Die Witwe von Saint-Pierre
Film | |
Deutscher Titel | Die Witwe von Saint-Pierre |
Originaltitel | La veuve de Saint-Pierre |
Produktionsland | Frankreich, Kanada |
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Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2000 |
Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Patrice Leconte |
Drehbuch | Claude Faraldo, Patrice Leconte |
Produktion | Frédéric Brillion Gilles Legrand |
Musik | Pascal Estève |
Kamera | Eduardo Serra |
Schnitt | Joëlle Hache |
Besetzung | |
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Die Witwe von Saint-Pierre (La veuve de Saint-Pierre) ist ein französisch-kanadisches Drama aus dem Jahr 2000.
Handlung
Im Jahr 1850 wartet der wegen Mordes zum Tod durch die Guillotine verurteilte Néel Auguste in Saint-Pierre auf seine Hinrichtung. Auf der kleinen französischen Insel vor Neufundland findet sich jedoch weder eine Guillotine noch ein Scharfrichter. Der Gefangene muss deshalb in einer Gefängniszelle auf seine Hinrichtung warten. Madame La, die Frau des militärischen Befehlshabers, nimmt sich jedoch des Gefangenen an. Zunächst pflegt Auguste die Pflanzen von Madame La in einem Gewächshaus, das sich im Innenhof des Gefängnisses befindet. Schließlich erhält er sogar Freigang. Fortan macht sich Auguste als Begleiter von Madame La durch allerlei Hilfsarbeiten auf der Insel beliebt. Das Bild des kaltherzigen, verurteilten Mörders will einfach nicht zu dem Mann passen, der Blumen pflegt und lesen lernt.
Der Gouverneur und seine Schergen versuchen jedoch immer wieder, den Hauptmann davon zu überzeugen, den Verurteilten einzusperren und genauer dem Gesetz zu folgen. Der Hauptmann, militärischer Befehlshaber der Insel, widersetzt sich diesen Forderungen; er kann seiner Frau keinen Wunsch abschlagen. Nach mehreren Monaten trifft schließlich per Schiff eine auf der Insel Martinique ausgemusterte Guillotine ein. Ein neuer Bewohner der Insel erklärt sich aufgrund finanzieller Anreize bereit, das Amt des Scharfrichters zu übernehmen. Da Auguste eine Inselbewohnerin geschwängert hat und Geld benötigt, verdingt er sich als Ruderer, um das eingetroffene Schiff zusammen mit anderen in den Inselhafen zu schleppen. Eine von Madame La angebotene Fluchtmöglichkeit nach Neufundland lehnt Auguste ab.
Der Hauptmann verweigert dem Gouverneur den militärischen Schutz der nun möglichen Hinrichtung. Nach dem Eintreffen eines französischen Kriegsschiffes wird der Kapitän seines Amtes enthoben und des Aufruhrs beschuldigt. Er und seine Frau verlassen mit dem Kriegsschiff die Insel. Auguste wird durch den Scharfrichter, der bald danach unter mysteriösen Umständen von der Insel verschwindet, enthauptet. Die herbeigeschaffte Guillotine erweist sich dabei als zu stumpf, so dass Auguste mit der Axt getötet werden muss. Der Hauptmann wird vor einem Militärgericht zum Tode durch Erschießen verurteilt und hingerichtet. Madame La bleibt als Witwe zurück.
Produktion und Veröffentlichung
Drehort des Films war die Insel Saint-Pierre-et-Miquelon, eine Insel südlich von Neufundland und die Festung Louisburgh in Nova Scotia.
Der Film ist in deutschen Kinos nicht gelaufen. 2005 publizierte Universal TV ein deutsch synchronisiertes Video.
Kritik
Der Filmkritiker Dieter Wunderlich schreibt, in dem Kostümfilm werde die Absurdität eines Rechtssystems angeprangert, in dem ein Todesurteil vollstreckt werden soll, obwohl der Täter inzwischen zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft geworden ist, und lobt ausdrücklich die Leistung der beiden Hauptdarsteller, Juliette Binoche und Emir Kusturica.[1]
Einzelheiten
Die Guillotine wird im französischen Volksmund auch Witwe (veuve) genannt.
Weblinks
- Die Witwe von Saint-Pierre in der Internet Movie Database (englisch)
- Filmbeschreibung bei arte.tv