für die deutsche Minderheit in Dänemark.
Die Papierzeitung erreichte im ersten Halbjahr 2019 nur noch eine Auflage von 1.500 Exemplaren.[2]
Nach 24 Jahren wurde 2013 Siegfried Matlok als Chefredakteur von Gwyn Nissen abgelöst. Der neuen Chefredaktion und dem herausgebenden Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) reichte die vergleichsweise geringe und stetig sinkende Reichweite der Papierzeitung[3] als fast reine Abonnentenzeitung in der eigenen Minderheit und in der Mehrheitsbevölkerung nicht mehr aus.[4][5]
Nach Abstimmungen in der Minderheit beschloss der BDN-Hauptvorstand 2018,[6] die tägliche Papierausgabe einzustellen und publizistisch voll auf das in Dänemark besonders verbreitete Internet[7] zu setzen. Sämtliche Inhalte sind seither jederzeit kostenlos, ohne Bezahlschranken und Abonnement-Pflicht auf der Internetseite des Nordschleswigers und über Apps für iOS- und Android-Geräte einzusehen.
Zusätzlich gibt es seit dem Ende der gedruckten Tageszeitung im Februar 2021 vierzehntäglich in Kooperation mit Flensborg Avis eine Papierzeitung, in der Inhalte aus dem Internetangebot gesammelt werden.[8]
Der Nordschleswiger hat sich nicht nur als Lokal- und Regionalmedium für Nordschleswig einen Namen gemacht, sondern auch als eine oft von der dänischsprachigen Presse zitierte Quelle zu Minderheitenfragen, zu Themen, die das deutsch-dänische Grenzland betreffen und zur bundesdeutschen Politik. Der dänische Medienforscher Anker Brink Lund von der Copenhagen Business School sagte Ende Januar 2021 zur neuen publizistischen Ausrichtung des Medienhauses: „Ich betrachte den Nordschleswiger als eine der innovativsten Lokalzeitungen Dänemarks.“[9]
Die Zeitung ist Mitglied der MIDAS (Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen).[1]
Seit 2008 besteht eine Kooperation mit der Flensborg Avis, dem dänischsprachiges Pendant im angrenzenden Südschleswig sowie mit dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag, zu dem das Flensburger Tageblatt gehört. Die Zusammenarbeit bestand zunächst lediglich darin, einige Artikel von den jeweils anderen Zeitungen, bei Bedarf auch in übersetzter Form, zu übernehmen.[1] 2013 wurde die Zusammenarbeit um die größte dänischsprachige Tageszeitung in Süddänemark, JydskeVestkysten, erweitert.[10] Seither ist es den vier Redaktionen jederzeit möglich, auf die digitalen Redaktionssysteme aller Partnerredaktionen zuzugreifen. Seit 2014 sind zudem die Redaktionen von JydskeVestkysten und Nordschleswiger in einem gemeinsamen Medienhaus in Apenrade angesiedelt,[1] auch die Lokalredaktionen in Hadersleben und Sonderburg sind in Bürogemeinschaften untergebracht.
Die Nordschleswiger-Redaktion produziert werktäglich zwei deutschsprachige Hörfunk-Nachrichtensendungen, die bei Skala FM in Nordschleswig terrestrisch und über verschiedene Lokalsender u. a. aus dem nördlichen Schleswig-Holstein im Internet ausgestrahlt werden.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Der Nordschleswiger, Über die Zeitung (Memento vom 16. April 2014 im Internet Archive); abgerufen am: 15. April 2014
- ↑ Danske Dagblades Forening: Kontrollerede oplagstal 1. halvår 2011. (Memento vom 25. Februar 2014 im Internet Archive) 22. November 2011, abgerufen am 2. September 2018 (dänisch)
- ↑ Die digitale Zukunft des Nordschleswigers: Fragen und Antworten. 27. Mai 2018, abgerufen am 29. April 2019.
- ↑ Claudia Knauer: Chefredakteur: „Es ist ein Projekt der gesamten Minderheit“. In: Der Nordschleswiger. 29. Januar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Gwyn Nissen: Wir müssen ganz neue Wege gehen. In: Der Nordschleswiger. 1. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ BDN-Interna Juni II 2018. In: BDN-Interna. Bund Deutscher Nordschleswiger, 19. Juni 2018, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Internetnutzung nach Staaten. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Gwyn Nissen: „Der Nordschleswiger“ lässt Zeitung bei „Avis“ drucken, in: Der Norschleswiger, 14. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ Spruch des Tages. In: Der Nordschleswiger. 1. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Deutsch-Dänische Zeitungskooperation mit historischer Dimension. In: berliner-zeitung.de. Berliner Zeitung, 18. April 2013, abgerufen am 2. September 2018.