Die Fussbroichs
Fernsehserie | |
Originaltitel | Die Fussbroichs: Eine Kölner Arbeiterfamilie |
Produktionsland | Deutschland |
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Originalsprache | Deutsch, Rheinischer Regiolekt |
Genre | Dokumentarfilmreihe |
Erscheinungsjahre | 1989–2003 |
Länge | 30 Minuten |
Episoden | 100 in 17 Staffeln |
Idee | Ute Diehl |
Musik | Ennio Morricone (Staffel 1–12)[1] Andreas Schilling (ab Staffel 13) |
Erstausstrahlung | 13. Feb. 1990 auf West 3 |
Besetzung | |
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Die Fussbroichs ist der Titel einer Dokumentarfilmreihe über die Kölner Arbeiterfamilie Fred, Annemie und Frank Fussbroich, die von 1989 bis 2001 für das WDR Fernsehen gedreht wurde. Sie gilt als erste deutsche TV-Doku-Soap. Die Autorin, Regisseurin und Produzentin Ute Diehl wurde für die Serie 1992 mit dem Grimme-Preis in Bronze ausgezeichnet.
Vorgeschichte: Ein Kinderzimmer 1979
Die WDR-Regisseurin Ute Diehl suchte für einen geplanten Dokumentarfilm in Kölner Gesamtschulen nach einer typisch deutschen Arbeiterfamilie, um den Überfluss an Spielzeug bei damaligen Kindern darzustellen. Sie fand die Fussbroichs, auf die die soziokulturellen Bedingungen für die am 19. August 1979 ausgestrahlte Sendung Ein Kinderzimmer 1979 zutrafen. Das Fernsehen präsentierte hierin das Kinderzimmer des damals elfjährigen Sohnes Frank Fussbroich. Das Kinderzimmer war Teil der 68 m² großen Wohnung der dreiköpfigen Familie Fussbroich, die dort seit 1968 wohnt.
Pilotfilm 1989 und Serie 1990–2001
1989 suchte Ute Diehl die Familie erneut auf, um diesmal deren Familienalltag vor laufender Kamera ungeprobt zu dokumentieren; zunächst in einem 85-minütigen Dokumentarfilm (Erstausstrahlung: 13. Februar 1990). Hier und ab der Ausstrahlung der ersten Serienfolge am 22. Dezember 1991[5] präsentierten die Fussbroichs authentisch ihren Familienalltag. Auch für die Dreharbeiten gaben sich die Mitwirkenden keine Mühe, ihren Kölschen Dialekt zu verbergen. Gezeigt wurde die Entwicklung einer typischen Arbeiterfamilie im genossenschaftlichen Mietshausmilieu des rechtsrheinischen Stadtteils Köln-Buchheim.
Hauptmitwirkende waren Vater Fred, Mutter Annemie, Sohn Frank und dessen Freundin Pia (später Heike und danach Claudia). Der Vater war Vorarbeiter beim Kölner Kabelwerk Felten & Guilleaume, wo sein Sohn zu Beginn der Serie als Betriebsschlosser tätig war. Später wechselte Frank jedoch mehrfach den Beruf. Annemie war Schreibkraft beim Schulamt der Stadt Köln. Alle Personen waren echt, ebenso Handlung und Dialoge. Es gab keine Drehbücher; die Fussbroichs ließen sich bei ihrem Leben situativ filmen.
Mit 100 Folgen zu je 30 Minuten Sendezeit in 17 Staffeln konnte in zehn Jahren Dreharbeit die langfristige Entwicklung der Familie bei Geburtstagen, Pensionierung, Jobverlust, Urlaubsreisen oder Krankheiten verfolgt werden. Die 99. Folge lief im Rahmen der 17. Staffel im Februar 2002, zu Weihnachten 2003 folgte die letzte, 100. Folge, die ebenfalls noch der 17. Staffel entstammte.[6] Seither kam es zu zahlreichen Wiederholungen, insbesondere im Rahmen von sogenannten Fussbroich-Nächten im WDR-Fernsehen, in denen zwischen drei und neun Folgen hintereinander gesendet werden.[7]
Die Fussbroichs später
Fred ging 1997 in den Vorruhestand (Folge 66: Die letzte Schicht) und seine Frau Annemie Fussbroich arbeitete bis zur Rente bei der Stadtverwaltung Köln.[8]
Frank Fussbroich war verschiedentlich in Formaten des Trash-TV zu sehen. So 2004 als Kandidat der fünften Staffel von Big Brother, im November 2010 als Teilnehmer der Sendung Das perfekte Promidinner und 2018 Teilnehmer in der RTL-Unterhaltungssendung Das Sommerhaus der Stars. Er war einer von 12 Kandidaten, die sich im Rahmen der RTL-Sendung Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow für die Teilnahme an der 15. Staffel der Show Ich bin ein Star – Holt mich hier raus![9] im Jahr 2022 bewerben, wurde jedoch noch vor dem Halbfinale als erster Kandidat von den Zuschauern heraus gewählt[10]. Frank wurde u. a. wegen Hehlerei und Betruges verurteilt.[11][12] Im Jahr 2009 heiratete er seine Freundin Elke.[13]
Anfang 2012 wurden fünf für Ströer Out-of-Home Media produzierte Videoclips Die Fussbroichs erklären die Werbung auf YouTube veröffentlicht. Im März 2013 erschien eine 97-minütige DVD mit dem Titel Die Fussbroichs heute über das aktuelle Leben der Familie.[14] 2013, 2014 und 2016 erschienen von den Fussbroichs selbstproduzierte DVDs.
Medien
- Die Fussbroichs: Ein Kinderzimmer 1979 – Dokumentarfilm D 1979.
- Die Fussbroichs: Eine Kölner Arbeiterfamilie – Dokumentarfilm D 1989 (Pilotfilm zur Serie)
- Die Fussbroichs: Eine Kölner Arbeiterfamilie – Dokumentarserie D 1990–2001
- Die Fussbroichs 2013 – Dokumentarserie D 2013.
- Die Fussbroichs 2014 – Dokumentarserie D 2014.
- Die Fussbroichs 2016 – Dokumentarserie D 2016.
DVDs
- Die Fussbroichs – Eine Kölner Arbeiterfamilie – Dokumentation 1989.
- Die Fussbroichs – 1. Staffel (Folgen 1–22 auf 5 DVDs)
- Die Fussbroichs – 2. Staffel (Folgen 23–45 auf 5 DVDs)
- Die Fussbroichs – 3. Staffel (Folgen 46–71 auf 5 DVDs)
- Die Fussbroichs – 4. Staffel (Folgen 72–100 auf 5 DVDs)
- Die Fussbroich-Saga in 13 Kapiteln 1979–2004 (Zusammenschnitt, 1 DVD)
- Die Fussbroichs 2013 neue Folgen (Folgen 1–5 + Bonusmaterial auf 2 DVDs) Produziert von EFFA, Regie: Elke Fussbroich, Kamera/Schnitt: André Graffe
- Die Fussbroichs 2014 neue Folgen (Folgen 1–6 + 2 Bonusfolgen + Bonusmaterial auf 2 DVDs) Produziert von EFFA, Regie: Elke Fussbroich, Kamera/Schnitt: André Graffe
- Die Fussbroichs 2016 neue Folgen (Folgen 1–10 + Bonusmaterial auf 2 DVDs) Produziert von EFFA, Regie: Frank Fussbroich, Kamera/Schnitt: Alex Stöve
Weblinks
- Die Fussbroichs in der Internet Movie Database (englisch)
- Die Fußbroichs, fernsehserien.de
- Escht escht. In: Der Spiegel. 51/1992 (über die ersten zwei Staffeln)
- Der letzte Arbeiter. In: Der Spiegel. 22/2004. (Interview mit Ute Diehl)
Einzelnachweise
- ↑ Childhood Memories aus dem Film Es war einmal in Amerika
- ↑ Bastian Ebel: Kölner TV-Kultfamilie Die Fussbroichs: So sieht es bei Fred und Annemie nicht mehr aus. 23. Juni 2020, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ J. Filon und A. Krasniqi: Veedelspaziergang Durch Mülheim mit Frau Fussbroich. In: ksta.de. 7. April 2014, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Frank Fussbroich ist ein kölsche TV-Kultstar. 2021 ist er bei "Ich bin ein Star - Die große Dschungelshow" zu sehen. In: rtl.de. Abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Die Fussbroichs (TV Series 1991–2002) - IMDb. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- ↑ ARD Information (Memento vom 13. September 2016 im Internet Archive)
- ↑ imfernsehen GmbH & Co KG: Die Fussbroichs: Sendetermine WDR. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- ↑ Bastian Ebel: Die Fussbroichs: Annemie, ich kann nit mih. In: express.de. 20. April 2011, abgerufen am 28. Dezember 2020 (deutsch).
- ↑ Timo Niemeier: Das sind die 12 Teilnehmer der RTL-"Dschungelshow". In: DWDL.de. 8. Januar 2021, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Dschungelshow 2021: Frank Fussbroich ist enttäuscht über sein Aus. In: rtl.de. 20. Januar 2021, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Markus Münch: Wie man Krawall-Kids in die TV-Falle lockt, Berliner Morgenpost, 28. Februar 2008
- ↑ Lukas Weisselberg: „Sommerhaus der Stars“: Frank Fussbroich - Dieser Straftaten muss er sich schuldig bekennen, TV Movie, 9. August 2018
- ↑ 19. August 2009 - Vor 30 Jahren: Erster Fernsehauftritt der Familie Fussbroich. In: WDR Stichtag. 19. August 2009, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- ↑ Absolute Kultfamilie: DVD zeigt: So leben die Fussbroichs jetzt. In: express.de. 18. Dezember 2012, abgerufen am 28. Dezember 2020 (deutsch).