Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1971

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Männer Frauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Walter Demel Walter Demel Michaela Endler Michaela Endler
Skilanglauf
(Langdistanz)
Walter Demel Walter Demel Michaela Endler Michaela Endler
Skilanglauf
(Skimarathon)
Wilfried Wagner Wilfried Wagner
Skilanglauf
(Verbandsstaffel)
Bayern Bayern I
Gerhard Gehring
Helmut Roderer
Edgar Eckert
Walter Demel
Baden-Württemberg Schwaben I
Stefanie Köhrer-Wamsler
Renate Braun
Ingrid Rothfuß
Skilanglauf
(Vereinsstaffel)
SZ Breitnau SZ Breitnau
Nordische Kombination Franz Keller Franz Keller
Skispringen Ernst Wursthorn Ernst Wursthorn
Wettbewerbe
Austragungsorte 2 1
Einzelwettbewerbe 5 2
Teamwettbewerbe 2 1
1970
1972

Die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1971 fanden vom 17. bis zum 21. Februar in Warmensteinach im Fichtelgebirge sowie am 6. und 7. März in Erndtebrück im Rothaargebirge statt. Die Sprungläufe wurden auf der Gebrüder-Wehrmann-Schanze (K-78) abgehalten.[1] Das Fichtelgebirge litt im Winter 1970/71 unter Schneemangel, doch gelang es dem WSV Warmensteinach und dem Skigau Nordfranken, rechtzeitig für Ersatzloipen in größerer Höhe zu sorgen. Für die Sprungdurchgänge wurde Schnee aus schneereichen Regionen herangeschafft und auf die Schanze aufgetragen. Die zweiten deutschen nordischen Meisterschaften in Warmensteinach nach 1959 fanden im viel beachteten vorolympischen Jahr statt, weshalb alle gesunden Spitzenathleten an den Wettkämpfen teilnahmen. Bei den Meisterschaften 1971 gab es zwei Premieren. So wurden erstmals zwei Einzelrennen für die Frauen veranstaltet. Darüber hinaus fand im Rahmen der Meisterschaften auch ein Teamspringen statt, für das jedoch kein Meistertitel vergeben wurde.

Programm und Zeitplan

Datum Uhrzeit Ereignis Geschlecht Ort
Mi., 17. Februar 08:30 10-km-Langlauf Frauen Warmensteinach
09:00 30-km-Langlauf Männer
Do., 18. Februar 14:00 Kombinationsspringen Männer
Fr., 19. Februar 08:30 5-km-Langlauf Frauen
09:00 15-km-Langlauf Männer
14:00 Teamspringen Männer
Sa., 20. Februar 08:30 3×5-km-Verbandsstaffel Frauen
10:00 4×10-km-Verbandsstaffel Männer
So., 21. Februar 13:30 Skispringen Männer
Sa., 6. März 4×10-km-Vereinsstaffel Männer Erndtebrück
So., 7. März 50-km-Skimarathon Männer

Skilanglauf

Frauen

5 km

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Michaela Endler WSV Oberaudorf 0:23:33,5
02 Monika Mrklas SK Meinerzhagen 0:24:04,1
03 Ingrid Rothfuß SV Baiersbronn 0:24:21,6
04 Sigrid Afflerbach TuS Erndtebrück 0:25:20,5
05 Kathrin Hölzl AC Höhenfried-Pasing 0:25:29,8
06 Margarethe Rohrer SC Buchenbach 0:25:56,6

Datum: Freitag, 19. Februar 1971

Bereits zum dritten Mal hintereinander konnte die 25-jährige Michaela Endler den Titel über die Kurzdistanz gewinnen. "Ich freue mich riesig, zumal ich den ganzen Winter über durch eine Gallenblasenentzündung recht schwach gewesen war", so die Siegerin.

10 km

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Michaela Endler WSV Oberaudorf 0:41:28,7
02 Ingrid Rothfuß SV Baiersbronn 0:41:38,7
03 Monika Mrklas SK Meinerzhagen 0:41:51,1
04 Kathrin Hölzl AC Höhenfried-Pasing 0:43:13,6
05 Thea Schmidt SC Bunterbock 0:44:00,2
06 Stefanie Köhrer-Wamsler SC Degenfeld 0:44:30,5

Datum: Mittwoch, 17. Februar 1971

Den ersten 10-Kilometer-Skilanglauf im Meisterschaftsprogramm seit langem gewann Michaela Endler, die mit ihrem Sieg nicht gerechnet hatte. Noch am Tag zuvor hatte sie mit Fieber und Magenkrämpfen zu kämpfen und schätze daher ihre Form schwächer ein. Die zweitplatzierte Ingrid Rothfuß zeigte sich im Ziel enttäuscht und bemängelte die Strecke als zu leicht.

Verbandsstaffel

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Stefanie Köhrer-Wamsler
Renate Braun
Ingrid Rothfuß
SSV I (Schwaben) 1:12:18,0
02 Sigrid Afflerbach
Ursula Sommer
Monika Mrklas
WSV I (Nordrhein-Westfalen) 1:12:40,1
03 Kathrin Hölzl
Annemie Amslinger
Michaela Endler
BSV I (Bayern) 1:12:51,7

Datum: Samstag, 20. Februar 1971
Weitere Platzierungen:
4. Platz: Schwarzwald I (1:16:46,6 std)
5. Platz: Niedersachsen I (1:17:40,2 std)
6. Platz: Bayern II (1:18:26,5 std)

In einem spannenden Finale setzte sich Ingrid Rothfuß auf der Schlussstrecke von Monika Mrklas und Michaela Endler ab und sicherte so der schwäbischen Staffel den Meistertitel.

Männer

15 km

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 0:48:09,8
02 Gerhard Gehring SC Fischen 0:49:18,0
03 Edgar Eckert SC Neubau 0:50:05,4
04 Hartmut Döpp SK Winterberg 0:50:18,8
05 Helmut Roderer SC Neubau 0:50:31,1
06 Franz Betz SK Nesselwang 0:50:53,8

Datum: Freitag, 19. Februar 1971

Im 15-km-Rennen gewann Walter Demel seinen 30. deutschen Meistertitel vor Gerhard Gehring und dem Vorjahressieger Edgar Eckert.

30 km

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 1:38:20,3
02 Gerhard Gehring SC Fischen 1:39:33,1
03 Hartmut Döpp SK Winterberg 1:39:58,8
04 Edgar Eckert SC Neubau 1:40:23,3
05 Hannes Bleier SC Bayrischzell 1:40:29,7
06 Herbert Spitz SC Schonach 1:40:53,3

Datum: Mittwoch, 17. Februar 1971

Zwar konnte Demel das Rennen erwartungsgemäß für sich entscheiden, doch beschwerte sich dieser dennoch über eine angeblich schlechte Spur, zu leichte Strecke sowie seinen zu langsamen Ski. Sein Erfolg ist einmal mehr ein Ausrufezeichen, schließlich war Demel erst am Dienstag nach einem langen Flug aus Sapporo zurückgekehrt.

50 km

Platz Name Ort Zeit (std)
01 Wilfried Wagner Zwiesel 3:02:29
02 Georg Allgaier Mehrstetten 3:03:22
03 Hans Landskron Weißenstadt 3:04:27
04 Siegfried Kaltenbach Schonach 3:10:41
05 Wilhelm Kleiser Bubenbach 3:11:26
06 Gerd Winczenik Winterberg 3:11:50

Datum: Sonntag, 7. März 1971
Weitere Platzierungen:
7. Platz: Anderl Hackl (3:11:54 std)
8. Platz: Emil Querl (3:12:08 std)
9. Platz: Simon Stolz (3:12:09 std)
außer Konkurrenz: Finnland Esa Kori (3:11:31 std)

Während die Spitzenathleten Walter Demel, Hartmut Döpp und Gerhard Gehring bei den Lahti Ski Games in Finnland verweilten, gewann der Zwieseler Wilfried Wagner den „Goldenen Ski“.

Verbandsstaffel

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Gerhard Gehring
Helmut Roderer
Edgar Eckert
Walter Demel
BSV I (Bayern) 2:27:48,3
02 Franz Betz
Ludwig Reiser
Hans Buhl
Hannes Bleier
BSV II (Bayern) 2:30:05,0
03 Hans-Georg Lückel
Emil Querl
Fritz Becker
Hartmut Döpp
WSV I (Nordrhein-Westfalen) 2:34:02,0

Datum: Samstag, 20. Februar 1971
Weitere Platzierungen:
4. Platz: Bayern IV (2:34:17,0 std)
5. Platz: Schwarzwald I (2:35:10,1 std)
6. Platz: Bayern V (2:36:01,3 std)

Jeder Athlet der ersten bayerischen Staffel lief auf seiner Strecke Bestzeit. Absolut Schnellster war wenig überraschend Schlussläufer Walter Demel, der seine zehn Kilometer in 34:59,8 Minuten zurücklegte. Nur knapp wurde ein rein bayerisches Podest verpasst, was am hervorragenden WSV-Schlussläufer Hartmut Döpp lag, der auf der letzten Runde eine Laufzeit von 35:10,6 absolvierte.

Vereinsstaffel

Platz Verein Zeit (std)
01 SZ Breitnau 2:23:00
02 WSV Weißenstadt 2:23:46
03 SK Winterberg 2:24:15
04 WSV Reit im Winkl 2:24:37
05 SC Partenkirchen 2:24:57
06 SC Ruhpolding 2:25:39

Datum: Samstag, 6. März 1971
Teilnehmer: 27 Teams

Nordische Kombination

Platz Name Ort Gesamtpunkte
01 Franz Keller SK Nesselwang 425,1
02 Ralph Pöhland SC Hinterzarten 420,5
03 Hans Rudhart WSV Isny 411,5
04 Alfred Winkler SK Winterberg 381,5
05 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 370,5
06 Peter Hauser WSV Reit im Winkl 368,0

Datum: Donnerstag, 18. Februar und Freitag, 19. Februar 1971

Als Sieger des Kombinationssprunglaufs ging Hans Rudhart hervor, doch verlor dieser auf der 15-km-Laufstrecke die Führung und gewann schließlich Bronze. Mit einer kämpferischen Leistung gelang es daher Franz Keller, seinen dritten Meistertitel in der Nordischen Kombination zu gewinnen. Damit musste sich Ralph Pöhland erneut mit dem zweiten Platz zufriedengeben.

Skispringen

Platz Name Verein Weite 1 Weite 2 Punkte
01 Ernst Wursthorn SZ Breitnau 77,0 m 77,5 m 207,7
02 Sepp Schwinghammer SC Partenkirchen 74,5 m 79,0 m 206,1
03 Franz Keller SK Nesselwang 73,0 m 79,5 m 205,0
Ralph Pöhland SC Hinterzarten 79,0 m 76,0 m 205,0
05 Alfred Winkler SK Winterberg 75,0 m 78,5 m 204,9
06 Gerd Hoffmeister MTV Goslar 76,0 m 76,5 m 201,8

Datum: Sonntag, 21. Februar 1971

Vor 12.000 Zuschauern wurde Ernst Wursthorn neuer deutscher Meister. „Ich hätte mir nie einen Titelgewinn zugetraut träumen lassen. Für mich heißt der wahre deutsche Meister Alfred Grosche“, so der überraschte Sieger. Zu dieser Einschätzung kam Wursthorn, da Grosche nach dem ersten Durchgang mit einem Sprung auf 82,5 Meter weit in Führung lag, seinen zweiten Sprung auf sogar 83 Meter jedoch nicht stehen konnte. Auch beim Teamspringen vom Freitag war Grosche bester Einzelspringer gewesen. Das Teamspringen, für das kein Meistertitel vergeben wurde, gewann der Bayerische Skiverband (635,5 Punkte) vor dem Westdeutschen Skiverband (599,9 Punkte). DSV-Skisprungtrainer war Alojz Gorjanc.

Zeitungsartikel und Weblinks

Einzelnachweise

  1. Skisprungschanzen-Archiv: Warmensteinach, Gebrüder-Wehrmann-Schanzen. Abgerufen am 7. September 2020 (deutsch).