Deutsche Botschaft Rom
Deutsche Botschaft Rom | |
---|---|
Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Botschaft |
Geschäftsbereich | Auswärtiges Amt[1] |
Gründung | 1. Juni 1951 |
Hauptsitz | Rom |
Botschafter | Viktor Elbling |
Netzauftritt | www.italien.diplo.de |
Die Deutsche Botschaft Rom ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Italienischen Republik. Der Leiter ist gleichzeitig als Botschafter in der Republik San Marino akkreditiert.
Lage
Die Kanzlei der Botschaft befindet sich im Stadtteil Castro Pretorio, wenige hundert Meter nördlich des Bahnhofs Rom-Termini, in der Via San Martino della Battaglia 4.
In dem Gebäude ist auch die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in Rom ansässig.
Die Residenz des Botschafters ist die Villa Almone. Sie liegt südlich der Innenstadt, wenige hundert Meter östlich des Bahnhofs Rom-Ostiense an der Ein- und Ausfallstraße Via Cristoforo Colombo (⊙ ).
Geschichte
Nachdem im Jahr 1861 aus dem Königreich Sardinien-Piemont das Königreich Italien entstanden war, zog die Gesandtschaft Preußens und des Norddeutschen Bundes 1865 von Turin nach Florenz und 1871 schließlich nach Rom. Der neue italienische Nationalstaat hatte sich 1870 den Kirchenstaat einverleibt, weswegen die Gesandtschaft des gerade gegründeten Deutschen Reiches auf dem römischen Kapitol den Palazzo Caffarelli übernahm, in dem sich bis 1871 die Gesandtschaft Preußens beim Papst befunden hatte. Die Gesandtschaft beim König von Italien wurde 1876 zur Botschaft aufgewertet. Zu Beginn der 1880er Jahre konnte mit einem Aufwand von 40.000 Reichsmark der große Saal zu einem tatsächlichen Repräsentationsraum umgebaut werden.[2]
Am Ende des Ersten Weltkriegs wurden der Palazzo Caffarelli und benachbarte Gebäude vom italienischen Staat eingezogen, vor allem weil man die Präsenz deutscher Einrichtungen auf dem Kapitol seit langer Zeit für unangemessen gehalten hatte.[3][4] Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen bot die italienische Regierung 1924 als Entschädigung den Palazzo Vidoni Caffarelli an.[5] Für die deutsche Botschaft wurde jedoch schon 1922 die Villa Wolkonsky erworben. Dort blieb die Botschaft bis 1943. Da die Villa Wolkonsky bis zur Befreiung Roms Anfang Juni 1944 unter anderem als Gefängnis genutzt worden war, wurde auch sie eingezogen und nach dem Zweiten Weltkrieg dem Vereinigten Königreich zur Verfügung gestellt, das sie später ganz erwarb.
Nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik kam die bundesdeutsche Botschaft von 1951 bis 1957 in einem Gebäude in der Via Don Giovanni Verità im Stadtteil Prati unter. Von 1957 bis 1998 nutzte sie ein Gebäude in der Via Po 25, nahe der Villa Borghese. Seither befindet sich die Deutsche Botschaft in einem umbertinischen Stadtpalais unweit der Metrostationen Termini und Castro Pretorio.
Die Botschaft der Deutschen Demokratischen Republik befand sich in der Via di Trasone, unweit der Villa Ada und der Priscilla-Katakomben.
Konsularische Vertretungen
Die Konsularabteilung der Botschaft ist für Mittel- und Süditalien zuständig, das deutsche Generalkonsulat in Mailand für Norditalien. Ferner sind neun Honorarkonsuln bestellt: in Bari, Bozen, Cagliari, Florenz, Genua, Messina, Neapel, Palermo und Venedig.
Kultur
Die Botschaft betreut, insbesondere in Rom, kulturelle Einrichtungen, die entweder zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes gehören oder für die deutsch-italienischen Beziehungen von besonderer Bedeutung sind:
- Deutsches Archäologisches Institut Rom
- Deutsches Historisches Institut Rom
- Deutsche Akademie Rom Villa Massimo
- Bibliotheca Hertziana
- Deutsche Schule Rom
- Casa di Goethe
- Villa Vigoni
Siehe auch
- Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl
- Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in Rom
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
- ↑ Der Reichshaushalt 1886/87 (Umbau des Großen Saales im Palazzo Caffarelli). In: Zentralblatt der Bauverwaltung. 1895, abgerufen am 29. November 2020.
- ↑ Golo Maurer: Preußen am Tarpejischen Felsen: Chronik eines absehbaren Sturzes. Die Geschichte des deutschen Kapitols 1817–1918. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1728-7.
- ↑ Hartwig Fischer: Ein Wilhelminisches Gesamtkunstwerk auf dem Kapitol. Hermann Prell und die Einrichtung des Thronsaals in der Deutschen Botschaft zu Rom 1894–1899. Mewe, Lörrach 1998, ISBN 3-9806066-1-9 (Diss., Bonn 1993).
- ↑ Mischa Steidl: Das „Dritte Rom“: Zerstörung und Konstruktion von Geschichte im Dienste nationaler Erinnerung, 1870–1950. Diss., Justus-Liebig-Universität Gießen 2009. (S. 131)
Koordinaten: 41° 54′ 18,4″ N, 12° 30′ 11,8″ O