Diskussion:Bruno Kress
Kress war Nazi
Ich habe die Quellen nicht zur Hand, deswegen begnüge ich mich mit der Frage, wer sagt, daß er 1938 als Flüchtling nach Island gekommen ist? Er kam nach Island anfang der dreißiger Jahre und trat 1934 der Nazi-partei bei. Er hat Kristín, die Schwester der späteren Ministerpräsidenten Gunnar Thoroddsen, geheiratet. Er war für die Partei die ganze Zeit tätig und machte dem eher nicht-politischen Konsul, Timmermann, das Leben regelmäßig sauer - Timmermanns Hauptinteresse war Ornithologie. Übrigens hat Kress als Deutschlehrer bei dem Gymnasium von Reykjavík (Menntaskólinn í Reykjavík) gearbeitet.
Die Quelle für dieses ist das Standardwerk isländischer Geschichte im Zweiten Weltkrieg von Þór Whitehead. Wie gesagt, ich hole die Bücher und korrigiere den Artikel mit Angaben bei nächster Gelegenheit.
Aber von wem stammt diese Flüchtlingslügengeschichte? Alles Beste Io 16:42, 23. Sep. 2011 (CEST)
- PS: Was ich hier oben gesagt habe, sollte man auf keinen Fall als eine Herabschätzung seines Einsatzes in seinem Fach verstehen. Seine Isländische Grammatik (1982) ist die beste isländische Grammatik in einer Fremdsprache, die ich je gesehen habe. Das Buch sollte unverzüglich wieder herausgegeben werden. Alles Beste. Io 16:53, 23. Sep. 2011 (CEST)
- PS: Anscheinend ist der ursprüngliche Verfasser ostdeutsch, mit Greifswald als Spezialität. Er kann sehr wohl dort eine Hagiographie des Kressens gelesen haben. Anderlei läßt sein historisches Mißverständnis sich kaum erklären. Io 20:02, 23. Sep. 2011 (CEST)
- Vielleicht ist das hier eine schnell zugängliche Quelle. @Io: Wie bewertest du sie? --Vanellus 20:39, 23. Sep. 2011 (CEST)
- Scheint korrekt zu sein so weit es geht. Was nicht erwäht wird ist, daß Kress sehr charmant war, gewann Freunde leicht, und als die Briten kamen haben seine isländischen Freunde alles getan um ihn vom Internierungslager zu bewahren. Stelle Dir ihre Gefühle vor, als man nach seiner Inhaftierung Listen mit Leuten, die man im Falle einer deutchen Übernahme Islands schnellstens verhaften sollte - und seine "Freunde" waren fast alle auf der Liste. Mir erzählt von einem Historiker, der auch Kressens Zeitgenosse war. Und diese Tatsache ist allgemein bekannt. Meine Mutter kannte Kressens Umgangskreis. Sie erzählt das gleiche. Io 21:06, 23. Sep. 2011 (CEST)
- Vielleicht ist das hier eine schnell zugängliche Quelle. @Io: Wie bewertest du sie? --Vanellus 20:39, 23. Sep. 2011 (CEST)
- PS: Anscheinend ist der ursprüngliche Verfasser ostdeutsch, mit Greifswald als Spezialität. Er kann sehr wohl dort eine Hagiographie des Kressens gelesen haben. Anderlei läßt sein historisches Mißverständnis sich kaum erklären. Io 20:02, 23. Sep. 2011 (CEST)
Ich nicht
Aber ich muss bekennen: ostdeutsch! mea culpa. Alles Allerbeste an deine Mutter. Der "ursprüngliche Verfasser": --Riverobserver 08:55, 24. Sep. 2011 (CEST)
- Danke für den Gruß! Þór Whitehead gibt sogar seine Mitgliedsnummer der DNSAP an! Warum wurden seine angaben entfernt und er selber als Quelle? Die Tatsache bleibt, trotz seiner Fachleistungen, daß er treuer Diener zweier Diktaturen war. Und was die Mutti betrifft, dann wurde sie ja nicht im Artikel genannt, sondern nur was Þór zu sagen hatte. Und er hat die Sache sehr gründlich studiert. Aber, ich wasche meine Hände. Es gehe der Wikipedia nach Verdiensten. Io 18:34, 25. Sep. 2011 (CEST)
Mitgliedsnummer ist eigentlich ganz interessant, insbesondere für Personen, die während der Mitglieder-Aufnahmesperre der NSDAP Mitglieder wurden. Bitte ergänzen und bitte auch unbedingt mit Seitenzahl bei der Belegstelle! --Widerborst 10:05, 19. Dez. 2011 (CET)
Doch, eine Frage habe ich
Von wem stammen Reddemanns Auskünfte? Kress ist nicht entflohen, so viel steht fest, obwohl die Greifswaldlegende anscheinend weniger Unbehagen wect. Aber darum geht es nicht. Einerseits haben wir den Spezialisten dieser Periode in der Geschichte Islands, anderseits ein Buch mit dem Namen "Der Alte Friedhof", was eher eine polierte Lokalgeschichte ahnen läßt. Nicht alle Quellen sind gleich, und da Kress in Greifswald gearbeitet hat zur Zeit der DDR, ist es wohl nicht unsinnig, die Quelle zu verdächtigen. Io 18:46, 25. Sep. 2011 (CEST)
Gut, um zu fragen
Ist die Kess-Seite jetzt ausführlich genug belegt? Es gibt zwei Versionen, eine die wahrscheinlich von Kress selbst stimmt, eine andere von seiner Tochter und dem führenden Historiker der Periode. Man kann ja demjenigen glauben, dem man will, aber die Parteiangehörigkeit ist wohlbelegt, und man darf anehmen, daß Helga Kress sich an Sachen wie ihr Vater nach Island gekommen ist, das Heiratsdatum ihrer Eltern usw. richtig eriennert. Übrigens ist seine Ankunft in Island in 1932 und sein Status als Austauschstudent durch die Archive der Uni Islands bestätigt. Und Gestapo war keine Macht in Deutschland in 1932. Alles Beste Io 16:44, 26. Sep. 2011 (CEST)
Forschungen Gerd Simons
Folgendes könnte noch interessant sein, ggf. einzuarbeiten.
- Besten Dank für Deine Redaktion. Ich glaube alle könnten jetzt ein wenig Zeit zum Ausatmen gebraugen. Danke Dir auch für die Verweise. Þór Whitehead hat zufällig ein Buch geschrieben, "Íslandsævintýri Himmlers" ("Himmlers Islandabenteuer") wo er dieses Ahnenerbeprojekt behandelt. Die Ergebnisse waren gering, und der deutsche Konsul in Island, Gerlach, hatte nur Verachtung für die Isländer übrig. Die waren - seiner Meinung nach - ganz unfähig für den Nazismus und auch konnten sie der "Rassenverbesserung" überhaupt nicht helfen. Für die Isländer ist dies eigentlich ein sehr großes Kompliment. Alles Beste Io 17:30, 2. Okt. 2011 (CEST)
Welche Akademie der Wissenschaften?
Es heisst im Artikel, Kress sei korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewesen. Aber von welcher denn? Der isländischen? Sowohl die derzeitige Textfassung wie auch die derzeitige Verlinkung sind ganz unklar. --Freigut (Diskussion) 11:10, 24. Apr. 2014 (CEST)
Direktor des Nordischen Instituts
Es ist auch nicht ganz korrekt, dass Kress von 1961 bis 1963 Direktor des Nordischen Instituts war. Kress uebernahm 1957 kommissarisch das Direktorenamt, das wurde aber noch im selben Jahr offiziell. Er hatte sich vorher der SED angedient und wurde durch die örtliche Parteigruppe und die Bezirksleitung auf den Posten gehievt, um das Institut in ihrem Sinne umzugestalten. Als ihm die Änderungen zu weit gingen und er sich verweigerte, wurde er 1963 durch Rudolf Agricola ersetzt, der zwar keine akademischen Meriten hatte, dafuer aber auf Parteilinie war.
Ich sitze gerade ueber den Quellen, die Publikation wird aber erst nächstes Jahr erfolgen. In der Zwischenzeit als Literaturhinweis:
Muschik, Alexander: "Im Dienst der >Arbeiter- und Bauernmacht<. Der Aufbau der Nordistik in der DDR, in: nordeuropaforum, 2/2004, S. 27-42, hier: 35 u. 40. Online unter: http://edoc.hu-berlin.de/nordeuropaforum/2004-2/muschik-alexander-27/XML/
Beste Gruesse,
Marco Nase (nicht signierter Beitrag von 193.11.37.140 (Diskussion) 15:59, 24. Sep. 2015 (CEST))
- Danke für den Hinweis, habe das mal so eingefügt. Gruss, --Freigut (Diskussion) 17:00, 24. Sep. 2015 (CEST)