Der Pate (Film)
Film | |
Deutscher Titel | Der Pate |
Originaltitel | The Godfather |
Produktionsland | USA |
---|---|
Originalsprache | Englisch, Italienisch |
Erscheinungsjahr | 1972 |
Länge | 175 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16[1] |
Stab | |
Regie | Francis Ford Coppola |
Drehbuch | Mario Puzo, Francis Ford Coppola |
Produktion | Albert S. Ruddy |
Musik | Nino Rota |
Kamera | Gordon Willis |
Schnitt | William H. Reynolds, Peter Zinner |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Der Pate (Originaltitel: The Godfather) ist ein US-amerikanischer Mafiafilm aus dem Jahr 1972 von Francis Ford Coppola, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo, der gemeinsam mit Coppola auch das Drehbuch verfasste. Der Film mit Marlon Brando und Al Pacino in den Hauptrollen war für elf Oscars nominiert, von denen er drei gewann. Der Pate war an den Kinokassen ein herausragender Erfolg und zählt zu den künstlerisch bedeutendsten Werken der Filmgeschichte.
Die Fortsetzungen Der Pate – Teil II und Der Pate III erzählen die Geschichte weiter und thematisieren in Rückblenden auch die Vorgeschichte der Corleones.
Handlung
Die Handlung setzt im Jahr 1945 ein: Don Vito Corleone, einer der mächtigsten Mafiabosse von New York City und Oberhaupt einer der „Fünf Familien“, richtet zur Hochzeit seiner Tochter Connie ein opulentes Fest mit Hunderten von Gästen aus. Während diese im Garten tanzen, empfängt er im Hinterzimmer Freunde der „Familie“, die ihm anlässlich der Hochzeit ihre Aufwartung machen und teilweise die Gelegenheit nutzen, ihn um verschiedene Gefälligkeiten zu bitten, bei denen es meist um Rache oder Erpressung geht. Dank seiner zahlreichen Beziehungen kann Don Vito seinen Freunden jede Bitte erfüllen und schreckt auch vor Grausamkeiten nicht zurück. Beispielsweise erzwingt Don Vitos Anwalt und Ziehsohn Tom Hagen beim Filmproduzenten Woltz eine Hauptrolle für Don Vitos Patensohn Johnny Fontane, indem er dem widerspenstigen Woltz nachts den abgetrennten Kopf seines Lieblingspferdes unter der Decke seines Bettes platzieren lässt, während dieser darin schläft.
Mit dem Zweiten Weltkrieg hat sich der Drogenhandel zu einem attraktiven Geschäftszweig entwickelt, und der skrupellose Mafioso Virgil Sollozzo, genannt „Der Türke“, macht den Corleones den Vorschlag, gemeinsam mit ihm den Heroinhandel in New York zu organisieren. Don Vito lehnt dieses ihm zu schmutzige Geschäft ab, da es ihm nicht nur unmoralisch, sondern vor allem zu riskant erscheint. Infolge seiner Weigerung, seine exzellenten Kontakte zu Politik und Wirtschaft mit den anderen Bossen zu Gunsten des Rauschgifthandels zu teilen, wird ein Mordanschlag auf ihn verübt: Die Killer des abgewiesenen Sollozzo, der mit der Tattaglia-Familie verbündet ist, schießen ihn auf offener Straße nieder. Vito, dessen ungeschickter Sohn Fredo ihn nicht beschützen konnte, überlebt schwer verletzt. Kurz zuvor wird sein wichtigster Helfer Luca Brasi ermordet.
Während Don Vito sich nur langsam erholt, startet sein ältester Sohn Santino „Sonny“ Corleone einen Rachefeldzug gegen die Tattaglias, dem einer der Söhne Don Tattaglias zum Opfer fällt. Michael, Vitos jüngster Sohn, ein Weltkriegs-Veteran, der den Mafia-Aktivitäten eigentlich fern steht und gehofft hatte, niemals in kriminelle Tätigkeiten verwickelt zu werden, rettet seinen Vater derweil geistesgegenwärtig vor einem weiteren Mordanschlag. Als der unangreifbare Sollozzo ein Treffen mit Michael vorschlägt, den er für harmlos hält, entscheidet sich dieser, für seine Familie zum Mörder zu werden, und erschießt Sollozzo und den korrupten Polizeicaptain McCluskey.
Michael flieht anschließend nach Sizilien und heiratet in dem Dorf Corleone die junge, naive Apollonia, obwohl zu Hause in New York seine US-amerikanische Freundin Kay auf ihn wartet. Don Vito ist inzwischen genesen, hat aber Mühe, seine Macht gegen die anderen Mafia-Familien zu behaupten. Er möchte Frieden schließen, doch die anderen nehmen es ihm weiterhin übel, dass er sie nicht beim Drogenhandel unterstützt. Der jähzornige Sonny wird nun durch den Verrat seines Schwagers Carlo in einen Hinterhalt gelockt und erschossen. Auch Michaels Versteck auf Sizilien wird verraten; eine ihm zugedachte Autobombe tötet aber Apollonia. Jetzt schließt Don Vito Frieden mit Don Tattaglia, wobei er bei dieser Gelegenheit erkennt, dass in Wahrheit der mächtige Pate Don Barzini von Anfang an sein eigentlicher Feind war. Michael kehrt nach New York zurück, erneuert die Beziehung zu Kay und übernimmt faktisch die Geschäfte.
Nachdem Don Vito an einem Herzinfarkt gestorben ist, holt Michael zum Rundumschlag gegen die Feinde der Familie aus. Er lässt gleichzeitig sämtliche Oberhäupter der konkurrierenden vier Mafia-Familien ermorden, darunter Barzini, und verschont auch abtrünnig gewordene Mitglieder seiner eigenen Familie nicht, wie seinen Schwager Carlo und einen seiner Capos, Tessio, der ihn im Auftrag Barzinis in eine Falle locken sollte. Als seine Schwester Connie ihm aufgelöst vorwirft, er habe ihren Mann Carlo ermorden lassen und sei nun selbst ein herzloser Mafiapate, fragt ihn Kay, mit der er inzwischen verheiratet ist, ob dies die Wahrheit sei. Michael leugnet. Sie glaubt ihm zunächst. Doch in der letzten Szene des Films beobachtet sie ihren Mann dabei, wie er von den Mafiosi als neuer Pate begrüßt wird.
Hintergrund
Unter dem Namen Don Vito war der sizilianische Mafiaboss Vito Cascio Ferro bekannt; Corleone ist einer der berüchtigtsten Mafia-Orte Siziliens.
Das Vorbild des Attentats auf Don Vito ist die Ermordung von Francesco Scalice, Boss der Gambino-Familie, der am 17. Juni 1957 vor einem Obststand in der 2380 Arthur Avenue in New York City erschossen wurde.
Die Orange tritt, wie später in den Fortsetzungen, als Bote des Todes auf. So rollen Orangen über die Straße, als Don Vito angeschossen wird, und er hat ein Stück dieser Frucht im Mund, als er schließlich im Garten an einem Herzinfarkt stirbt. Im ersten Teil mag diese Symbolik noch zufällig wirken, in den Fortsetzungen wurde sie jedoch bewusst eingesetzt.
Entstehung
Vorbereitungen
Die Verleihfirma Paramount kaufte die Filmrechte an Mario Puzos Roman Der Pate für 12.500 US-Dollar. Da zu dieser Zeit die US-amerikanische Filmwelt in einer Krise steckte, musste die Verfilmung des Stoffes zu einem Erfolg werden. Deshalb trat das Studio an bekannte Regisseure wie Sergio Leone, Peter Yates, Richard Brooks und Constantin Costa-Gavras heran, die alle ablehnten. Danach fiel die Wahl auf den damals 31-jährigen Francis Ford Coppola, der zuvor erst drei Filme als alleiniger Regisseur gedreht hatte.[2] Die Vorbereitungen zum Film begannen Anfang der 1970er Jahre und waren von vielen Unstimmigkeiten geprägt. Coppola war zunächst wenig an dem Film interessiert, da er vorher kleinere Filme nach europäischem Vorbild gedreht hatte, während sich das Studio eine Adaption mit vielen Stars vorstellte, die aus Kostengründen in der Gegenwart spielen sollte. Schließlich wollte der Regisseur eine epische Umsetzung des Werkes, die sich über die gesamte erste Hälfte des 20. Jahrhunderts erstreckt.[3]
Widerstände gegen die Dreharbeiten
Die Mafia – Thema des gesamten Werks – wollte ursprünglich die Verfilmung verhindern. Der Produzent Albert S. Ruddy wurde bedroht, indem man eine Scheibe seines Autos zerschoss. Viele Mafiosi erzählten später, der die Mafia stark idealisierende Film habe ihr Lebensgefühl genau getroffen, und ein Experte für organisiertes Verbrechen nannte Coppolas Werk den „beste[n] Werbespot für die Mafia, der je gedreht wurde“.[4]
Die Italian-American Civil Rights League, eine Organisation mit dem Ziel der Bekämpfung des Vorurteils, alle Italiener seien Mafiosi, war von dem Vorhaben nicht begeistert. Präsident dieser Organisation war Joseph Colombo, selbst ein mächtiger Mafioso. Auch die Filmgewerkschaften wollten die Umsetzung erst dann unterstützen, wenn das Wort „Mafia“ aus dem gesamten Film getilgt würde.[5] Ruddy sagte dazu: „Das Wort Mafia kam einmal im Drehbuch vor, ich strich es und konnte drehen.“[6]
Der Sänger und Entertainer Frank Sinatra fühlte sich durch die Figur des Johnny Fontane verunglimpft, außerdem hatte er selbst für die Rolle des Vito Corleone vorgesprochen, war aber abgelehnt worden. Auf einer Veranstaltung sammelte er gemeinsam mit Sammy Davis Jr. 600.000 Dollar, um damit die Produktion zu verhindern.[6]
Besetzung
Auch die Besetzung des Filmes gestaltete sich wegen Uneinigkeiten zwischen Studio und Regisseur schwierig. Coppola bestand auf Al Pacino für die Rolle des Paten Michael Corleone, was die Studioleitung ablehnte. Paramount wollte den Part mit Robert Redford besetzen, da sich dieser im Gegensatz zu Pacino in der Filmwelt schon einen Namen gemacht hatte, während der Regisseur erfolgreich auf einem italo-amerikanischen Darsteller bestand. Hinzu kam, dass Al Pacino bei Testaufnahmen für seine Rolle nach fünfmaliger Wiederholung einer Szene von den Verantwortlichen mit der Begründung, er spiele zu verhalten, fast entlassen worden wäre.[7] Später gab er an, die fragliche Szene habe ihn nicht herausgefordert und er habe es als lächerlich empfunden. Doch nach den Dreharbeiten und dem Erfolg des Films seien alle, die ihn zuvor abgelehnt hatten, plötzlich für ihn gewesen. Pacino: „Aber dann konnten sie nicht verstehen, weshalb ich mit denen nichts mehr zu tun haben wollte.“[8]
Auch mit Marlon Brando als Vito Corleone war die Studioleitung zunächst nicht einverstanden. Als Hauptargument wurde der geringe Altersunterschied zwischen dem ersten Oberhaupt der Familie Corleone und seinen Filmsöhnen genannt. So betrug der Altersunterschied von Brando zu seinen Filmsöhnen Al Pacino und James Caan jeweils nur 16 Jahre. Außerdem erschien er für die Rolle viel zu jung, da er zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 47 Jahre alt war, Vito Corleone im Roman dagegen als mindestens 65-jähriger Mann beschrieben wird. Des Weiteren hatte Paramount mit Brando häufig Konflikte gehabt, weil er in früheren Filmen oft zu spät zum Set gekommen war und sich sehr aufmüpfig gab.[3][9] Schließlich erhielt er die Rolle trotzdem, nachdem der Mitbewerber Laurence Olivier aus Krankheitsgründen ausgeschieden war und Brando bei Probeaufnahmen sehr überzeugend agiert hatte. Marlon Brando wollte, dass seine Rolle des Familienoberhaupts wie eine Bulldogge wirkt. Im Film trägt er deshalb ein von einem Zahntechniker individuell angefertigtes Mundstück. Dieses Mundstück ist heute im American Museum of the Moving Image in New York ausgestellt.[10]
Francis Ford Coppola hatte mehrere Rollen des Filmes mit Mitgliedern seiner Familie besetzt. So bekam seine Schwester, Talia Shire, die Rolle von Connie Corleone. Seine Tochter Sofia war der neugeborene Sohn Michael Francis Rizzi von Connie und Carlo am Ende des Films. Carmine Coppola, sein Vater, trat in dem Film als Pianist in einer Szene auf. Coppolas Frau Eleanor Coppola, seine Mutter Italia Coppola (1912–2004) am Anfang bei Connies Hochzeit; zwei Söhne (Roman Coppola eines der spielenden Kinder bei dem geöffneten oder kaputten Hydranten auf der Straße und der Schlägerei Sonny mit Carlo, sowie Gian-Carlo Coppola bei der Taufe), als Statisten im Film. Weitere kleinere Sprechrollen, wie die von Luca Brasi, gespielt von dem Ringer Lenny Montana, in seiner ersten Rolle, in der er im Abspann als Schauspieler genannt wurde, sind nach Beginn der Dreharbeiten besetzt worden.
Dreharbeiten
Die Dreharbeiten begannen am 29. März und endeten am 6. August 1971.[11] Das Budget betrug sechs Millionen Dollar. Dieser Etat war das Verdienst Coppolas, dem der Produzent Albert S. Ruddy zuerst nur 2,5 Millionen Dollar zugestehen wollte.[12]
In der ursprünglichen Heimatstadt des Paten, Corleone, konnte nicht gedreht werden, da der zu diesem Zeitpunkt bereits hoch entwickelte Ort nicht mehr der Kleinstadt der 1950er Jahre entsprach. Stattdessen wich man auf die Kleinstädte Forza d’Agrò und Savoca in der sizilianischen Provinz Messina aus. In Savoca befindet sich die Traukirche von Michael und Apollonia sowie die Bar Vitelli von Michaels Schwiegervater, in der die Hochzeit gefeiert wird.[13]
Rezeption
Kritiken
Der Film wurde in den Vereinigten Staaten und in Europa von der Kritik sehr positiv aufgenommen. Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, der Film fessle trotz seiner Länge von fast drei Stunden so wirksam, dass er sich nie beeilen müsse.[14]
Die Filmkritikerin Pauline Kael lobte die Spannung, „die in den Treffen bei der Düsternis der Unterwelt liegt; man bekommt den Eindruck, dass dieses geheime Leben seine eigene Poesie der Angst hat, für die Männer (und vielleicht auch für die ausgeschlossenen Frauen) wirklicher als die lichtdurchflutete Welt draußen“.[15]
In Deutschland urteilte das Lexikon des internationalen Films: „Ein gewaltiger Gangsterfilm, der zeitgenössische Probleme der USA transparent macht und in reißerischer Verpackung als perfekte Unterhaltung anbietet. […] Der überlange Film ist nicht ohne detaillierte Grausamkeit, wird aber vornehmlich sehenswert wegen des brillanten Spiels der Hauptdarsteller und interessiert auch als Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen.“[16]
Fernsehjournalist Dagobert Lindlau bezeichnete dagegen den Film in seinem Buch Der Mob als „kalkulierten Schwindel“. Die im Film gezeigten Figuren haben keine Ähnlichkeiten zu Mafiosi wie Sam DeCavalcante, dem Lindlau laut eigener Aussage als junger Reporter begegnet war. Eigentliches Thema des Films seien nicht „organisiertes Verbrechen“ sondern „familiärer Stolz und persönliche Ehre“.[17] Dadurch habe der Film auf Mitglieder der Mafia – nach Aussage eines Polizisten vor einem US-Senatsausschuss 1981 – „eine starke Wirkung gehabt“. Lindlau führte weiter aus: „Sie wollten so sein wie im Film“. Der Film habe der Mafia nicht gezeigt, „wie man Leute umbringt und Geld erpresst […] Aber sie haben gelernt, wie man beides glorifiziert. Der Film […] könnte aus dem Werbeetat der Cosa Nostra finanziert sein“.[17]
Finanzieller Erfolg
Nach der Uraufführung im New Yorker Kino Loew's State Theatre am 14. März 1972 startete Der Pate tags darauf in fünf weiteren Kinos in New York City[18] und spielte bis 19. März etwa 416.000 US-Dollar ein, davon ca. 300.000 am ersten Wochenende.[19][11], bevor er am 24. März US-weit in die Kinos kam. Der Film spielte insgesamt (mit allen Wiederaufführungen) 245 Millionen Dollar ein, davon 110 Millionen im Ausland. Der Film war insbesondere im Verhältnis zu seinem sehr geringen Budget von sechs Millionen Dollar ein großer finanzieller Erfolg[19] und bewahrte Paramount vor dem Ruin.[8]
Auszeichnungen
Oscarverleihung 1973
Der Film wurde 1973 mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet. Marlon Brando sollte für seine Rolle den Oscar als bester Schauspieler erhalten, verweigerte allerdings die Annahme aus Protest gegen die Behandlung der Indigenen in den USA. An seiner Stelle verlas die indigene Aktivistin Sacheen Littlefeather bei der Oscar-Verleihung eine Solidaritätserklärung Brandos mit dem American Indian Movement. Letztlich wurde dieser Oscar Brando trotzdem zuerkannt.[20][8] Der dritte Oscar ging an Mario Puzo und Francis Ford Coppola für das beste adaptierte Drehbuch. Außerdem erhielt der Film acht weitere Nominierungen; die von Nino Rota für die beste Filmmusik wurde zurückgezogen, weil das Love-Thema schon bei Fortunella benutzt worden war.[21]
Die Oscars in der Übersicht:
- Oscar für den Besten Film an Albert S. Ruddy
- Oscar für den Besten Hauptdarsteller an Marlon Brando (abgelehnt)
- Oscar für das Beste adaptierte Drehbuch an Mario Puzo und Francis Ford Coppola
- Nominiert für die Beste Regie: Francis Ford Coppola
- Nominiert für den Besten Nebendarsteller: Al Pacino
- Nominiert für den Besten Nebendarsteller: James Caan
- Nominiert für den Besten Nebendarsteller: Robert Duvall
- Nominiert für den Besten Schnitt: William H. Reynolds und Peter Zinner
- Nominiert für den Besten Ton: Charles Grenzbach, Richard Portman und Christopher Newman
- Nominiert für das Beste Kostüm: Anna Hill Johnstone
- Nominiert für die Beste Filmmusik: Nino Rota (teils zurückgezogen)
Golden Globe Award 1973
Bei der Verleihung der Golden Globes 1973 war der Film fünf Mal erfolgreich:
- Globe für das beste Filmdrama
- Globe für die beste Regie an Francis Ford Coppola
- Globe für das beste Drehbuch an Mario Puzo, Francis Ford Coppola
- Globe für den besten Hauptdarsteller (Drama) an Marlon Brando
- Globe für die beste Filmmusik an Nino Rota
Weiterhin
- Nominierung für den besten Hauptdarsteller/Drama an Al Pacino
- Nominierung für den besten Nebendarsteller an James Caan
British Academy Film Award 1973
Der Pate gewann einen britischen Filmpreis und war für vier weitere nominiert:
- Beste Filmmusik für Nino Rota
- Nominierung: Bester Hauptdarsteller (Marlon Brando)
- Nominierung: Beste Kostüme (Anna Hill Johnstone)
- Nominierung: Bester Nebendarsteller (Robert Duvall)
- Nominierung: Bester Newcomer (Al Pacino)
Weitere Auszeichnungen
- David di Donatello als bester ausländischer Film; Al Pacino erhielt einen Sonderpreis als bester Darsteller.
- 1973 gewann Nino Rota einen Grammy Award für die beste Filmmusik.
- In den vom American Film Institute herausgegebenen Listen der „100 besten amerikanischen Filme aller Zeiten“ ist Der Pate zweimal auf Spitzenpositionen platziert: In der Ausgabe 1998 auf Position 3 und in der Ausgabe 2007 auf Platz 2.
- In der Liste der 100 besten amerikanischen Thriller aller Zeiten rangiert Coppolas Werk auf Position 11.
- Vertreten ist dieser Film auch auf der von diesem Institut herausgegebenen Liste der 100 besten Filmzitate. „I’m going to make him an offer he can’t refuse.“ („Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.“) steht dort auf Platz 2.
- In der 2008 veröffentlichten Liste der „10 bedeutendsten Filme in 10 klassischen Genres“ belegte Coppolas Regiearbeit im Genre der Gangsterfilme den 1. Platz.
- Die Filmmusik von Nino Rota und Carmine Coppola schaffte es auf Platz 5 der vom American Film Institute herausgegebenen Liste der 25 größten Filmmusiken aus 100 Jahren.
- Bei Metacritic erreichte Der Pate die überaus seltene Bewertung von 100 Punkten.[22]
- Auf Rotten Tomatoes beträgt die Durchschnittswertung des Films 98 %, die Durchschnitts-Nutzerwertung ebenfalls 98 %.[23]
- Als „besonders erhaltenswerte Produktion“ wurde der Film 1990 in das National Film Registry der USA aufgenommen. Der Film war lange Zeit die Nummer eins auf der von Fans gewählten IMDb-Liste der besten Filme aller Zeiten. Seit 2008 steht er auf Platz 2.[24]
Veröffentlichungen
Chronologische Versionen
Ursprünglich für das Fernsehen produziert existieren Fassungen, die mehrere Teile der Serie in chronologischer Reihenfolge neu kombinieren:
- Der Pate: Die Saga besteht aus Der Pate und Der Pate – Teil II, aufgeteilt für Ausstrahlung über mehrere Abende mit Werbeunterbrechungen und reduzierter Gewalt. Die Saga wurde 1979 im ZDF ausgestrahlt.[25]
- The Godfather Saga wurde 2012 auf dem Kabelfernsehsender AMC erstmals in HD ausgestrahlt.[26]
- The Godfather 1902–1959: The Complete Epic (386 min) ist die auf VHS veröffentlichte Heimversion von Die Saga, die abermals neu geschnitten wurde, um die für das Fernsehen vorgenommenen Zwangsschnitte rückgängig zu machen.[27][28]
- Mario Puzo’s The Godfather: The Complete Epic 1901-1959 (423 min) wurde 2016 auf dem Streamingservice von HBO veröffentlicht und enthält abermals weitere Szenen.[29]
- The Godfather Trilogy: 1901–1980 (583 min) besteht aus allen drei Teilen und wurde auf VHS und Laserdisc veröffentlicht.[30]
DVD und Blu-ray
Der erste Teil des Films erschien am 22. Juli 2001 erstmals auf DVD. Am 11. Oktober 2001 veröffentlichte Paramount alle drei Teile unter dem Titel Der Pate – DVD Collection auf vier DVDs plus einer Bonus-Disc. Der Pate – Teil II ist hier auf 2 DVDs geteilt. Die Spieldauer der Kinofilme beträgt 523 Minuten.[31][32] Auf Disc 5 befindet sich englisches Bonusmaterial, u. a. mit einigen unveröffentlichten Szenen, die für die drei Filme gedreht wurden, aber in den Kinofassungen nicht enthalten sind.[33]
Am 5. Juni 2008 veröffentlichte Paramount alle drei Teile mit vollständig restauriertem Bild und Ton und einer neuen deutschen Synchronisation unter dem Titel Der Pate – The Coppola Restoration auf insgesamt fünf DVDs. Die Kinofassungen von Der Pate (1972) und Der Pate – Teil II (1974) wurden aufwändig restauriert; dabei mussten teilweise Szenen Bild für Bild aus unterschiedlichen Quellen, wie noch existierenden Negativen, Farbseparationen und Archivkopien, wiederhergestellt werden. Der Pate III (1990) war bereits auf technisch besserem Niveau gedreht und wurde lediglich remastered. Paramount gibt die Spieldauer dieser restaurierten Versionen der Kino-Filme mit insgesamt 549 Minuten an.[34][35] Zusätzlich zu den Hauptfilmen sind auf der Disc 4 die Extras aus der 2001er DVD-Version. Auf Disc 5 sind weitere, neue Features zur Entstehung des Films und seiner digitalen Aufbereitung enthalten. Diese wurden in HD erstellt.
Die Körnigkeit, Farbgebung wie auch Über- und Unterbelichtungen der Originalfilme wurden bei der Restaurierung nicht digital korrigiert, sondern bewusst beibehalten, um die Atmosphäre der Originalfassungen zu bewahren. Dies beruht auf Entscheidungen von Regisseur Coppola und seinem Kameramann Gordon Willis und wird in einem Beitrag auf der Bonus Disc erläutert.
Am 6. Oktober 2008 erschien diese Ausgabe unter dem Titel Der Pate – The Coppola Restoration auch auf vier Blu-ray Discs. Disc 1 bis 3 enthalten die Kinofilme, jeweils in der ursprünglichen Fassung, Blu-ray-Disc 4 enthält das Bonusmaterial aus 2001 und das zusätzliche HD-Material von 2008 (gleicher Umfang wie DVDs 4 und 5 von 2008).
Soundtrack
Der Soundtrack wurde am 26. Juli 2001 vom Label Silva auf CD veröffentlicht. Darauf sind die Stücke der Komponisten Nino Rota und Carmine Coppola aus allen drei Teilen der Trilogie enthalten, darunter auch The Godfather Waltz und The Godfather Theme. Es spielt die Tschechische Philharmonie aus Prag. filmmusik2000.de meint, Dirigent Nic Raine sei eine sehr überzeugende Einspielung der Musik gelungen und auch heute habe das melodiös-nostalgische Flair der Musik nichts von seiner Wirkung eingebüßt. Allerdings sei die recht kurze Laufzeit von rund 52 Minuten sowie die bescheidene Gestaltung der Edition etwas enttäuschend.[21]
Synchronisation
Der Pate wurde erstmals 1972 bei der Berliner Synchron unter der Regie von Ottokar Runze synchronisiert. 2008 wurde für eine restaurierte DVD-Veröffentlichung bei der gleichen Firma eine neue deutsche Fassung in Auftrag gegeben.
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher 1972[36][37] | Synchronsprecher 2008[38] |
---|---|---|---|
Don Vito Corleone | Marlon Brando | Gottfried Kramer | Helmut Krauss |
Michael Corleone | Al Pacino | Lutz Mackensy | Lutz Mackensy |
Santino „Sonny“ Corleone | James Caan | Thomas Stroux | Oliver Stritzel |
Fredo Corleone | John Cazale | Jürgen Thormann | Olaf Reichmann |
Peter Clemenza | Richard S. Castellano | Richard Haller | Hans-Werner Bussinger |
Tom Hagen | Robert Duvall | Norbert Langer | Tom Vogt |
Captain McCluskey | Sterling Hayden | Arnold Marquis | Bert Franzke |
Jack Woltz | John Marley | Edgar Ott | Roland Hemmo |
Don Emilio Barzini | Richard Conte | Christian Rode | Klaus-Dieter Klebsch |
Virgil „Der Türke“ Sollozzo | Al Lettieri | Gert Günther Hoffmann | Erich Räuker |
Kay Adams-Corleone | Diane Keaton | Traudel Haas | Traudel Haas |
Sal Tessio | Abe Vigoda | Heinz Petruo | Engelbert von Nordhausen |
Connie Corleone Rizzi | Talia Shire | Katrin Miclette | Alexandra Wilcke |
Figuren, die der Familie Corleone angehören
Stammtafel der Corleone
Vito Corleone | Carmela Corleone | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Santino Corleone | Frederico Corleone | Michael Corleone | Kay Adams | Constanzia Corleone-Rizzi | Tom Hagen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anthony Corleone | Mary Corleone | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- Don Vito Corleone geb. Andolini (Marlon Brando)
- Er ist der erste Pate der Familie Corleone. Er floh von Corleone in die USA. Dort stieg er langsam zum Paten auf. Er stirbt an einem Herzinfarkt, während er mit seinem Enkel spielt. Sein Nachfolger ist Michael Corleone.
- Santino Corleone (James Caan)
- Er ist der älteste Sohn von Vito, er soll eigentlich der Nachfolger von Vito sein. Er wird jedoch in einen Hinterhalt gelockt und erschossen.
- Frederico Corleone (John Cazale)
- Er ist der zweitälteste Sohn von Vito. Er gilt als willensschwach und einfältig und wird, als es um den Nachfolger von Vito Corleone geht, übergangen.
- Don Michael Corleone (Al Pacino)
- Er ist der jüngste Sohn von Vito Corleone und dessen Nachfolger als Oberhaupt der Familie Corleone. Er diente als Soldat im Zweiten Weltkrieg und wollte eigentlich nie etwas mit der Mafia zu tun haben, kann sich dem Einfluss der Familie jedoch nicht entziehen. Nach dem Tod von Santino wird er von Vito zum neuen Paten ernannt und lässt nach dem Tod seines Vaters alle ermorden, denen Vito eigentlich verziehen hat.
- Constanzia Corleone-Rizzi (Talia Shire)
- Sie ist die Tochter von Vito Corleone.
- Tom Hagen (Robert Duvall)
- Er ist der Ziehsohn und Consigliere von Vito Corleone sowie Anwalt von Michael Corleone.
- Carmela Corleone (Morgana King)
- Sie ist die Frau von Vito und die Mutter von Santino, Frederico, Michael und Constanzia, sowie Ziehmutter von Tom Hagen.
- Kay Adams-Corleone (Diane Keaton)
- Sie ist die Ehefrau von Michael. Sie ist die Mutter von Anthony.
Siehe auch
Literatur
- Mario Puzo: Der Pate. Aus dem Amerikanischen übertragen von Gisela Stege. Molden Verlag, Wien / München / Zürich, 1969. 2. Auflage, 21.-40 Tsd. DNB 457864591.
- Mario Puzo: Der Pate. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-23110-7.
- Mario Puzo: Der letzte Pate. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-24347-9.
- Mark Winegardner: Der Pate kehrt zurück. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-43151-0.
- Mark Winegardner: Die Rache des Paten. Heyne, München 2007, ISBN 978-3-453-43260-4.
- N. Grob, B. Kiefer, I. Ritzer (Hrsg.): Mythos Der Pate. Francis Ford Coppolas Godfather-Trilogie und der Gangsterfilm. Bertz + Fischer, Berlin 2011, ISBN 978-3-86505-311-4.
Weblinks
- Der Pate in der Internet Movie Database (englisch)
- The Godfather bei Rotten Tomatoes (englisch)
- The Godfather bei Metacritic (englisch)
- Der Pate in der Online-Filmdatenbank
- Der Pate (1972er Synchronisation) in der Deutschen Synchronkartei
- Der Pate (2008er Synchronisation) in der Deutschen Synchronkartei
- Der Pate in The Movie Database
- Vergleich der Schnittfassungen Kabel 1 – FSK 16 DVD von Der Pate bei Schnittberichte.com
- Literatur von und über Der Pate im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Der Pate. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2014 (PDF; Prüfnummer: 44 593 V).
- ↑ moviereporter.net abgerufen am 1. Januar 2009
- ↑ a b Die Mafia stand bei den Dreharbeiten Pate – Ein neuer HH mit Marlon Brando . Welt Online, 30. Juni 2008; abgerufen am 1. Januar 2009
- ↑ Kinofenster.de abgerufen am 31. Dezember 2008
- ↑ wasistwas.de (Memento des Originals vom 12. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 1. Januar 2008
- ↑ a b Hamburger Abendblatt am 22. Juli 1972 (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Shooting The Godfather: Bildstrecke des Guardian, abgerufen am 4. Januar 2009
- ↑ a b c Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Dezember 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ splashmovies.de abgerufen am 1. Januar 2009
- ↑ Der Pate – Wissenswerte Hintergründe auf: filmfunfacts.de; abgerufen am: 19. März 2015.
- ↑ a b IMDb.com, abgerufen am 2. Januar 2009
- ↑ wissen.de (Memento des Originals vom 17. April 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 2. Januar 2009
- ↑ The Godfather: Shooting Locations auf jgeoff.com, abgerufen am 4. Januar 2009
- ↑ rogerebert.suntimes.com abgerufen am 2. Januar 2009
- ↑ “The tension is in the meetings in the underworld darkness; one gets the sense that this secret life has its own poetry of fear, more real to the men (and perhaps to the excluded women also) than the sunlight world outside.” (Zitat aus Toby Young: Pauline Kael. (Memento des Originals vom 21. April 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ) In: Guardian, 1991, tobyyoung.co.uk; abgerufen am 2. Januar 2008
- ↑ Der Pate. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. Januar 2008.
- ↑ a b Dagobert Lindlau: Der Mob – Recherchen zum organisierten Verbrechen. Taschenbuch-Ausgabe. Heyne, München 1998, S. 391–394.
- ↑ The Godfather (1972) im Katalog des Amerikanischen Filminstituts
- ↑ a b Der Pate auf boxofficemojo.com, abgerufen am 3. Januar 2009
- ↑ ProSieben.de abgerufen am 31. Dezember 2008
- ↑ a b filmmusik2000.de (Memento des Originals vom 21. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 2. Januar 2009
- ↑ The Godfather. In: Metacritic. CBS, abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- ↑ The Godfather (1972). In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- ↑ Der Pate auf Platz 2 in der IMDb
- ↑ Der Pate: Die Saga auf wunschliste.de, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- ↑ An Offer You Shouldn’t Refuse - The Godfather Saga in HD on AMC. In: AMC Blog. AMCtv.com. Archiviert vom Original am 7. März 2012. Abgerufen am 11. März 2012.
- ↑ Leonard Maltin: Leonard Maltin’s 2004 Movie & Video Guide. Oktober 2003, S. 538. Reports a runtime of 386 minutes; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ J. Geoff Malta: The Godfather 1902–1959: The Complete Epic. 2006. Copies of the credits and other materials that accompanied the video release.
- ↑ Dennis DiClaudio: A special 7-hour chronological cut of The Godfather is now on HBO Go. The A.V. Club. Abgerufen am 23. Januar 2016.
- ↑ J. Geoff Malta: The Godfather Trilogy: 1901–1980. 2006. Archiviert vom Original am 28. März 2008. This webpage reproduces material originally distributed with the "home video" release.
- ↑ wiki.dvdb.de
- ↑ dvd-sucht.de
- ↑ thegodfathertrilogy.com
- ↑ dvdspindoctor.typepad.com
- ↑ thegodfather.com
- ↑ Der Pate (1972er Synchronisation). In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 31. Dezember 2008.
- ↑ Der Pate in der Synchrondatenbank, abgerufen am 31. Dezember 2008
- ↑ Der Pate (2008er Synchronisation). In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 31. Dezember 2008.