Diskussion:Attischer Kalender
falsche Verlinkung
Der Kalendermonat Poseidon ist verlinkt mit dem Gott Poseidon. Das sollte doch wohl nicht so gemeint sein. Ich kann das nicht ändern, dafür reichen meine Kenntnisse nicht. Liebe Grüße, Lilly --134.34.59.26 16:27, 20. Jun. 2007 (CEST)
Danke Lilly, ich habs behoben. --Catrin 17:16, 20. Jun. 2007 (CEST)
Prytanen-Kalender
Vielleicht ist das auch noch interessant: Neben ihrem bürgerlichen und kultischen Kalender kannten die Athener (zumindest in der klassischen Zeit) auch noch einen Amtskalender (auch: Prytanen-Kalender). Hier wurde das Jahr entsprechend der Amtsperioden der 10 Prytanien (eine Prytanie ist der zehnte Teil des Rates der 500, jede Prytanie führt für 1/10 des Jahres den geschäftsführenden Vorsitz im Rat) in zehn Abschnitte, die dann auch Prytanien hießen, unterteilt. Vergleiche dazu: Kleisthenische Reformen. "Da dem 'Prytanen'-Kalender im 5. Jahrhundert ein Sonnenjahr von 366 Tagen zugrundelag, waren zur Verteilung voller Tage auf die zehn Prytanien die sechs ersten Prytanien 37, die restlichen vier 36 Tage im Amt. Seit 408/07 glich man jedoch das Amtsjahr des Rates dem athenischen Mondjahr an, das 354, in Schaltjahren 384 Tage hatte; von da an amtierten die ersten vier Prytanien 36, die folgenden sechs 35 Tage (in Schaltjahren 39 bzw. 38 Tage) und begann künftig auch die erste Prytanie mit dem Beginn des bürgerlichen Jahres, dem 1. Hekatombaîon." (Bleicken, Jochen: Die athenische Demokratie. 4. Auflage. Paderborn 1995. S. 231.) Liebe Grüße, Lilly --134.34.59.26 15:55, 22. Jun. 2007 (CEST)
Oktaeteris
Nachfrage: Was hat die einfache und doppelte Oktaeteris mit dem Attischen Kalender zu tun? Stehen diese Infos in Bezug dazu? Wenn ja, sollte dieser Bezug auch hergestellt werden (mit Litnachweis); ansonsten gehört das Thema hier nicht erwähnt. Grüße --NebMaatRe 13:19, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Er funktioniert nur so. Um die Quellen kümmere ich mich. -- Klaus Quappe 13:29, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Ja ok; dann muss es aber auch in der Lit stehen, dass der Attische Kalender nur so funktionierte. Wenn er dem babylonischen System folgte, musste er so nicht funktionieren :-) Grüße --NebMaatRe 13:37, 5. Jun. 2009 (CEST)
Ich würde vorschlagen die Oktaeteris als eigenen Artikel auszulagern, da sie z.B. auch in der frühen Osterrechnung eine Rolle spielt. Übrigens unabhängig davon in welcher Beziehung sie zum attischen Kalender steht. Noch eine Anmerkung: Zwei Sätze von mir sind inzwischen rausgeflogen, nämlich:
Die Schaltung erfolgte also nicht regelmäßig, obwohl den Astronomen regelmäßige Zyklen bekannt waren: die Oktaeteris ein Zyklus mit acht Jahren, seit 432 v. Chr. der Metonische Zyklus mit 19 Jahren und seit 330/29 v. Chr. der Kallippische Zyklus. ... Eine direkte Umrechnung des attischen Kalenders in julianische Tage ist aufgrund der Unregelmäßigkeiten nicht möglich.
Nicht das das grundsätzlich von Bedeutung wäre, aber die Angaben sind aus "Greek and Roman chronology" entnommen (wenn ich auch leider das genau Zitat nicht vorliegen habe.) --Catrin 14:22, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Ingesamt liegt ja im Themenbereich derzeit vieles im argen. Zum Beispiel: Kallippischer Zyklus (Kalender) und Meton mit Überarbeitungs-Bausteinen, Computus momentan KO, etc.
- Ich selbst habe in den letzten neun Monaten praktisch nicht mehr bei Wikipedia mitgearbeitet, was auch gewisse Gründe hat. Mal sehen, ob ich hie und da mal wieder was schreibe.
- Ich halte eine Auslagerung von Oktaeteris für prinzipiell möglich, würde aber dringend davor warnen es ad hoc, sofort und gleich zu machen.
- Erst müssen mal die bestehenden Artikel in Ordnung gebracht werden und nicht noch 'ne neue Baustelle aufmachen. Die bestehenden sind schon skandalös genug.
- Ich selbst werde in den nächsten Tagen erstmal neues Quellenstudium betreiben und erst danach in den Artikeln erneut intervenieren.
- Meine derzeitige, vorläufige Analyse ist, dass es schon im Altertum zwei „Schulen“ gegeben haben muss:
• Die einen wollten taggenau eine Übereinstimmung mit dem später julianisch genannten Kalenderjahr, bezahlten das aber mit der sehr sperrigen Primzahl 19.
• Die anderen akzeptierten Abweichungen in den Unterzyklen und kamen ohne jene scheinbar auferlegte Primzahl aus, sowie durch späteren Ausgleich auf genauso gute Ergebnisse.
- Letztere wurden von den ersteren nicht verstanden und dann konsequent abgedrängt.
- Mehr kann ich dazu vor einer neuerlichen, eingehenden Quellenlekture noch nicht sagen. -- Klaus Quappe 15:19, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Vor Lektüre von NMR nächstem Beitrag geschrieben. Bearbeitungskonflikt.
- Der Attische Kalender hat nichts mit dem Meton-Zyklus zu tun. (vgl. hierzu Neugebauer und die Schriften der antiken Astronomen, Litnachweise im Meton-Zyklus). In diesem Zusammenhang auch der Hinweis, dass ein "festgefügtes Schalt- und Kalendersystem" dem Grundprinzip des Attischen Kalenders widerspricht (Neulicht = erster Monatstag). Wenn dagegen das Kalendersystem der "Schule Euktemons" Einzug in den Attischen Kalender fand, müsste dies doch auch irgendwo in zeitgenössischen Quellen belegt sein. Gemäß Neugebauer gibt es dafür aber keine Quellen. Dazu hätte man ja auch von der Neulicht-Beobachtung abrücken müssen. Wenn es also keine zeitgenössischen Quellen für einen "Metonkalender" gibt, der auf den Attischen Kalender angewendet wurde, stellt es nur Spekulationen dar (so auch Neugebauer). Man kann jeden Tag in den julianischen Kalender umrechnen; also auch jeden Kalendertag des Attischen Kalenders. Zur Schaltung: Im Artikel steht nach wie vor der Satz: Die ungleichmäßige Schaltung konnte dazu dienen vorher entstandene Abweichungen des Kalenders zu bereinigen. Grüße --NebMaatRe 14:40, 5. Jun. 2009 (CEST)
- >> „In diesem Zusammenhang auch der Hinweis, dass ein "festgefügtes Schalt- und Kalendersystem" dem Grundprinzip des Attischen Kalenders widerspricht (Neulicht = erster Monatstag).“
- Das müsste eh prinzipiell geklärt werden: War der attische Kalender de jure ein empirischer Kalender oder nicht. Der Artikel sagt darüber konkret nichts aus. Bei '„Neulicht nach der Sommersonnenwende“ kann es sich entweder um ein rein empirisches Neulicht handeln oder um ein vorausbestimmtes handeln. Im islamischen Kalender ist bekanntlich ersteres der Fall, weshalb einerseits kein gültiger Kalender ausgedruckt werden kann, es andererseits eine Fülle von regional verschiedenen, historischen Datumsabweichungen gibt. Der Fakt, dass dieser explizit empirisch ist, hat die islamischen Astronomen und Mathematiker aber nicht davon abgehalten, recht genaue „Projektionskalender“ zu entwickeln, welche auch in einer Enzyklopädie beschrieben werden müssen. Auch wenn in der Praxis dann die Sunna der Empirik den Vorrang gibt.
- Wie es sich diesbezüglich mit dem attischen Kalender verhielt, entzieht sich derzeit noch meiner Kenntnis. -- Klaus Quappe 16:17, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Ich arbeite gerade die Schaltzyklen aufgrund von Harc Willems aus 1998 auf. Bin aber gerade erst beim altägyptischen Schaltzyklus. Dazu die Ausführungen zu diesem Thema: Der babylonische 19-Jahres-Schaltzyklus wurde erstmals sicher ab 490 v. Chr. als Beobachtungszyklus eingesetzt; gemäß Otto Neugebauer wahrscheinlich 19 Jahre eher, da 498 v. Chr. ein belegter Schaltmonat gemäß Zyklus darauf verweist; mithin dann das Jahr 509 v. Chr. in Babylon; der Euktemon-19-Jahres-Schaltzyklus wurde dagegen bekanntlich als Konstruktionszyklus benutzt. Da der Attische Kalender schon vorher in Gebrauch war und erst sich seit 490 v. Chr. ein beobachtungsorientierter babylonischer Schaltzyklus nachweisen lässt, ist der Attische Kalender eindeutig bis 432 v. Chr. ebenfalls ein beobachteter Mondschaltkalender, sofern sich keine Nachweise der achtjährigen Schaltkonstrukte für den Attischen Kalender findne lassen. Die Frage ist also daneben: Wurde der Euktemon-19-Konstruktions-Zyklus auf den Attischen Kalender übertragen oder nicht; gab es kurz zuvor einen achtjährigen/sechzehnjährigen Konstruktionskalender? Daher lassen sich die historischen Quellen zeitmäßig sehr stark eingrenzen. Dazu gibt es sicherlich jede Menge Datumsbelege. Ich habe das Buch der Athenischen Kalender von Neugebauer nicht gelesen. Vielleicht sollte man sich dieses Werk zunächst besorgen, dann hat man eine solide Basis. Grüße --NebMaatRe 16:56, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Danke für die nützlichen Hinweise. Ich bleibe auch weiter am Ball. -- Klaus Quappe 17:11, 5. Jun. 2009 (CEST)
- PS. Für die erstmalige Belegung der Oktaeteris habe ich eine Quelle gefunden. Füge sie bald in den Artikel ein.
- Danke für die nützlichen Hinweise. Ich bleibe auch weiter am Ball. -- Klaus Quappe 17:11, 5. Jun. 2009 (CEST)
Hallo NMR,
Meinst du Harco Willems? : Egyptian Religion. The Last Thousand Years, Leuven: Peeters, 1998. ISBN 9042906693. Ich kenne das Werk nicht. Mal sehen, ob und wo ich es einsehen kann.
Vor allem dürfen wir nicht den Fehler begehen, Euktemon-Zyklus und Konstruktionszyklus allgemein gleich zu setzen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Oktaëteris ist die einfachere und deshalb sicherlich die ältere Mondgleichung. Laut Censorin ist sie aus der vervierfachten Diëteris (4×25 Monde) minus eines Mondes (= 99 Monde) entstanden. Zyklen wie Meton und Kallippos beinhalten letztlich auch Oktaëteren. Die Krux mit der doppelten Oktaëteris war und ist, dass 2×2922 Tage taggenau der julianischen Sonnengleichung entsprechen, der Mond aber drei Tage mehr erfordert.
Das ließ die Wissenschaftler nicht ruhen und so fanden sie die bekannte 235 Mond-Entsprechung. Wie du es sicherlich richtig sagst, erstmals in Babylonien Ende des 6. Jhdts. v. Chr. Aber um diese finden zu können, mussten auch die Babylonier erst einmal die Oktaëteris gecheckt haben.
Laut Censorin fand ihn Kleostratos von Tenedos, wie es bereits in Wikipedia steht. Bezüglich der Epoche der reale Einführung der Oktaëteris in alten Griechenland gehen die Forschermeinungen auseinander. Einige z.B Böckh meinen, sie gehe bereits auf Solon zurück. Einige andere meinen es sei erst später gewesen bzw. könne nicht genau datiert werden. Ginzel meint, es sprächen durchaus „einige Umstände [...] dafür, daß Solon es war, der die Otaëteris praktisch anwenden hieß.“
Als Quelle zum 160-Jahreszyklus habe ich keinen geringeren als Geminos von Rhodos gefunden, der in seiner Isagoge die altgriechischen Schaltregeln beschreibt und explizit diesen Zyklus nennt. Grüße -- Klaus Quappe 11:33, 7. Jun. 2009 (CEST)
PS. Von 58440 + 1 Tag schreibt Geminos natürlich nichts. (Dazu kannte er vielleicht die astronomischen Werte noch zu schlecht oder aber er hielt den 160-Jahreszyklus der Alten gegenüber dem Metonzyklus eh für überholt.) Dennoch bin ich weitehin der Meinung, dass auf diesen astronomisch eigentlich gebotenen Zusatzschalttag nach 160 Jahren im Artikel hingewiesen werden darf. Auch ohne Quellen ist das arithmetisch voll abgedeckt. Sozusagen, Quelle: Adam Riese :)
- Hallo Klaus; ja ich meinte diese Lit:
- Leo Depuydt: The demotic mathematical Paypyrus Carlsberg 9 reinterpreted. In: Willy Clarysse, Antoon Schoors, Harco Willems: Egyptian religion: The last thousand years; Studies dedicated to the memory of Jan Quaegebeur (Festschrift). Peeters, Leuven 1998, ISBN 90-429-0669-3.
- Die Lit mit Geminos muss ich mir mal "reinziehen" :-) Grüße --NebMaatRe 11:44, 7. Jun. 2009 (CEST)
- Wenn das mit dem "Adam-Riese-Zusatzschalttag" in der Lit nicht erwähnt ist, darf und kann man keinen Kommentar dazu abgeben, da TF, allerdings darf und kann eine Astronomische Vergleichsrechung der "58440 Tage" im Vergleich zum normalen Sonnenjahr/Tropisches Jahr gemacht werden; quasi als Übersicht; siehe auch Hipparchos-Zyklus :-) Grüße --NebMaatRe 11:54, 7. Jun. 2009 (CEST)
- Ich habe mir den Artikel ja noch gar nicht vorgenommen. Im Moment lese ich lieber und mehr als dass ich schreibe.
So brauchen wir uns jetzt und heute darüber gar nicht zu streiten bzw. gibt dir noch ein paar Tage Zeit über die folgenden Argumente nachzudenken, da ich das in der Tat anders sehe wie du.
- Ich habe mir den Artikel ja noch gar nicht vorgenommen. Im Moment lese ich lieber und mehr als dass ich schreibe.
- Einig sind wir uns darüber, dass alle Theorien die in Wikipedia vorgestellt und behandelt werden mit Quellen belegt werden müssen.
In unserer Eigenschaft als Enzyklopädisten haben wir aber auch noch andere Aufgaben. Eine davon ist eine pädagogische, will heißen, der Leser soll mitdenken, um zu verstehen. Nur so scheiben wir klare und verständliche Artikel.
- Einig sind wir uns darüber, dass alle Theorien die in Wikipedia vorgestellt und behandelt werden mit Quellen belegt werden müssen.
- Die inhaltliche Richtigkeit wird ja von keinem – auch nicht von dir – bestritten. Die arithmetische Feststellung eines etwa Eintagesfehlers (auch mit einem expliziten, aber natürlich sehr kurzem Vermerk) als TF zu bezeichnen, erscheint mir mehr als überzogen. So viel Freiheit haben wir Wikipedia-Enzyklopädisten schon, um eine solche banale, inhaltlich unanfechtbare Tatsache im Sinne des besseren Leserverständnisses auch konkret zu benennen. Das Einzige was wir nicht tuen dürfen ist, wäre wahrheitswidrig den Eindruck zu erwecken, dass die Notwendigkeit eines solchen Zusatzschalttages den alten Griechen schon bekannt gewesen sei.
- Wir können es aber für heute dabei bewenden lassen. Wenn ich diese Woche dazu komme, den Artikel gründlich zu bearbeiten, werde ich in den Formulierungen deinen Bedenken bestmöglichst Rechnung tragen.
- Anderes Thema: Was machen wir mit Computus? Analemma hat nach fünf Tagen Pause gestern zwei Kurzedits gemacht. Vielleicht sollte er nochmals aufgefordert werden zu Computus Stellung zu nehmen. Dieser kann ja nicht ewig als „Nicht-Artikel“ stehenbleiben.
- MfG. -- Klaus Quappe 13:02, 7. Jun. 2009 (CEST)
- Sollte von Analemma in den nächsten Tagen keine Reaktion kommen, werden alle die Versionen gelöscht, die aufgrund seiner Angaben vorgenommen wurden; im Zweifelsfall wird dann wieder die letzte Version von "Komputistik" hergestellt. Was "Adam Riese" betrifft, so meinte ich auch nicht, dass wir nicht schreiben dürfen: Dies und das weicht um N-Tage ab. Das ist schon ok. Wir meinen sicher selbiges :-) Grüße --NebMaatRe 13:56, 7. Jun. 2009 (CEST)
- OK. Ich schreibe dann später Analemma trotzdem noch mal persönlich an, um ihn zu einer Stellungnahme zu ermuntern.
- Bezüglich Geminos hatte ich mich in den letzten Stunden gefragt, warum er den Oktaëteris so entschieden ablehnt, ihn als nur als „fehlerhaft“ bezeichnet.
- Ich hatte mir das im betreffenden Artikel verlinkte .pdf noch nicht runtergeladen, nur die längeren Exzerpte in Ginzel II gelesen und mir gesagt, selbst wenn Geminos den Zusatzschalttag selbst ermittelt haben sollte, wusste er ja seit Hipparch, dass bzgl. des Sonnenjahres noch ein zusätzlicher Fehler (fast 1¼ Tage in 160 Jahren, wie wir es heute wissen) eintreten musste. Andererseits akzeptierte er ja die julianische Sonnengleichung auch im Meton-Zyklus, zugegeben ein sehr viel kürzeren Zeitraum. Letztlich – wenn hier Spekulationen erlaubt sind – glaubte er sich mit Meton und Kallippos wohl auf der Höhe der Zeit und hielt den zugegebenermaßen etwas „rustikalen“ Oktaëteris für etwas Überholtes.
- Auch ich glaubte bis vor etwa einem Jahr, dass über Meton bzw. Kallippos „nichts geht“. Bis mich Ulrichs Ausführungen eines Besseren belehrten. Seinen Enthusiasmus bzgl. Hippolyt teile ich so nicht. Dessen 112-Jahreskreis erscheint mit in dieser Form doch fehlerhaft. Abschließend kann ich mich dazu aber erst nach eingehendster Analyse äußern. Jedoch eines habe ich verstanden: Die „konservativen“ Oktaëteris-Verfechter kommen in fine auf mindestens eben so gute Ergebnisse wie die „Metonisten“.
Mit der Einschränkung der taggenauen Übereinstimmung, von der man sich „innerlich“ verabschieden muss. Diese findet im Oktaëteris-System eben nur indirekt statt. (Aber kommt dafür ganz ohne die Primzahl 19 aus.) Epakte plus drei hier, minus vier da, etc.
Aber inhaltlich, arithmetisch-astronomisch alles äußerst korrekt!
- Auch ich glaubte bis vor etwa einem Jahr, dass über Meton bzw. Kallippos „nichts geht“. Bis mich Ulrichs Ausführungen eines Besseren belehrten. Seinen Enthusiasmus bzgl. Hippolyt teile ich so nicht. Dessen 112-Jahreskreis erscheint mit in dieser Form doch fehlerhaft. Abschließend kann ich mich dazu aber erst nach eingehendster Analyse äußern. Jedoch eines habe ich verstanden: Die „konservativen“ Oktaëteris-Verfechter kommen in fine auf mindestens eben so gute Ergebnisse wie die „Metonisten“.
- Nun will ich dich nicht mit meinen „Meinungen“ à propos langweilen, sondern wollte dir eigentlich zu Geminos eine Verständnisfrage stellen.
- Im oben zitierten Geminos-Paper steht auf Seite 117 der dt. Übersetzung Seite 165 des .pdf folgendes:
- << Läßt man diese Verbesserung eintreten [die Rede ist vom 160-Jahresausgleich] so wird trotzdem noch keine Übereinstimmeung mit der Himmelserscheinung eintreten. [...]
Die Mondzeit beträgt nämlich 29t 31m 15s 8t 20q. [Geminos glaubt es also sehr genau zu wissen :)] Deshalb wird man schließlich einmal in 16 Jahren statt dreier Schalttage vier zusetzen müssen. />>
- Nun verstehe ich nicht genau, was er mit „einmal in 16 Jahren“ meint. Doch inhaltlich, logisch, kann es sich doch hierbei nur um „meinen“ 58441.sten Tag handeln. Oder etwa nicht? Grüße Klaus Quappe 16:11, 7. Jun. 2009 (CEST)
Geminos
Geminos errechnete die Mondzeit 29t 31m 15s 8t 20q auf die tatsächliche Abweichung in 8 Jahren im Vergleich zu gut 87 Tagen, dadurch ergab sich für die drei Schaltmonate der Monatswert von 29,02141 Tagen. Diese Berechnung war ja nur ein Einschub von Geminos, die er erst auf der Folgeseite präsentierte. Der zusätzliche Schalttag bezieht sich dagegen auf die 16 Jahre. Geminos beschreibt aus Sicht eines 365,25 Tage-Jahrs sehr genau die Fehlerquellen: Kalendersystem passt gegenüber dem Sonnenjahr in 16 Jahren, hat aber 3 Tage Abweichung zu den 198 Mondmonaten, die er mit 29,5303 Tagen berechnete. Also schlug er vor, in einer 160-Jahresrechnung in der ersten achtjährigen Periode einen Schaltmonat weniger zu nehmen, da die Differenz gegenüber dem Mondlauf nach 160 Jahren 30 Tage beträgt. Das jedoch bemängelt er, da dann am Anfang die achtjährige Periode nicht passe :-); schließlich kommt er auf die Idee, alle sechzehn Jahre 4 statt 3 Schalttage einzuschalten; quasi alle 4 Jahre einen Schalttag = 365,25 Tagesjahr. In der Summe sind das in 160 Jahren 10 Schalttage mehr, also insgesamt 40 Schalttage. Hinter das Berechnungsystem und die Aufteilung der hohlen und vollen Monate schreibt er nur von einem Aufteilungsverhältnis. Ich habe das jetzt im Einzelnen nicht nachgerechnet. Schließlich kommt er zum Urteil: "Alles Mist", da immer irgendetwas nicht passe; er leitet dann ja auch zum "neunzehnjährigen Zyklus" aus der Schule "Euktemon, Philip und Kallippos über. Grüße --NebMaatRe 18:12, 7. Jun. 2009 (CEST)
- Danke NebMaatRe für dein besseres Verständnis.
- Einerseits schon mal intrigiert von dem besagten vierten Schalttag, andererseits amüsiert über Geminos Terzen und Quarten begann ich von hinten her, seine Werte einzugeben, fleißig durch 60 teilend... Als dann als Stundenbruchteil zufällig 0,530594135 aufleuchtete, addierte ich flugs und einigermaßen befriedigt 29 Tage. Ja, Pfeifendeckel! Keine Rechnung sollte je ohne einen unvoreingenommenen Check, nach dem Motto: „Kann's denn stimmen?, auch wenn's der Taschenrechner scheinbar so sagt.“ abgeschlossen werden. Ein mir hier unverzeihliches Versäumnis.
Dank deiner Antwort habe ich meine Eselei aber verstanden.
- Der Rest ist mir weitgehend klar. Aufgrund des angegebenen Wertes können wir sogar den von Geminos verwendeten Wert des synodischen Mondes zurückrechnen.
- Er rechnet ja wohl 2922 - 3 × 29,02210809 = 96 Monde. Also ist der Mond laut Geminos gleich 29,53055912 Tage. Vielleicht ein bisschen knapp. Nach einer von Meeus vereinfachten Chapront-Francou-Formel komme ich seinerzeit auf etwa 29,53058 Tage. Mit welchem Term rechnest du?
- Ich werde wohl Geminos heute mal genauer und länger lesen. MfG & Schönen Tag, -- Klaus Quappe 08:52, 8. Jun. 2009 (CEST)
Nach 12 Jahren noch einmal zurück zur Diskussion über Geminos Kap. viii, das aus gewissen recht abenteuerlichen Gründen von der Forschung in allen seinen wesentlichen Punkten unverstanden geblieben ist. Die Sache beginnt damit, dass Geminos seine Überlegungen auf dem Lunationswert 29 Tage + 1/2 Tag + 1/33 Tag aufbaut und es keinem der Forscher gelungen ist, die Größe 1/33 Tag richtig zu erklären. Na ja, man hat es auch nicht so richtig ernsthaft versucht ... Damit hätten wir also einen Stuhl, dem zwei Beine fehlen und sollten uns nicht wundern, dass er nicht stehen will. - Klaus Quappe 11:33, 7. Jun. 2009: „Von 58440 + 1 Tag schreibt Geminos natürlich nichts.“ Doch, und zwar ausdrücklich Geminos Kap. viii, 43! --NebMaatRe 18:12, 7. Jun. 2009: „schließlich kommt er auf die Idee, alle sechzehn Jahre 4 statt 3 Schalttage einzuschalten;“ Falsch! Es geht um dieselbe Passage Geminos viii, 43. Der Irrtum stammt von Carolus Manitius (1898) und hat sich seitdem in den Köpfen der Gelehrten festgesetzt. Er beruht einerseits auf einem Übersetzungsfehler, andererseits einfach auf mangelndem Verständnis. James Evans / Lennart Berggren (2006) stellten schließlich die Übersetzung richtig, was ihnen aber nichts nutzte. Zu all dem ausführlich begründend: Ulrich Voigt, "Geminos von Rhodos und die Oktaeteris", in: Beiträge zur Astronomiegeschichte Band 10 (= Acta Historica Astronomiae Vol 37), 2010, S. 7 – 34, sowie eine Reihe weiterer Arbeiten, zu beziehen als PDF über shop@likanas.de (kurze Vorstellung der Bücher auf www.likanas.de > Chronologie): Ulrich Voigt, Der vergessene Mond des Geminos von Rhodos. Eine Untersuchung über die ganztägige Mondprognose, 2013, 170 Seiten, Ulrich Voigt, Die Technik der Kalenderreform des Geminos von Rhodos, 2016, 112 Seiten, Ulrich Voigt, The Octaeteris reconsidered. The Technique of calendrical Reform of Geminos of Rhodes, 2016, 87 Seiten und neuerdings: Ulrich Voigt, Geminos and the Science of Computus, 2019, 124 Seiten.--Ulrich Voigt (Diskussion) 22:06, 20. Sep. 2021 (CEST)
P.S. Es gibt noch Ulrich Voigt, "Die verbesserte Oktaeteris - Eine Technik der Kalenderreform aus hellenistischer Zeit", in: Gudrun Wolfschmidt (Hg.), Festschrift - Proceedings of the Christoph J. Scriba Memorial Meeting History of Mathematics(= Nuncius Hamburgensis, Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, Band 36), Hamburg 2017, 133 - 145.--Ulrich Voigt (Diskussion) 22:19, 20. Sep. 2021 (CEST)
Doppelte Oktaeteris
Die Ausführungen im Artikel zur "doppelten Oktaeteris" beziehen sich ausschließlich auf Geminos Kap. viii, was aber im Text nicht deutlich gemacht wird, denn der Name des Geminos taucht dort gar nicht auf.
Die von Geminos vorgestellte Periode von 16 Jahren und 3 Tagen wird als 16-jähriger Zyklus gedeutet und bezeichnet. Das entspricht zwar dem Stand der wissenschaftlichen Literatur, ist aber Unsinn. Da die Historiker aus der mittelalterlichen Komputistik nur Perioden kennen, die aus ganzen Jahren bestehen, schaffen sie es nicht, sich auf das einzulassen, was Geminos ihnen hier vorsetzt. Aus einer klaren und sinnvollen Aussage machen sie damit ein Kuddelmuddel.
Der Vortrag des Geminos über die Oktaeteris im Kap. viii seines Lehrbuchs enthält vier zentrale Aussagen, vier harte Nüsse für den Historiker. Die Periode von 16 Jahren und 3 Tagen ist soz. die harte Nuss Nr. 2, die erste ist die Monatslänge von 29 + 1/2 + 1/33 Tagen.
Die doppelte Oktaeteris ist also keineswegs das, was hier im Artikel beschrieben wird, sondern einfach nur das doppelte der Oktaeteris.
Die harte Nuss Nr. 3 ist die Herstellung der Gleichung 160 Jahre = 1979 Kalendermonate. Der Artikel schreibt, dass man einen Schaltmonat auslassen würde. Na ja, wenn man das täte, so reduzierten sich die 160 Jahre um 30 Tage, man hätte also keine 160 Jahre mehr vor sich. Geminos selbst schrieb hier irreführend, das ist aber keine Rechtfertigung dafür, selbst Falsches vorzutragen. Dies ist also die Nuss Nr. 3, an der man scheitert. Man scheitert deshalb, weil man dem Wortlaut des Geminostextes gedankenlos folgt.
Dass nun durch die Gleichung 160 Jahre = 1979 Monate die durchschnittliche Jahreslänge wieder hergestellt sei, wie der Artikel es schreibt, beruht nur auf der Fehldeutung der Nuss Nr. 2, so als hätte Geminos den Interpretationsfehler der modernen Historiker wieder ausgeglichen. Tatsächlich ist die durchschnittliche Jahreslänge von 365,25 Tagen an keiner Stelle des Geminostextes in Frage gestellt; sie ist vielmehr eine ausdrücklich hervorgehobene Grundlage des gesamten Vortrags.--Ulrich Voigt (Diskussion) 09:32, 21. Sep. 2021 (CEST)
Erste Erwähnung
Zwei Frage: Wann wurde der Kalender das erste Mal erwähnt und auf was setzt er seinen Ursprung. Also ist da was wie A.D. oder sowas wie die 3. Epoche (Mayas)? --Shaun72 10:40, 22. Jan. 2010 (CET)
- Gezählt haben die Griechen jedenfalls nach den ersten überlieferten Olympischen Spielen von 776 v. Chr., wobei sie die Zeit in sog. Olympiaden, d. h. den Vier-Jahres-Zeitraum zwischen den Spielen, einteilten. Eine typische Jahresangabe war dann: "Im dritten Jahr der 256. Olympiade". Weitaus gebräuchlicher waren aber Angaben nach den Regierungsjahren lokaler Herrscher. --2003:71:4E48:5296:1D5B:439C:739:4463 06:28, 13. Mär. 2016 (CET)
Überarbeiten-Baustein
Es gibt hier zahlreichen Klärungsverhäbedarf zum Meton-Zyklus, in dem einerseits das Kalendersystem erheblich lesbarer beschrieben ist (Meton- und Kallipios-Zyklus), andererseits ist seit Mitte 2010 hier nichts entscheidendes mehr passiert: Ich habe den Baustein zur Anregung der Überarbeitung und vor allem auch der imho sehr notwendigen Übernahmen aus Meton-Zyklus gesetzt. --Rote4132 (Diskussion) 15:39, 3. Jun. 2012 (CEST)
- Dass die Oktaeteris schon ab etwa 800 v.Chr. Verwendung fand, dürfte auch nicht stimmen, denn diese soll Kleostratos von Tenedos, der wahrscheinlich im 6. Jahrhundert v.Chr. lebte, eingeführt haben. In Griechenland dürfte somit die Oktaeteris auch nicht vor dem 6. Jahrhundert v.Chr. verwendet worden sein. --RPI (Diskussion) 18:06, 7. Aug. 2014 (CEST)
Geschichte der Zeitmessung
V.u.Z. 776 Beginn der Zeitberechnung der Griechen nach Olympiaden. Quelle: Schlag nach Natur - Lexikon Redaktion bibliographisches Institut Leipzig 1954 Verlagslizenz Nr.433 130/25/54 S.87 --89.204.137.204 14:27, 21. Nov. 2020 (CET)