Diprion similis

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Diprion similis

Larve von Diprion similis

Systematik
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Überfamilie: Blattwespenartige (Tenthredinoidea)
Familie: Buschhornblattwespen (Diprionidae)
Unterfamilie: Diprioninae
Gattung: Kiefernbuschhornblattwespen (Diprion)
Art: Diprion similis
Wissenschaftlicher Name
Diprion similis
(Hartig, 1836)

Diprion similis (auch als Zirben-Buschhornblattwespe bekannt) ist eine Art aus der Familie der Buschhornblattwespen (Diprionidae). Bekannt ist die Kiefernbuschhornblattwespenart in erster Linie als ein in Nordamerika eingeschleppter gefährlicher Forstschädling.

Aussehen

Larve

Die ausgewachsenen Pflanzenwespen erreichen eine Körpergröße von 7–8 mm. Sie sehen denen der Art Diprion pini zum Verwechseln ähnlich und können nur mittels Genitaluntersuchungen unterschieden werden.[1]

Ausgewachsene Larven von Diprion similis besitzen zwei schwarze Linien auf dem Rücken. An den Seiten befindet sich ein gelb-weiß-schwarzes Fleckenmuster. Der Kopf ist schwarz.

Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Kiefernbuschhornblattwespenart liegt in Europa und Nordasien.[2][3][4] Im Jahr 1914 wurde die Art erstmals in Nordamerika nachgewiesen. Dort breitete sie sich in den Folgejahren aus. Im Jahr 1977 reichte das Verbreitungsgebiet an der Ostküste von Südostkanada bis nach North Carolina und nach Westen bis in die Region der Großen Seen.[4] Da die weiblichen Imagines schlechte Flieger sind, wird deren räumliche Ausbreitung mit dem Transport von Bäumen und Laub erklärt, infolgedessen die Eier und Larven an neue Standorte gelangten.[3]

Lebensweise

Das Habitat von Diprion similis bilden Kiefernwälder. Die ausgewachsenen Pflanzenwespen fliegen in Europa meist ab Ende April bzw. ab Mitte Juli in zwei Generationen.[1] In Mitteleuropa beobachtet man die ausgewachsenen Larven in der kniehohen Vegetation Ende Mai und Anfang Oktober. In Asien gibt es üblicherweise eine einzige Generation, in Nordamerika kann es bis zu drei Generationen pro Jahr geben.[1]

Die Larven fressen Kiefernnadeln. In den USA vorrangig an der Weymouth-Kiefer (Pinus strobus) jedoch auch an anderen Kiefernarten wie Waldkiefer (Pinus sylvestris), Banks-Kiefer (Pinus banksiana) und Amerikanischer Rot-Kiefer (Pinus resinosa) sowie in geringerem Maße an Pinus virginiana und Pinus echinata.[2][4]

Die weiblichen Imagines legen ihre Eier in Kiefernnadeln ab. Dazu sägen sie mit ihrem Schneideapparat Schlitze in die Nadeln. Die Larven durchlaufen sechs Stadien und erreichen im letzten Larvenstadium eine Körperlänge von 25 mm. Die Afterraupen spinnen einen Kokon, den sie an Pflanzenteilen befestigen. Anschließend verpuppen sie sich im Kokon.[4]

Parasitoide

Zu den Puppenparasitoiden von Diprion similis zählen folgende Erzwespen aus der Familie Torymidae:[5]

  • Monodontomerus aeneus
  • Monodontomerus dentipes – parasitiert gregär (etwa 15 Individuen)[5]
  • Monodontomerus minor
  • Monodontomerus strobili

Weitere Larven-Puppen-Parasitoide sind folgende Raupenfliegen (Tachinidae):[5]

  • Drino inconspicua
  • Chetogena janitrix

Taxonomie

Aus der Literatur sind folgende Synonyme bekannt:

  • Diprion simile
  • Lophyrus eremita Thomson, 1871
  • Lophyrus similis Hartig, 1836

Einzelnachweise

  1. a b c www.faunistik.net (Memento des Originals vom 11. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.faunistik.net
  2. a b bugguide.net
  3. a b www.cabi.org
  4. a b c d wiki.bugwood.org
  5. a b c VLADIMIR ŽIKIĆ, MARIJANA ILIĆ MILOŠEVIĆ, SAŠA S. STANKOVIĆ, MAJA LAZAREVIĆ & HOSSEIN LOTFALIZADEH: TWO NEW HYMENOPTERAN FINDINGS IN SERBIA: DIPRION SIMILIS (DIPRIONIDAE) AS HOST AND ITS PARASITOID, MONODONTOMERUS DENTIPES (TORYMIDAE). (PDF; 4,0 MB) In: Acta entomologica serbica, 24(2). 2019, S. 57–61, abgerufen am 18. Oktober 2021 (englisch).

Weblinks

Commons: Diprion similis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • W. Schwenke: Die Forstschädlinge Europas (4. Band: Hautflügler und Zweiflügler). Verlag Paul Parey, Hamburg & Berlin 1982, ISBN 3-490-11416-7