Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1953

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36. Deutsche Nordische Skimeisterschaften Nordic combined pictogram.svg
Männer Frauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Hubert Egger Hubert Egger Hanni Gehring Hanni Gehring
Skilanglauf
(Dauerlauf)
Oskar Burgbacher Oskar Burgbacher
Skilanglauf
(Staffel)
Bayern Bayern
Toni Haug
Albert Mohr
Rudolf Kopp
Hubert Egger
Bayern Bayern
Sixt
Else Amann
Hanni Gehring
Nordische Kombination Heinz Hauser Heinz Hauser
Skispringen Sepp Hohenleitner Sepp Hohenleitner
Wettbewerbe
Austragungsorte 3 1
Einzelwettbewerbe 4 1
Teamwettbewerbe 1 1
1952
1954

Die 36. Deutschen Nordischen Skimeisterschaften fanden vom 6. bis 8. Februar 1953 in den schwarzwälder Städten Freudenstadt und Baiersbronn statt. Um einen Ausgangspunkt für gesamtdeutsche Skimeisterschaften 1954 zu schaffen, nahm erstmals auch eine Delegation der DDR an den westdeutschen Wettkämpfen teil. Der Deutsche Skiverband gab als Veranstalter rund 130.000 DM für das Skifest aus. Auch das Land Württemberg-Baden war mit 40.000 DM Zuschuss an den großen Vorbereitungen beteiligt. Dabei standen vor allem die Skisprungschanzen im Vordergrund, sodass die Ruhesteinschanze in Baiersbronn nach den Plänen von Heini Klopfer umgebaut, letztlich aber kein Austragungsort der Sprungläufe wurde. Während der Kombinationssprunglauf auf der ebenfalls umgebauten Schwarzwaldschanze (K 55)[1] abgehalten wurde, sprangen die Spezialspringer auf der Murgtalschanze (K 65)[2]. Daneben wurden zwei Loipen angelegt, wovon sich eine im Tal und die andere im Gebirge befand.

Die 50-km-Langlaufmeisterschaften wurden am 15. Februar 1953 im nordhessischen Willingen ausgetragen.

Programm und Zeitplan

Datum Uhrzeit Ereignis Ort Geschlecht
Fr., 6. Februar 09:00 15 km Langlauf Freudenstadt Männer
Kombinationslanglauf Freudenstadt Männer
14:00 Qualifikationsspringen Murgtalschanze Männer
Sa., 7. Februar 09:00 10 km Langlauf Baiersbronn Frauen
13:00 Kombinationssprunglauf Schwarzwaldschanze Männer
So., 8. Februar 08:00 4×10 km Staffellauf Baiersbronn Männer
3×6 km Staffellauf Frauen
13:30 Spezialsprunglauf Murgtalschanze Männer
So., 15. Februar 50 km Langlauf Willingen Männer

Skilanglauf

Frauen

10 km

Platz Sportlerin Ort Zeit (std)
01 Hanni Gehring Unterjoch 0:45:28
02 Sigrun Schotte Deutschland Demokratische Republik 1949 Erfurt 0:46:55
03 Margot Heinz Deutschland Demokratische Republik 1949 Oelsnitz 0:47:54
04 Käthe Wöllner Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 0:48:27
05 Elfriede Pura St. Andreasberg 0:48:39

Datum: Samstag, 7. Februar 1953

Beim Damenlanglauf über 10 Kilometer ging mit 26 Athletinnen ein starkes Feld ohne die Titelverteidigerin Else Amann an den Start. Dabei erwiesen sich besonders die ostdeutschen Läuferinnen als sehr stark, wobei auch sie nicht an Hanni Gehring aus Unterjoch vorbeikamen. Die Laufstrecke präsentierte sich in den frühen Vormittagsstunden in bester Verfassung, nachdem in der Nacht der lange währende Schneefall aufgehört hatte. Die Loipe war zudem überaus vielseitig, sodass sich zu Beginn Steigungen und Gefälle abwechselten, bevor der letzte Kilometer vorwiegend flaches Gelände aufzubieten hatte. Das Rennen wurde als Rahmenwettbewerb ausgetragen.

Verbandsstaffel

Platz Verband Namen Zeit (std)
01
Bayern I
Sixt
Else Amann
Hanni Gehring

1:43:25
02
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Margot Heinz
Dorle Heimann
Sigrun Schotte

1:44:56
03
Harz I




1:45:04

Datum: Sonntag, 8. Februar 1953

Die als Rahmenwettbewerb ausgetragene 3×6-Kilometer-Frauenstaffel gewann der Bayerische Skiverband mit deutlichem Vorsprung vor der Staffel der DDR.

Männer

15 km

Platz Sportler Verein Zeit (std)
01 Hubert Egger 1860 München 1:01:31
02 Hermann Möchel SC Mannheim 1:02:31
03 Albert Hitz SC Hinterzarten 1:03:42
04 Toni Haug SC Unterjoch 1:03:54
05 Albert Mohr SV Hindelang 1:04:01
06 Rudolf Kopp WSV Reit im Winkl 1:04:10
07 Alois Harrer SV Hindelang 1:04:12

Datum: Freitag, 6. Februar 1953

Den Skilanglauf über 15 Kilometer gewann Hubert Egger in 1:01:31 Stunden vor dem Titelverteidiger Hermann Möchel und Albert Hitz. Der DDR-Meister im Langlauf und der Nordischen Kombination Cuno Werner (1:05:39 std) wurde als Vierzehnter bester ostdeutscher Athlet vor dem Klingenthaler Herbert Müller (Platz 18; 1:06:21 std). Insgesamt nahmen 125 Athleten am Wettkampf teil.

50 km

Platz Sportler Verein Zeit (std)
01 Oskar Burgbacher SZ Brend 3:40:49
02 Albert Hitz SC Hinterzarten 3:43:56
03 Hermann Möchel SC Mannheim 3:47:21

Datum: Sonntag, 15. Februar 1953

Oskar Burgbacher gewann den 50-km-Skimarathon, womit er bereits seinen dritten Titel in dieser Disziplin holte.

Verbandsstaffel

Platz Verband Namen Zeit (std)
01 Bayern I Toni Haug
Albert Mohr
Rudolf Kopp
Hubert Egger
2:56:15
02 Schwarzwald I Oskar Burgbacher
August Hitz
Albert Hitz
Hermann Möchel
2:59:15
03 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Herbert Müller
Erich Lindenlaub
Hermann Forker
Cuno Werner
3:01:52
04 Bayern II 3:03:28
05 Harz I 3:04:46
06 Bayern III 3:06:39
07 Schwaben I 3:06:40
08 Westdeutschland 3:10:17
09 Bayern IV 3:11:15

Datum: Sonntag, 8. Februar 1953

Den 4×10-Kilometer-Staffellauf konnte der Bayerische Skiverband zum vierten Mal in Folge mit drei Minuten Vorsprung souverän gewinnen. Die Dominanz Bayerns wurde auch daran deutlich, dass sich vier Staffeln unter den Besten Neun platzieren konnten.

Nordische Kombination

Einzel (15 km/K 55)

Platz Sportler Ort Gesamtpunkte
01 Heinz Hauser Reit im Winkl 437,5
02 Cuno Werner Deutschland Demokratische Republik 1949 Goldlauter 421,5
03 Helmut Böck Nesselwang 415,1
04 Erich Röder Deutschland Demokratische Republik 1949 Klingenthal 414,4
05 Hermann Möchel Mannheim 411,9
06 Josef Mayer Ruhpolding 410,0
07 Max Hellmer Füssen

Datum: Freitag, 6. Februar und Samstag, 7. Februar 1953

Der Kampf um den „Goldenen Ski“ fand zweigeteilt statt. So wurde zunächst der 15-km-Skilanglauf abgehalten, ehe am Samstag der Kombinationssprunglauf durchgeführt wurde. Der Titelverteidiger Heinz Hauser hatte sich als Zehnter unter den Spezialisten mit einer Note von 229,7 im Skilanglauf eine günstige Ausgangsposition geschaffen, die er beim Skispringen mit den Weiten von 42,5 und 40,5 Metern zum Meisterschaftssieg mit 437,5 Punkten umwandeln konnte. Der führende Kombinierer nach dem Langlauf war Hermann Möchel, der mit Sprüngen auf 35,5 und 35 Metern jedoch in der Gesamtwertung auf den fünften Rang zurückfiel. Der ostdeutsche Athlet Cuno Werner, dem der Sieg in der Klasse I zuerkannt wurde, weil Hauser in der Altersklasse startete, belegte nach dem viertbesten Kombinationslanglauf sowie dem sechstbesten Kombinationssprunglauf den zweiten Platz.

Skispringen

Normalschanze (K 65)

Platz Sportler Verein Weite 1 Weite 2 Punkte
01 Sepp Hohenleitner SC Partenkirchen 70,5 m 71,5 m 229,3
02 Franz Dengg SC Partenkirchen 68,0 m 70,5 m 222,2
03 Toni Landenhammer WSV Reit im Winkl 69,0 m 69,0 m 216,4
04 Sepp Weiler SC Oberstdorf 64,0 m 66,5 m 214,7
05 Harry Glaß Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Dynamo Klingenthal

Datum: Sonntag, 8. Februar 1953

Der Spezialsprunglauf wurde als Abschluss der Meisterschaften vor 35.000 Zuschauern ausgetragen. Nachdem das Ausscheidungsspringen auf der Murgtalschanze wegen heftigen Schneetreibens abgesagt werden musste, konnten die Wertungsdurchgänge am Sonntag durchgeführt werden. Der frühere Meister Toni Brutscher aus Oberstdorf stürzte im ersten Wertungsdurchgang und blieb somit chancenlos. Meister wurde der 23 Jahre alte Sepp Hohenleitner.

Zeitungsartikel

  • Deutschlands Skimeisterschaften in Freudenstadt, Passauer Neue Presse, Ausgabe Nr. 20 vom 5. Februar 1953
  • Heinz Holland: Gute Aussichten für Cuno Werner in Baiersbronn, Neues Deutschland, Seite 6, Ausgabe Nr. 32 vom 7. Februar 1953
  • Heinz Holland: Cuno Werner und Sigrun Schotte erkämpfen zweite Plätze, ND, Seite 6, Ausgabe Nr. 33 vom 8. Februar 1953
  • Gute Aussichten für Cuno Werner, Berliner Zeitung, Seite 5, Ausgabe Nr. 33 vom 8. Februar 1953
  • „Goldener Ski“ wieder für Heinz Hauser, PNP, Ausgabe Nr. 22 vom 9. Februar 1953
  • Deutsche Ski-Elite kämpfte um Meistertitel, PNP, Ausgabe Nr. 22 vom 9. Februar 1953
  • Helmut Sohre: Hohenleitner Sprunglaufsieger, Hamburger Abendblatt, Ausgabe Nr. 33 vom Montag, dem 9. Februar 1953, Seite 6[3]
  • DDR-Sportler erfolgreich, BZ, Seite 4, Ausgabe Nr. 34 vom 10. Februar 1953
  • Cuno Werner spukte im Schwarzwald, Neue Zeit, Seite 3, Ausgabe Nr. 34 vom 10. Februar 1953
  • NZ, Seite 5, vom 11. Februar 1953
  • Dritter Versuch Oskar Burgbachers, PNP, Ausgabe Nr. 24 vom 13. Februar 1953
  • Das Sportgeschehen auf einen Blick – Skisport, PNP, Ausgabe Nr. 26 vom 16. Februar 1953
  • Kurz und bündig in zwei Spalten, NZ, Seite 5, Ausgabe Nr. 55 vom 5. März 1953

Einzelnachweise

  1. Skisprungschanzen-Archiv: Schwarzwaldschanze, Freudenstadt. Abgerufen am 26. April 2019 (deutsch).
  2. Skisprungschanzen-Archiv: Mitteltal, Baiersbronn. Abgerufen am 26. April 2019 (deutsch).
  3. Hohenleitner Sprunglaufsieger. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 9. Februar 1953, abgerufen am 8. September 2020. (PDF)