Diskussion:Arthur Dietzsch
Eugen Kogon
Verstehe ich nicht: Im Zitat (Ärzteprozesse) beschuldigt er ihn, aber für die Entnazifierung soll er ihn entlastet haben? (nicht signierter Beitrag von 83.171.147.43 (Diskussion) 10:00, 25. Feb. 2011 (CET))
- Dietzsch war kein Nationalsozialist. Kogons Verhältnis zu Dietzsch war ambivalent. --Schreiben Seltsam? 12:25, 25. Feb. 2011 (CET)
- Dietzsch der im KZ Buchenwald, ähnlich wie Eugen Kogon für die SS arbeitete, kam in Kogons Buch "Der SS-Staat" nicht besonders gut weg. Kogon begann dieses Buch bereits 1945 zu schreiben. Nachdem Dietzsch nach knapp 2 Jahren Freiheit dann als Zeuge der Verteidigung im Ärzteprozess für Joachim Mrugowski, den Vorgesetzten von Ding-Schuler, aussagen mußte wurde durch Dietzsch Aussage das von Kogon als Hauptbeweismittel vorgelegte Tagebuch als Totalfälschung entlarvt. Kogon selbst mußte später, aufgrund der Beweislast einräumen das er dieses Tagebuch erst nach dem Krieg geschrieben hatte. Die Quittung für seine Zeugenaussage bekam Dietzsch kurz darauf indem er als Beschuldigter angeklagt wurde und von den Amerikanern entsprechend zu 15 Jahren Haft Verurteilt wurde. Kogon wird sich im Klaren gewesen sein das der 1950 vorzeitig entlassene Dietzsch zu seiner eigenen Rehabilitierung auch hätte andere Details aus dem KZ veröffentlichen können die, ähnlich wie beim Tagebuch, im Widerspruch zu den Aussagen Kogons stünden. Deshalb schlossen wohl beide eine Art Frieden indem Eugon Kogon in Dietzschs Entazifizierungsverfahren für Dietzsch aussagte.
Dies zahlte sich auch für Dietzsch aus der aufgrund des Verfahrens eine NS Opfer Entschädigung in Höhe von 15.000,- DM erhielt. Die im Artikel erwähnte Aussage Dietzsch hätte KEINE Entschädigung erhalten ist Falsch!
Das ist der Grund wieso Dietzsch Verhältnis zu Kogon "ambivalent" war, wie es so schön mein Vorschreiber formuliert hat.--93.212.232.194 12:05, 26. Feb. 2012 (CET)
- Gibt es in der Literatur einen Beleg für die „Entschädigung in Höhe von 15.000,- DM“. Das IFZ schreibt: „Bemühungen als politisch Verfolgter anerkannt zu werden schlugen fehl. Ein Antrag auf Haftentschädigung wurde abgelehnt“ (siehe PDF). Wann und wo hat er die Entschädigung erhalten ? Zum Ding-Tagebuch ist mir bislang bekannt, dass es eine Abschrift des Originals ist... aber eine Totalfälschung? Literaturangaben dafür? --Schreiben Seltsam? 23:00, 6. Sep. 2012 (CEST)
- Das dieses Tagebuch von Kogon gefälscht wurde steht z.B. auch im Artikel Gerhard Rose. Zur Entschädigung: Im PDF vom IFZ steht das 1950 ein Antrag auf Haftentschädigung abgelehnt wurde. Dietzsch hat aber in den folgenden Jahren zahlreiche Entschädigungs- und Wiedergutmachungsansprüche gestellt und hat auch diverse Zahlungen erhalten. Unter anderem eben die oben erwähnten 15.300,-DM (siehe Vergleich mit Land NRW vom 2.4.1957 IFZ ED 112/3)--Nabual (Diskussion) 19:47, 31. Okt. 2012 (CET)
- "Das dieses Tagebuch von Kogon gefälscht wurde steht z.B. auch im Artikel Gerhard Rose": Quatsch, genau das steht eben nicht in dem Artikel. --Hozro (Diskussion) 19:53, 31. Okt. 2012 (CET)
- Ein "Tagebuch" hat deshalb diesen Namen weil es täglich geschrieben wird. Das Kogon Buch hingegen wurde in einem Rutsch auf einer Maschine nachträglich geschrieben. Daß wurde jedenfalls auch so vom Gericht festgestellt.Und Kogon hat das ja dann auch zugegeben. --Nabual (Diskussion) 20:04, 31. Okt. 2012 (CET)
- "Das dieses Tagebuch von Kogon gefälscht wurde steht z.B. auch im Artikel Gerhard Rose": Quatsch, genau das steht eben nicht in dem Artikel. --Hozro (Diskussion) 19:53, 31. Okt. 2012 (CET)
- Das dieses Tagebuch von Kogon gefälscht wurde steht z.B. auch im Artikel Gerhard Rose. Zur Entschädigung: Im PDF vom IFZ steht das 1950 ein Antrag auf Haftentschädigung abgelehnt wurde. Dietzsch hat aber in den folgenden Jahren zahlreiche Entschädigungs- und Wiedergutmachungsansprüche gestellt und hat auch diverse Zahlungen erhalten. Unter anderem eben die oben erwähnten 15.300,-DM (siehe Vergleich mit Land NRW vom 2.4.1957 IFZ ED 112/3)--Nabual (Diskussion) 19:47, 31. Okt. 2012 (CET)
- Deine Privatvorstellungen von Tagebuch sind unrelevant; es lässt allerdings aufhorchen, dass du die widerlegte Argumentation der Verteidigung im Ärzteprozess zu verkaufen versuchst. --Hozro (Diskussion) 20:12, 31. Okt. 2012 (CET)
- "widerlegte Argumentation ?" Das Gericht hat eindeutig festgestellt daß das von Kogon vorgelegte Tagebuch NICHT das Originaltagebuch ist.--Nabual (Diskussion) 20:25, 31. Okt. 2012 (CET)
- Deine Privatvorstellungen von Tagebuch sind unrelevant; es lässt allerdings aufhorchen, dass du die widerlegte Argumentation der Verteidigung im Ärzteprozess zu verkaufen versuchst. --Hozro (Diskussion) 20:12, 31. Okt. 2012 (CET)
- "Das Gericht hat eindeutig festgestellt" Beleg das mal. Und vor allem deine Behauptung, es sei eine "Fälschung". --Hozro (Diskussion) 20:40, 31. Okt. 2012 (CET)
- Das geht aus den Prozessakten hervor und steht u. a. auch so in der ZEIT. Zitat: "Das Tagebuch war gefälscht" http://www.zeit.de/1960/03/zeuge-fuer-die-ss-verteidigung --Nabual (Diskussion) 07:20, 1. Nov. 2012 (CET)
- EvS Buch A.D. wurde in der Zeitung Die Zeit abgedruckt und bezieht sich auf Dietzsch's Angaben. Belege aus den Prozessakten sehe ich hier nicht. Ich habe mal bei Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 3. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-596-14906-1, S. 321ff. nachgeschlagen, der dem "Ding-Tagebuch" ein eigenes Kapitel widmet. Danach wurde das Tagebuch von den Häftlingsschreiber Gaczinski und danach Kogon geführt. Ding hatte das Tagebuch wohl gegen Kriegsende neu diktieren lassen um sich strafrechtlich zu entlasten. Kogon hat diese Kopie irgendwie über den Krieg retten und den Amerikanern übergeben können, dieses Exemplar wurde wohl im Ärzteprozess verwendet. Fest steht heute, dass dieses Tagebuch nachträglich durch Ding angelegt und von ihm unterschrieben wurde. Als Beweis dafür gilt der erste Eintrag "Tagebuch der Abteilung für Fleckfieber- und Virusforschung"; eine Bezeichnung, welche die Abteilung erst ab Janur 1943 führte - der erste Eintrag stammt jedoch vom 29. Dezember 1941. Die angeführten Versuche fanden jedoch nachweislich statt und die darin erwähnten Personen die im Zusammenhang der Fleckfieberstation genannt werden, waren alle dort.... Dietzsch Angabe, das Original sei bei Kriegsende verbrannt worden liegt daher nahe... es handelt sich bei dem erhalten Tagebuch nur eben um keine Fälschung sondern eine Art bereinigte Abschrift. --Schreiben Seltsam? 07:44, 1. Nov. 2012 (CET)
ZEIT-Artikel etwas dunkel
Es ist zugegebenermaßen ein sehr subjektiver Eindruck, aber die ZEIT-Quellen scheinen mir etwas dunkel und wirken, als seien sie gleichsam von der Aussage des Zeitzeugen ins Blatt geraten. Sie sehen nicht sehr "gechecked" aus. Ich bin über das - trotz der bizarren Verurteilungsstatistik der Weimarer Republik merkwürdige harte - Urteil gestoßen: So viel Haft für einen "Hoch- und Landesverrat", der in nicht mehr bestanden hat als der Warnung des Vaters einer Freundin? Und gibt die dazu verlinkte Quelle ernsthaft etwas dazu her? Ich bin verwirrt. -- 77.180.24.196 20:28, 1. Jan. 2012 (CET)
- Habs nach Röll präzisiert: Durch die Warnung des Vaters seiner Freundin ging wohl eine Weitergabe geheimer „Informationen über den bevorstehenden Einmarsch der Reichswehr (Verhängung der Reichsexekution) in Sachsen" (Röll, 233f.) einher. Dafür das harte Urteil. --Schreiben Seltsam? 01:12, 2. Jan. 2012 (CET)
- Es ist unsinnig die Zeit Artikel in so hohem Maße als Fußnoten anzugeben. Denn die Zeit veröffentlichte in einem Vorabdruck 1959 lediglich einen Vorabdruck des Buches "Die Geschichte des A.D." von Ernst von Solomon". Die Zeit war zu diesem Zeitpunkt ein eher unbedeutendes Blatt mit einer geringen Auflage. Es wäre besser im Artikel auf die vielen "Die Zeit" Fußnoten zu verzichten und stattdessen auf Solomons Buch zu verweisen aus dem ja letzlich die Angaben aus der Zeit auch stammen.--93.212.232.194 12:12, 26. Feb. 2012 (CET)
- Natürlich ist Salomons Buch Die Geschichte des A.D. die Artikelbasis und das könnte man auch wie vorgeschlagen machen. Die Biografie ist aber über die verlinkten Vorabdrucke der Zeit von 1959 gut nachvollziehbar. --Schreiben Seltsam? 00:45, 28. Feb. 2012 (CET)
- Es handelt sich weder bei den Zeit-Artikeln noch bei dem Buch um eine der Wahrheit entsprechende Biografie. A.D. hat seine Geschichte natürlich geschönt und in weiten Teilen frei erfunden.Gruß UK --93.212.250.94 09:55, 6. Sep. 2012 (CEST)
- Biografien sind oft geschönt..., in der Zeit erschien übrigens ein Vorabdruck des Buchs. Konkret: Was im Artikel entspricht denn nicht der Wahrheit? Literaturangaben? Die lebenseckdaten sind z.B. beim IFZ und dem Bundesarchiv belegt. Den Artikel selbst könnte man sicher um die eine oder andere Anekdote entschlacken. --Schreiben Seltsam? 23:01, 6. Sep. 2012 (CEST)
Auszug - EvS Buch A.D. in Die Zeit
- Die Zeit: Er paßte in kein System: 27 Jahre hinter Gittern; Ausgabe vom 2. Oktober 1959
- Foto von Dietzsch und Lebensdaten
- Die ersten Prügel trafen einen Ahnungslosen, in: Die Zeit, Ausgabe 41 vom 9. Oktober 1959
- A. D. genießt die „goldene Fähnrichszeit“, in: Die Zeit, Ausgabe 42, 16. Oktober 1959
- Die Geliebte sprach: Ich bin Kommunistin, in: Die Zeit, Ausgabe 43 vom 23. Oktober 1959
- Die Herren plauderten und tranken Kaffee, in: Die Zeit, Ausgabe 43 vom 23. Oktober 1959
- Im Urteil steht: Vierzehn Jahre Zuchthaus, in: Die Zeit, Ausgabe 44 vom 30. Oktober 1959
- Das Auge des Kalfaktors wacht …, in: Die Zeit, Ausgabe 44 vom 30. Oktober 1959
Als Kommunist kam er auf „Festung“, in: Die Zeit, Ausgabe 45 vom 6. November 1959 - Von der Festung ins „Kazett“, in: Die Zeit, Ausgabe 48 vom 27. November 1959
- Über dem Tor stand: „Jedem das Seine“, in: Die Zeit, Ausgabe 49 vom 4. Dezember 1959
- Der Kommandant wurde abgesetzt, in: Die Zeit, Ausgabe 50 vom 11. Dezember 1959
- In letzter Sekunde verraten, in: Die Zeit, Ausgabe 2 vom 8. Januar 1960
- Russen als Versuchskaninchen; in: Die Zeit, Ausgabe 51 vom 18. Dezember 1959
- A. D. in Buchenwald, in: Die Zeit, Ausgabe 50 vom 11. Dezember 1959
- Er sang aus Protest das Deutschlandlied, in: Die Zeit, Ausgabe 5 vom 29. Januar 1960
- Drei Offiziere kamen mit dem Leben davon. In: Die Zeit, Ausgabe 1 vom 1. Januar 1960