Dichlordiphenyldichlorethen

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Strukturformel
Struktur von Dichlordiphenyldichlorethen
Allgemeines
Name Dichlordiphenyldichlorethen
Andere Namen
  • p,p′-Dichlordiphenyldichlorethen
  • DDE
  • p,p′-DDE
  • 2,2-Bis(4-chlorphenyl)-1,1-dichlorethen
  • 1-Chlor-4-[2,2-dichlor-1-(4-chlorphenyl)ethenyl]benzen (IUPAC)
  • 1,1-Dichlor-2,2-bis(p-chlorphenyl)ethylen
Summenformel C14H8Cl4
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 72-55-9
EG-Nummer 200-784-6
ECHA-InfoCard 100.000.713
PubChem 3035
Eigenschaften
Molare Masse 318,03 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

88–89 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,01–0,12 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​351​‐​372​‐​410
P: 201​‐​273​‐​301+310+330 [1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dichlordiphenyldichlorethen (DDE) ist eine chemische Verbindung.

Bildung

DDE ist zusammen mit Dichlordiphenyldichlorethan (DDD) ein Metabolit des Insektizids DDT. Es entsteht aus DDT durch Abspaltung von Chlorwasserstoff (HCl).[3]

Abbau von DDT zu DDE durch Eliminierung von HCl

Umweltrelevanz

In den 1950er- und 1960er-Jahren nahmen die Bestände von Seeadlern weltweit ab. Das durch die Verwendung des ab den 1940er-Jahren weltweit häufig eingesetzten Insektizids DDT in der Umwelt auftretende DDE reicherte sich über die Nahrungskette an. Beim Seeadler und anderen Greifvögeln führte dies zu dünnen Eierschalen, wodurch die Eier häufig während der Brut zerbrachen. Die Einschränkungen für den Gebrauch von DDT ab Anfang der 1970er-Jahre bis hin zu den weitgehenden Einschränkungen durch das Stockholmer Übereinkommen im Jahr 2004 führten zu einer Erholung der Bestände.[4][5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu 2,2-Bis(4-chlorphenyl)-1,1-dichlorethen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu DDE in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 5. August 2021.
  3. Günter Jeromin: Organische Chemie: Ein praxisbezogenes Lehrbuch. 2. Ausgabe, Harri Deutsch Verlag, 2006, ISBN 978-3-8171-1732-1, S. 402 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Beratergremium für Altstoffe der Gesellschaft Deutscher Chemiker: DDT und Derivate – Modellstoffe zur Beschreibung endokriner Wirkungen mit Relevanz für die Reproduktion. BUA-Stoffbericht 216, S. Hirzel Verlag, 1998, ISBN 3-7776-0961-7.
  5. Toxicological Profile for DDT, DDE, and DDD – Health Effects. Agency for Toxic Substances and Disease Registry, S. 133ff.