Diren Dede

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Diren Dede (geboren am 21. September 1996; gestorben am 27. April 2014 in Missoula) war ein Hamburger Schüler türkischer Abstammung[1], der in seiner Zeit als Austauschschüler beim unerlaubten Eindringen in eine Privatgarage in Deer Canyon Court, Missoula, Montana, vom Hauseigentümer erschossen wurde.

Der 17-jährige Dede, ein begeisterter Fußballspieler, der für das Fußballteam der Big Sky High School spielte und in seiner Heimat für den SC Teutonia 1910, machte mit Mitschülern eine „garage hopping“ genannte Mutprobe. Dabei werden die zumeist unverschlossenen Garagen von Jugendlichen auf der Suche nach alkoholischen Getränken betreten und bestohlen (Alkohol ist in den USA erst ab 21 erlaubt). Der Hausbesitzer Markus Kaarma, ehemaliger Feuerwehrmann,[2] 29 Jahre alt, verheiratet, ein Kind, war in den vorangegangenen drei Wochen von zwei Einbrüchen betroffen gewesen. Er wartete auf eine Chance, es den Eindringlingen heimzuzahlen. Als Sensoren eine Person in der Garage meldeten, feuerte Kaarma vier Schüsse aus einem Schrotgewehr auf Dede.[3][4][5] Dede war nicht bewaffnet. Er wurde im Kopfbereich getroffen. Die Partnerin von Kaarma, Rettungssanitäterin von Beruf, versuchte mit ihren Händen vergebens, die Blutung an Dedes Hals zu stoppen.[6]

Kaarma hatte bei seinem Friseur drei Tage vorher eine solche Tat angekündigt.[7] Der in den USA geltende Grundsatz der „castle doctrine“ zur Verteidigung des Privatbesitzes erlaubt jedoch nicht jede Form von Gewaltanwendung.[3] Der 30-jährige Kaarma argumentierte mit „alle sollten sich freuen, dass unsere Nachbarschaft jetzt sicherer ist“[8] und berief sich im Prozess auf Notwehr. Das Geschworenengericht sprach Markus Kaarma für schuldig der vorsätzlichen Tötung.[9] Das am 1. Dezember 2014 verkündete Strafmaß betrug 70 Jahre Gefängnis.[10] Eine Freilassung kommt frühestens nach 20 Jahren Haft in Frage.[11] Am 8. Februar 2017 wies das Oberste Gericht in Montana Kaarmas Berufung zurück.[12]

Der Vorfall wurde vom Journalisten Tom Schimmeck 2015 dokumentiert, der für seine Arbeit den Rias-Preis 2016 erhielt.[13]

Siehe auch

Einzelnachweise