Der blaurote Methusalem

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Erste Seite der Erstausgabe als Fortsetzungsroman unter dem Titel Kong-Kheou, das Ehrenwort, 1888/89
Vierte Auflage des Buches mit Illustrationen von Oskar Herrfurth, 1904

Der blaurote Methusalem, erstmals 1888/89 in der Zeitschrift Der Gute Kamerad als Fortsetzungsroman Kong-Kheou, das Ehrenwort veröffentlicht, ist ein Jugendroman von Karl May. Er trägt (in der Bearbeitung des Karl-May-Verlages) den Untertitel „Eine lustige Studentenfahrt nach China“ und wird im Werkverzeichnis von Karl May seit 1914 als Band 40 geführt. Die Buchausgabe mit dem neuen Methusalem-Titel erschien erstmals 1892 im „Union-Verlag“. Methusalem ist der Rufname von Fritz Degenfeld, einer der Hauptpersonen, der aufgrund seiner blauroten Nase diesen Zusatz erhalten hat.

Inhalt

Der „ewige VerbindungsstudentFritz Degenfeld unternimmt mit dem jungen Richard Stein eine abenteuerliche Reise nach und durch China, um dessen verschollenen Onkel zu suchen. Begleitet werden sie von Degenfelds Faktotum Gottfried von Bouillon und einem riesigen Neufundländer, der immer Degenfelds Bierglas in der Schnauze trägt. Auf der Reise schließt sich ihnen auch der dicke Holländer Mijnherr Willem van Aardappelenbosch und der Kapitän Heimdall Turnerstick an, der behauptet, er könne perfekt chinesisch sprechen, indem er an alle Worte einfach die Endungen -eng, -ing, -ong, -ung anhängt und sich wundert, dass er nicht verstanden wird.

Auf dieser Reise erleben die Freunde einige Abenteuer, unter anderem auch mit einem Bettlerkönig. Am Schluss schaffen sie aber alles, was sie sich vor der Reise vorgenommen haben.

Sonstiges

Der Roman sollte bereits zweimal verfilmt werden, beide Versuche scheiterten jedoch.

Den ersten Verfilmungsversuch unternahm 1939 die Bavaria Filmkunst GmbH, nach einem ebenfalls gescheiterten Versuch, den Roman Winnetou 1. Teil von Luis Trenker verfilmen zu lassen.

1964, in der Hochzeit der Karl-May-Filme, wurde dann für die CCC-Filmproduktion des Produzenten Artur Brauner ein Drehbuch fertiggestellt. Gedreht werden sollte in den übriggebliebenen Kulissen der Großproduktion „Im Reich des Kublai Khan“ (La Fabuleuse aventure de Marco Polo, 1965). Für die Titelrolle waren u. a. O. W. Fischer, Fernandel, Joachim Fuchsberger, Heinz Rühmann und viele andere im Gespräch. Die Kalkulation für den Film belief sich auf über 1,7 Millionen DM. Nach verschiedenen Überarbeitungen des enttäuschenden Drehbuches warf CCC-Chef Brauner Ende 1964 frustriert das Handtuch, obwohl der Nora-Filmverleih den Film in seinem Verleihprogramm sogar schon angekündigt hatte. Kein anderes Karl-May-Filmprojekt ist so kurz vor der Durchführung abgebrochen worden.

Hörspiel

1965 realisierte der Südwestfunk ein vierteiliges Hörspiel mit dem Titel Der blaurote Methusalem in der Bearbeitung von Kurt Vethake und unter der Regie von Lothar Schluck mit bekanntem Schauspielern wie Alexander Golling, Hannes Tannert, Rudolf Siege, Curt Reich, Hans Goguel, Ernst Schröder, Helmut Wöstmann, Rolf Hübner, Alfred Querbach, Wolfgang Reinsch, Annette Roland, Robert Rathke u. a.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Karl May: Der blaurote Methusalem, Karl-May-Verlag, Bamberg – ISBN 3-7802-0040-6 (bearbeitet)
  • Karl May: Kong-Kheou, das Ehrenwort, Franz Greno, Nördlingen 1988 (Karl May Werke, Abteilung III, Band 2)
  • Raimund Lang: Gaudeamus im Wilden Westen. Zum 100. Todestag von Karl May; in: Acta Studentica. Österreichische Zeitschrift für Studentengeschichte, 43. Jg., Folge 181, September 2012, S. 1ff
  • Raimund Lang: Lustige Studentenfahrt. Vor 120 Jahren erschien Karl Mays "Blauroter Methusalem"; in: Studentenkurier, Nr. 2/2012, S. 4ff
  • Raimund Lang: Noch einmal Karl May: Gab es den "Blauroten Methusalem" leibhaftig? in: Studentenkurier, Nr. 3/2012, S. 17
  • Hans-Walter Schmidt-Hannisa: “Kang-keng-king-kung-kong”. Sprachexotismus und Multilingualismus in Karl Mays Der blau-rote Methusalem. In: Walter Gebhard (Hg.): Ostasienrezeption zwischen Klischee und Innovation. Zur Begegnung zwischen Ost und West um 1900, München 2000, S. 305–328.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ARD-Hörspieldatenbank. ARD, abgerufen am 24. Juni 2020.