Diskussion:Bahmani-Sultanat

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verwendet: H. Kulke, D. Rothermund, Geschichte Indiens

Name?

Bin bei Recherchen zufällig darüber gestolpert dass das Sultanat auf Englisch "Bahmani" heißt (auf Französisch auch). Ist B_r_ahmani im Deutschen wirklich korrekt? Bin kein Experte in ind. Geschichte, aber mit den Brahmanen haben die doch wahrscheinlich nichts zu tun ... ? Arbeo 22:40, 22. Jul 2005 (CEST)

Bahmani (ohne r) ist hier auch, mal mit gucken was dominiert, bin auch kein Experte. Danke. Kellerassel 20:05, 2. Aug 2005 (CEST) Fürchte, es ist mein Schreibfehler. Peinlich, ich ändere es. Nochmal Danke. Kellerassel 14:35, 4. Aug 2005 (CEST)

Ich denke es ist nicht unwichtig noch die Eroberung Warangals 1425 unter Ahmad Schah zu erwähnen. Auch würde es mich interessieren woher du das Datum für die Hauptstadtverlegung von Gulbara nach Bidar hast.

Sachliche Formulierungen

Unter Sultan Humayun (reg. 1458-1461) kam es zu blutigen Parteikämpfen zwischen den indischen und den eingewanderten Moslems (Araber, Türken, Perser), bei denen der fähige Wesir Khalaf Hassan (Malik-ut-Tujjar) ermordet wurde und der ursprünglich milde Sultan sich zu einer grausamen Bestie wandelte.

Ich bezweifle, daß eine solche Formulierung hier stehen sollte. Die passt besser in einen Roman. Leider kenne ich mich mit dem Thema nicht aus - wer das tut, soll bitte etwas Sachlicheres hierhinschreiben. --89.244.118.131 22:57, 10. Feb. 2010 (CET)

Schiiten oder Sunniten?

Hallo, mir ist aufgefallen, dass hier die Kategorie "Schiiten in Indien" und im engl.-sprachigen Artikel als Religion "Sunni Islam" steht. Wer hat nun recht?--Slimguy (Diskussion) 08:46, 28. Mai 2016 (CEST)

Schia ist falsch. Die allermeisten Schiiten in Indien sind das Ergebnis der Einwanderung von Iranern nach Indien, nachdem die Schia in Iran 1501 zur Staatsreligion geworden war und die iranischen Sunniten zwangsbekehrt wurden. Im Jahr 1501 war das Bahmanidensultanat aber schon in Auflösung begriffen, so dass es bis zu dieser Zeit in Indien kaum Schiiten gegeben haben dürfte, noch dazu im Süden, wo die Muslime eine noch kleinere Minderheit waren als im Norden. Nach Muhammad A. Nayeem: External relations of Bijapur Kingdom, Hyderabad 1974, S. 21 war Yusuf Adil Shah, der Gründer eines der Nachfolgestaaten, der Adilshahis von Bijapur, "a pioneer of Shī‘ah doctrine in the Deccan".
Auch dass die Nachfolgestaaten der Bahmaniden schiitisch waren, wird oft kolportiert, stimmt aber nur teilweise. Golkonda hatte enge Beziehungen zu Iran und übernahm deswegen pro forma das Bekenntnis zur Schia - ein Grund für Aurangzeb, es zu erobern. Bijapur lavierte viel stärker zwischen Iran und dem sunnitischen Mogulreich, und wechselte das Bekenntnis nach politischer Notwendigkeit und nach der Patronage iranischer Einwander oder aber alteingesessener Muslime. Ahmadnagar war durchweg sunnitisch, nicht zuletzt durch das starke Element abessinischer Militärsklaven, die traditionell Sunniten waren (und mit Malik Ambar schließlich de facto den Herrscher stellten). Anders als Iran waren alle Dekkansultanate schon aus Notwendigkeit tolerant und stützen sich nicht zuletzt auf den alten hinduistischen Kleinadel (Marathen in Ahmadnagar und Bijapur, Velamas in Golkonda).Curryfranke (Diskussion) 11:44, 31. Mai 2016 (CEST)

Wann war die Auflösung zu Ende?

Ein genaues Ende des Bahmani-Sultanats anzugeben ist deswegen schwierig, weil sich seine Provinzen über einen Zeitpunkt von ca. 15 Jahren nach und nach selbständig machten: Bijapur schon 1490, Golkonda als letzte 1512. Danach wurde der Sultan noch lange geehrt, aber niemand scherte sich um ihn. Seit Qasim Barid 1492 Premierminister wurde, waren die Sultane Marionetten von Qasim Barid und seinem Sohn Amir Barid. So kam es, dass die Nachfolgestaaten de facto schon 15 Jahre bestanden, als das Bahmanidensultanat 1527 auch de jure endete. Der letzte Sultan Kalimullah verließ Bidar 1528 und starb wahrscheinlich um 1537 in Ahmadnagar, vielleicht auch in Bijapur. Münzen in seinem Namen sind noch aus den Jahren 1544 und 1545 erhalten, und die Herrscher von Bijapur nannten sich bis zu dieser Zeit nicht Sultan. (Vgl. Haroon Khan Shervani: The Bahmanis of the Deccan, Delhi 1985, S. 285 f.)

Wann also endete ein Reich, das langsam zerbröselt ist? Welches Datum soll man angeben? --Curryfranke (Diskussion) 21:38, 27. Jan. 2021 (CET)

Amtssprache, Eigenbezeichnung und "Wappen"

Zur letzten Bearbeitung: Alle vierzehn Urkunden, die uns aus der Zeit der Bahmaniden überliefert sind, sind in persischer Sprache verfasst, nicht auf Urdu. Vgl. hierzu P. Sitapati und M.A. Nayeem: Farmans and Sanads of the Deccan Sultans (1408-1687 AD), Hyderabad: Andhra Pradesh State Archives, 1983. Das Gleiche gilt für die Sammlung diplomatischer Briefe Riyāż ul-inšā des Premierministers und de-Facto-Herrschers Maḥmūd Gāvān, womit wir schon sämtliche Quellen aus der Hand der Bahmaniden abgedeckt haben. Maḥmūd Gāvān nennt die Bahmaniden in einer Antwort auf ein Friedensangebot des Sultanats Malvā „die Dynastie der bahmanischen Majestät“ (dūdmān-i Ḥażrat-i Bahmanī, Maḥmūd Gāvān: Riyāż ul-inšā, ed. Chand ibn Husain, Hyderabad 1948, Brief 19, S. 95.) Das ist wahrscheinlich das Nächste, was wir als Eigenbezeichnung haben.

Ein Staatswappen ist natürlich eine sehr unpassende Übertragung europäischer Verhältnisse auf ein spätmittelalterliches südindisches Sultanat, aber auf dem Eingang der Burg von Bidar kann man das iranische Emblem Löwe und Sonne sehen, das auch Iran und später das Mogulreich (Datei:Flag of the Mughal Empire.png) verwendeten. (Foto kann ich nachliefern.) Inwieweit das aber ein Zeichen für den Staat ist, oder ein Zeichen für die Sultansresidenz, oder nur ein dekoratives Element, das mit der damals modernen timuridischen Architektur übernommen wurde, lässt sich nicht sagen.

Eine Staatsreligion im heutigen Sinn gab es natürlich nicht, weil es den Staat im heutigen Sinn noch nicht gab. Es lässt sich aber schon sagen, dass das Sultanat und seine Institutionen islamisch waren und dies auch vorgeschrieben war. --Curryfranke (Diskussion) 11:04, 28. Mär. 2022 (CEST)