Dirk Gieselmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dirk Gerrit Gieselmann (* 1978 in Diepholz) ist ein deutscher Journalist, Kolumnist und Autor, der mit mehreren journalistischen Preisen ausgezeichnet wurde.

Leben

Gieselmann studierte Germanistik und Philosophie. Er war zunächst über 10 Jahre für das Fußballmagazin 11 Freunde tätig.[1] Für seine Arbeit am 11-Freunde-Liveticker wurde er unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis, dem Grimme Online Award und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Später schrieb er als freier Journalist auch für Die Zeit, den Tagesspiegel, den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und Cicero.[1][2][3] Gemeinsam mit dem Fotografen Armin Smailovic veröffentlichte er 2017 den Atlas der Angst. Eine Reise durch Deutschland. Die darauf basierende dokumentarische Inszenierung von Gernot Grünewald hatte am 22. April 2017 ihre Premiere am Hamburger Thalia Theater.[4] Auf Gieselmanns autobiographischer Kurzgeschichte My Way[5] basiert der Kurzspielfilm Gieselmann.[6]

Heute schreibt er für das Fußballmagazin 11 Freunde,[7] für das Gesellschaftsmagazin Dummy[8] und für das Schweizer Das Magazin.[9]

Gieselmann lebt und arbeitet in Berlin.

Verstöße gegen journalistische Standards

Mitte Februar 2019 wurden erste Vorwürfe laut, Gieselmann habe die Protagonistin eines im SZ Magazin zur Veröffentlichung vorgesehenen Artikels erfunden. Der Text wurde daraufhin nicht veröffentlicht.[10] Nachdem der Autor selbst Die Zeit kontaktierte, überprüfte man intern 30 Artikel für Zeit Online und elf Artikel für Die Zeit, welche Gieselmann in den Jahren 2015 bis 2018 verfasst hatte.[11] Dabei fanden sich in elf Artikeln „Schludrigkeiten und Unsauberkeiten“ sowie „einige Fehler […], die offenbar die Dramaturgie der Beiträge unterstützen sollten“.[11] Da die Häufung der Fehler gegen die Sorgfaltspflicht und die journalistischen Grundsätze des Hauses verstießen, beendete das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Gieselmann und korrigierte alle online verfügbaren Texte.[11]

Werke

  • Irgendwo. Schardt, Oldenburg, 2010, ISBN 978-3-89841-015-1.
  • mit Fabian Jonas und Lucas Vogelsang: Und nun zum Wetter. 100 Jahre Weltgeschichte im Liveticker. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 2014, ISBN 978-3-499-62856-6.
  • mit Armin Smailovic: Atlas der Angst. Eine Reise durch Deutschland. Eichborn, Köln, 2017, ISBN 978-3-8479-0628-5.

Preise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Dirk Gieselmann. In: marcelhartges.de. Abgerufen am 7. März 2019.
  2. Marvin Schade: SZ, Spiegel und Zeit trennen sich von Autor: Preisträger Dirk Gieselmann und sein gestörtes Verhältnis zur Wahrheit. In: Meedia.de. 5. März 2019, abgerufen am 3. September 2019.
  3. Dirk Gieselmann. In: Cicero.de. Abgerufen am 7. März 2019.
  4. Atlas der Angst. In: thalia-theater.de. Abgerufen am 7. März 2019.
  5. Dirk Gieselmann: Wie ich zu dem wurde, der ich bin, fluter vom 9. Dezember 2016, abgerufen am 13. April 2021.
  6. Fachhochschule Bielefeld, Gieselmann, abgerufen am 12. April 2021.
  7. Artikel von Dirk Gieselmann, 11freunde.de, abgerufen am 12. April 2021.
  8. Wochenrückblick: Wie „Dummy“ den umstrittenen Autoren Dirk Gieselmann verteidigt. In: Meedia.de, 21. Juni 2019.
  9. Dirk Gieselmann, Das Magazin, abgerufen am 13. April 2021.
  10. Marvin Schade: „Protagonistin erfunden“: SZ Magazin trennt sich von preisgekröntem Autor – Spiegel und Zeit überprüfen Artikel. In: Meedia.de. 20. Februar 2019, abgerufen am 3. September 2019.
  11. a b c Chefredaktionen von Zeit und Zeit Online: Die Zeit beendet Zusammenarbeit mit freiem Mitarbeiter. In: Zeit Online. 4. März 2019, abgerufen am 3. September 2019.
  12. Henri Nannen Preis 2010 geht an. In: guj.de. 7. Mai 2010, abgerufen am 3. September 2019.
  13. Grimme Online Award 2013. In: grimme-online-award.de. Abgerufen am 7. März 2019.
  14. Deutscher Reporterpreis 2013 in Berlin verliehen. In: reporter-forum.de. Abgerufen am 7. März 2019.