Diskussion:Blow Up
Unvollendet?
Was ist dran an der Behauptung, der Film sei eigentlich wegen Budgetüberschreitung nur als Fragment fertiggestellt worden, wie der Darsteller der "Leiche" schon 1967 im SPIEGEL behauptete: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46251853.html. Und 1999 wiederholte: http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/19990210/COMMENTARY/70731003 --79.193.11.81 13:20, 30. Aug. 2011 (CEST)
Der oben zitierte SPIEGEL-Artikel von 1967 ist überhaupt sehr lesenswert, weil er die zeitgenössische Rezeption wiedergibt. In spiegeltypischem spöttischen Ton macht man sich darüber her, wie etwas in den Film hineingeheimnist wird, was nur deshalb geht, weil der Film schlicht unfertig ist. Und die Pointe: wäre er fertiggestellt worden, wäre er nur halb so gut. Das ist klasse!--79.193.10.233 12:21, 8. Sep. 2011 (CEST)
- Es ist wirklich schade, dass über diese Frage nicht weiter informiert wird. Man stelle sich vor: eines der berühmtesten Werke der Filmgeschichte entstanden, weil der Regisseur seine eigentlichen Pläne nicht verwirklichen konnte und kunstvoll die Ruine des geplanten Films anders vollendet hat. Das ist wahre Kunst.--79.193.9.244 15:35, 6. Feb. 2012 (CET)
Ich bin wirklich verblüfft, dass man zu dieser Frage nichts Neues erfährt. Ob der Film von Anfang an so verrätselt angelegt war, dass man sich jahrzehntelang fragen konnte, gab es wirklich eine Leiche oder nicht, oder ob das auf die letztlich fragmentarische Durchführung einer anderen Idee zurückzuführen ist, sollte doch von Interesse sein.--79.193.1.135 18:41, 20. Jun. 2012 (CEST)
Das alles spielt IMHO keine Rolle. Der Film, so, wie wir ihn kennen, ist das Werk, und ob das Werk nun aus Budget-, Zeit- oder aus Geschmacksgründen so geworden ist; weil der Regisseur es so intendiert hat, oder weil der Zufall (s)eine Rolle gespielt hat, ist bestenfalls aus filmhistorischen Gründen oder für “film buffs” von Interesse. (Wie bei jedem Kunstwerk spielen die genannten, und noch mehr, Anlässe eine Rolle bei der Erstellung des Werks.) Wir jedoch rezipieren das Werk vollendet; es handelt sich dabei um keine Ruine, um keine Verstümmelung, noch gibt es — nach allem, was wir wissen — einen geheimgehaltenen Director’s Cut in irgendeiner Schublade. Der Film ist. --Jack carlton (Diskussion) 14:57, 2. Dez. 2012 (CET)
- Sie missverstehen mich. Ich habe nicht gesagt, der jetzt existierende Film sei eine Ruine. Ich habe mich für die Frage interessiert, ob das seinerzeit existierende Material vor dem Schneiden eine Art Bauruine war, weil Antonioni seine eigentlichen Pläne nicht durchführen konnte. Ich finde diese Frage ist schon interessant, wenn man sich für die Entstehungsgeschichte eines der berühmtesten Filme überhaupt interessiert.--79.193.18.238 18:38, 17. Dez. 2012 (CET)
- Und eben eine der interessantesten Fragen, die in diesem Zusammenhang immer wieder gestellt werden, nämlich: gab es wirklich eine Leiche? gewinnt ja nun einen ganz anderen Hintergrund, wenn man unterstellt - wie der Darsteller der "Leiche", Ronan O'Casey (s.u.) offenbar schon immer gesagt hat -, dass Antonioni ursprünglich eine ganz klare Mordgeschichte drehen wollte, aber aufgrund des Geldmangels nicht mehr dazu kam. Dann nämlich müsste man die Frage nach der realen Existenz der Leiche in bestem Rheinländisch beantworten mit: man weiß' et nich'. Und so kam es mir ja auch bei der unvoreingenommenen Betrachtung des Filmes immer vor: ob Thomas wirklich eine Leiche findet oder ihm seine überreizten Sinne nur einen Streich spielen, erschien mir niemals klar und das passt ja auch zu der ganzen Thematik des Blow Up, auf Deutsch aufblasen.--79.193.18.238 19:11, 17. Dez. 2012 (CET)
- Hier jedenfalls verweise ich noch einmal auf den Kommentar der "Leiche" 1999: But it is nonetheless an unfinished work, and it raises the fascinating question of how much of the "art" of a final film is intentional -- or accidental. Corpse from Blow up speaks--79.193.20.75 16:08, 14. Jan. 2013 (CET)
Ich habe O'Caseys Aussage eingefügt, da sie ja doch sehr interessant ist und mir recht glaubwürdig erscheint. O'Casey selbst hat den Film ja auch noch in seinem Brief an Ebert gelobt, ihn also nicht für eine Ruine gehalten (am Ende hat der Film wahrscheinlich sogar davon profitiert, die 0-8-15-Liebesdreieck-Mordgeschichte abstrahiert zu haben). Möglicherweise waren es ganz profan die Budgetkürzungen, wobei man aus diesem Interview mit Blowup-Schauspieler Peter Bowles (dem ebenfalls ein langer Monolog aus dem Film gestrichen wurde) vielleicht heraushorchen kann, dass Antonioni während der Dreharbeiten noch vieles umschrieb und die ganze Geschichte weniger "offensichtlich" machen wollte. Clibenfoart (Diskussion) 15:38, 26. Mai 2021 (CEST)
Yardbirds
Frage zur Handlung: Warum ist die Szene mit dem Konzert der Yardbirds wichtig? Der Satz steht so etwas zusammenhanglos im Raum. - Gruß --Rybak 13:42, 11. Jan. 2007 (CET)
würde mich auch interessieren! ich habe den Film gestern (mal wieder) im Fernsehen gesehen und kann die Szene mit den Yardbirds auch nicht als überaus wichtig erkennen.84.165.244.184 23:25, 2. Feb. 2007 (CET)
Ist halt nur eine Information! Wer könnte bestimmen, ob diese wichtig ist? --Coolbiker 22:47, 28. Feb. 2007 (CET)
- Für die damaligen jugendlichen Zuschauer reichte schon diese Szene aus, um zweimal in den Film zu gehen. Ich bin 49 geboren, das könnt ihr glauben. ||Awaler 19:25 14. Okt. 2007 (CEST)
- Ist mir auch etwas aufgefallen. Ich würde die Szene auch etwas knapper schildern und Informationen in den Hintergrundabschnitt verlegen. Clibenfoart (Diskussion) 12:02, 24. Mai 2021 (CEST)
Pantomimen und Spannungsbogen
Ich vermisse einen Hinweis auf das erste Auftreten der Pantomimen. Soweit ich mich erinnere treten sie das erstemal auf als Thomas durch den Park schländert kurz bevor er _die_ Photos macht. Ich bin mir allerdings in der Chronologie nicht sicher, daher zunächstmal hier auf der Diskussionsseite. --ratopi 19:35, 8. Mär. 2007 (CET)
- Die Pantomimen selbst treten zum ersten Mal ganz am Anfang des Films auf - allerdings nur laut grölend die Werbetrommöl schlagend auf dem Pickup. Der zweite Auftritt ist dann ganz am Schluss. --84.161.220.187 12:19, 22. Sep. 2007 (CEST)
Wie heißt der englische Originaltitel?
Im Text steht für den englischen Titel "Blow-Up" mit Bindestrich, im Kasten steht "Blowup" zusammengeschrieben. Kleinigkeit? Computer sind manchmal sehr pingelig und lassen unauffindbar, was man nicht haargenau richtig geschrieben hat. Da sollte ein Wiki-Cineast mal nach schauen. Ich weiß leider nicht wo.--Fiege 00:25, 26. Jul. 2007 (CEST)
- Wo? Unter "Weblinks" steht der IMDB-Eintrag. Auf der dortigen englischsprachigen Seite steht "Blowup" ohne Leerzeichen oder Bindestrich. Ich hab das im Artikel korrigiert. --Asdert 14:07, 26. Jul. 2007 (CEST)
Klasse und Merci! Da zeigt sich wieder mal, dass unsere Kanzlerin recht hat. Sie sagt: "Gemeinsam können wir das wuppen." In diesem Fall die Farziazjon eines Blo-Wupp :-) .--Fiege 16:13, 26. Jul. 2007 (CEST)
- Später Kommentar! Und der Wikipedia Artikel heißt "Blow up", wobei wenn man auf die Seite dortigen englischsprachigen Seite findet man den deutschen Titel als "Blow Up", den Original Titel als Blowup (grammatikalisch falsch!) und auf dem abgebildeten Werbe Plakat "Blow-up" MIT BINDESTRICH! 80.151.9.187
Spannungsbogen?
Trotz persönlicher Meinung (um die es sich ja auch bei positiver Kritik handelt), sollte erwähnt werden, dass der Film ziemlich langatmig ist. --84.161.219.68 23:53, 21. Sep. 2007 (CEST)
- Mein Tip: Finde eine professionelle Kritik, die genau das aussagt und füge sie dem entsprechenden Abschnitt hinzu. Hybscher 12:48, 22. Sep. 2007 (CEST)
- Langatmig? Ich empfinde das als Tempowechsel, die zu dem unverwechselbaren Stil Antonionis gehören. In "Zabriskie Point" ist das aber noch sehr viel ausgeprägter. ||Awaler 19:29 14. Okt. 2007 (CEST)
motiv-frau aus park berichtet...
gudn tach! "Sie beichtet ihm, dass der Mann, mit dem sie im Park war, ihr Geliebter ist[...]." tut sie das wirklich? ich habe den film soeben im original gesehen und meine, dass sie zwar von dem fotografen darauf angesprochen wurde, sie aber nichts klaerendes dazu sagte. -- seth 00:54, 29. Apr. 2008 (CEST)
- Ist leider schon etwas her, dass ich ihn gesehen habe. Was sagt sie denn deiner Meinung nach, um ihn zur Rausgabe der Fotos zu bewegen? --MSGrabia 15:05, 29. Apr. 2008 (CEST)
- Salut. ihr Argument ist, "dass man nicht einfach Fotos von unbescholtenen Bürgern machen darf". so jedenfalls in ihrer ersten konfrontation im park. --213.47.142.54 18:01, 25. Sep. 2008 (CEST)
- tut sie nicht. ist lediglich eine Vermutung (nicht signierter Beitrag von 136.199.211.73 (Diskussion | Beiträge) 12:51, 31. Jul 2009 (CEST))
Eine namenlose Frau namens Jane
Jane, die Frau auf dem Foto (auch ihr Name wird kein einziges Mal erwähnt), besucht ihn am selben Tag. Macht der Satz Sinn? -- Mordan -?- 10:08, 3. Dez. 2008 (CET)
- Bei der Gelegenheit könnte man auch die Dopplung „Swinging Sixties“ (1960er) beseitigen. Grüsse,-- michael Disk. 10:14, 3. Dez. 2008 (CET)
- Woher weiß der Verfasser dann, wie die Personen heißen??? Das sollte doch erwähnt werden. --82.113.106.161 20:17, 4. Mai 2010 (CEST)
- Gute Frage. Vielleicht steht der Name nur im Abspann. Tatsache ist, dass der Name im Internet mehrfach erwähnt wird, der Verfasser hat ihn jedenfalls nicht aus dem Kaffeesatz. --Axel1963 11:32, 5. Mai 2010 (CEST)
Ende
also der Film endet NICHT damit, dass man ihn auf der Wiese sieht! man sieht nur noch die Wiese weil er ausgeblendet wird. Die gleiche Wiese bildet übrigens den Hintergrund für die Anfangstitel. (nicht signierter Beitrag von 136.199.211.73 (Diskussion | Beiträge) 12:51, 31. Jul 2009 (CEST))
Leiche
Ich kann mich nicht mehr erinnern: ist es eigentlich völlig klar, dass Hemmings tatsächlich eine Leiche findet? Oder war es nicht so, dass letztlich offenblieb, ob er einer Sinnestäuschung erlegen war und damit letztlich Opfer seines eigenen Blow-up, in doppeltem Sinne?--79.193.10.210 15:32, 29. Jun. 2011 (CEST)
- Doch, ich habe das auch so in Erinnerung, dass er mitten in der Nacht in den Park zurückkehrt und dort die Leiche findet, die er auf seinem Blow-Up entdeckt hat. Als er aber später nochmal dorthin zurückkehrt, ist die Leiche verschwunden. --Axel1963 18:56, 29. Jun. 2011 (CEST)
Ich muss es nochmal ansehen; ich bin mir nicht mehr sicher, ob nicht auch zweifelhaft blieb, dass wirklich jemand gestorben ist. Und Hemmings eben, überreizt wie er ist, ein bißchen sehr alles aufgeblasen hat. Ist ja auch schon lange her...--79.193.14.209 18:55, 25. Jul. 2011 (CEST)
- TV-Tipp: Blow Up, heute um 23:45 Uhr beim RBB :-) . --Axel1963 12:07, 30. Jul. 2011 (CEST)
Ich habe es leider nicht sehen können. Nach meiner Erinnerung war es so: erst glaubt er, auf seinem Foto eine Leiche zu sehen. Dann findet er die Leiche tatsächlich (ganz kurz), hat aber seine Kamera nicht bei sich, um es zu dokumentieren und verlässt fluchtartig den Ort, weil er ein Geräusch gehört hat. Als er mit Kamera zurückkehrt, ist die Leiche weg. Kann man das nicht so lesen, dass unklar bleibt, ob es wirklich eine Leiche gegeben hat? Immerhin hat er zuerst die Leiche "gefunden" als er sein Foto so stark vergrößert hatte, dass kaum noch etwas zu erkennen war. Vielleicht hat dieser "Blow Up" dann später auch in seinen Sinnen stattgefunden. Beweisen konnte er die Tötung (auch sich selbst?) ja nicht, weil es kein wirklich eindeutiges Foto gab.--94.222.18.33 10:29, 7. Aug. 2011 (CEST)
- Ich habe es mir nochmal angesehen. Tut mir leid, es hat definitiv eine Leiche gegeben :-) . Meine Erinnerung oben war richtig: Thomas findet die Leiche - einen hageren Mann mit kurzem weißem Haar - nachts im Park. Die Leiche wird mehrmals klar und deutlich gezeigt, mal als Totale, mal nur das Gesicht. Es ist zwar nur eine kurze Szene, aber soo kurz nun auch wieder nicht, und kein bisschen surrealistisch. Eine Sinnestäuschung von Thomas wird nicht angedeutet. Er fotografiert die Leiche nicht (es ist schließlich auch dunkel, bis auf das Mondlicht). Am nächsten Morgen will er die Leiche fotografieren, aber nun ist sie verschwunden. (Hier noch ein Detail, das mir früher nie aufgefallen ist: Mindestens bei dieser Morgenszene wird kurz auf ein Reklameschild geschwenkt, das in der Ferne hoch über die Bäume ragt und irgendsowas wie "7zzz" oder "zzz7" zeigt, wobei die "7" mich ein wenig an den markanten Abzugshahn der Pistole aus den Blow-ups erinnert hat. ;-)) ) --Axel1963 11:50, 7. Aug. 2011 (CEST)
Danke. Ich muss es selbst noch einmal sehen. Ich finde es aber schon merkwürdig: als er nicht fotografieren kann, ist die Leiche da, wenn er es könnte, ist sie weg. Das gibt mir zu denken. Alles ein großer "Blow up"?--79.193.12.154 16:29, 8. Aug. 2011 (CEST)
Die Frage scheint immer noch umstritten zu sein. Hier eine neue Rezension https://www.altfg.com/film/blow-up-movie/ Hier sagt der Rezensent: "He returns to the park at night and sees the body, but he has forgotten his camera. Curiously, the body is wide out in the open — a hint that all the photographer sees may not be so."--79.193.10.132 15:48, 29. Aug. 2011 (CEST)
- "Wide out in the open" - was meint er damit? --Axel1963 21:04, 29. Aug. 2011 (CEST)
Sinngemäß meine ich hier: deutlich sichtbar, klar zu erkennen, eben nicht versteckt.--79.193.11.81 09:21, 30. Aug. 2011 (CEST)
Und jetzt fällt mir ein, dass mir das damals auch ins Auge gesprungen ist: während die "Leiche" auf den Fotos kaum zu erkennen ist, u.a. auch, weil sie versteckt zu sein schein, liegt sie bei dem (kurzen) nächtlichen Besuch wie auf dem Präsentierteller. Ein Hinweis, dass da was nicht stimmt...--79.193.11.81 09:53, 30. Aug. 2011 (CEST)
Interessant auch dies:http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/19990210/COMMENTARY/70731003 Hier veröffentlicht der Filmkritiker Roger Ebert 1999 einen (angeblichen?) Brief der "Leiche" selbst, des Schauspielers Ronan O'Casey. Der behauptet, Antonioni hätte eine ganz klare Mordgeschichte filmen wollen, habe aber wegen Budgetüberschreitung auf Druck des Produzenten Ponti den Dreh abbrechen müsssen, so dass der Film eigentlich nicht fertig sei. Wenn das kein Fake ist, bedeutete dies, dass die Fragmente natürlich alle möglichen Interpretationen zulassen, denn die eigentliche Geschichte kam ja nicht zustande.--79.193.11.81 11:24, 30. Aug. 2011 (CEST)
Die These, der Film sei mysteriös, weil unvollendet, scheint ja schon alt zu sein, schon 1967 im SPIEGEL: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46251853.html Warum erwähnt das der Artikel nicht? Insbesondere, wenn der Darsteller der "Leiche" auch über 30 Jahre später bei seiner Version bleibt?--79.193.11.81 11:39, 30. Aug. 2011 (CEST)
- Den Spiegel-Artikel von 1967 habei ich bei den Weblinks eingefügt.--Venezianer (Diskussion) 02:11, 23. Jul. 2012 (CEST)
Das war eine gute Tat! Ich finde schon merkwürdig, dass in dem Artikel auf diese Problematik nicht hingewiesen wird. Immerhin: es gibt die jahrzehntealte Frage, ob Thomas wirklich eine Leiche gesehen hat. Und es gibt einen quasi Augenzeugenbericht, dass Antonioni nicht den Film machen konnte, den er eigentlich machen wollte, weil ihm das Geld ausging. Und er deshalb die Fragmente, die er schon hatte, zusammenschneiden musste. Das könnte manche Konfusion erklären. Unbestritten ist ein Meisterwerk entstanden; Antonioni selbst hat meines Wissens nie zu dieser Frage Stellung genommen, weder positiv noch negativ. Mithin sollte diese mögliche Entstehungsgeschichte ihren Platz im Artikel finden.--79.193.18.3 10:15, 8. Aug. 2012 (CEST)
Liebespaar ist eine Entführung???
"..., bei der sich ein vermeintliches Liebespaar als eine Entführung entpuppt." Hä, was isn das fürn Satz? Seit wann kann ein Liebespaar eine Entführung sein? Oder ist hier mehr eine Verführung gemeint, die sich als Entführung entpuppt oder ein Liebhaber, er sich als Entführer entpuppt, oder soll sich dieser Nonsens als surrealistischer Sprachstil entpuppen oder wie ??? 188.192.131.83 20:13, 16. Jul. 2011 (CEST)
- Stimmt, da entpuppt sich ein Apfel als eine Birne. --Axel1963 10:39, 17. Jul. 2011 (CEST)
dessen Name allerdings während des gesamten Films nicht erwähnt wird
Aha...hier wäre eine Erklärung sinnvoll wie der Artikel hier sonst zu dem Namen kommt. Generator 14:20, 4. Nov. 2011 (CET)
Korrigiert. Man sollte sich ein Beispiel an der englischsprachigen Wikipedia nehmen (“the photographer”). Im Film gilt: Was im Film unerwähnt bleibt, existiert (im Film) nicht. Es spielt dabei keine Rolle, ob dem Fotografen während der Dreharbeiten aus Gründen der Konvenienz ein Name verliehen wurde, oder ob dieser gar im Drehbuch zur Kennzeichnung der Person auftaucht. Der Film ist die Story, die Welt, der Ereignishorizont; alles, was im Film nicht auftaucht, ist auch nicht Teil der Story, der Welt. Es gibt keine nicht-erzählte Exposition, ebensowenig wie es eine Fortführung der Geschichte außerhalb des Films gibt. Gleichsam gilt: wenn der Name des Fotografen nicht ein einzigen Mal erwähnt wird (er nie mit seinem Namen angesprochen wird; er sich nie mit seinem Namen vorstellt; sein Name auch nicht am Klingelschild, an der Tür, auf einer Visitenkarte o.ä. zu sehen ist), dann ist er, for what it’s worth, namenlos. --Jack carlton (Diskussion) 13:14, 2. Dez. 2012 (CET)
Parabel für die verschwundenen Bilder des 2. Weltkriegs
Die Lebensgeschichte Julio Cortázars, nach dessen Erzählung der Film gedreht wurde lässt vermuten, dass es sich inhaltlich um eine Parabel für verschwundene Bilder handeln könnte. Hier speziell die Bilder, die die Generation des Autors (geboren 1914) im 2. Weltkrieg gesehen hatte.
Die Fotografien der Ereignisse, Wochenschauen, Filme ... wie konnte man sich nach dem Krieg darauf berufen? Mein eigener Vater (1906-1981) bat mich in den 80er Jahren, ihm den Roman "Elli oder sieben Treppen" von Albrecht Schaeffer (erschienen 1923) zu besorgen. Er hätte ihn in seiner Jugend sehr beeindruckt und er würde ihn gerne wieder lesen. Doch es war damals unmöglich das Buch aufzutreiben (bis heute hat noch nicht einmal die Deutsche Nationalbibliothek die Romane des Autors in ihren Beständen - bis auf einen).
Hier noch andere Beispiele von verloren gegangenen Zusammenhängen, die zum Film passen können - es geht um Engländer, Oxford Group, BBC ...:
www.thomas-mann-neuforschung.de/#7.148
www.thomas-mann-neuforschung.de/#7.149
--Groth-Pfeifer (Diskussion) 22:39, 2. Jun. 2012 (CEST)
- Erstaunlich, von welchen Stellen der WP man so alles auf seine private Homepage mit seinen privaten Theorien verlinken kann... Aber wer aus Königstein im Taunus Davos macht, kriegt auch die Kurve von "Blow Up" zu Thomas Mann locker hin. Schließlich paßt ja auch bei einer berühmten Spielzeugmarke dänischen Ursprungs "eins zum anderen". (nicht signierter Beitrag von 146.60.26.13 (Diskussion) 01:53, 12. Jun. 2012 (CEST))
- Dann habe ich hier noch eine Ergänzung zu einem berühmten Vorläuferfilm gleichen Inhalts - am Ende war alles nur ein Traum - der Film von 1920 Das Cabinet des Dr. Caligari:
www.thomas-mann-neuforschung.de/#11.33
--Groth-Pfeifer (Diskussion) 22:33, 2. Aug. 2012 (CEST)
Janes Besuch im Atelier
Im Artikel heißt es
Die dabei fotografierte Frau läuft ihm erbost nach und verlangt die Negative. Thomas bietet ihr an, die Bilder und Negative am nächsten Tag bei ihm abholen zu können.
Stimmt das? Ich meine gelesen zu haben, dass es eigentlich unklar bleibt, wie sie zu Thomas findet. Hier klingt das ja so, als habe er ihr seine Adresse gegeben.--79.193.13.90 13:18, 15. Aug. 2012 (CEST)
- Im Film ist zu sehen, wie dem Wagen des Fotografen ein anderer Wagen folgt, auf dessen Beifahrersitz eine Frau sitzt, die die gleiche Bluse und die gleiche Frisur wie die Frau aus dem Park hat.--Venezianer (Diskussion) 08:54, 24. Dez. 2012 (CET)
- Danke. Dann jedenfalls hat Thomas ihr nicht die Adresse gegeben. Und der Eintrag im Artikel ist missverständlich bis falsch.--94.222.3.75 18:31, 30. Dez. 2012 (CET)
- Der Eintrag im Artikel orientiert sich am Film. Das sollte schon so ablaufen, wie im Artikel geschildert. Ich werde mir den Film aber noch mal ansehen.--Venezianer (Diskussion) 21:13, 30. Dez. 2012 (CET)
- Das wäre nett. Aus mehreren Besprechungen habe ich entnommen, dass im aktuellen Film unklar bleibe, wie Vanessa Redgrave in das Atelier von Thomas findet. (Außerdem das Gerücht, dass in der ursprünglich beabsichtigten Fassung eine Verbindung von "Jane" zum Nachbarn des Fotografen bestehen sollte.)--178.0.51.125 18:15, 6. Jan. 2013 (CET)
- In der englischen Fassung werden die Ereignisse nach den Fotos im Park anders geschildert: The photographer then meets his agent for lunch, and notices a man following him and looking into his car. Back at his studio, Redgrave arrives asking for the film,...--178.0.51.125 18:39, 6. Jan. 2013 (CET)
- Zur Ergänzung noch aus SPIEGEL 31/67: Denn das Park-Mädchen (Vanessa Redgrave) fordert dringlich den Film und bedrängt den Photographen später auch in seinem Atelier, wobei es völlig offen bleibt, wie sie zu der Atelier-Adresse kam. SPIEGEL 31/67--79.193.18.243 15:18, 7. Jan. 2013 (CET)
- Da hat der Spiegel-Artikel einen Fehler. Auf der DVD etwa bei Minute 40, nach dem Treffen mit dem Verleger, sieht man, wie die Frau in einem Wagen dem Fotografen folgt, der nimmt sogar mit einem Blick Notiz von der Verfolgung; kurz nachdem die Demonstrantin ihr Protestplakat im RR verstaut hat. Da das im Film jedoch nicht sofort ins Auge springt, brauchte man eine Quelle, um das im Artikel unterzubringen. Eventuell wäre es aber doch möglich. Ist hier ein Grenzfall.--Venezianer (Diskussion) 21:42, 11. Jan. 2013 (CET)
Ja, was jetzt? Nun ist von einer Verfolgung in einem Wagen die Rede (Redgrave als Beifahrerin?). Im Artikel heißt es aber: Thomas bietet ihr an, die Bilder und Negative am nächsten Tag bei ihm abholen zu können. Das klingt nach einer Verabredung mit Adressenangabe und ist etwas anderes. Außerdem verweise ich noch einmal auf den SPIEGEL (SPIEGEL 31/67): Den Killer, vom englischen Schauspieler Dyson Lovell verkörpert, bekommt der Kinogänger im Film kurz zu Gesicht: Er beschleicht das Café, in dem der Photograph einem Freunde Bilder zeigt, hantiert dann an dem Photographen-Rolls-Royce und entweicht. Lovell, so sollte eine andere ungedrehte Szene offenbaren, liebt Vanessa Redgrave und durch ihn findet sie auch quick ins Atelier: Er ist der Bruder einer Maler-Geliebten (Sarah Miles), die bei (mit?) dem Photographen verkehrt. Damit ergäbe sich in der "ursprünglich beabsichtigten Fassung" ein ganz klarer Handlungsablauf. Warum soll man diesen Darstellungen keinen Glauben schenken? Ist das zu banal, würde man damit das Werk trivialisieren? Warum soll das eigentliche Kunstwerke nicht erst am Schneidetisch entstanden sein, als Antonioni merkte, dass er auch ohne die ursprünglich beabsichtigten Szenen gut zurechtkam?--79.193.20.75 15:38, 14. Jan. 2013 (CET)
- Dazu noch einmal die Leiche im Jahre 1999: Some of the scenes that were shot pertaining to the murder plot ended up in the film, but are completely puzzling to the audience. Corpse from Blow up speaks Ja, so ist das wohl.--79.193.20.75 16:15, 14. Jan. 2013 (CET)
- In der Wikipedia gilt die Regel, dass gesichertes Wissen dargestellt wird. Eigene Überlegungen und dergleichen sind als Theoriefindung nicht erlaubt. Für die Handlung von Filmen gilt die Ausnahme, dass sie, so sie denn eindeutig ist, referiert werden darf. Und nun gibt es hier einen Grenzfall. Offensichtlich bekommen es die meisten Zuschauer nicht mit, dass Jane und der Mörder in einem Wagen Thomas vom Lokal aus bis zu seinem Atelier verfolgen. Und der Spiegel-Mann hat das damals ebenfalls nicht mitbekommen. Im Artikel steht es deshalb so, wie der Film es darbietet. Da diese Frage meines Erachtens nicht sonderlich wichtig ist, sehe ich da keinen Änderungsbedarf. Man könnte aber auch einfach in den Artikel hineinschreiben, dass Jane und der blonde Mann vom Lokal dem Fotografen folgen. Sieh dir den Film doch noch mal an, und entscheide dann selbst, ob man erkennen kann, was ich da erkenne.--Venezianer (Diskussion) 22:47, 14. Jan. 2013 (CET)
Du schreibst: Für die Handlung von Filmen gilt die Ausnahme, dass sie, so sie denn eindeutig ist, referiert werden darf. Und nun gibt es hier einen Grenzfall. In diesem Film gibt es allerdings sehr viele Grenzfälle. Ich zum Beispiel bin nach wie vor nicht überzeugt, dass es wirklich eine Leiche gegeben hat. Zu viele Hinweise auf Halluzinationen und Sinnestäuschungen. Von eindeutiger Handlung kann in "Blow Up" grundsätzlich keine Rede sein, auch das macht ja gerade den Reiz des Filmes aus. Im übrigen: wie ich bereits sagte, legt die Formulierung im Artikel eine Handlung nahe, die überhaupt nicht belegt ist, nämlich, dass der Fotograf dem "Parkmädchen" seine Adresse gegeben hat, damit sie bei ihm die Negative abholen kann. Wenn nun die "reale" Handlung die sein soll, dass der Fotograf bis zu seinem Atelier verfolgt wird und auf diese Weise seine Adresse bekannt wird, so ist das etwas anderes.--79.193.17.181 09:55, 15. Jan. 2013 (CET)
Zur "Eindeutigkeit" der Handlung des Films hier ein Zitat aus einer jüngeren (2011) Besprechung des Films (Bill ist der Nachbar des Fotografen, der Maler, Hervorhebung von mir): At one point, Bill says he has no intent when he starts a painting; meaning only comes later. This is the key to Blowup, or at least a warning on how viewers should take what they see. Blow Up (1966) --79.193.17.181 10:48, 15. Jan. 2013 (CET)
- wie ich sehe, ist die angesprochene Passage geändert worden. Dann kann natürlich der unbefangene Leser die Kritik nicht mehr verstehen, die sich daran entzündete, dass der Eindruck erweckt wurde, der Fotograf habe dem Mädchen seine Adresse gegeben. Übrigens findet sich nun die Passage Auf späteren Fotos ist der Geliebte der Frau reglos unter einem Baum liegend zu sehen. Das ist aber nach meinem Dafürhalten auch nicht sicher. Selbst wenn man davon ausginge - was man meiner Meinung nach nicht tun kann - dass der Fotograf später wirklich eine Leiche findet, würde selbst das nicht belegen, dass der Körper auf seinen Fotos zu sehen war. Ganz sicher ist aber, dass der Fotograf selbst beim "Blow up" nicht sicher war, ob er wirklich die Leiche des Geliebten gesehen hat.--79.193.17.181 16:31, 15. Jan. 2013 (CET)
- Eingekürzt ist eingekürzt, die Sache mit der Adresse ist nicht so wichtig. Du hast doch den Artikel verlinkt und da steht: The photographer initially believes he has prevented a murder, but later he sees on one of the blowups what seems to be the silver-haired boyfriend’s dead body behind the bush. Und auf den Zuschauer wirkt das doch ebenso. Und sieh dir doch den Film noch einmal an. Im Park ist eindeutig ein Körper zu Füßen der Frau zu sehen. Und ihre Reaktion passt zu dem Fund.--Venezianer (Diskussion) 19:31, 15. Jan. 2013 (CET)
Du zitierst doch selbst: he sees on one of the blowups what seems to be the ...dead body behind the bush. Es scheint eine Leiche zu sein. Versteckt. Deshalb geht er noch mal hin. Und dann: Curiously, the body is wide out in the open — a hint that all the photographer sees may not be so. Blow Up (1966). Gar nicht so einfach mit der "Handlung" in diesem Film...--188.103.194.242 22:12, 15. Jan. 2013 (CET)
- Wide out in the open: das ist falsch, er liegt da unter dem Baum mit den Gebüschen auf der Wiese, dort wo die Frau erschrocken innehält und dann wegläuft und man ihn auch am Tage schon sehen kann. Das "seems to be" bezieht sich auf "dead". Und so habe ich es auch formuliert.--Venezianer (Diskussion) 00:32, 16. Jan. 2013 (CET)
Erstens: im Gegensatz zu den Fotos ist beim Besuch des Fotografen (der übrigens ausgerechnet jetzt interessanterweise keine Kamera dabei hat, obwohl er bis zu diesem Zeitpunkt mit dieser geradezu verwachsen erscheint) der Körper ausgestreckt vollständig sichtbar. Zweitens: Das "Das "seems to be" bezieht sich auf "dead"." dürfte falsch sein. Das Zitat aus der Rezension lautet "he sees on one of the blowups what seems to be the ...dead body behind the bush." Ich übersetze das: "Auf einer der Vergrößerungen sieht er etwas, was die Leiche (der tote Körper) ... hinter dem Busch (oder dem Gebüsch) zu sein scheint." --79.193.15.70 09:49, 16. Jan. 2013 (CET)
Handlung
Wenn man schon mal dabei ist, noch folgender Hinweis, dies: Beim Vergrößern (fachlich: „Blowup“) der Fotos des Paares entdeckt er auf ihnen abseits im Gebüsch einen Mann, der eine Pistole mit Schalldämpfer hält. Auf späteren Fotos ist der Geliebte der Frau reglos unter einem Baum liegend zu sehen. Der Fotograf ist verunsichert. Hat er einen Mord fotografiert? kann man in dieser Form auch nicht stehen lassen. Denn er selbst ist sich nicht sicher, ob er diese Dinge wirklich fotografiert hat. Selbst wenn man annähme, dass er später die Leiche tatsächlich gefunden habe, was auch nicht sicher ist, bedeutete dies keineswegs, dass er die Leiche und den Mörder tatsächlich auf seinem Film abgebildet hat. Der Film ist insoweit nicht eindeutig. Also kann man das nicht guten Gewissens zur objektiven Handlung zählen. --79.193.17.239 15:40, 18. Jan. 2013 (CET)
- Wie jetzt: Soll das "Beim Vergrößern (fachlich: „Blowup“) der Fotos des Paares entdeckt er auf ihnen abseits im Gebüsch einen Mann, der eine Pistole mit Schalldämpfer hält. Auf späteren Fotos ist der Geliebte der Frau reglos unter einem Baum liegend zu sehen" jetzt so stehen bleiben, als sei es Teil des Plots und völlig unbestreitbar, dass auf den Fotos ein Mann mit Pistole und der Tote zu sehen sind? Ich meine, selbst wenn man der Meinung wäre, der Film zeige eindeutig, dass Thomas später tatsächlich eine Leiche findet (was man meiner Meinung nach auch nicht sagen kann), bedeutet das keineswegs, dass die Fotos das Behauptete zeigen müssten. Insofern halte ich den Eintrag im Artikel, der das als unbestrittene Wahrheit darstellt, für falsch.--79.193.21.176 17:30, 27. Mär. 2013 (CET)
Anläßlich des Todes von Roger Ebert
dem bedeutenden Filmkritiker, sollte man sich dies auf seiner Website Corpse from "Blow-Up" speaks! noch einmal genau ansehen: But it is nonetheless an unfinished work, and it raises the fascinating question of how much of the "art" of a final film is intentional -- or accidental. Der Darsteller der "Leiche", der Schauspieler Ronan O'Casey, gibt hier (1999) einen Bericht über die Entstehungsgeschichte des Films (wie übrigens schon hier, im Jahre 1967: SPIEGEL 31/67, Nach der Sinnflut) der sehr wohl verständlich macht, dass die eigentliche Handlung nicht zu durchschauen ist und von einem festen Plot kaum die Rede sein kann. Insbesondere die Frage, ob Thomas tatsächlich eine Leiche sieht,kann nach dieser Schilderung kaum eindeutig mit Ja beantwortet werden, denn [der Film] Incomplete as it was, it reflects Antonioni's penchant for toying with illusion and reality.--79.193.3.54 15:26, 8. Apr. 2013 (CEST)
Überarbeitung "Handlung"
Es heißt immer noch: "Mitten in der Nacht kehrt er in den Park zurück und findet tatsächlich die Leiche eines Mannes, die immer noch auf dem Rasen hinter dem Gebüsch liegt. Als er kurze Zeit später in sein Atelier zurückkommt, ... bleibt das Blowup von der Leiche im Gras – allerdings so stark vergrößert, dass für jemanden, der mit dem Vorgang nicht vertraut ist, auf diesem Abzug kaum etwas zu erkennen ist, da sich das unscharfe Bild der Leiche im Korn des Fotos auflöst." Das klingt, als habe es zweifelsfrei eine Leiche und ein - wenn auch unscharfes - Foto von ihr gegeben. Insbesondere nach dieser Quelle corpse-from-blow-up-speaks und dieser Blowup Rezension 2011 sollte man das nicht so als gesichert ansehen. Ich glaube, Thomas glaubt eine Leiche gesehen zu haben und ist sich selbst nicht einmal sicher, deshalb können wir auch nur glauben, da sei eine Leiche gewesen oder auch nicht und müssen das im Artikel auch so darstellen.--80.153.8.101 12:42, 21. Mai 2013 (CEST)
- Keine Reaktion? Man darf es also als gesicherte Erkenntnis ansehen, das es zum einen wirklich eine Leiche gegeben hat, zum anderen Thomas sie nachts tatsächlich sah (bedauerlich, dass er ausgerechnet da ganz ausnahmsweise keine Kamera dabei hatte) und dass er auch auch diese Leiche vorher fotografiert hatte, wenn auch das Bild von ihr unscharf blieb? Schön, wenn alles klar ist. Das hat man ja dann doch lieber.--80.153.8.101 18:04, 5. Jun. 2013 (CEST)
Rund acht Jahre später kommt hier einmal eine Antwort: Ich habe den zweiten Absatz dieses Wochenende etwas bearbeitet. Als der Fotograf sich die Fotos erstmals genauer anschaut, ist man sich als Zuschauer ebenso wie der Fotograf unsicher, ob es die Leiche gegeben hat oder sie ein Produkt der Einbildung ist. Das wollte ich sprachlich reflektieren. Ich würde da aber widersprechen, dass der Film auch am Ende noch den Eindruck erwecken will, dass da keine Leiche ist. Hier würde ich als Argumente nennen:
- Zwar hat der Leichendarsteller Ronan O'Casey gesagt, dass Antonioni nicht alle Szenen geschossen hat, die er eigentlich geplant hatte - aber laut O'Casey kürzte Antonioni ja eigentlich nur die Kriminalgeschichte im Film so stark, dass sie schließlich viel mysteriöser als eigentlich geplant wurde (corpse-from-blow-up-speaks). Aber selbst wenn Antonioni laut O'Caseys Geschichte (die ja auch Widerspruch bekommen hat) alle Szenen wie geplant gedreht hätte, wäre der Mord passiert und Leiche dort gewesen.
- Man sieht bei Minute 32, während Vanessa Redgrave nach ihrer Konfrontation mit dem Fotografen wegläuft, an der Stelle, an der die Leiche später auf den Fotos zu sehen ist, bereits den Mann im Gras liegen (allerdings nur klein und bei sehr genauer Betrachtung - ich habe eine DVD, deswegen konnte ich den Film anhalten). Die Leiche ist also nicht bloß eine Einbildung des Fotografen, als er die Fotos betrachtet, sondern auch bereits vorher in der filmischen Realität zu sehen.
- Ab Minute 1:21 im Film verbringt Hemmings Figur eine ganze Minute bei der Leiche, und die Leiche ist nicht nur ganz kurz zu sehen. Wie ein anderer Benutzer oben bereits geschrieben hat, deutet die Inszenierung auch nicht auf Sinnestäuschungen hin: so sind z.B. Hemmings Fotograf und die Leiche gemeinsam im Bild zu sehen, die Kamera ist an einer anderen Stelle und beobachtet somit "objektiv" das Geschehen. Der Inszenierungsstil der Szene ist realistisch, keineswegs surrealistisch o.Ä., was auf Sinnestäuschungen des Fotografen hindeuten würde. Dessen psychische Konstitution im Film wird auch nie als problematisch dargestellt, dass er sich Dinge einbilden könnte. Es geht bei Blow-Up am Ende vielleicht eher um die Frage, wie die Kamera die Realität festhalten kann: die Leiche ist da, der Fotograf weiß es, aber ohne ein Foto bleibt es flüchtig und unbeweisbar.
- Für das Verschwinden der Leiche am morgigen Tag gibt es völlig plausible Erklärungen, die nichts mit Einbildungskraft zu tun haben, zum Beispiel: Die Leiche wurde inzwischen gefunden und abtransportiert; Die Leiche wurde von den Mördern entwendet: Mitten in der Nacht wäre die ungefährlichste Zeit zum Entweden einer Leiche an einem öffentlichen Ort, außerdem wusste man, dass der Fotograf auf ihrer Spur war, und musste nach den Fotos auch die Leiche so schnell wie möglich verschwinden lassen.
- Die Mehrheit der Texte, die ich bisher zu dem Film gelesen habe, geht von der Existenz der Leiche aus (zum Beispiel auch das Begleitheft zum Film der Criterion Collection). Es gibt ja aber möglicherweise fundierte "Außenseiter"-Meinungen, dass die Leiche nie da war, was auch noch in einem Analyseabschnitt angesprochen werden kann.
Ist natürlich blöd, dass hier so lange keine Reaktion kam und sich am Text weder in die eine noch in die andere Richtung etwas verändert hat. Clibenfoart (Diskussion) 11:53, 24. Mai 2021 (CEST)
- Eine schöne plausible Zusammenfassung, Dank dafür. Dennoch bleibt ein Rest von Zweifel: im Text heißt es so schön "Der Fotograf ist verunsichert. Hat er einen Mord fotografiert?". Und dann: "Mitten in der Nacht kehrt der Fotograf in den Park zurück und findet tatsächlich eine männliche Leiche". Also, so darf man das wohl verstehen, weil der Fotograf sich nicht sicher ist, ob er einen Mord fotografiert hat, geht er nachts in den Park, um die Leiche zu suchen. Und ausgerechnet da hat er, der sonst alles und jeden fotografiert, keine Kamera dabei, um ein Beweisfoto zu machen? Das ist schon eine eigenartige Drehung. Und auch merkwürdig ist: nach seinem nächtlichen Parkbesuch kommt der Fotograf zurück in sein Atelier und stellt fest, dass in der Zwischenzeit die Fotos samt Negativen, die „den vermeintlichen Mord dokumentieren“ bei ihm gestohlen wurden (bis auf die „aufgeblasene“ Version, auf der unbeteiligte Beobachter nichts erkennen können). Das kann man kaum anders interpretieren als so, dass die Täter Beweismittel vernichten wollen. Aber dieselben Leute haben noch kurz vorher das Beweisstück Nummer 1, nämlich die Leiche, mehr oder weniger offen am Tatort liegen lassen? Obwohl – wie ja der Einbruch dokumentiert – sie wissen, dass jemand die Tat beobachtet und möglicherweise sogar fotografiert hat? Schon ein wenig unlogisch. – Das Argument mit der Kamera, die den Fotografen gewissermaßen objektiv neben der Leiche zeigt, ist stark und spricht tatsächlich für eine real existierende Leiche. Andererseits gibt's solche Positionen auch in Filmen, bei denen der psychische Zustand einer halluzinierenden Person gezeigt wird, die eben andere Menschen sieht, die real nicht existieren. Zuletzt habe ich so etwas gar in einem einfachen deutschen "Tatort" (Freiburg) gesehen. Und dass die psychische Konstitution des Fotografen nicht explizit problematisch dargestellt wurde, ist richtig, aber: ist das nötig, wenn man über einen Menschen spricht, der schon an sich ein höchst überreiztes Leben führt, was ja auch in den Szenen in seinem Atelier überdeutlich wird, und außerdem sich ständig mit dem Gedanken plagt, ob er denn tatsächlich einen Mord beobachtet haben könnte? Und schließlich bleibt für mich das Tennisspiel ohne Ball und Schläger ein Hinweis auf das Problem der wahrgenommenen Realität. Der "Blowup" findet vielleicht auch nur in der Wahrnehmung des Fotografen statt. Jedenfalls spricht es sehr deutlich für den Film, dass man sich nach 55 Jahren immer noch solche Gedanken machen kann. Ich glaube, man kann bei der Darstellung schon einen gewissen Schwerpunkt darauf legen, dass es hier auch darum geht, inwieweit die "Realität" in der Wahrnehmung abgebildet wird und welche Probleme es dabei geben kann. Dafür spricht im Übrigen auch, dass man aus der Kinofassung – im Gegensatz zum angeblich vorher existierenden Plan – selbst bei der Annahme, es habe tatsächlich eine Leiche gegeben, nicht sicher entnehmen kann, wer aus welchen Gründen diesen Menschen umgebracht hat. Wenn er überhaupt umgebracht wurde, ich habe ja auch schon mal die Ansicht gehört, der ältere Liebhaber sei halt einem Herzinfarkt erlegen, was ja für die Geliebte auch peinlich genug gewesen wäre, um großes Interesse daran zu haben, dass die ganze Szene nicht bekannt wird. Für mich bleibt es ein schönes Rätsel und ich glaube, dass ich da nicht der einzige bin. Es wäre daher zu überlegen, ob man im Artikel darauf hinweist, dass es eine (starke) Minderheit von Zuschauern gibt, die davon ausgehen, dass es überhaupt keine Leiche gegeben hat und schon gar keinen Mord. Wenn man den Film betrachtet, stellt man fest, dass es für seine Qualität auch überhaupt nicht darauf ankommt. --79.201.87.201 13:04, 24. Aug. 2021 (CEST)
- Mir ist aufgefallen, dass man in meinem obigen Text einen Widerspruch finden könnte. Daher zur Klarstellung: die Tatsache, dass zweifelsfrei des Fotografen Atelier nach den Fotos der Begebenheit durchsucht wurde und die Fotos gestohlen worden sind, ist kein sicheres Indiz dafür, dass es eine Leiche gegeben hat. Es kann auch darum gegangen sein, Fotos von dem „Liebespaar“ sicherzustellen, weil es sich bei dem Liebhaber um einen irgendwie Prominenten gehandelt haben könnte. Man bedenke, der Film stammt von 1966; 1963 gab's den sogenannten Profumo Skandal: der fast 50-jährige Kriegsminister der britischen Regierung hatte eine Affäre mit einer ca. 20-jährigen. Diese Geschichte wird manchmal als Inspiration für den Film-Plot genannt.--79.201.87.201 16:20, 24. Aug. 2021 (CEST)
- Noch ein Wort: ich weiß nicht recht, ob ich das bisher in dem Artikel übersehen habe oder ob es neu ist: Mir scheint, in der ZEIT vom 12. Mai 1967 hat der im Artikel zitierte Filmkritiker schon alles gesagt: "Uwe Nettelbeck schrieb 1967 in Die Zeit: „Antonionis Film endet, wie sonst Krimis anfangen, weil er diese Beunruhigung mitteilen möchte, weil hinter der Frage, ob auf den Photos nun ein Mord zu sehen war oder ob Thomas nur geträumt hat, die wichtigere Frage wartet, ob dies nicht vielleicht gleichgültig ist. Diese Frage wird von Antonioni beantwortet, denn nicht eine geheimnisvolle Mordgeschichte ist das Sujet seines Filmes, sondern Thomas und seine Arbeit." Also das lese ich dann so, dass der Kritiker damals auch nicht wusste, ob es tatsächlich einen Mord (bzw. überhaupt eine Leiche) gegeben hat, aber ausdrücklich darauf hinweist, dass es darauf eben auch nicht ankommt. Eine Beurteilung, der ich mich anschließe. Deshalb plädiere ich erneut dafür, dass man insofern den Film-Plot in Bezug auf die „Mordgeschichte“ samt Leiche als nicht mit letzter Sicherheit erkennbar referiert. --79.201.86.31 13:24, 2. Sep. 2021 (CEST)
- Und noch ein Indiz: die o.g. Rezension (1. Absatz) von scheinbar 2011 stammt möglicherweise von 2006, ist innerhalb der Website allerdings verschoben worden, und, wenn ich es richtig sehe, ganz frisch (September 2021) aktualisiert. Hier dann der Link https://www.altfg.com/film/blow-up-movie/. Daraus einige "passende" Zitate:"Since Antonioni never allowed us to see from over the photographer’s shoulder while he took his photos, we do not know how “real” the shots were to begin with." - "Later on, he (Hemmings) takes off after the Redgrave character but doesn’t find her; she “vanishes” as people often do in films. In addition to making us question our lead character’s trustworthiness in interpreting reality, Antonioni is also winking at his audience, telling us Blow-Up is just a movie." - "In truth, there could be plausible – and non-criminal – reasons for all that happens in Blow-Up, with only the dull life of David Hemmings’ photographer to spur him on to imbue significance to the events. That we can never know the truth within the film is the real truth as to why Blow-Up never loses its hold even after repeated viewings." Klingt für mich alles so plausibel, dass ich nach wie vor einen Hinweis in dem Artikel für angezeigt halten, dass auch der für unstreitig gehaltene Plot, nämlich das Vorhandensein einer Leiche im Gebüsch, die der Fotograf, wenn auch kaum erkennbar, auf einem Foto abgebildet hat, so unstreitig doch nicht ist.--79.201.92.44 11:24, 11. Okt. 2021 (CEST)