Dinmuchamed Kunajew

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Stamps of Kazakhstan, 2012-01.jpg
Kyrillisch (Kasachisch)
Дінмұхаммед Ахмедұлы Қонаев
Transl.: Dinmuxammed Axmedulı Qonaev
Transkr.: Dinmuchammed Achmeduly Qonajew
Kyrillisch (Russisch)
Динмухамед Ахмедович Кунаев
Transl.: Dinmuhamed Ahmedovič Kunaev
Transkr.: Dinmuchamed Achmedowitsch Kunajew

Dinmuchamed Achmedowitsch Kunajew (russisch Динмухамед Ахмедович Кунаев; kasachisch-kyrillisch

Дінмұхаммед Ахмедұлы Қонаев

/Dinmuchammed Achmeduly Qonajew; * 30. Dezember 1911jul. / 12. Januar 1912greg. in Werny, heute Almaty; † 22. August 1993 in Almaty) war ein kommunistischer Politiker in der Kasachischen SSR der Sowjetunion.

Biografie

Kunajew-Platz in Almaty

Jugend und Ausbildung

Kunajew wuchs in einer mittelständischen Familie in Alma-Ata auf. Der Vater war in der Landwirtschaft und dann in einer Handelsorganisation als Büroangestellter tätig. Er besuchte die Almaty Schule Nr. 14 und studierte am Institut für Metallurgie in Moskau und schloss als Maschinenbauingenieur das Studium 1936 ab. 1939 wurde er Chefingenieur in einer Mine von Pribalchaschstroi (russisch Прибалхашстрой), die später in Balchaschzwetmet aufging.

Politischer Aufstieg

Seit 1939 war Kunajew Mitglied der Kommunistischen Partei.

In der Zeit von 1942 bis 1954 stieg er auf zum Leiter des Büros des Ministerpräsidenten der Kasachischen SSR. In den Jahren 1942, 1951, 1955 und 1959 wurde zudem in den Obersten Sowjet der Kasachischen SSR gewählt.

Von 1960 bis 1962 und von 1964 bis 1986 war er Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei von Kasachstan. Unter Nikita Chruschtschow verlor er diesen Parteiposten und er erhielt ihn wieder durch Leonid Breschnew. Die Hauptstadt Alma-Ata wurde vom Republikoberhaupt Kunajew begünstigt. Unter ihm erhielt die Stadt im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen und wurde zur Millionenmetropole.

Im Zentrum der Macht

Von 1966 bis 1971 war er Kandidat des Politbüros der KPdSU. 1971 stieg er auf in das höchste politische Gremium der UdSSR, er wurde Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und zwar in der Zeit vom 9. April 1971 bis zum 28. Januar 1987.

1985 unterstützte er noch die Wahl von Michail Gorbatschow zum Generalsekretär der KPdSU.

Kritik und politischer Abstieg

Auf Grund verstärkter nationaler Strömungen in Kasachstan verbunden mit heftiger Kritik (u. a. wegen seiner Personalpolitik und auch wegen ungeklärter Annahme von Geld) wurde er von O. Miroschin, 2. Parteisekretär von Kasachstan und von Nursultan Nasarbajew, Ministerpräsident von Kasachstan, kritisiert. Als Anhänger Breschnews schied er unter Gorbatschow bereits am 16. Dezember 1986 und 28. Januar 1987 aus seinen beiden politischen Ämtern aus und wurde sogar der Korruption angeklagt. Deshalb kam es in Alma-Ata zu blutigen antirussischen Unruhen (Scheltoksan-Unruhen), den ersten Zeichen ethnischer Auseinandersetzungen in Kasachstan.

Seine Nachfolger als Erste Sekretäre von Kasachstan wurden von 1986 bis 1989 der russischstämmige Gennadi Kolbin und ab 1989 Nasarbajew, der spätere Präsident des neuen Landes.

Zitat

„Wie der heutige Präsident ist der von Gorbatschow 1986 geschasste Kunajew für die meisten Kasachen in erster Linie „ein Sohn unserer langen Geschichte, welche auch der Einfall Tschingis-Khans nicht aufhalten konnte, geschweige denn eine Episode wie die Revolution der Bolschewiki“, versucht ein einheimischer Journalist zu erklären.“ von Rotand Heine in der Berliner Zeitung vom 4. März 1994, S. 7 in „Khan Nursultan schiebt die Figuren“

Ehrungen

Literatur

  • Michel Tatu: Macht und Ohnmacht im Kreml. Ullstein, Frankfurt 1967
  • Garri Tabatschnik: Stalins Erben. Ullstein, Frankfurt 1991, ISBN 3-550-07210-4
  • Michail Gorbatschow: Erinnerungen. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-524-7
  • Dinmuhamed A. Kunajew, In: Internationales Biographisches Archiv. 44/1993 vom 25. Oktober 1993, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

Commons: Dinmukhamed Konayev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien