Diskussion:Adolf Bartels
Neutralität
Der Artikel beschäftigt sich noch viel zu wenig mit der unrühmlichen Vergangenheit des Antisemiten und Rassisten Adolf Bartels. Zur Lektüre sei hier ein Artikel aus der Zeit empfohlen. Das dort genannte sollte dringen eingearbeitet werden.--legalides 18:30, 3. Aug 2006 (CEST)
- Ich hab mal den Neutralitätsbaustein eingefügt, weil der semantische Duktus einiger Formulierungen mir als POV daherkommt. Besonders problematisch: "Vorkämfer der NS-Germanistik" (was soll das denn sein?) und wieso soll jüdische Solidarität im Guten wie im Schlechten aus einem Gegner des Antisemitismus Bartels einen Antisemiten machen? Stilistisch: was ist das "beziehen einer Universität"? Ein wenig kenn ich mich mit universitärem Jargon aus, diese Konstruktion kenne ich nicht. Volkswaagenbibliothekar 14:23, 12. Dez. 2006 (CET)
Es ist ja immer problematisch, wenn sich Leute für ein Thema zuständig fühlen, wo denn doch eher der "Wunsch, etwas zu Wissen" als das Wissen "die Feder führt". ad 1 - "Vorkämfer der NS-Germanistik": Eine Formulierung aus den nationalsozialistisch geprägten Veröffentlichungen über Bartels, sollte man so nicht verwenden (LTI); ad 2 - "...jüdische Solidarität ...": Formulierung aus den rechtskonservativen Publikationen nach 1945; Bezug ist u.a. eine Veröffentlichung im VB über Bartels Unterscheidung zwischen jüdischen und deutschen Schriftstellern (die er erstmals 1905/06 "vorgestellt" hat) über die Reclam Universalbibliothek, die dort als "judenfrei" bezeichnet wird; ad 3 - "beziehen einer Universität": Infos dazu findet man genauer in dem Artikel über AB im Germanistenlexikon; AB war in Leipzig Immatrikuliert als stud. cam., wozu es keine Aufnahmebeschränkung gab. Er hat dort keinen Abschluß gemacht und verließ die Universität, um als Redaktuer zu arbeiten. Er besitzt keine Hochschulreife, keinen Abschluß von einer Universität. Eine Bitte am Schluß: Bitte wenigstens die verfügbare Literatur lesen.--Thomas Neumann 09:57, 16. Mär. 2007 (CET)
- Ja, ich stimme Dir voll und ganz zu, der Artikel hat nicht umsonst die Neutraltitätswarnung. Aber warum schreibst Du diese wertvollen Ergänzungen nur hier ins Diskussionsforum? Ändere doch den Artikel selbst, dann wird er endlich besser! It's a wiki - wäre klasse, wenn Du als jemand, der augenscheinlich Kenntnis vom Fach hat, den Artikel verbessern würde. --legalides 14:17, 16. Mär. 2007 (CET)
Vielleicht noch ein weiterer Hinweis: Der letzte Titel im Literaturverzeichnis entstammt dem Uwe-Berg-Verlag. Dieser wird in verschiedenen Verfassungsschutzberichten als "rechtsgerichtet" oder "rechtsradikal" erwähnt. Insofern könnte dieses Werk tendenziös sein. 89.166.150.175 - Signatur nachgetragen von legalides 08:47, 13. Apr. 2007 (CEST)
- Ein wichtiger Hinweis. Ich entferne den Titel aus dem Literaturverzeichnis, da ein Buch aus diesem Verlag schwerlich empfehlenswert sein dürfte.--legalides 08:48, 13. Apr. 2007 (CEST)
- Eine kurze Web-Recherche hat ergeben, dass der Verfasser dieses und anderer Bücher gelinde gesagt sehr umstritten ist. Er wahl wohl mal Mitglied einer österreichischen rechtsextremen Partei ("NDP", mittlerweile wohl verboten) und ihm wurde unsauberes wissenschaftliches Arbeiten vorgeworfen. Klingt nicht so, als seien seine Bücher wie von der Wikipedia gefordert "vom feinsten" - ich habe sie daher aus dem Literaturverzeichnis gelöscht.--legalides 09:00, 13. Apr. 2007 (CEST)
Ich habe das Buch "Adolf Bartels. Eine Bio-Bibliographie" durchgeblättert und in keinem anderen über die Person Bartels eine derartige Masse an Primär- und Sekundärliteratur (letzeres u.a. auch von sämtlichen Gegnern des "völkischen Literaturpapstes") gefunden. Man kann über einzelne Standpunkte des Autors in seiner Einleitung streiten. Auf jeden Fall hat sich hier einer besondere Mühe beim Recherchieren gegeben und unglaublich interessante Aspekte zu Bartels Leben zusammengetragen. Auch die Arbeit von Neumann ist übrigens davon beeinflusst - an einigen Formulierungen sogar deutlich erkennbar, der freilich in seinen Beiträgen mehr interpretiert und spekuliert. Ich würde Legalides empfehlen, seine Informationen nicht ausschließlich aus dem Internet zu beziehen, sondern sich die betreffenden Titel selber anzusehen und dann zu urteilen. --Beat22 23:08, 13. Apr. 2007 (CEST)
Eine Bibliographie, unabhängig vom Verleger (der zufällig sein kann), ist und bleibt ein Hilfsbuch zum Wissen - so sollte auch diese Bibliographie gesehen werden. Bibliographien verstehen sich in der Regel als "neutral" und sind nur in ganz wenigen Ausnahmefällen "vollständig", dies liegt in der Natur der Sache ... Also warum sollte das Werk nicht im Literaturverzeichnis stehen!? Wir dienen doch alle nur der Erkenntnisgewinnung und damit der Wissenschaft ...
- Ganz einfach: In WP:Literatur heißt es eindeutig, die Literatur solle "vom feinsten" sein. Von daher ist es ohnehin schon fraglich, ob eine Bibliographie hier überhaupt etwas verloren hat - unabhängig von der Qualität. Darüber hinaus misstraue ich einfach zutiefst einer Bibliographie, die von einem Autor stammt, dem nicht gerade der beste Ruf vorauseilt. Wenn ein Historiker, der sich wirklich mit der Materie auskennt, mir sagt, das Buch sei in der Tat "vom feinsten", dann mag es drin bleiben. Sonst bin ich da aber im Zweifel lieber restriktiv - zumal bei so einem sensiblen Thema.--legalides 10:46, 16. Apr. 2007 (CEST)
Was mir zum Sekundärliteraturverzeichnis noch auffällt: Auch der Aufsatz von Hans von Hülsen ist nicht "vom feinsten", sondern eine rein polemische Abrechnung ohne Kenntnis der Forschungslage!
Steven Nyole Fullers Deutsch beim Zitieren von Bartels-Literatur ist derart miserabel, dass sogar eine Rezensentin in der Zeitschrift "GERMANISTIK" dies bemängelt hat - ganz abgesehen von seinen konstruierten Auffassungen des literarischen Werkes von Bartels. Sollte man diese beiden Titel nicht auch entfernen? --Beat22 13:26, 16. Apr. 2007 (CEST)
- Ja, sollte man. Da ich die beiden Werke hier nicht zur Verfügung habe, konnte ich sie nicht auf ihre Qualität überprüfen. Die Literaturliste finde ich ohnehin zu lang. Wegen mir kann das also gerne raus.--legalides 14:16, 16. Apr. 2007 (CEST)
- Etwas von Neumann, einem der Sekundärliteraturproduzenten: Fuller sollte im Verzeichnis bleiben, da er im Gegensatz zu den hier Diskutierenden zumindest am "Nachlaß Bartels" in Hamburg gearbeitet hat. Zwar war dies seine einzige Primärquelle, aber besser als nichts. Sein Buch ist durchaus lesenswert und bezieht eine eher kritische - wenn auch auf schwacher Materialkenntnis basierende - Position. Zur Beeinflussung von meiner Arbeit durch Stoppel: Man kann Stoppel mögen oder nicht, auch seine revisionistische Arbeit verteufeln, Fakt ist, er hat auf bibliographischem Gebiet Grundlagenarbeit geleistet. Im gegensatz zu mir hat er aber nicht den Weimaer Nachlaß des Literaturhistoriker für seine Recherchen hinzugezogen. Sollte man dies aus einer wie auch immer gearteten anderen politischen Blickrichtung nicht schätzen wollen, mag das jeder für sich entscheiden. Ich teile Stoppels Einschätzng des Bartelsschen Werkes auch nicht, bin aber durchaus fähig, eine Einschätzung - wie wohl auch die Leser der Wikipedia - selbst vorzunehmen. Voraussetzung ist wie immer aber eine Umfassende Information - keine ideologiekritisch gefilterte. Eine Zensur sollte also weder bei den Stoppel-Titeln, noch bei den Titeln aus dem Uwe Berg-Verlag, noch bei Hülsen stattfinden. Dies sollte man dem kompetenten und informierten Leser überlassen. Oder geht hier irgendwer von einem unselbständigen Leser aus, dem man sagen muß wie er denken soll? Wie immer hilft manchmal die Recherche. Bitte auch den Artikel im Germanisten-Lexikon zur Kenntnis nehmen - was anscheinend noch niemand gemacht hat.
UND: Die Formulierung "von feinsten" ist ja wohl nicht diskutabel, oder? Hülsens Beitrag gehört übrigens in die ideologikritische Diskusion um den Spiegel-Beitrag. Also als Dokument in der Rezeptionsgeschichte von Bartels durchaus wichtig!
UND: Heisst "restriktiv" wir zensieren? Nun, da steht man den Revisionisten methodisch doch kaum nach. Also bitte eher informativ und nicht restriktiv. --Thomas Neumann 21:49, 7. Mai 2007 (CEST)
- Noch ein Nachtrag: Das Zensieren von Informationen - etwa auch das Streichen von Stoppels Bibliographie - ist wirklich ebenso unerträglich wie die revisionistische Literatur. Also möchte man, das diese Seite mit dem Artikel von Bartels ernst genommen wird, sollten wir uns nicht entblöden und Informationen streichen, die dem selbständigen Leser es ermöglichen, sich über das Thema zu informieren. Man darf ja die Literatur durchaus kommentieren, oder ein kommentiertes Literaturverzeichnis liefern, aber Inforamtionen streichen, das geht ja garnicht. Also Kollegen, überlegt doch bitte noch einmal, ob wir die Streichungen nicht rückgängig machen sollten! Bei der Arbeit über Bartels ist mir schon genügend Ignoranz und falsch verstandenes "Informationsmanagement" begegnet - hier sollte dies doch nicht wiederholt werden. Danke für Euer Verständnis! --Thomas Neumann 21:59, 7. Mai 2007 (CEST)
Ehrenbürgerschaft
- Und noch ein Nachtrag: Vielleicht sollte sich der eine oder andere mal darüber informieren, wie lange z. B. Bartels Ehrenbürger der verschiedenen Städte war, z. B. Weimar. Auf solche Fragen sollte das Interesse gerichtet sein, nicht wer im Literaturverzeichnis gestrichen wird oder wer nicht. Informationen sollten vermehrt, nicht unzugänglich gemacht werden. Danke und bis bald! --Thomas Neumann 21:59, 7. Mai 2007 (CEST)
- Zur Streichung der Kategorie Ehrenbürgerschaft: Dies erscheint wenig sinnvoll. Es geht doch nicht um die Aktualität der Ehrenbürgerschaften, sondern um die Dokumentation derselben. Und es ist doch ein interessanter Umstand, wenn AB bis Mitte der Neunzigerjahre die Ehrenbürger der Stadt Weimar war. (nicht signierter Beitrag von Neumann thomas (Diskussion | Beiträge)10:32, 6. Januar 2008 Thomas Neumann)
- Dieser Umstand dürfte eher Zufall gewesen sein und normalerweise erlischt eine aktive Ehrenbürgerschaft auch mit dem Ableben der geehrten Person ... Darüber hinaus sollten vielleicht nur solche Personen Ehrenbürger werden, die über alle Zweifel erhaben sind. (nicht signierter Beitrag von Asphaltinus (Diskussion | Beiträge) 10:32, 29. Mai 2008)
- Ehrenbürgerschaften werden in einem eindeutigen Verfahren erteilt und entzogen. Der Fortbestand der Ehrenbürgerschaft von AB in Weimar deutet auf einen bestimmten Umgang mit der Vergangenheit, weniger auf einen Zufall hin. Was ist denn das für eine seltsame Feststellung?!--Thomas Neumann 14:32, 19. Nov. 2008 (CET)
Bitte Beiträge auf Diskseiten immer signieren!!-- Orik 11:22, 6. Aug. 2008 (CEST)
Antisemitismus
Eine IP hat den Satz "Seine Schriften und sein Handeln waren geprägt von einem fanatischen Antisemitismus" in die Einleitung eingefügt. Das ist zwar nicht falsch, gehört aber nicht in die Einleitung. Solche Bewertungen entsprechen m.E. nicht dem NPOV, vor allem wenn sie so dramatisch formuliert sind und gleichsam zum Warnschild werden. Daß Bartels Antisemit war und sich zum Antisemitismus bekannt hat, steht im Text. Daß er zur Heimatkunstbewegung gehörte, ist eine wichtige Zuordnung, die nicht gelöscht werden sollte. -- Reinhard Wenig 01:43, 18. Sep. 2008 (CEST)
Wer sich darüber beschwert, daß "bekennender Antisemit" "noch zu harmlos klingt" hat Wikipedia:NPOV nicht gelesen oder nicht verstanden. -- Reinhard Wenig 02:54, 18. Sep. 2008 (CEST)
Zitat aus NPOV:
- „Ein objektiver Artikel ist in einem durchgehend sachlich-neutralen, d. h. nicht emotional gefärbten Ton gefasst.
- Ein enzyklopädischer Artikel enthält sich, für oder gegen Standpunkte Stellung zu beziehen. Vielmehr wird darin erwähnt, welche relevanten Personen, (weltanschaulichen) Gruppen, Religions- und Wissenschaftsvertreter etc. welche Standpunkte vertreten.
- Standpunkte dürfen weder ungebührlich akzentuiert noch apodiktisch noch mit ausweichenden Formulierungen, wie etwa „Es wird allgemein angenommen, X gelte...“ dargestellt werden. Um eine schwerlich zu beweisende Absolutsetzung zu vermeiden, empfiehlt es sich, beispielsweise statt „X gilt“ einleitend „Für X spricht, ...“ zu schreiben.
- Um die neutrale Darstellung eines Lemmas nicht zu beeinträchtigen, werden Wikipedia-Autoren, die eine deutlich emotionalisierte Haltung zu bestimmten Themen zeigen, gebeten, diesbezüglich auf eine Mitarbeit zu verzichten.“
-- Reinhard Wenig 03:02, 18. Sep. 2008 (CEST)
- Man kann sich nicht beliebig die Rosinen aus einem Gesamten herauszupfen. Die aktuelle, von mir gesichtete Fassung ist in Ordnung so. --Hubertl 11:28, 18. Sep. 2008 (CEST)
- Die Angabe der Seitenzahl wäre noch ganz gut. Ich habe für das Bekenntnis zum Antisemitismus noch eine andere Quelle angegeben (siehe weiter unten im Text).
- Den Satz mit den Rosinen verstehe ich nicht. -- Reinhard Wenig 19:47, 18. Sep. 2008 (CEST)
- http://www.zeit.de/1966/20/das-ende-einer-affaere (nicht signierter Beitrag von 88.70.46.50 (Diskussion) 23:08, 30. Nov. 2011 (CET))
NSDAP-Mitgliedschaft
Damit hier keine Mißverständnisse über eine Selbstverständlichkeit aufkommen: Die Verleihung des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP an Adolf Bartels anläßlich seines 80. Geburtstages am 15. November 1942, für die er sich ausdrücklich bedankt hat, bedeutet, dass er Mitglied der NSDAP geworden ist. Die NSDAP kannte keine proforma-Ehrenmitglieder. Ohne Aufnahme in die NSDAP, kein Ehrenzeichen der NSDAP. Dass die Aufnahme in die NSDAP veranlasst wurde, kann man auch expressis verbis nachlesen bei Joseph Wulf: Literatur und Dichtung in Dritten Reich. Eine Dokumentation. Ullstein, Berlin 1989, S. 515.--Assayer (Diskussion) 14:20, 29. Apr. 2012 (CEST)
Bereits nach dem Machtantritt Hitlers 1933 ist versucht worden, Bartels in die NSDAP aufzunehmen. Dies hat auch sein früherer Schüler Hans Severus Ziegler, der immerhin stellvertretender Gauleiter von Thüringen war, auf Ersuchen von Bartels abgelehnt. Gleichzeitig zum 80. Geburtstag von Bartels 1942 ist ihm auch der Silberne Gauadler des Gaues Thüringen verliehen worden. Die Verleihungsurkunde enthält ein vorgedrucktes Feld für die NSDAP-Mitgliedsnummer, das nicht ausgefüllt (!) und trotzdem von Sauckel unterschrieben worden ist. Im Übrigen ist Wulfs erstmals 1963 veröffentlichtes Buch hastig hingeschrieben worden und nicht mehr auf dem letzten Stand der Forschung. --Beat22 (Diskussion) 17:20, 29. Apr. 2012 (CEST)
- Und? Dass Bartels bis zur Verleihung des Ehrenzeichens kein Mitglied war, bestreitet doch keiner. Für die angebliche Ablehnung 1933 würde ich gerne mal den Beleg erfahren. Wulf druckt einen Brief, in welchem die Kanzlei des Führers der NSDAP an die Reichsleitung der NSDAP schreibt, um die Aufnahme Bartels in die NSDAP zu veranlassen einschließlich Vergabe einer Mitgliedsnummer, Posteingangsstempel 20. November 1942. Auf einer Urkunde, die am 15. November überreicht wurde, kann folglich keine Mitgliedsnummer angegeben werden. Auch wenn in mancher Literatur irreführend von einer „Ehrenmitgliedschaft“ die Rede ist, qualifiziert das Bartels allemal für die Kategorie NSDAP-Mitglied, denn Mitgliedschaft ist Mitgliedschaft.--Assayer (Diskussion) 19:06, 29. Apr. 2012 (CEST)
Das überzeugt mich nicht. Dann müsste im Berlin Document Center erstmal seine NSDAP-Mitgliedskarte festgestellt werden. Übrigens: Bartels war nicht einmal Mitglied der Reichsschrifttumskammer, was damals fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Warum reicht es denn nicht, ihn einfach unter der Kategorie "Nationalsozialismus (Literatur)" zu belassen? Seine Wegbereiter-Funktion wird ja nicht bestritten. Im Bartels-Nachlass in Weimar gibt es ebenfalls keinen Verweis darauf, dass er NSDAP-Mitglied war. --Beat22 (Diskussion) 23:46, 29. Apr. 2012 (CEST)
- Hat Bartels das Goldene Parteiabzeichen erhalten und angenommen? Hat er und das bedeutet Mitgliedschaft. War das für Bartels Biographie relevant? Definitiv. Sinnigerweise betont gerade Wulf die offensichtliche Ironie, dass Bartels nicht in der Reichsschrifttumskammer und der NSDAP war. Man mag spekulieren, ob die Verleihung gerade deshalb erfolgte, weil die NSDAP die Mitgliedschaft nachholen wollte. Tut auch nichts zur Sache. Die Kategorienstruktur unterscheidet nicht nach früher oder verspäteter Mitgliedschaft. Die Kategorie:Nationalsozialismus (Literatur) ist ein anderer Kategorienbaum als Kategorie:NSDAP-Mitglied. Darum reicht die eine Kategorisierung nicht aus. Martin Walser, Siegfried Lenz und andere können sich nicht erinnern, beigetreten zu sein, werden aber trotzdem als PGs geführt.--Assayer (Diskussion) 00:44, 30. Apr. 2012 (CEST)
Auch im Sarkowicz ist die Mitgliedschaft 1942 angeführt und in einigen anderen neuen Werken auch. Nach 1945 wollten viele Nazis das nicht mehr wahrhaben und verwiesen auf die zugetragene Ehrenmitgliedschaft. Der Wulf ist trotz seines Alters ein hervorragendes Werk. Da kann man sich immer wieder drüber freuen, wenn man so schöne Dokumente findet. Andrerseits würde ich Äußerungen von Ziegler himself als NS-Kulturfunktionär , also ein Vertreter eines verbrecherischen Regimes, sehr vorsichtig auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen. Wo wird denn Ziegler so zitiert? --Orik (Diskussion) 01:33, 30. Apr. 2012 (CEST)
Der Brief von Ziegler war an eine NSDAP-Dienststelle geschrieben, in dem er erwähnt, dass in der Frühzeit (= 1920-er Jahre) eine derartige Etikettierung von einzelnen Anhängern nicht unbedingt nötig war - übrigens in einem süffisanten Tonfall gegenüber NS-Bürokraten (Neumitgliedern der NSDAP nach 1933, die glaubten, alles besser zu wissen) und war, wie er selbst anführt, im Einverständnis mit Bartels verfasst worden. Quintessenz: Bartels sei bereits ein früher Pionier der "Völkischen Bewegung" gewesen, ohne dies zusätzlich noch mit dem Parteibuch legitimieren zu müssen.
Wie hätte Bartels auch die Auszeichnungen im Dritten Reich ablehnen sollen, nachdem er vor 1933 von der Presse zu großen Teilen abgekanzelt wurde? Zudem gab es einen Ehrensold und andere Vergünstigungen (Neuauflagen älterer Bücher von ihm). Er hat Sympathien zu einzelnen Parteien gezeigt (DNVP zu Beginn der 20-er Jahre), neigte dann der NSDAP zu, ohne sich letztendlich (ganz) vereinnehmen zu lassen. Quellen dazu befinden sich im Bartels-Nachlass im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv in Kiel und in Weimar. Wenn einige Forscher ihn für ein NSDAP-Mitglied halten, so wohl wegen seiner Artikel zur deutschen Literatur im "Völkischen Beobachter" und seinem Naheverhältnis zu NS-Funktionären wie Ziegler, Schlösser, Schirach und Goebbels.
Ob es für seine Biographie relevant ist, die Annahme des Goldenen Parteiabzeichens? Wohl kaum! Seine Hauptwerke, sind - bis auf die "Geschichte der thüringischen Literatur" (die ihren Ursprung übrigens 1932 hat!) - alle vor 1933 entstanden! Im Grunde wäre sogar die Kategorie "Nationalsozialismus (Literatur)" anfechtbar! Bartels Literaturzeitung "Deutsches Schrifttum" ist im Dezember 1933 eingestellt worden, obwohl es an den finanziellen Verhältnissen nicht gelegen sein dürfte. Seit der Konstituierung des Dritten Reiches bestand eine zunehmend stärkere Kontrolle über Literaturrezensionen. In der Zeit vor 1933 hat Bartels über Hanns Johst, Mirko Jelusich und andere "völkische" oder nationalsozialistische Autoren in dieser Zeitschrift keineswegs "Lobhudeleien" verfasst, sondern im Gegenteil seine Sympathien und Antipathien sehr klar zum Ausdruck gebracht (darunter auch eine kleine positive Rezeption eines frühes Brecht-Stückes! Baal?). Er war wie Marcel Reich-Ranicki eine Art unberechenbarer "völkischer Literaturpapst" - mit einer speziellen Vorliebe (anders als MRR) für historische Stoffe. Offensichtlich wollte man so seinen Wirkungskreis einschränken: Neuerscheinungen von seinen älteren Werken ja, einzelne Betrachtungen über ältere deutsche Dichter im "Völkischen Beobachter" auch, aber möglichst nicht die (kritische) Kommentierung von neuen Büchern und Autoren des Dritten Reiches! Die Auszeichnungen waren neben anderen Gründen (Pionier der "Völkischen Bewegung", Konstruktion einer stimmigen Entwicklung bis zum Auftreten des NS etc.) sicherlich auch dazu gedacht, ihn auf ausgeklügelte Weise aufs Altenteil zu schicken. Nun seien ja die Jungen da, die im "neuen nationalen Geist" schrieben und auch vom "Altmeister" gelernt hätten.--Beat22 (Diskussion) 18:56, 30. Apr. 2012 (CEST)
- Dann ist also die Ablehnung 1933 von Ziegler formuliert und kolportiert worden?! Das ist weder ein stichhaltiges Argument noch neuester Forschungsstand. Und die Quintessenz gibt Dir nicht zu denken? Warum wird nach '45 eigentlich immer wieder versucht, die völkische Bewegung von der nationalsozialistischen Bewegung (und ich differenziere zwischen den beiden durchaus) formal zu trennen, indem eine fehlende Parteimitgliedschaft quasi als Indiz einer Distanz gewertet wird, während die Quellen eindeutig belegen, dass die völkische Bewegung (Bartels eingeschlossen) den NS vor '33 eindeutig begrüßt hat? Es spricht außerdem für ein reichlich simples Verständnis nationalsozialistischer Literaturpolitik im speziellen und vom Nationalsozialismus im Allgemeinen zu meinen, nur weil jemand ein differenziertes literarisches Urteil bewahrt hat, müsse er Distanz zum NS gewahrt haben. Man möchte den armen Adolf Bartels ja quasi bedauern, dass er das Unbill so vieler Preise und Ehrungen erdulden mußte! Innere Emigration in allen nationalsozialistischen Ehren, wie? Ja, was hätte er gegen das Ehrenzeichen tun können? Ablehnen z. B., wie Paul von Eltz-Rübenach, statt einen Dankesbrief zu schreiben. Der Vergleich Bartels mit dem Juden und Nazi-Opfer Marcel Reich-Ranicki ist bodenlos. Ich muss sagen, ich habe hier in WP selten in einen solchen Abgrund der Apologie geblickt.--Assayer (Diskussion) 22:05, 30. Apr. 2012 (CEST)
Ziegler war ab 1935 Intendant des Weimarer Nationaltheaters, unzählige Male zu Besuch in der Weimarer Wohnung von Bartels, "alter Kämpfer" und hätte Bartels als enger Vertrauter ohne weiteres überreden können (von anderen früher in Weimar Ansässigen wie Schlösser oder Schirach ganz zu schweigen!), in die NSDAP einzutreten. Und dennoch ist es nicht geschehen! Was heißt hier bodenlos? Bartels hat ähnlich wie Reich-Ranicki angefangen - übrigens auch ohne Abitur - als Literaturkritiker für Zeitungen, der sehr dezidiert seine Ansichten (Verrisse, Lobpreisungen) zur neueren Literatur (Realismus, Naturalismus, Heimatkunst etc.) und ihren Autoren geäußert hat - und ebenso gefürchtet war! Dies führte ihn in den 1890-er Jahren zur Literaturgeschichtsschreibung, die freilich, wenn man herkömmliche deutsche Literaturgeschichten vergleicht, stets eine starke Wertung einfließen lassen. Andere Literaturgeschichtsschreiber führen in mehr oder weniger kompakter Form biographische Daten zum jeweiligen Autor an. Bartels beschränkt sich hierbei nur auf das Allernotwendigste: Er geht stattdessen auf bestimmte Werke des jeweiligen Autors ein, um sie wie ein Literaturkritiker zu bewerten. Viele haben ihm gerade diesen Subjektivismus - wieder eine Parallele zu MRR! - scharf angekreidet. Rückblickend sind manche Bewertungen von Bartels erstaunlich modern, andere hingegen wirken völlig verstaubt und antiquiert.
Ich möchte diese Diskussion nicht weiter fortsetzen, die mir ohnehin schon zu lange währt, und dafür plädieren, mit mehr Sachkenntnis und vor allem Sachlichkeit an Artikel heranzugehen. --Beat22 (Diskussion) 22:26, 1. Mai 2012 (CEST)
- Ja, die Sachkenntnis und die Sachlichkeit: Bartels veröffentlichte 1924 Nationalsozialismus als Deutschlands Rettung; 1925 ernannte ihn die Weimarer Ortsgruppe der NSDAP zum Ehrenmitglied, weshalb nicht wenige Historiker und Lexika ihn als Parteimitglied seit 1925 bezeichnen. 1926 traf er erstmals Hitler. Er hatte ursprünglich wohl nicht viel von Hitler gehalten, aber da ist er unter den Völkischen Anfang bis Mitte der 1920er nicht alleine. 1927 attestierte er Mein Kampf in einer Rezension, die Zukunft Deutschlands sei ohne das Bekenntnis zu ihm nicht möglich. Sein Roman Die Dithmarscher wird in literaturwissenschaftlichen Darstellungen als Einfluß der Blut- und Boden-Literatur und des nationalsozialistischen historischen Romans bezeichnet, was Bartels seinen Platz in Lexika zur NS-Literatur sichert. Seine Literaturkritik wird als rassistisch ud unwissenschaftlich bezeichnet, weil Bartels literarische Qualität von der angeblichen Rassenzugehörigkeit des Autors abhängig machte. Manche haben das als „Judenriecherei“ bezeichnet, nicht nur Kurt Tucholsky, sondern auch Hans Friedrich Blunck Anno 1934. Ich kann mich nicht entsinnen, daß Reich-Ranicki eine rassistische Literaturkritik gepflegt hätte. Übrigens hat er 1938 noch sein Abitur abgelegt. Was sicher nicht im Sinne Bartels, des Antisemiten und „Vorkämpfers des Rassegedankens“, gewesen wäre. Seine ersten Kritiken schrieb er eingesperrt im Warschauer Ghetto. 1942, als Reich-Ranicki die Deportation in ein Vernichtungslager gewärtigte, schmiedete Bartels seine Dankesverse für das Goldene Parteiabzeichen auf den „Führer“ und das „Dritte Reich“. Deshalb ist ein solcher Vergleich bodenlos. Ich habe mich gefragt, auf welche Literatur Du Deine Ausführungen stützt. Der Hinweis auf die Verleihungsurkunde des Silbernen Gauleiters läßt mich auf Manfred Stoppel tippen, einen einschlägig bekannten Jugendfunktionär der NDP und Autor einer unveröffentlicht gebliebenen Dissertation zu Bartels, die er ausdrücklich „revisionistisch“ nennt sowie einer Bio-Bibliographie, 2002 erschienen im ebenfalls einschlägig bekannten Uwe-Berg-Verlag. Stoppel wird Materialreichtum attestiert genauso wie mangelnde Distanz zum Antisemitismus Bartels. Jetzt sollte ich wohl Vorurteilsfreiheit und Sachlichkeit bewahren. Das hätte ich Bartels dann zumindest voraus.--Assayer (Diskussion) 02:45, 2. Mai 2012 (CEST)
Jetzt mal runter von dem hohen Ross, so sehr mir Emotionen bei Diskussionen gefallen. Es geht hier nicht um eine abschließende (gibt's die überhaupt?) Beurteilung von Bartels, sondern um die Frage, ob Bartels Mitglied der NSDAP war. In seiner 1924 herausgekommenen Schrift Nationalsozialismus als Deutschlands Rettung wird neben Hitler als die große Gestalt Ernst Graf zu Reventlow (1869-1943) hervorgestrichen, ein schleswig-holsteinischen Landsmann von ihm, dessen politisches Talent er damals noch höher als das Hitlers einschätzte. Dazu muss man kritisch anmerken, dass der NS damals noch in allen Farben schillerte und keine stabile Ausformung erreicht hatte, ja nicht einmal an die Person Hitlers gebunden war! Vielleicht lag es auch an dieser landsmannschaftlichen Verbindung, dass Bartels sich hierdurch mit der neuen Mini-Partei (1923/24!) im völkischen Umfeld schnell anfreunden konnte. Diese Broschüre nach 1933 nochmals auflegen zu lassen, wäre wohl ausgesprochen peinlich gewesen! In Weimar lebte Bartels seit 1896 und war als "deutschvölkischer Schriftsteller, Herausgeber und Kulturpolitiker" bekannt, vom Großherzog zum „Professor“ ernannt und mit vielen völkischen Vereinigungen in recht lockerer Weise auf irgendeine Weise verbunden, z.B. dem Deutschbund. Da lag es für die weitgehend unbekannte junge "Minipartei" doch nahe, sich erst mal mit solchen anerkannten Leuten aus dem völkischen Lager zu schmücken. Bartels dürfte das als über Sechzigjähriger genossen haben und sich auf seine überparteiliche Stellung und jahrzehntelange Erfahrung in der völkischen Bewegung berufen haben. Und dass Hitler Bartels 1926 einmal getroffen hat und in den nächsten Jahren noch zweimal – das ist ja ein Guiness-Rekord, der wert ist, mit einem „Silbernen Gauleiter“ (Assayer: eigene Vergabepraxis oder ein von Dir nach 1945 hinzugedichteter Preis?) belohnt zu werden! („Silberner Gauadler“, s. o.--Assayer (Diskussion) 01:55, 3. Mai 2012 (CEST))
Die Dithmarscher erschienen um 1895/96 und sind weit entfernt von der Blut-und-Boden-Literatur, zu einem geringen Teil dem Naturalismus verhaftet sowie mit der aufkeimenden Heimatkunst verbunden. Wer diesen Roman mit einem sogenannten "Blut-und-Boden-Buch" vergleicht, wird diesen Unterschied ohne große literarische Kennerschaft selbst feststellen können. Wenn er eine Vorbildfunktion ausgeübt hätte, so hätte er besser geschrieben sein müssen! Ich habe diese erzwungenen und gewollten Zuordnungen von einigen Literaturwissenschaftlern gelesen und frage mich ernstlich, ob sie dieses spröde Buch, das bei Dithmarschern aber beim ersten Erscheinen offensichtlich beliebt war, überhaupt gelesen haben. Wahrscheinlich war ihnen nur der "antisemitische" und "völkische" Mythos von Bartels bekannt, und da beginnen dann die realitätsfernen Konstruktionen.
Die Bio-Bibliographie von Stoppel ist in der Tat ein außergewöhnlich materialreiches Buch, das ich sehr schätze, von dem ich aber nicht allein meine Informationen beziehe. Die „revisionistische“ Doktorarbeit beschreibt, wie mir ein Bibliotheksmitarbeiter ausführlich schilderte, nur die erste Lebenshälfte von Bartels bis ca. 1900. Dem Verfasser, der offenkundig wie viele junge Autoren gern provoziert, war die frühe Prägung von Adolf Bartels maßgebend. Er beschreibt die Genese vom Nicht-Antisemiten Bartels, der Heine-Gedichte liebt, an der Universität Leipzig studiert, mit dem Frühnaturalismus in Berührung kommt und anschließend als Redakteur in Frankfurt am Main im Umgang mit jüdischen Bekannten keinerlei Probleme erkennen lässt. In Lahr fertigt er in einer Lokalzeitung in einem Artikel sogar eine antisemitische Vereinigung mit Aplomb ab! In einem offenbar schleichenden, sehr langwierigen Prozess ändert Bartels seine Meinung über Juden grundlegend. Der letzte Abschnitt schildert Bartels erste, materiell noch unsicheren Jahre in Weimar, das Erscheinen von zwei Romanen und die Prägung seines bis heute verwendeten Begriffs der „Heimatkunst“! Über die interessantere zweite Lebenshälfte ist erst in dem äußerst knapp ausgefallenen, zumindest aber lesenswerten Abriss der viel später erschienenen Bio-Bibliographie die Rede.
Und jetzt ist diese Diskussion wirklich zu Ende: Du hast nichts grundlegend Neues beigetragen, als all die aufgewärmten Einschätzungen früherer Kritiker zu repetieren, die sich stets nur auf einzelne Aspekte des Lebens oder Werkes von Bartels gestützt haben, um ihre angreifbaren Thesen auf Biegen und Brechen durchzupeitschen. Und Lexika noch besonders hervorzuheben, die nach meinem Dafürhalten eine mehr oder minder gute Kompilation abliefern, darüber kann ich nur lachen. "Getretener Quark wird breit, nicht stark" heißt es schon im West-östlichen Divan.--Beat22 (Diskussion) 22:52, 2. Mai 2012 (CEST)
- Ich habe überhaupt keinen Ehrgeiz, „grundlegend Neues“ in Deinem Sinne beizutragen. Ich halte mich an WP:TF und der Tenor der Sekundärliteratur zu den Dithmarschern ist in der Tat eindeutig (die Würdigung durch die NS-Literaturkritik übrigens auch). Es gibt auch keinen „antisemitischen“ und „völkischen“ Mythos von Bartels, sondern Bartels war ein völkischer Antisemit (ohne Anführungszeichen), der seinen Rassenantisemitismus zur maßgeblichen Bewertungskategorie seiner Literaturkritik machte. Seine Ansichten und Werte („Heimat, Stammestum, Volkstum, Rasse“, Der völkische Gedanke, 1923) konvergierten mit denen des Nationalsozialismus und das, vor allem aber der selbst im völkischen Spektrum radikale Antisemitismus' Hitlers, war der Grund, warum Bartels sich für den NS einsetzte. Und spätestens mit Verleihung des Goldenen Parteiabzeichen war er auch offiziell Parteimitglied. Zuvor wurde eine Mitgliedschaft aber wie selbstverständlich vorausgesetzt. 1937 schlug Walter Loose, Vorsitzender des Bartels Bundes, der Universität Leipzig vor, Bartels die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Seit 1933 waren allerdings Ehrenpromotionen von Parteimitgliedern untersagt und Bartels Parteimitgliedschaft seit 1925 wurde von zwei Professoren zum Anlaß genommen, die Verleihung aus formalem Grund abzulehnen. Gleichzeitig zeichnete sich aber ab, dass das Reichserziehungsministerium diese Verordnung abändern würde. Die Fakultät befürwortete deshalb, nicht etwa, weil sich die Parteimitgliedschaft als Ehrenmitgliedschaft herausgestellt hatte, dann die Ehrung. (Nicolas Berg, Arndt Engelhardt u. Anna Lux: Jüdische Teilhabe und antisemitischer Ausschluss. In: Stephan Wendehorst (Hrsg.): Bausteine einer jüdischen Geschichte der Universität Leipzig. Leipzig 2006, S. 414f.)--Assayer (Diskussion) 01:55, 3. Mai 2012 (CEST)
- Es ist geradezu absurd, wie von hier in völlig unkritischer Weise Bartels NSDAP-Mitgliedschaft von Beat angezweifelt wird. Aber auch in anderen Fällen wollten Personen der Zeitgeschichte - hier sind es Bartels Adepten - nach 1945 nichts mehr von der Mitgliedschaft wissen. Peinlicherweise wurde eine Ehrenmitgliedschaft aber öffentlich gemacht, so dass die Distanzierung davon unmöglich ist.--Orik (Diskussion) 08:52, 3. Mai 2012 (CEST)
NS-Lastigkeit - Neutralität ERLEDIGT
Trotz einiger Änderungen bedarf dieses Lemma immer noch der Befreiung von völkischer und antisemitischer Literatur und Sichtweise. Für die Literatur steht z.B. Loose( Mitglied des Deutschvölkischen Schutz und Trutzbundes). Die Auszeichungen sind Ehrungen von antisemitisch gesinnten Organisationen. Dass jemand das das heute noch Auszeichnungen nennt, verrät in meinen Augen eine nazistische Haltung. --Orik (Diskussion) 10:26, 12. Apr. 2014 (CEST)
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- Wenn ich es richtig sehe, hast Du, @ Orik, vor über einem Jahr den Neutralitätsbaustein über diesen Text gesetzt - sehr zurecht, wie ich finde. Wegen meines Interesses an Heinrich Heine bin ich heute über Bartels gestolpert und habe gleich ein paar Änderungen an dem Text vorgenommen. Vor allem, denke ich, muss man in der Eingangsdefinition Bartels' Antisemitismus sofort deutlich machen. Seine fatale Rolle, die er als Judenfeind gespielt hat, ist m.E der einzige Grund, warum er heute überhaupt noch von enzyklopädischem Interesse ist. Allerdings bin ich kein Experte für den Herrn und würde mich freuen, wenn Du mal drüberschaust. Vielleicht kann man den Baustein ja dann entfernen. ---- MfG Volkes Stimme (Diskussion) 00:29, 31. Jan. 2016 (CET)
- Schon ganz gut gemacht. Allerdings ist das Lemma ursprünglich von einem Bartelsbewunderer geschrieben und das merkt man dem Lemma noch an. Korrigenda wäre u.a : Die ganzen Personen, die dort quasi als Referenz für Bartels genannt werden, stammen selbst aus dem völkischen Spektrum. Ich glaube nicht, dass sie in diesem Zusammenhang in eine heutige Enzyklopädie gehören. Dieser Absatz sollte auf die Bartelsdisk kopiert werden. Gruß --Orik (Diskussion) 13:27, 12. Feb. 2016 (CET)
- Welche Passagen sind denn Deiner Meinung nach noch POV-lastig? Da der ursprüngliche Verfasser leider kaum Einzelnachweise eingefügt hat, ist für jemanden, der sich nicht so intensiv mit Meister Bartels befasst hat, nicht direkt erkennbar, welche Aussagen sich auf völkische oder Nazi-Autoren stützen. Da wo es offensichtlich war, habe ich versucht, den Text umzuformulieren. Das einzige in der Literaturliste angegebene Werk, das womöglich einen völkischen Standpunkt vertritt - was ich aber nicht sicher weiß -, dürfte das von Walter Lose aus dem Jahr 1921 sein. Alle anderen Quellen lassen aufgrund ihrer Titel und ihrer Autoren auf einen seriösen Hintergrund schließen. Loses Buch taucht in den Einzelnachweisen zwar nicht auf, aber das heißt ja nicht, dass "Erkenntnisse" daraus nicht doch in den Text eingeflossen sind. Weiß Du darüber Genaueres? Dann kann man das ja ändern. --- Beste Grüße Volkes Stimme (Diskussion) 17:54, 15. Feb. 2016 (CET)
- Schon ganz gut gemacht. Allerdings ist das Lemma ursprünglich von einem Bartelsbewunderer geschrieben und das merkt man dem Lemma noch an. Korrigenda wäre u.a : Die ganzen Personen, die dort quasi als Referenz für Bartels genannt werden, stammen selbst aus dem völkischen Spektrum. Ich glaube nicht, dass sie in diesem Zusammenhang in eine heutige Enzyklopädie gehören. Dieser Absatz sollte auf die Bartelsdisk kopiert werden. Gruß --Orik (Diskussion) 13:27, 12. Feb. 2016 (CET)